StackOverflow-Umfrage: Entwickler setzen oft auf Linux-Systeme

[English]Die Plattform StackOverflow führt jährlich eine Umfrage unter der Nutzerschaft durch, um herauszufinden, wo die Schwerpunkte seiner Mitglieder liegen. Die Ergebnisse sind recht spannend, was die verwendeten Programmiersprachen, den Cloud-Anbieter, die verwendeten Frameworks oder das zur Entwicklung verwendete Betriebssystem betrifft. So führt Linux keinesfalls ein Nischendasein, sondern hat sich sogar vor macOS geschoben, kommt aber noch nicht an Windows heran – hätte ich so nicht erwarten.


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Spannende Ergebnisse einer Umfrage, die die Plattform StackOverflow da erhalten hat. An der Umfrage, die wissen wollte, was Entwickler so einsetzen und wo sie sich engagieren, nahmen mehr als 70.000 Personen teil. Die Frage, welches Betriebssystem bei der Entwicklung verwendet wird, zeigt ein klares Ergebnis: Noch ist Windows die beliebteste Plattform.

Operating System for developers

Was mich aber erstaunt hat, dass Linux inzwischen von um die 40 % der Entwickler als Plattform verwendet wird. Zählt man die 15 % des Windows Subsystem for Linux (WSL) hinzu, kommt man auf um die 55 %. Das übersteigt sogar den Wert von fast 49% für die Windows-Plattform im professionellen Bereich. Selbst im bereit der persönlichen Nutzung liegen Windows mit 62% und Linux mit 40% gar nicht so weit auseinander. Das hat Justin Garrison hier bereits veranlasst, das "Jahr des Linux Desktop" auszurufen – obwohl ich dies noch nicht so sehe. Aber spannend ist es schon, zu sehen, wie die StackOverflow-Entwickler-Community so unterwegs ist. Justin Garrison hat den Verlauf der Werte über die vergangenen Jahre mal zusammen getragen:

  • 2018: 23,2 %
  • 2019: 25,6 %
  • 2020: 26,6 %
  • 2021: 25,3 %
  • 2022: 40,23 %

So richtig erklärbar sind die obigen Zahlen aber für mich nicht, weil es in 2021 einen leichten Rückgang gab, um dann 2022 einen richtigen Sprung um 15% bei Linux zuzulegen. Möglicherweise hängt es damit zusammen, dass viele Entwickler Linux in VMs unter macOS und Windows verwenden und zunehmend auf WSL und Docker-Container setzen. Auch im Spielerbereich konnten mehr als 1 Million Nutzer auf Linux-Plattform Steam Deck verbucht werden.

Die Umfrage aus 2022 geht aber auf mehr als das Betriebssystem ein, welches von Entwicklern genutzt wird. Bei der Cloud liegt der Anteil der AWS-Nutzer bei 51%, während bei Programmiersprachen 65,36% der StackOverflow-Teilnehmer mit JavaScript arbeiten. node.js wird von 47,12 % der Entwickler als Web-Framework verwenden, während das .NET Framework mit 34,55 % unangefochtener Spitzenreiter im Bereich andere Frameworks und Libraries ist. Als Entwicklungssystem wird von 74,48 % der Leute Visual Studio Code verwendet. Interessant ist für mich, dass Zoom und Microsoft Teams mit ca. 56 % häufig oft als Tools zur Zusammenarbeit genannt, befolgt von Slack mit 53 %. Und als Programmiersprache steht inzwischen Rust mittlerweile an der Spitze und wird von fast 87% der Entwickler verwendet. Alle Ergebnisse der Umfrage lassen sich hier einsehen.


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8 Antworten zu StackOverflow-Umfrage: Entwickler setzen oft auf Linux-Systeme

  1. Bernd Bachmann sagt:

    Ich habe zwar nicht an der Umfrage teilgenommen, aber persönlich auch 2022 den "Sprung" zu Linux getan, d.h. mich erstmals ernsthaft mit Linux beschäftigt und in einer VM im Einsatz.

    Der Grund ist bei mir ganz einfach: Microsoft hat mit Windows 11 ein BS vorgelegt, das ich sicher nicht verwenden werde. Ich brauche ein stabiles System und keinen komplizierten Frickelkram.

    Kommendes Wochenende steht dann bei mir als nächster Schritt der Übergang von "Linux in der VM" zu "Dual Boot" an. Und dann schauen wir mal, ob ich Windows ausser zum Backup meines iPhones überhaupt noch benötige.

    • swuat sagt:

      Ob dann Linux das richtige ist…

      • Bernd Bachmann sagt:

        Bislang zumindest habe ich den Eindruck.

        Schnell und einfach installiert, ohne Account-Zwang und Cloud-Generve. Updates, die nicht nach jedem Booten 20 Minuten lang den Rechner lahmlegen, sondern in ein paar Sekunden durchlaufen, keinen Neustart brauchen und mir weder Wetter-Apps noch grosse Suchfelder oder ähnlichen Quatsch installieren. Einstellungen, die so bleiben, wie ich sie vorgenommen habe, und nicht mal rund, mal eckig, mal links, mal rechts sind. Keine ständigen Nachfragen, ob ich nicht doch lieber die tolle neue MS-App ("featured in Windows 10") statt der von mir installierten Software verwenden möchte. 5 Jahre Support.

        Und, als überraschenden Bonus, Software, die in der Linux-VM schneller läuft als unter Windows 10 direkt auf der Hardware.

        Und für den Fall der Fälle habe ich ja neben meinem Windows 10 auch noch eine bislang ungenutzte Windows-7-Lizenz, die eine eigene VM bekommen wird.

        • René Ketterer sagt:

          Solange es keinen E-Mail-Client für Exchange bzw. Exchange-Online gibt, der alle Features *RICHTIG* unterstützt, bleibe ich bei Windows. Für meine Arbeit ist Outlook/Exchange mit all den Collaborations-Features maßgebend.

        • Walter G. sagt:

          Und der nächste Schritt nach dem Dual Boot wird dann der Linux Host mit Windows in der VM sein. Dann hat man beide Systeme gleichzeitig im Zugriff, kann einen Ordner für den Datenaustausch einrichten und das Programm des jeweiligen Betriebssystems nutzen, das die Aktion am besten kann. Handhabe ich seit 3 Jahren so und es läuft bestens. Zu Anfang gibt's dann noch etwas Arbeit, um mit den Unterschieden beider Systeme gut zurechtzukommen, wie z.B. Zeichensatz und Zeilenumbruch bei reinen TXT-Dateien (hier helfen die Linux-Konsolenbefehle "iconv" und "sed" im Shell-Script weiter).

  2. Anonymous sagt:

    > Und dann schauen wir mal, ob ich Windows ausser zum Backup
    > meines iPhones überhaupt noch benötige.

    Ich habe auch genau eine Anwendung die nur unter Windows läuft und die ich täglich mehrere Stunden lang nutzen muss. Alles Andere ist seit langen OSS.

    Alle Versuche die Community zu begeistern, bestimmte OSS zu modifizieren, dass sie meine profesionelle Anforderungen erfüllen kann sind bislang gescheitert.

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