Windows 11 22H1: RDP-Probleme per Preview-Update gefixt, wie ist sonst der Status?

Windows[English]Nutzer beklagen sich ja seit Monaten über Probleme mit Remote Desktop-Verbindungen (RDP) unter Windows 10 und Windows 11. Vorige Woche hat Microsoft ein Preview-Update für Windows 11 22H2 veröffentlicht, welches dort bestätigte RDP-Probleme beheben soll. Mir liegen aber weitere Nutzerberichte vor, dass es auch in anderen Windows-Versionen RDP-Probleme gebe, die wohl noch nicht behoben sind.


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Windows 11 22H2 RDP-Probleme

Benutzer, die seit Freigabe auf Windows 11 22H2 umgestiegen sind, beklagten sich über Probleme mit RDP-Verbindungen in diesem Betriebssystem.

Erste Berichte im Blog

Hier im Blog schrieb Leser Michael bereits im Oktober 2022 in diesem Kommentar zum Blog-Beitrag Windows 11 22H2: Probleme und Upgrade-Stopper, dass er arge Probleme mit Remote Desktop-Verbindungen habe. Nach der  Installation des Funktionsupdates auf Windows 11 22H2 können die Remote-Desktop-Clients keine Verbindung mehr herstellen, die RDP-Verbindung wird zufällig unterbrochen oder friert unerwartet ein. Auch im Microsoft Answers-Forum findet sich der Thread Issues with Remote Desktop on Windows 11 after Update 22H2, in dem ein Benutzer ein Problem mit dem Remote Desktop beschrieb.

Microsoft untersuchte RDP-Probleme

Auf Grund diverser Berichte von Betroffenen gab es eine halboffizielle Bestätigung eines Microsoft-Mitarbeiters, dass diese RDP-Probleme unter Windows 11 22H2 untersucht würden. Ich hatte das im Blog-Beitrag Windows 11 22H2: Microsoft untersucht RDP-Probleme angesprochen. Dort hatte ich auch einen Workaround angegeben, der bei einigen Betroffenen funktionierte.

Inzwischen finden sich im Blog weitere Kommentare zu diesem Problem. So sollen die Workarounds nach dem Januar 2023 auch nicht mehr funktionieren.


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Microsoft bestätigt das RDP-Problem

Zum 22. November 2022 wurde dann bei Microsoft der Problembericht Connections may fail when using Remote Desktop Connection Brokers, der die RDP-Probleme bestätigt, eröffnet. Dort wird bestätigt, dass die Windows-Remotedesktop-Anwendung Probleme nach der Installation von Windows 11, Version 22H2 habe. Es heißt, dass die Windows-Remotedesktop-Anwendung möglicherweise nicht mehr reagiert, wenn eine Verbindung über ein Remotedesktop-Gateway oder einen Remotedesktop-Verbindungsbroker hergestellt wird. Ein Beispiel für dieses Verbindungsszenario ist die Verbindung mit einer Remotedesktopdienstesammlung. RemoteApp und Desktop-Verbindungen sind Methoden, mit denen diese Verbindung hergestellt wird.

Microsoft schreibt, dass dieses Problem beobachtet werden kann, wenn der Client die Schritte "Laden der virtuellen Maschine" oder "Konfigurieren der Remote-Verbindung" durchläuft. Der Bug kann unabhängig von der auf dem Remote-Computer installierten Betriebssystemversion auftreten. In einigen Fällen kann die Fehlermeldung "Ihre Remotedesktopdienste-Sitzung wurde beendet" angezeigt werden.

Wenn die Anwendung nicht mehr reagiert, muss sie möglicherweise mit dem Windows Task-Manager beendet werden. Dazu hatte Microsoft eine Anleitung im Problembericht Connections may fail when using Remote Desktop Connection Brokers gepostet. Als Workaround wurde zudem angegeben, UDP auf dem Client per Gruppenrichtlinie zu deaktivieren.

Microsoft behebt das RDP-Problem

Zum 26. Januar 2023 hat Microsoft dann das Preview-Update KB5022360 für Windows 11  Version 22H2 veröffentlicht (ich hatte im Blog-Beitrag Windows 11 22H2: Preview-Update KB5022360 (26.1.2023) berichtet). In der Liste der behobenen Probleme findet sich auch ein Hinweis, dass ein Problem im Bereich Remote Desktop-Verbindungen behoben sei.

Dieses Update behebt ein Problem, das mstsc.exe betrifft. Es reagiert nicht mehr, während eine Verbindung zu einer RemoteApp- und Desktop-Verbindung hergestellt wird.

Inzwischen hat Microsoft auch den Beitrag Connections may fail when using Remote Desktop Connection Brokers im Known Issues-Abschnitt der Windows 11 22H2 Health Status-Seite aktualisiert (danke an EP für den Hinweis) und schreibt dort, dass das Problem mit dem Update KB5022360 beseitigt worden sei. Der Workaround, UDP auf dem Windows 11 22H2-Client zu deaktivieren, ist nicht mehr erforderlich.

An dieser Stelle noch mein Hinweis zu meinem Kommentar vom Oktober 2022. MVP Rudy Ooms hatte diesen Bug, der erstmals in den Insider Previews für Windows 11 22H2 auftrat, bereits am 24. Dezember 2021 im Beitrag A Christmas Remote Desktop Client beschrieben. Es hat also über ein Jahr für einen Fix benötigt.

Weiterhin RDP-Probleme in Windows?

Ich habe im englischen Blog diesen Kommentar erhalten, wo ein Benutzer mit dem Alias bruce sich darüber beklagt, dass der von mir für Windows 11 22H2 beschriebene Workaround in mit Windows 10 22H2 nicht funktioniere.

The work arounds in windows 10 home 22h2 do not fix the rdp issue. I have the rdpwrapper from github installed and it normally would work. I wonder when or if Microsoft will issue a fix for the home users since there software updates broke it in the first place. I do not mind a seperate KB to correct this, as long we know which one to get and install.

Und in diesem Kommentar zu meinem Beitrag Windows Remote Desktop connection issues to FQDN since October 2022 im englischsprachigen Blog gibt jemand an, dass in seiner Umgebung mit Windows 2019 Terminal Server seit Oktober 2022 das Probleme mit RDP-Verbindungen bestünden.

We have the same issue since about Oct 2022 in our network consisting of a 2008R2 PDC and a 2008R2 BDC and two additional domain controllers (Server 2019 and 2022). The two 2008R2 servers shall be phased out in a couple of months. Various users can't RDT into a Windows 2019 Terminal server from their Windows 10 PC and also into the 2008R2 PDC.

A workaround is to use the IP address instead of either the FQDN or server name w/o domain part. Before we found the workaround, we advised users to reboot, which sometimes helped. Recently, we found another solution which involves adding "enablecredsspsupport:i:0" to Default.rdp in the user's Documents folder. However, this requires "Network Level Authentication" to be disabled in Control Panel – Remote Desktop settings on the server. We introduced the 2019 and 2022 servers some time in Oct, so we are not sure if the problems are related to the Oct 2022 KB5018410 cumulative update. We're advising our users to use the server IP address.

Dazu schreibt jemand in diesem Kommentar, dass man beim Premium Support dazu einen Case eröffnet habe. Dort war aber Windows 11 22H2 und nicht der Terminal Server 2019 betroffen. Das Thema sollte aber mit den weiter oben erwähnten Preview-Update KB5022360 behoben sein. Für den Terminal Server 2019 ist mir noch keine Lösung bekannt.

Zudem gibt es in diesem Kommentar von Marc, der schreibt, dass die Remote Desktop Umgebung unter Windows Server 2022 extrem schlecht läuft. Bei 20 gleichzeitigen Sessions der Teilnehmer werden die Verbindungen instabil. In allen diesen hier im Abschnitt angesprochenen Fällen bin ich aber nicht sicher, ob das Problem nicht anders als weiter oben gelagert ist. Daher die Umfrage: Habt ihr weiterhin RDP-Probleme in euren Windows-Umgebungen?

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15 Antworten zu Windows 11 22H1: RDP-Probleme per Preview-Update gefixt, wie ist sonst der Status?

  1. Marco sagt:

    Wie immer eine großer Dank an die tollen Hinweise hier.

    Unter "Microsoft behebt das RDP-Problem" vermute ich eine falsche Zahl im Datum, bei der Angabe zum 26.10.2023 :)

    Grüße Marco

  2. Michael sagt:

    Bei uns gibt es auch nach den letzten Windows-11-Updates Probleme bei der RDP-Verbindung (ohne ConnectionBroker), wenn der AD-Benutzername Umlaute hat…

    Bitte keine Kommentare "Umlaute in Usernamen sind teh devil" – danke!
    Wir haben 2023 und noch immer Probleme mit f+++ing german umlauts.
    Kann nicht sein, sollte man meinen.

    • Peter sagt:

      Haben Amerikaner halt nicht auf dem Schirm. Das Ärgerliche ist aber, dass Microsoft (und andere) es schaffen, dass nach Jahren immer wieder kaputtzumachen.
      Da muss man sich aber auch fragen, ob die im deutschen AD angelegten "Domänen-Benutzer" etc. nicht inzwischen auch zu Probleme führen.

    • Günter Born sagt:

      Nun, da seit ihr in bester Gesellschaft – das Wissen, dass es mehr als einen englischen Zeichensatz gibt, scheint in Redmond verloren gegangen zu sein. Hier zwei Artikel der letzten Wochen:

      Massive Druckprobleme im Edge 109er Zweig – Umlaute als Problem

      Wurde behoben, nachdem ich MS über meinen englischsprachigen Beitrag auf die Problematik hingewiesen habe.

      Microsoft Teams: Probleme mit Sonderzeichen in Profilnamen

      Auf letztgenanntes Thema bin ich über einen Eintrag in der MSFAQ von Frank Carius gestoßen, der mit Teams-Startproblemen zu kämpfen hatte. In meinem Blog-Beitrag habe ich den Artikel Sonderzeichen in Userprofile von Frank verlinkt. Er hat dort nicht nur das Teams-Umlauteproblem aufgegriffen, sondern analysiert, wie diverse Sonderzeichen in Profilen auch im AD zu Ärger führen.

      • Heinzi sagt:

        …und dabei war Microsoft sogar einmal federführend in diesem Bereich! Leider sind die Zeiten, in denen Microsoft-Manager ein Schild "Englisch ist nur eine weitere Sprache" auf ihrer Tür hängen haben (Quelle: , schon länger vorbei.

  3. Sven sagt:

    Bei uns in mittelgroßer Umgebung (100-200 Nutzer zeitgleich auf TS) mit Terminalserver 2022-Umgebung (Verbindungsbroker und 3 TS) und Clients mit Windows 10 21H2 aufwärts gibt es seit Wochen RDP Probleme an einzelnen Clients, bei denen die Verbindung mit besagtem Fehler "Ihre Remotedesktopdienste-Sitzung wurde beendet" über bestehende S2S-VPN abbricht.
    Probleme mit der Site 2 Site gibt es nicht, die läuft stabil. Viele andere Mitarbeiter können zudem ohne Probleme arbeiten.

    Es ist einfach nur noch lästig.

    Mal geht es ein paar Tage gut, da fliegt die Verbindung an den problematischen Clients (u.A. Notebooks / Wyse-Clients) seltener weg, dann knallts an einigen Tagen wieder alle halbe Stunde.

    Mittlerweile habe ich zudem noch die eingesetzte, große Sophos XGS in Verdacht, die auch noch dazwischen hängt.

    Gab da einen Eintrag im MCSE-Board zu von 2021:
    https://www.mcseboard.de/topic/220686-rdsh-verbindungsabbr%C3%BCche/
    Dort wird das Problem größtenteils auf die Firewall eingegrenzt, aber keine finale Lösung aufgezeigt.

    Was nun genau der Fehler ist, ist immer noch nicht ersichtlich, aber die Zusammensetzung der Hardware-Komponenten bei uns mit den beschriebenen Problemen unter den genannten Betriebssystemen hier und auf anderen Seiten macht schon stutzig.

    Ich hoffe, es gibt bald eine Lösung. Danke an alle Beteiligten für das nicht locker lassen.

    • Chris sagt:

      Wir haben im September 2022 auch zwei Sophos XGS-Systeme eingeführt und seitdem die von dir beschriebenen Probleme bei RDS-Benutzern, welche von einem zweiten Standort via VPN angebunden sind.
      Wenn ich dann noch den von dir verlinkten Artikel lesen, dann stellt sich mir die Frage, handelt es sich bei uns um ein Problem mit Windows oder eher um ein Sophos-Problem…

      • Benjamin sagt:

        Wir haben noch die UTM von Sophos, ich habe RDP komplett auf UDP umgestellt, sonst kann ich jedoch von Problemen oder Instabilität mit unseren W11 22H2 Clients nichts berichten (SSL-VPN).

      • Nicki sagt:

        Habt ihr mal die Firewall Logfiles geprüft und findest dort zufällig für die Verbindungen relativ viele Einträge mit "invalid traffic"?

        Das Problem habe ich vermehrt mit den Sophos XGS. Die scheinen validen Traffic zu droppen, obwohl explizite "Allow" Regeln dafür vorliegen…

  4. Henry Barson sagt:

    Als wir mal vereinzelt RDP-Verbindungsprobleme hatten, haben wir einfach RDP über UDP deaktiviert, seitdem keinerlei Probleme mehr gehabt, einige meinten sogar, es laufe „runder"/„fluffiger" als vorher.

  5. Marco sagt:

    Noch ein Nachtrag von mir. Ich habe Seit ca. 2 Wochen einen Windows 11 Client der keine Verbindung mit einem RDS-Server (Server 2019) über VPN mehr aufbauen kann. Bzw. er kann es einmal, danach nicht mehr, bis ich den PC umbenannt habe. Im lokalen Log am Client finde ich dann immer die Meldung das ein PC mit dem gleichen Namen im Netzwerk vorhanden wäre. Egal welchen Phantasienamen ich mir ausdenke. Einmal RDP und dann muss der Client umbenannt werden, damit es für ein weiteres mal wieder geht. Lösung habe ich bisher keine finden können. 10 andere Clients haben das Problem nicht.

  6. Egal sagt:

    Hey, Danke für den Beitrag!

    hier hat Microsoft mal wieder auf ganzer Linie gezeigt was sie können.. 16.02.2023..

    Man muss ja immer davon ausgehen das man selbst zu Doof ist oder was übersieht, aber seit Anschaffung des Gerätes und meiner Freude darüber das man gleich sein O365 Business Konto zur Anmeldung nutzen konnte, schaffe ich es nicht mich auf den Client zu hängen.. Gut, ist ja nur die Workstation für den Außendienst.. aber hey, Lokal Konten gehen doch.. Pff..

    Ich wette die haben Probleme mit ihrer eigenen MFA Lösung.. und das Sicherheitsprotokoll kann dies noch nicht handeln. Gibt halt keiner zu, lasst sie noch ein wenig fummeln, und in ein zwei Versionen verschwindet das Problem zusammen mit anderen dutzend die dann auftauchen! Da sind wir zuversichtlich.

    Früher dachte man auch immer "ABM" .. heute ist das eher Arbeitsplatz Sicherungsmaßname..

    Viel Spaß noch ;)

  7. Thomas sagt:

    Hallo

    bei uns ebenso (und immer noch) dasselbe Problem wie Michael am 31.01. schrieb:
    Hat der Benutzer ein Umlaut im Namen so verbindet sich RDP nicht.
    Dies betrifft nur Windows 11 ab irgend einem Update.

    Wir haben einen Workaround gefunden:
    Anmelden als ein anderer Benutzer (ohne Umlaute), der aber laut GPO gar keine Rechte hat sich per RDP anzumelden. Es kommt bei uns die grafische Oberfläche mit dem "Willkommen", gefolgt von "Sie haben nicht die Rechte", gefolgt von der normalen Windows-Anmeldeseite.
    Hier (in der grafischen Oberfläche des Ziel-Systems) können wir dann den Benutzer mit Umlaut benutzen.

    Funktioniert. Irgendwie.

  8. Jürgen Barnert sagt:

    Ich habe vor Kurzem einen Glasfaseranschluss mit 600MBit/s Dowlnload und 300 MBit/s Upload erhalten. Unter Windows 11 wird auf einem Fujitsu Desktop-PC mit der Breitband-App der Bundesnetzagentur nicht einmal eine Downlaoad-Rate von 300 MBit/s erreicht. Seltsamerweise passt die Upload-Rate von 300 MBit/s; Dowlnload- und Uploadrate sind also sehr ähnlich. Nimmt man ein Linux-Live-Medium werden die versprochenen Durchsatzraten erreicht. Mit MacOS (Ventura) und einem Desktop mit Kubuntu (22.04) als OIS werden die versprochenen Datendurchsatzraten ebenfalls erreicht. Es könnte also durchaus sein, dass das im Blog beschriebene Problem auch hier die Bremse darstellt.

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