Microsoft bietet Windows 11-Upgrade auf nicht unterstützten Windows 10-Systemen an (Feb. 2023)

Windows[English]Microsoft hat seine Prozesse hinten und vorne nicht im Griff. Nachdem mir bereits vor Wochen auf einem Dell OptiPlex 7040 SFF ein "Sie sind bereit für Windows 11" in der Update-Seite von Windows 10 21H2 angeboten wurde, geht es weiter. Ende dieser Wochen scheint es ein "breites Upgrade"-Angebot für Besitzer älterer Windows 10-Systeme gegeben zu haben, obwohl diese nicht die Windows 11-Systemanforderungen erfüllen. Microsoft hat "den Fehler" eingestanden.


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Mein alter Fall

Ich habe mir Ende 2022 einen refurbished Dell OptiPlex 7040 SFF geholt, um eine etwas bessere Grundlage für diverse Tests zu haben. Der Rechner war bisher auf Windows 10 21H2 (gerade läuft das Upgrade auf 22H2). Vor einigen Wochen hatte ich das System mal wieder testweise gebootet, um mit Hyper-V und diversen Gast-Betriebssystemen zu experimentieren. Als ich einen Blick in die Windows Update-Seite warf, staunte ich nicht schlecht, als mir angezeigt wurde, dass ich auf Windows 11 22H2 upgraden könne.

Im ersten Augenblick schoss mir "ist der OptiPlex 7040 SFF doch Windows 11-kompatibel?" durch den Kopf. Ist er natürlich nicht, das Teil wird mit Intel Core Prozessoren der 6. Generation ausgeliefert und ist allein aus dieser Sicht nicht mit den Anforderungen von Windows 11 kompatibel (siehe auch Windows 11: Die Hardware-Anforderungen).

Windows 10 Update

Ich habe gerade den Dell Optiplex gebootet und mir die Windows Update-Seite anzeigen lassen. Jetzt steht da "Dieser PC erfüllt derzeit nicht die Mindestsystemanforderungen, um Windows 11 auszuführen." – siehe obiger Screenshot. Mir wird angeboten, die PC-Integritätsprüfung abzurufen – das ist natürlich Bullshit. Der Rechner wird niemals "Windows 11 kompatibel sein", es sei denn Microsoft kassiert die Anforderungen zur Windows 11-Kompatibilität. Aber so werden ggf. Millionen Windows 10-Nutzer in einen sinnlosen Update-Versuch geschickt.

Ergänzung: An dieser Stelle fällt mir ein, dass immer mal wieder Leser seit dem Start von Windows 11 in 2021 berichteten, dass ihr System als kompatibel zum neuen OS gemeldet wurde, obwohl die Hardware nicht die Anforderungen erfüllte. Einige Tage später war der Upgrade-Hinweis in Windows Update wieder weg. Das ML-Modell zur Erkennung des Upgrades scheint nicht sonderlich zuverlässig zu sein.

PS: Wer das Upgrade anstößt, erlebt erwartbar Schiffbruch, weil die Windows 11-Installation im besten Fall zurückgerollt wird. Im schlimmsten Fall steht der Anwender mit einem nicht mehr funktionierenden System da. Oder es wird ein Wasserzeichen auf dem Desktop angezeigt, dass die Maschine nicht die Mindestanforderungen an Windows 11 erfüllt. Ich hatte dieses Thema bereits im Blog-Beitrag Windows 11: A/B-Test zeigt Wasserzeichen auf nicht unterstützten Systemen behandelt. Dort findet sich auch der Hinweis auf einen Registrierungseintrag, über den man dieses Wasserzeichen ausblenden kann – funktioniert auch in 2023 noch.

Der neue Fall vom Feb. 2023

Ich bin am 24. Februar 2023 sowohl bei den Kollegen von deskmodder.de als auch bei neowin.net auf den nächsten Fall eines "fehlerhaften Upgrade-Angebots für Windows 11" gestoßen. neowin.net schrieb zum 23. Februar, dass Microsoft seine Nutzer mit einem "Upgrade-Angebot für Windows 11" in Konfusion stürzte, weil dieser Hinweis auf nicht kompatiblen Windows 10-Maschinen erschien. Microsoft hat das Ganze inzwischen im Windows 10 Health-Dashboard im Beitrag Windows 11 upgrades were offered to ineligible devices eingestanden.

Some hardware ineligible Windows 10 and Windows 11, version 21H2 devices were offered an inaccurate upgrade to Windows 11. These ineligible devices did not meet the minimum requirements to run Window 11. Devices that experienced this issue were not able to complete the upgrade installation process.

This issue was detected on February 23, 2023, and resolved on the same day.

Resolution: This issue is resolved. It might take 24 to 48 hours to propagate to all affected devices. Affected users do not need to take any steps.

Affected platforms: Client: Windows 10, version 22H2; Windows 11, version 21H2; Windows 10, version 21H2; Windows 10, version 20H2

In Kurzform: Systemen mit Windows 10 und Windows 11 21H2, die die Hardwareanforderungen nicht erfüllen, wurde fälschlich ein Upgrade auf Windows 11 22H2 angeboten. Das Upgrade scheitert dann. Der Bug wurde am 23. Februar 2023 bemerkt und am gleichen Tag korrigiert. Nutzer brauchen angeblich nichts zu machen, der Fix von Microsoft würde binnen 24-48 Stunden auf betroffene Geräte ausgerollt.

Kann ja mal passieren?

Kann ja mal passieren, wäre ich ja geneigt zu sagen. Aber das "kann ja mal passieren" passiert mir zu oft. Da ist der von mir oben erwähnte Fall, der stört. Jetzt der gerade eingestandene Fall, den ich in den vorherigen Absätzen skizziert habe. Hier im Blog hatte ich im Juni 2022 im Beitrag Windows 11 22H2 im Release Preview-Channel, Bug zeigt das Update auf unsupporteter Hardware auf einen ähnlichen Fall hingewiesen.

WIndows 11 22H2 Upgrade on unsupported hardware


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Mir war diesbezüglich der obige Tweet unter die Augen gekommen. MVP Barb Bowman hatte sich auch gewundert, warum ihr Intel Core der 7. Generation plötzlich mit Windows 11 kompatibel sei. Die Antwort des Windows Insider Entwicklerteams: Die Anforderungen haben sich nicht geändert, wir schauen uns an, warum diese Build auf den betreffenden Maschinen angeboten wird.

Gut, jetzt sucht der Born in den "Krümmeln", werden die Befürworter des "alternativen Windows 11" jetzt rufen und felsenfest behaupten "läuft bei mir wie Sau". Was kommt denn noch?

Hirnloses von Microsoft?

Wie Microsoft inzwischen agiert, wurde mir bewusst, als ich beim Schreiben des Beitrags mal den "unbedarften Anwender" spielte und den angebotenen Link zur PC-Integrationsprüfung auf dem Dell Optiplex angewählt habe. Windows 10 teilte mir immerhin mit, dass die Maschine nicht kompatibel zu Windows 11 sei. Dann sollte der Link mir doch sehr fix sagen "das und das stört, daher sind wir nicht kompatibel".

Werbung für Edge und Microsoft 365

Weit gefehlt, mir ist schlicht die Kinnlade heruntergefallen – und der Beitrag hier etwas länger geworden. Der Aufruf zur PC-Integrationsprüfung über den betreffenden Link öffnet eine Webseite im Edge. Als erstes startete irgend eine Animation in der Seite, die mir erzählen wollte, wie genial dieser Edge doch sei – mit Einblendungen und so.

Gleichzeitig wurde mir das "Sie sind bereit für Microsoft 365" mit einem breiten Download-Button auf der Seite vor dem Latz geknallt. Da ich parallel diesen Artikel geschrieben habe, fehlte die Zeit, um den Schmarren auf der Edge-Seite zur PC-Integritätsprüfung sofort genauer durchzulesen – ich bin zwischen zwei Rechner ständig hin und her gewechselt. Aber im ersten Augenblick verfing "die bieten einen PC-HealthChecker-Download in diesem Banner an".

Erst als ich einen zweiten Blick auf den Text warf, wurde mir mein Irrtum bewusst – Microsoft segelt auf der gleichen Ebene wie Scam-Seiten, die unbedarften Anwendern ihre PC-Optimierungssoftware oder Bloatware andrehen wollen und allerlei "Download Buttons" über ihre Seite verteilen. Ich hätte ja noch gerne eine Screenshot angefertigt.

Seite zur PC-Integritätsprüfung

Als ich dann einen dritten Blick auf die Seite warf, waren die Edge-Erläuterungen samt zugehörigem Text weg, und das "Sie sind eingeladen, Microsoft 365 kostenlos zu testen" war jetzt mit einem Button Jetzt freischalten an den Kopf der Seite gerutscht (siehe obigen Screenshot).

Im Folgetext erfahre ich, was die App macht, und wie ich über die Suche diese Funktion eventuell aufrufen könne. Falls diese App nicht installiert sei, möge ich doch bitte die CheckHealth-App herunterladen und ausführen.

Gibt's noch irgend einen Plan?

Nur mal langsam zum Mitschreiben: Microsoft telemetriert seine Windows-Systeme bis zum Exzess, bläst die Backen auf, wie toll man doch sei und was man alles mit Windows könne. Und dann bekommt man es nicht mal hin, dem Anwender über dieses tolle ML-Modell nach einem Update-Scan zu sagen, warum sein Windows 10 nicht zu Windows 11 kompatibel sei?

Es kann ja gewichtige Gründe geben, dass man das im ML-Modell nicht so genau feststellen kann – wobei ich mich dann frage, was der ganze Zinnober soll. Aber das Ganze ist steigerungsfähig. Redmond liefert mit Windows 10 allen möglichen Mist (Bloatware) von "Teletubbies" (aka Candy Crush Saga) bis was weiß ich mit aus. Aber eine Funktion zur PC-Integritätsprüfung in aktuelle Windows 10-Build zu integrieren, die dem Anwender mitteilt: "Dein Windows 10 ist aus diesen und jenen Gründen nicht für Windows 11 geeignet", das bekommen die Strategen aus Redmond seit Jahren nicht hin oder wollen es nicht.

Ich würde ja noch nonchalant über so etwas hinweg sehen, wenn Microsoft sonst sauber arbeiten würde, Fehler passieren halt mal. Aber in Kombination mit der nervenden Werbung für Edge oder Microsoft 365, und unter dem Aspekt, was sonst für ein Mist samt Bugs bis zum Abwinken auf die Anwenderschaft los gelassen wird, platzt mir regelmäßig die Hutschnur (dabei habe ich keinen Hut).

Nun gut, Ich könnte verstehen, wenn ein Administrator oder IT-Entscheider in einem Unternehmen sagt: "Ich bin aus diesen und jenen Gründen aktuell noch gezwungen, auf Windows zu setzen, aber ich arbeite an Alternativen". Aber wie naiv oder brain washed muss man sein, um Windows 11 als alternativlos und bestes "OS von Welt" mit heißem Herzen zu verteidigen? So langsam verzweifele ich sowohl an Microsoft als auch an deren Kundschaft.

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20 Antworten zu Microsoft bietet Windows 11-Upgrade auf nicht unterstützten Windows 10-Systemen an (Feb. 2023)

  1. JG sagt:

    "Hirnloses von Microsoft?"

    Microsoft hat ja auf der ganzen Welt Niederlassungen. Kann es sein, dass ich nenne es mal die „Probleme" dadurch entstehen, weil immer verschiedene Gruppen daran beteiligt sind? Also anstatt, das alles an einem Ort passiert?

    • Günter Born sagt:

      Es ist das typische Problem eines Großunternehmens, dass die linke Hand nicht weiß, was die Rechte tut. Alles ist formalisiert und Eigeninitiative verpönt. Zudem ist vieles verteilt im Unternehmen auf diverse Gruppen aufgeteilt – es wird Software von extern eingekauft und dann umgelabelt, und, und, und. Die ständigen, oft unproduktiven Meetings zur Abstimmung, das frisst Zeit und Energie. Ich kenne es selbst, da ich vor knapp 30 Jahren (1.10.2023 ist es so weit) nach 12 Jahren aus einem Großunternehmen ausgeschieden bin.

      Ständig das Gefühl, der Kieselstein im Räderwerk des Unternehmens zu sein, der die gewohnten Abläufe zum Stillstand bringt. Gut, zum Schluss hatte ich Narrenfreiheit und konnte häufig an der Organisation vorbei agieren – wenn Du in Japan oder Thailand oder in Italien weilst, musst Du vor Ort entscheiden und kannst nicht erst einen Antrag stellen, um irgend etwas nach Wochen genehmigt oder abgelehnt zu bekommen. Aber wehe, Du hast keinen Erfolg mehr – da droht die Abmahnung an jeder Ecke. Und obwohl Du machst und tust – am Ende des Tages trägst Du Null zum Gesamterfolg des Unternehmens bei.

      Der Tanker "Großunternehmen" fuhr einfach weiter, auch wenn mal stürmisches Wetter war. Nur geht so etwas bei Fehlentwicklung nicht unendlich weiter und der Tanker verliert Fahrt, wird zum Spielball der Gezeiten oder läuft auf ein Riff und geht unter. Dauert halt oft Jahre.

      Aber ich gehe davon aus, dass die zentralen Entscheidungen in Redmond getroffen werden. Nur sind das Entscheidungen, die oft nicht die Bedürfnisse des Markts treffen (man denke an Windows 10X, wo die Kundschaft dem MS-Management unmissverständlich kommuniziert hat "das brauchen wir nicht" – ist dann als GUI für Windows 11 zurück gekommen). Zudem scheint vieles an Wissen bei den jungeren Microsoft Angestellten verloren gegangen – sonst sind viele Sachen nicht verständlich – es gibt niedergeschriebene "good practice"-Regeln für bestimmte Sachen, und MS verstößt selbst dagegen. Stefan Kanthak weist regelmäßig bei Böcken auf die jeweiligen Microsoft-Artikel hin, wo gegen verstoßen wurde.

      Und dann kommen noch allgemeine Trends (sieht man aktuell an ChatGPT bzw. am Sammelthema AI, oder alles muss Cloud können) sowie Marketing-Entscheidungen (Windows Pro darf das und jenes nicht können, legen wir es still, On-Premises-Produkt xyz läuft aus, wir haben ja Azure als Lösung, Perpetual-Lizenzen sind out, es gibt nur noch Abos mit Software as a Service und monatlichen Updates) hinzu, die vielleicht fokussierte Entwicklerteams ausbremsen oder in die falsche Richtung lenken. Und die Sachen sind viel komplexer geworden als vor 20 oder 30 Jahren. Eine falsche Entscheidung wirft Wellen durch ein ganzes Eco-System.

      Aus Microsofts strategischer Sicht macht vieles Sinn, für mich erscheint es hirnlos. Das lässt sich halt schlecht unter einen Hut bringen – und die Folgen baden Admins täglich aus.

      • Dolly sagt:

        Das ist das Ergebnis der ach so tollen stetig verändernden agilen Entwicklungskonzepte gepaart mit der immer mehr fehlenden bzw. aberzogenen Fähigkeit, Dinge um mehr als ein, zwei Ecken weiterdenken zu können und als Sahnehäubchen das Querschiessen und Kollegenprojekte und -ideen canceln, um irgendwelche Safe Space Bubbles gedanklich nur nicht verlassen zu müssen.

        Im Grunde ist es ein Wunder, dass überhaupt noch irgendwas funktioniert.

      • JG sagt:

        "man denke an Windows 10X, wo die Kundschaft dem MS-Management unmissverständlich kommuniziert hat "das brauchen wir nicht" – ist dann als GUI für Windows 11 zurück gekommen). "

        Das kann man zum Glück umgehen. Man ruft den Datei Explorer auf und auf der linken Seite kann man dann die „Systemsteuerung" sehen. Man erstellt, dann eine Verknüpfung von der „Systemsteuerung" auf dem Windows 11 Desktop. So habe ich das Problem gelöst.

        Es gibt noch die Programme "Classic Shell" uns Open Shell". Diese habe ich aber noch nicht bei Windows 11 ausprobiert.

  2. Paul sagt:

    Also das ist doch sonnenklar!
    Da haben SIE Spione bei Microsoft untergebracht, die Microsoft Produkte sabotieren!

  3. Paul sagt:

    Oder auch:
    "Gier frisst Hirn"

    Nur wer ein Monopol hat, kann so mit seinen Kunden umspringen (steht nicht im Gabler).

    Aber wie Du sagst :
    Es gehören 2 dazu, bei uns sogar 3 um einen Monopolisten zu machen…

  4. DavidXanatos sagt:

    Also mir hat MSFT neulich auf einem Laptop mit Windows 11 erstes Release, ein Upgrade von Windows 10 auf Windows 11 angeboten halt dann die 22h2 Version. Aber das die dann auf einmal meinen, Windows 11 Original Release wäre noch Windows 10, LOL was für ein Pfusch.

  5. TW sagt:

    Hallo Herr Born,

    ich bemerke Ihre zunehmende Kritik an Microsoft jetzt schon in mehreren Ihrer kürzlich verfassten Artikel. Und dies von einem Kenner der Windows-Software-Welt, mit entsprechender Reputation! Für mich ist das eine Wohltat und wichtig, zur Bekräftigung meiner Thesen zu lesen, wie Microsoft seine nachwachsende Anhängerschaft mit unproduktiver Arbeit bombardiert. Ja, Microsoft sorgt für Arbeit, und der Himmel bewahre, hätten die Menschen keine Arbeit mehr, aber diese Art "Arbeit" ist zunehmend Zeit- und Ressourcen-fressend, vergleichbar einem künstlich erschaffenen und aufgeblähtem Verwaltungswasserkopf. Für mich ist Microsoft seit Jahren und Jahrzehnten lediglich Software zum Totverwalten, insbesondere im administrativen Bereich.

    Es mag sie zum Teil betrüben, dass ich Ihre Artikel nicht nur dazu verwende, mich zu bilden und Fehlern auf die Schliche zu kommen sondern auch, um immer wieder den Finger in klaffende Wunden zu legen und sie sowohl bei heise zu verlinken als auch an unsere GF zu senden. Bitte, verzeihen Sie mir diesen "Missbrauch".

    Nun, man kann alle Verfehlungen, auftretende Fehler und Widrigkeiten und die ständige Wiederkehr sinnloser "Arbeit" einer gewissen Trägheit, Hyper-Komplexität der Software oder auch natürlichen Dummheit eines Riesenkonzerns zuschreiben, sollte dabei aber nie vergessen, dass der Microsoft-Konzern einzig seinen größten amerikanischen Aktionären verpflichtet ist, und dies bedeutet: so viel Geld zu scheffeln, wie möglich. Daher hat die Schaffung und Aufrechterhaltung von Abhängigkeit Methode und wird – ebenso seit Jahrzehnten – seitens Microsoft so gehandhabt.

    Das "Angebot" einer möglichen "Problemlösung" bei gleichzeitiger "Verbesserung" der Leistung (Zitat: "…die Leistung Ihres Gerätes zu verbessern und Leistungsprobleme zu beheben… um Ihnen zu helfen, Ihr (sic!) Windows-PC optimal zu nutzen."), die nicht wirklich das Problem löst, lediglich die Anhängerschaft im Kreis führt und dabei durch zusätzliche "Arbeit" geschickt verschleiert – man muss ja ebenjene "Angebote" lesen, verstehen und ausprobieren -, weswegen man eigentlich auf die Suche nach der "Problemlösung" gegangen ist, ist seit langem Konzern-Vernebelungs-Strategie – auch in der gesamten Dokumentation. Wäre es nicht so, gäbe es keinen so großen Markt für Handbücher aller Art zu Microsoft-Software.

    Sie haben das trefflich erkannt, benannt und formuliert: "Scam-Seiten" und "Bloatware" überall. Beschäftigungstherapie. Herrlich!

  6. R.S. sagt:

    Auf jeder Windows 10 Neuinstallatin oder Upgrade lasse ich erst einmal W10 Privacy drüber laufen und werfe die ganze Bloatware runter.
    Werbung etc. kommt dann keine mehr, und nur so wird Windows 10 benutzbar.

    Ein Angebot, auf Windows 11 upzugraden, habe ich übrigens bisher nicht bekommen, obwohl mein Rechner alle Anforderungen erfüllt.

  7. Steter Tropfen sagt:

    Oder ist das einfach Strategie?
    Leute, die Windows 10 freiwillig nutzen, freuen sich höchstwahrscheinlich über die Botschaft, ihr Rechner sei jetzt auch fit für Windows 11. Bgeistert klicken sie auf „Jetzt updaten", reiben sich die Hände und hüpfen erwartungsvoll in ihrem Stuhl auf und ab.
    Dann, plopp, die Enttäuschung, Frust – aber nicht über Microsoft, sondern über ihren blöden Rechner, der scheinbar doch nicht mehr zukunftsfähig ist.

    Das setzt den Anwendern einen Floh ins Ohr, der sich zwischen die Hirnwindungen setzt und immer wieder aus dem Hinterkopf flüstert: „Nun kauf dir endlich einen neuen Rechner… hol dir Windows 11 doch noch… du kannst es haben, wenn du nur willst…"
    Ich bin sicher, das wirkt. Leute, die nie unzufrieden mit ihrer Hardware waren und denen Windows 10 alles lieferte, was sie brauchten, haben nun plötzlich das Bedürfnis nach mehr – nachdem sie es ja schon einen Moment zu Greifen nah auf ihrem Monitor gesehen haben.
    Das ist keine Schlamperei. Das ist Marketing.

    • Dolly sagt:

      Betrifft auch:

      > Leute, die nie unzufrieden mit ihrer Hardware waren und denen Windows 7 alles lieferte, was sie brauchten …

    • Windowsnutzer1969 sagt:

      Interessante Meinung. Könnte/(sollte?!) durchaus passen … Verstecktes Marketing durch "geniale" Psychotricks … Und auch, wenn nur jeder 100. (werden wohl eher mehr sein) drauf rein fällt, wurde wieder Umsatz ohne größeren Aufwand generiert!

      Das Interessante ist ja auch, dass z. B. einem bodenständigen Kleinunternehmen oft weniger vertraut wird, als einem Riesenkonzern. Die "kleine Klitsche" um die Ecke wird argwöhnisch beäugt, ob da auch wirklich alles mit rechten Dingen zugeht. In den Großkonzern jedoch hat man blindes Vertrauen, denn "die wissen doch was sie tun und wissen durch jahrelange Erfahrung auch, wie es perfekt funktioniert". Stimmt ja schon (zumindest zu großen Teilen) auch, dass die wissen wie es funktioniert. Aber sie wissen halt auch sehr gut, wie man das ehemals seriös gewonnene Vertrauen durch mehr oder weniger unsaubere Tricks und dgl. ausnutzen kann – und tun dies oftmals halt auch! Und gerade MS lässt doch wirklich absolut keine Möglichkeit aus – ob nun seriös, oder unseriös – sich Umsatz (oder zumindest "Bedeutung") zu generieren. Deshalb: So gut wie alles kritisch zu hinterfragen und zu durchleuchten ist mehr denn je zum eigenen Schutz angesagt, denn die Zeiten werden zunehmend rauer und die Tricks immer perfider …

    • Janami25 sagt:

      @Steter Tropfen

      Genauso ist es. Es ist zu 100% kein Versehen, sondern nur "Marketing-Brainwashing". Ein Versehen würde gleichbedeutend mit einer dicken Inkompentenz einhergehen.

    • Micha sagt:

      Irgendwie ist das schon Richtig.

      Unter Windows 8.1 Pro x64 konnte ich auf dem alten System Problemlos:
      – Diablo III Spielen
      – mehre Browser Tabs offen haben im Mozilla Firefox
      – den VLC Mediaplayer zum Musikhöhen nutzen
      -eine Vollständige Systemuntersuchung mit Kaspersky Internet Security durchführen

      Performance Einbrüche gab es keine.

      Wenn ich das gleiche unter Windows 11 22H2 mache sieht es anders aus.

      Mehrere Browser Tabs und Diablo III spielen führen schon zu erhöhten Ladezeiten im Spiel. Häufig wird der Mauszeiger zum Ladekreis.

      In dem Szenario belegt Windows 11 mindestens 1GB mehr Arbeitsspeicher als Windows 8.1 x64. Der RAM Läuft voll.

      Wenn man noch eine Vollständige Systemuntersuchung mit Kaspersky Internet Security startet und den VLC Mediaplayer zum Musikhöhen nutzte meldet teilweise Diablo III "keine Rückmeldung". Die Ladezeiten werden noch länger und das Spiel stockt. 8GB RAM sind dann zu wenig.

      Daten zum alten PC (Offiziell nicht Windows 11 kompatibel)
      Motherboard: ASUS M5A99x EVO R2.0
      CPU: AMD Phenom II X4 965
      RAM: 8GB DDR3 1600MHz 2 Module
      GPU: AMD Radeon RX480 (8GB)
      Soundkarte: Creative X-fi Xtreme Audio (PCI Erweiterungskarte)
      Samsung 840 Pro SSD 128GB (Windows 11, Auslagerungsdatei, Diablo III)
      1TB 5700 U/Min Sata HDD

      Vermutlich würde das nachrüsten von 2 weiteren 4GB DDR3 1600MHz RAM Modulen das Problem nachhaltig beheben.

      • C.Waldt sagt:

        Ähm ja, das wäre schon mal ein Schuss in die richtige Richtung ;-)
        Habe ja ein zu Tode optimiertes Win 10….
        Edge darf nicht ins Internet, keine ARGB Software, nur Bitdefender, Amd Grafikkartentreiber, der auch von für mich unnützen Kram wie AMD Link befreit wurde, dann noch O&O Defrag und PDF24Org, MSI Afterburner…. das wars….
        Mit O&O ShutUp+WPD Privacy Dashboard das ganze schön kaltgestellt und auch sämtliches unnützes Windowsgedöhns deinstalliert und nur noch Windowsfeatures am Start die ich auch brauche!
        Hab sogar SAM für meine alte RX 580 GB aktiviert was mittlerweile schön läuft (Registry für den Treiber verändert).
        So gut wie null CPU Auslastung im Lehrlauf und 16 GB virtuellen Arbeitsspeicher freigegeben.

        Aber nun sitze ich hier, schreibe Ihnen, habe nur 3 Tabs im Opera auf und Windows genehmigt sich, nachdem ich meinem System 32GB DDR4 3600MHz Speicher gegönnt habe, satte 7,2 GB Arbeitsspeicher ;-)
        Im Grunde etwas mehr als doppelt so viel wie mit 16 GB Arbeitsspeicher ;-)

        Auch Windows 10 scheint Arbeitsspeicher zu lieben und läuft mit 32 GB richtig fluffig ;-)

        —Grüße—

        • Micha sagt:

          "Hab sogar SAM für meine alte RX 580 GB aktiviert was mittlerweile schön läuft (Registry für den Treiber verändert)."

          Gibt es dafür eine Anleitung?
          Habe in meinem neueren PC einen AMD Ryzen 5900X und eine Radeon VII. Im UEFI kann ich SAM aktivieren.

          Was muss in der Registry geändert werden um die Funktion zu aktivieren?

          • Tom sagt:

            @Micha
            Soweit ich das jetzt mal gelesen habe, muß nichts in die Registry eingtragen/verändert werden ->

            Im (U)EFI das "CSM" deaktivieren und die Einträge "Above 4G Decoding" und "Re-size BAR support" aktivieren

            Das war es dann schon – im ADRENALIN kann man dann das "SAM" auch nach Wunsch de- und wieder reaktivieren.

            Hoffe, etwas geholfen zu haben!?!

          • C.Waldt sagt:

            Na dann antworte ich mal "kurz" off topic :-)
            Ich musste feststellen, dass die "alte Anleitung" wieder die "neue Anleitung" ist.
            Aber kurz von Anfang an!
            Bei Igorslab.de wird die Registryänderung, im Rahmen eines Vega56 Artikels, auf Seite 2 mit aufgegriffen.
            https://www.igorslab.de/radeon-rx-vega-56-amds-5-jahre-alter-fail-mit-treiber-hack-2023-noch-brauchbar/2/
            Er bezieht sich auf einen Beitrag im „The Guru of 3D" Forum.
            Es geht um folgenden Ordner in der Registry.
            [HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\ControlSet001\Control\Class\{4d36e968-e325-11ce-bfc1-08002be10318}\0000]
            Dann um drei Registry Einträge, wobei EINER von den dreien schon im Ordner ANGELEGT SEIN SOLLTE.
            „KMD_EnableReBarForLegacyASIC"=dword:00000001
            „KMD_RebarControlMode"=dword:00000001
            „KMD_RebarControlSupport"=dword:00000001
            Sie stellen jetzt darauf ab, das im Treiber 23.2.1 sich der Registry Ordner am Ende von 0000 auf 0007 ändert!
            Das kann ich für den aktuellen Treiber 23.2.2 aber nicht bestätigen. Hier ist AMD wohl genervt zurück gerudert ;-)
            Habe mir die drei Registry Einträge in einer Textdatei abgespeichert und dann zwei von ihnen im richtigen Ordner neu angelegt und bei einer den Standartwert geändert. Neustart.
            Gleich beim Hochfahren im Uefi die Above 4G und Sam Einstellung (Resizable Bar) auf aktiviert gestellt.
            Wurde im Windows 10 dann in einem kleinen Fenster aufgefordert wegen veränderter Systemeinstellungen das System neu zu starten.

            Hatte anschließend das Problem, dass das Anmelden aus dem Sperrbildschirm etwas verzögert funktioniert hat – oder das wenn ich den Taskmanager über den Bildschirm geschoben habe es mit einenmal ruckelig war.
            Doch nach ein paar Neustarts hat sich Windows 10 bei mir wieder eingekriegt. Gezockt habe ich bisher Civilization VI. Dort waren auch ein paar FPS mehr drin ;-)
            Wenn Sie wie ich nur den Treiber minimal installiert haben, können Sie im Gerätemanager bei Ihrer Graka, unter Ressourcen nachschauen, ob der "Große Speicherbereich" angegeben (aktiviert) ist. Da finden Sie es…
            https://sieberts-blog.de/2021/12/03/wie-erkennt-man-ob-amds-sam-aktiv-ist/

            Uff das war lang – aber hoffentlich verständlich ;-)

            —Grüße—

  8. QDriver sagt:

    Ja – heute ist es auch passiert. Mein i5-3470 ist Win11 kompatibel!!!!!
    Wie geht's weiter?

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