Privatverkäufe auf eBay ab 1. März 2023 in Deutschland kostenlos

Ab dem morgigen Mittwoch, den 1. März 2023, sind alle privaten Verkäufe auf der Plattform eBay kostenlos. Das hat das Unternehmen gerade mitgeteilt und reagiert damit auf eine schwache Geschäftsentwickler der Plattform. Für mich klingt es wie eine Rolle rückwärts, hat eBay mit neuen Zahlungsabwicklungen seit März 2021 zahlreiche private Verkäufer arg verprellt.


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Privatverkäufe ab 1.3.2021 kostenlos

Es war für mich schon eine Überraschung, als ich erste Informationen über die Senkung der Verkaufsgebühren bei SPON und heise las. Auf seiner Seite Gebühren für private Verkäufer hat eBay seit wenigen Stunden folgenden Text veröffentlicht:

Der Verkauf von Artikeln auf eBay.de ist ab dem 1. März 2023 innerhalb Deutschlands kostenlos.

Es können Gebühren anfallen, wenn Sie Zusatzoptionen auswählen, Ihre Angebote mittels Anzeigen bewerben oder Versand in andere Länder anbieten.

Für alle gewerblichen Verkäufer oder privaten Verkäufer mit Wohnsitz außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums* gelten andere Gebühren.

Sie können jeden Monat 320 Angebote erstellen, ohne dass dafür eine Angebotsgebühr anfällt. Für alle Angebote, die nach dem Ausschöpfen dieses Monatskontingents erstellt werden, wird eine Gebühr von EUR 0,50 berechnet. […]

Damit entfällt die Verkaufsgebühr von 11 % sowie die 35 Euro-Cent Einstellgebühr für private Verkäufer aus Deutschland. Ebay Deutschland Geschäftsführer Oliver Klinck wird so zitiert, dass der Wegfall der Gebühren für den privaten Verkauf eine Investition eBay Deutschlands in das gesamte Marktplatz-Geschäft sei. Der Anreiz des privaten Verkaufs treibe das Geschäft privater Verkäufe an, erweitere die Vielfalt des Angebots bei Ebay Deutschland und steigere so die Attraktivität des Marktplatzes.

Der Geschäftsführer hofft, dass sich der Verzicht auf private Verkaufsgebühren auch für eBay selbst rechnet. "Wir sehen, dass die privaten Verkäufer auch als Käufer viel aktiver sind. Diejenigen, die über Ebay verkaufen, shoppen auch doppelt so viel wie die Käufer, die nur einkaufen."

Klinck wird so zitiert, dass die Initiative auch zu den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen passe, denn : "Wir leben in einer Zeit, in der vielen Familien Geld im Portemonnaie fehlt." Laut einer repräsentativen Meinungsumfrage von YouGov im Auftrag von eBay ergab, dass wegen der Energiekrise, Inflation und anderen widrigen Umständen Familien durchschnittlich 180 Euro im Monat fehlten. "Daher gibt es einen großen Bedarf in Deutschland, durch den privaten Verkauf zusätzliche Einnahmen zu erzielen."


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Für eBay Deutschland hat der private Verkauf eine große Bedeutung. Rund 20 Prozent der Verkäufe sind privat. Klinck dazu: "Ebay ist seit jeher im privaten Verkauf stark. Das erste Produkt, das bei uns verkauft wurde, war ein gebrauchter Laserpointer. Private Verkäufer waren auch vor Corona auf der Plattform sehr aktiv. Während der Pandemie hat es noch mal einen Schub gegeben."

Die Abgrenzung, ob ein Verkäufer privat oder gewerblich ist, basiert auf den Angaben des Verkäufers. eBay will sich aber die Verkäufe über Algorithmen ansehen. "Wenn jemand regelmäßig 20 iPhones am Tag verkauft, dann ist das für uns ein sehr klarer Hinweis, dass dies kein privater Verkäufer ist.", wird Klinck zitiert. Wie das Finanzamt die Sache mit den Privatverkäufen sieht, ist nochmals eine andere Sache.

Ärger um Zahlungsabwicklung

Mit ist noch mein Artikel eBay: Neue Zahlungsabwicklung ab 28.2.2021 für private Verkäufer aus dem Jahr 2021 in Erinnerung. Dort hatte ich auf diverse Fallen bei Verkäufen hingewiesen, wo es Probleme mit der Zahlung geben kann. Und es gab den zweiten Fall, der private eBay-Verkäufer ziemlich sauer werden ließ. Ich hatte im Beitrag Neue Zahlungsabwicklung: Noch eine Kostenfalle bei eBay! darauf hingewiesen. Seit eBay damit begann, die neue Zahlungsabwicklungsrichtlinie umzusetzen, sehen sich Verkäufer mit stark gestiegenen Kosten konfrontiert.

Wie es aktuell damit ausschaut, kann ich nicht beurteilen, da eBay auf dieser Seite dazu nichts ausführt. Aber die im Beitrag Neue Zahlungsabwicklung: Noch eine Kostenfalle bei eBay! beschriebenen Probleme, Käufer oder Verkäufer sitzt nicht in Deutschland, dürften weiter bestehen. Also Obacht und genau recherchieren, was gilt.

Ein weiterer Punkt, der für Verkäufer und Käufer eventuell verwirrend sein könnte: eBay-Kleinanzeigen gehört als Plattform nicht mehr zu eBay (siehe Ebay Kleinanzeigen: Namensänderung, Betrug und Datenschutzeinstellungen). Bleibt spannend, wie das aus geht – mir scheint, als hätten sich BWL-Menschen da kräftig verzockt.

Ähnliche Artikel:
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Neue Zahlungsabwicklung: Noch eine Kostenfalle bei eBay!
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eBay-Seite macht beim Besuch einen Port-Scan


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22 Antworten zu Privatverkäufe auf eBay ab 1. März 2023 in Deutschland kostenlos

  1. Herr IngoW sagt:

    Verkäuferumsätze sollen ab diesem Jahr von "eBay" an das "Finanzamt" gemeldet werden hab ich gelesen, sind deshalb die Verkäufe jetzt frei weil die Verkäufer kalte Füße bekommen und sich zurückziehen?

    • Jochem sagt:

      Moin,
      laut dem Artikel hier:

      https://www.merkur.de/leben/geld/verkauf-ebay-privat-steuer-regelung-kleinanzeigen-plattform-deal-finanzamt-gesetz-etsy-zr-92005806.html

      hängt es nicht nur am Preis bzw. den Gebühren.

      […] Seit Anfang 2023 müssen Handelsplattformen ihre privaten Heavy-User von sich aus dem Finanzamt melden. […]

      […] Wer künftig mehr als 30 Artikel im Jahr verkauft, oder über 2.000 Euro einnimmt, dessen Daten muss der Plattformbetreiber den Finanzbehörden übermitteln. […]

      Gruß J :-) chem

      • Paul sagt:

        Nicht nur so werden dem pösen Internet die Zähne geogen…

        Übrigends werden auch alle Käufer von Wasser-Destillations Geräten über 2l beim Zoll gemeldet und müssen sich unverzüglich dort in die Stammdaten-Datei für potentielle Schwarzbrenner eintragen lassen.
        Da wurde 2018 im Zuge der "Liberalisierung" der Alkoholsteuer eingeführt. (früher war dass Brennen in kleinen Mengen aus den eigenen Früchten legal und steuerfrei. Seit der "Libralisierung" hat der Zoll eine Liste wie ober zu pflegen.
        (Angelbich vor allem weil eine Gruppe von Jugendlichen Fusel bekommen haben und daran verstorben sind. Nicht etwa un Arbeitsplätze dem Zoll zu sichern…)
        Meldet man sich nicht sofort mit seinem Wasserdestillations gerät an, so kommt erst nach 2 Jahren ein offizielle Nachfrage. Ein Schelm der…
        Natürlich meldet auch Amazon etc. solche Verkäufe.
        Selbst wenn nur eine Paketstation bekannt ist, dann schickt der Zoll einen Breiief dahin, obwohl das eigentich aus Monopol gründen nicht geht (erst Großbief geht)…

        Ist irgendwie wohl untergegangen damals.

  2. AnonymerPsychopath sagt:

    Ganz ohne Gefahr von Abmahnanwälten? Dann lieber die (regionalen) Ebay-Kleinanzeigen. Die "Was letzte Preis" Anfragen kann man ja ignorieren.

    Solange die Plattform noch was taugt, im Moment geht es da noch. Interessant das der Name noch der selbe ist.

  3. Tom sagt:

    Na denn mal: "toi, toi, toi" – und das meine ich ehrlich!
    Vielleicht sollte sich EBAY (mal) wieder auf das und die besinnen, die das Unternehmen einst zum Marktführer im Bereich Internetauktionen gemacht hat – nämlich die privaten Anzeigen/Verkäufer – und nicht auf andere Marktführer in anderen Segmenten schielen (Verkauf im INTERNET).
    Habe zuletzt 2019/2020 noch das Angebot genutzt, um meine VHS-Sammlung zumindestens in DVD/BluRay zu "tauschen" (teuerste DVD für €5,50 + Versand) und spätestens nach dem (erzwungenen) Abschalten der privaten Kontoüberweisung war dann Schluß für mich. Schade eigentlich, wenn man bedenkt was ich im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends da alles an Computerteilen erstanden habe (muss so an die €5000-€10000 erstandenem Warenwert gehen, bei wohl durchschnittlich €10 Versteigerungspreis).

    • Onkel hotte sagt:

      Man kann die Suche doch gut auf den Privatmarkt eingrenzen. Bei ebay gibts viele Dinge, die man bei amazon nicht findet oder es sie dort nicht gibt. Zu kleine Margen oder Mengen denke ich. Viele Ersatzteile (PC Maus, Haushaltsgeräte, etc) sind nur bei ebay zu finden.

  4. Ralf S. sagt:

    Ebay ist einfach top. Ich verkaufe dort seit über 5 Jahren. In den letzten 3 davon habe ich immer mehr verkauft. Nun keine Provision mehr. Was will man mehr?

    • YARRAK sagt:

      Was glaubt ihr,warum ebay keine Provision mehr nimmt?? Vielleicht weil auch Privatleute jetzt Usatzsteuer für Verkäufe ab 400€ zahlen müssen in diesem Sc.. Land?? Wer würde da noch etwas auf Ebay verkaufen, wenn sie 10% sowieso schon abgeben müssen und dann noch Steuern zahlen sollen…??
      Ebay ist der größte Betrüger in dieser Branche!! Kassiert sogar von den Versandkosten die Provision ab. Also Sch..s ich auf E..!!

  5. Schwarzes_Einhorn sagt:

    DIe Umsätze werden von allen Plattformen an das Finanzamt gemeldet – wenn es mehr als 30 Verkäufe im Jahr sind und/oder mehr als 2000 Euro im Jahr. Nennt sich Plattformen-Steuertransparenzgesetz und betrifft auch private Verkäufer. Dies gilt aber pro Plattform, wenn ich richtig gelesen habe.
    Bei Ebay bin ich wegen dieser unsäglichen Zahlungsabwicklung weg und komme auch nicht mehr zurück. Und da bin ich nicht allein.

  6. Zugbegleitung sagt:

    Welche Gebühren fallen für Privatverkäufer denn bei einer Auktion mit 1€ Startpreis an?
    Weiterhin PayPal-Zwang? Verkaufsprovision?

    Bislang habe ich mein Gerümpel über Online-Inserate angeboten, da ich es eher als Hobby sehe und dadurch keine Mehrkosten und viel Arbeit haben möchte, nach dem Motto: Lieber so, als wegschmeißen.
    eBay war dafür nie geeignet, da zu teuer und zuviele Verpflichtungen gegenüber den Käufern.

  7. Blupp sagt:

    Auf ebay war ich seit fast Anfang an und hab so manches gebrauchte Zeug einem Interessenten zuführen können. Fand ich damals gut weil weniger Mül und gut für die Umwelt. Durch die Privatverkäufer ist ebay ordentlich gewachsen und später bekam man eine bittere Pille nach der anderen serviert. Um Gebrauchtes abzugeben war ebay irgendwann nicht mehr interessant, man wurde zu den Kleinanzeigen gedrängt. Und nun erinnert man sich bei ebay an die Privatverkäufer.
    Geht es ebay nicht mehr so gut und die Privatverkäufer sollen es richten?
    Irgendwie hab ich genug Tritte von ebay bekommen und werfe den alten Kram lieber weg als mir das nochmals anzutun.

  8. JohnRipper sagt:

    Selbst wenn die Hölle zufriert verkaufe ich nix mehr. Mit dem Zwang Zahlungen über Ebay zu Routen und der ständigen Beweislast, dass der Artikel weder vor noch NACH dem Versand beschäftigt war.
    Man braucht nur an einen Käufer geraten der den Knopf "Artikel entspricht nicht Beschreibung" drückt (ohne große Mühe) und man hat wochenlang Ärger und defacto keine Chance einen Gegenbeweis zu erbringen. Ich war immer ehrlich und meine Beschreibungen war immer eher zu meinen Ungunsten und deutliche Fotos.

    Das hat sich eBay alles selbst zuzuschreiben. Noch ein paar Jahre dann können die auch Weg.

    Selbst kostenlos sollen sie zur Hölle fahren.

  9. Paul sagt:

    Es ist ggf. wichtig alle Belege aufzubewahren um ggf. dem Finanzamt klar zu machen, das keine Gewinnerzielungsabsicht vorlag.
    Evtl. schwierig bei Erbschaften und wer hebt Belege länger als 2 Jahre auf, außer Profis?

    Aber irgendwoher müssen ja die ganzen "Sondervermögen" und die Zinsen dafür kommen.

  10. Luzifer sagt:

    eBay? eBay? Ach ja das ist doch der Internethandel wo man vorzugsweise (sowohl Kunde als auch als Händler) immer wieder betrogen wird und es vorzugsweise billige Fälschungen gibt oder (Sperr)müll noch zu Geld gemacht werden soll…
    Nö Danke!

    • theo sagt:

      Und es gibt auch immer noch die leeren Umverpackungen von Handys, Spielekonsolen usw. für viel Geld zu ersteigern….

      • Dolly sagt:

        Leere Verpackungen werden (ausser zum Abziehen von gänzlich Merkbefreiten) wohl hier und da zur Gerätewäsche genutzt, wenn man das "eigene" Drumherum und alles Zubehör mal wieder verlegt hat, wer kennt das nicht. Mit Verpackung usw. verkaufen sich Geräte vermutlich viel besser…

  11. Steter Tropfen sagt:

    Schau einer an. Hat Ebay nun doch endlich gemerkt, dass es so nicht geht.
    Allein die Dreistigkeit, auch noch für die Versandkosten Provision zu verlangen – in Kombination mit einer Knebelungstaktik, die es dringend ratsam machte, sogar geringwertige Waren nur noch nachverfolgbar zu verschicken statt als günstiges Päckchen oder gar Warensendung: Seitdem haben Verkäufer die Wahl, beim Versand draufzuzahlen oder sich wegen „überhöhter Versandkosten" schlechte Bewertungen einzuhandeln.

    Wer dem vor knapp 2 Jahren nicht zustimmte, wurde als Verkäufer gesperrt. So mancher Verkäufer (privat wie kommerziell) ist daraufhin von der Plattform verschwunden. Ebay meinte, das ausgedünnte Angebot dadurch strecken zu können, dass seither standardmäßig Artikel aus aller Welt (v.a. China, China und China…) angezeigt werden und dass die Suche „Treffer" präsentiert, die bloß zu einem Teil des Suchbegriffs passen.
    Diese Rechnung ist also nicht aufgegangen und die Diskrepanz sogar so schmerzlich, dass sie nicht ignoriert werden kann.

    In dem einen Punkt hat der Ebay-Geschäftsführer tatsächlich recht: Die verprellten Verkäufer haben sich auch als Käufer bei Ebay rar gemacht.
    Auch ich habe das damals zum Anlass genommen, immer erst zu schauen, ob ein Anbieter einen eigenständigen Shop hat, damit Ebay an meinem Kauf nicht mitverdient. – Solange ich aber als privater Verkäufer schutzlos ausbaden müsste, wenn sich der Käufer als Stinkstiefel herausstellt, lockt mich auch diese Provisionsfrei-Aktion nicht zu Ebay zurück.

  12. mvo sagt:

    Wenn Ebay es wieder zulässt, dass man als Verkäufer auf Banküberweisung besteht, überlege ich es mir vielleicht, dort wieder was zu verkaufen.

    • Mark sagt:

      So sehe ich das auch. Die können von mir aus 5 % Provision einsacken, denn die bieten dafür auch was, aber Provisionen auf Versandkosten gehen nicht.
      Die Pflicht, die Zahlung über ebay laufen lassen zu müssen, ist für mich auch eine Ausschlusskriterium.
      Als VK habe ich ebay seit der Umstellung vor 2 Jahren absichtlich gemieden. Ich hatte nicht vor, die Plattform nicht mehr als Käufer zu nutzen, aber das ist von selbst fast vollständig eingeschlafen.

  13. Anonymous sagt:

    EBAY IST SCHON LANGE NICHT MEHR DAS WAS ES WAR….und so wird es auch nicht mehr. Wer sich noch nicht abgemeldet hat, ist selber schuld.

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