SpecTor: Europol, FBI & Co. verhaften 288 Operatoren und Kunden von Darknet Drogen-Marktplatz

Sicherheit (Pexels, allgemeine Nutzung)[English]In einer konzertierten Aktion mit dem Namen SpecTor haben Europol, das FBI und weitere Strafverfolger 288 Betreiber und Kunden einer Darknet-Plattform verhaftet, auf denen Drogen umgeschlagen wurden. Die Aktion erstreckte sich auf 9 Länder. Die Strafverfolgungsbehörden haben zudem den illegalen Dark-Web-Marktplatz "Monopoly Market" beschlagnahmt.


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Die von  Europol koordinierten Operation SpecTor,  an der neun Länder beteiligt waren, richtete sich gegen den illegalen Dark-Web-Marktplatz "Monopoly Market". Dieser wurden von den Strafverfolgungsbehörden beschlagnahmt. Gleichzeitig wurden in den beteiligten Ländern 288 Verdächtige festgenommen. Diesen wird vorgeworfen, am Kauf oder Verkauf von Drogen im Dark Web beteiligt gewesen zu sein.

Operation SpecTor

Diese Operation mit dem Codenamen SpecTor bestand aus einer Reihe von separaten, sich ergänzenden Aktionen in Österreich, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Polen, Brasilien, dem Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten und der Schweiz. Dabei wurden mehr als 50,8 Mio. EUR (53,4 Mio. USD) in bar und virtuellen Währungen, 850 kg Drogen und 117 Schusswaffen beschlagnahmt. Zu den beschlagnahmten Drogen gehören über 258 kg Amphetamine, 43 kg Kokain, 43 kg MDMA und über 10 kg LSD und Ecstasy-Pillen.

Beweismittel nach Beschlagnahme

Europol hat auf der Grundlage der von den deutschen Behörden zur Verfügung gestellten Beweismittel, die im Dezember 2021 erfolgreich die kriminelle Infrastruktur des Marktplatzes beschlagnahmt haben, Informationspakete zusammengestellt. Diese Zielpakete, die durch Abgleich und Analyse der gesammelten Daten und Beweise erstellt wurden, dienten als Grundlage für Hunderte von nationalen Ermittlungen.


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Die infolge der Polizeiaktion gegen Monopoly Market verhafteten Verkäufer waren auch auf anderen illegalen Marktplätzen aktiv, wodurch der Handel mit Drogen und illegalen Waren im Dark Web weiter behindert wurde. Infolgedessen wurden 288 Verkäufer und Käufer verhaftet, die an Zehntausenden von Verkäufen illegaler Waren in ganz Europa, den Vereinigten Staaten und Brasilien beteiligt waren. Einige dieser Verdächtigen wurden von Europol als hochrangige Zielpersonen eingestuft.

Die Festnahmen erfolgten in den Vereinigten Staaten (153), dem Vereinigten Königreich (55), Deutschland (52), den Niederlanden (10), Österreich (9), Frankreich (5), der Schweiz (2), Polen (1) und Brasilien (1). Eine Reihe von Ermittlungen zur Identifizierung weiterer Personen, die hinter Dark-Web-Konten stecken, sind noch nicht abgeschlossen. Da die Strafverfolgungsbehörden Zugang zu den umfangreichen Käuferlisten der Anbieter erhalten haben, droht nun auch Tausenden von Kunden in aller Welt eine strafrechtliche Verfolgung.

Illegale Marktplätze im Dark Web

Im Vorfeld dieser koordinierten Operation schlossen deutsche und US-amerikanische Behörden im April 2022 auch "Hydra", den umsatzstärksten Markt im Dark Web mit einem geschätzten Umsatz von 1,23 Mrd. EUR. Bei der Zerschlagung von Hydra beschlagnahmten die deutschen Behörden Kryptowährungen im Wert von 23 Millionen Euro.

Was die Zahl der Verhaftungen angeht, war die Operation sogar noch erfolgreicher als frühere Operationen mit den Codenamen DisrupTor (2020) mit 179 und Dark HunTor (2021) mit 150 Verhaftungen. Sie zeigt einmal mehr, dass die internationale Zusammenarbeit zwischen Polizeibehörden der Schlüssel zur Bekämpfung der Kriminalität im Dark Web ist.

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7 Antworten zu SpecTor: Europol, FBI & Co. verhaften 288 Operatoren und Kunden von Darknet Drogen-Marktplatz

  1. Mira Bellenbaum sagt:

    Zitat: "… Sie zeigt einmal mehr, dass die internationale Zusammenarbeit zwischen Polizeibehörden der Schlüssel zur Bekämpfung der Kriminalität im Dark Web ist."

    Und für was braucht's jetzt noch mal das Aufweichen von E2EE (englisch „end-to-end encryption")?
    Ach ja, Kinderporno ist das Totschlagargument!
    Weil ja auch alle Pedos Bilder per WhatsApp austauschen und das gleich hundertfach,
    ach was tausend, tausende Bilder werden da per Messenger verschoben.

    • Luzifer sagt:

      aber klar doch… das war ne internationale Aktion mit Monate an Überwachung Recherche usw. (halt die typische Polizeiarbeit) mit Aufweichen von E2EE hätte das eine kleine Abteilung in ein paar Tagen erledigen können! Was das Steuergelder sparen könnte und die vielen Beamten die sich dann um anderes kümmern könnten…

      ;-P

      Und Kinderp*rn zieht nun mal immer als Argument!

      • Vert sagt:

        "Und Kinderp*rn zieht nun mal immer als Argument!"

        Eigentlich seid ihr beiden die einzigen, die mit diesem Aspeket auffallen. Warum interessiert euch gerade dieser Punkt?

  2. Pau1 sagt:

    Boa. 50 Mio!
    Das wird den Kriminellen weh getan haben!
    Bei einem Geschätzten Jahresumsatz von 100 Milliarden, steuerfrei.

    Wann wird in Deutschland endlich die Nachweis Pflicht für die Herkunft von Vermögen eingeführt?
    Das war in Italien sehr wirksam.Wann müssen Immobilien wieder bargeldlos per Notaranderkonto bezahlt werden, nicht per Koffer mit Bargeld?
    Wann bekommt die Geldwäsche Abteilung die Rechte und Informationen und Leute die sie brauchen?
    Statt dessen wollen sie uns Bürgern weitere Rechte nehmen, damit due Herren Beamte alle beschäftigt erscheinen….
    (In denke gerade daran, das der Zoll seit der Alkohol Steuer"Reform" ein Register führen muss über jedes Gerät, das irgendwie zum Destillieren geeignet ist und Amazon &Co
    alle Käufer beim Zoll melden muss.
    Aber 50 Mio und 288 kleine Fische groß durch die Presse Peitschen.m

    • Günter Born sagt:

      Ist aber schon ein arger Rant, der mit der Wirklichkeit wenig zu tun hat. Versuche mal etwas für 50.000 Euro Bargeld zu kaufen – speziell bei Immobilien halte ich deine Koffertheorie für arg weit her geholt.

      • Luzifer sagt:

        Also ich habe meine Autos schon immer bar bezahlt, ging problemlos. Auf der Bank musste ich zwar etwa 2Tage warten und das vorher anmelden, da hier auf dem Land nicht soviel Kohle im Trersor liegt. War dann aber kein Problem.

        Liegt vielleicht auch daran das man sich hier kennt und als Firmeninhaber mit ganz anderen Beträgen hantiert. Probleme gabs mit Bargeld jedenfalls noch nie, nen Haus würde ich allerdings auch in den allermeisten Fällen nicht bar zahlen.

        Ich gehe allerdings davon aus das der Händler da auch seiner Meldepflicht nachgekommen ist.
        Größere Barbeträge sind nämlich meldepflichtig.

    • Luzifer sagt:

      @Pau1: naja 50 Mio. scheinen da echt nicht viel zu sein, aber da Rollen trotzdem Köpfe!

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