[English]Microsoft kämpft seit Tagen mit Ausfällen im Bereich seiner Cloud-Dienste (Exchange Online, Outlook.com). Nun sind zum 8. Juni 2023 die Dienste von Outlook.com und OneDrive erneut (wohl weltweit) gestört. Kann technischer Natur sein – aber es gibt einen bösen Verdacht. Eine Cybergruppe Anonymous Sudan behauptet, Microsoft anzugreifen und für die Störungen verantwortlich zu sein.
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Ich hatte ja bereits am 5. Juni 2023 im Blog-Beitrag Exchange Online-Störung (5. Juni 2023) – Werk russischer Hacker? über eine Störung von Exchange Online, die sich auch auf Outlook auswirkte, berichtet. Dort wurde auch erwähnt, dass die Hacktivisten-Gruppe Anonymous Sudan einen Angriff auf Microsofts Cloud-Infrastruktur (per DDoS) für sich reklamierte.
Störung vom 8. Juni 2023
Ich habe eben einen Blick ins Internet geworfen und gesehen, dass die Kollegen von Bleeping Computer über OneDrive-Probleme berichten. OneDrive soll weltweit down oder gestört sein – obwohl ich auf meinen OneDrive-Test-Account drauf komme, den Auftritt aber im Sinne dieses Artikels als "gestört" betrachte.
Gut, ist das Recht Microsofts, in seinem Gratis-Angebot für ein Abo zu werben – obwohl die "Shließen"-Schaltfläche für das Popup-Fenster verdammt klein gestaltet ist und ich doch nur "schnell auf OneDrive nachschauen wollte, ob es noch lebt".
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Die Kollegen von Bleeping Computer schreiben, dass Betroffene beim Zugriffsversuch auf OneDrive die Fehlermeldung "Sorry, an error has occurred" oder ähnlich zu sehen bekommen. Also mal die Statusseite für Microsoft-Dienste (portal[.]office[.]com/ServiceStatus) aufgerufen und nachfolgenden Screenshot gemacht.
Der dort angezeigte Text (siehe nachfolgenden Auszug) ist aber älter (28. März 2023), wie ein Blog-Leser angemerkt hat (erkennt man nur, wenn man Zugriff auf die Details hat oder in nachfolgendem Text die Datumsangabe vergleicht).
Title: Users' contact lists are duplicated
User impact: Users' contact lists are duplicated.
More info: This issue only impacts users who synced their personal account device contacts with Microsoft Teams. New syncs are no longer resulting in duplicate contacts since we've implemented the long-term fix.
To remove the duplicate contacts created by this issue prior to the completion of our long-term cleanup process, affected users can use the workaround described here: https://answers.microsoft.com/en-us/outlook_com/forum/all/workaround-for-outlookcom-users-experiencing/d58d75c2-76a9-4176-b907-333ddfa44952
We'd like to get your feedback on the workaround we provided. From a non-mobile device, please rate this post and submit it in the textbox.
Current status: We're continuing to work on the cleaning up process for the remaining duplicate contacts. Affected users can manually remove the duplicate contacts before our clean up process is complete by following the instructions in the above workaround article link.
Start time: Tuesday, March 28, 2023, at 12:00 PM UTC
Estimated time to resolve: We anticipate all of the duplicate contacts will be removed by the end of June 2023.
Next update by: Friday, June 9, 2023, at 6:00 AM UTC
Microsoft, wir haben ein Problem – am 8. Juni 2023 wurden um 22:39 Uhr deutscher Zeit OneDrive, Outlook.com und auch Teams als gestört ausgewiesen. Im Text heißt es, dass Kontaktlisten doppelt vorhanden seien und man dabei sei, diesen Fehler zu bereinigen.
Die Seite allestoerungen.de zeigte mir obiges Bild – ab ca. 17:00 Uhr deutscher Zeit stiegen die Störungsmeldungen (allerdings auf kleinem Niveau – 26 Störungen als Peak ist quasi nichts). Der Großteil der Störungsmeldungen beziehen sich auf OneDrive.
Gab es einen Angriff?
Die Kollegen von Bleeping Computer erwähnen ebenfalls den möglichen Cyberangriff der Hacktivisten-Gruppe Anonymous Sudan, die laut diesem Tweet nachfolgende Nachricht abgesetzt haben. Die Gruppe behauptet, die Dienste Microsoft "unter Kontrolle zu haben und stören zu können".
Gegenüber Bleeping Computer hat Microsoft diesbezüglich die folgende Aussage getroffen: "Wir sind uns dieser Vorwürfe bewusst und gehen ihnen nach. Wir unternehmen die notwendigen Schritte, um unsere Kunden zu schützen und die Stabilität unserer Dienste zu gewährleisten." Ich hatte das Thema im Rahmen der Exchange Online-Störung auch in einer internen Facebook-Gruppe angefragt. Die Rückmeldung war dort, dass das Microsoft Security Operation Center (SOC) solche Angriffe eigentlich proaktiv kommuniziere – aber dort herrsche Schweigen. Ich würde mit meinem bisherigen Wissen das Thema "Microsoft Dienste durch Hacktivisten ausgebremst" unter "da ist nichts dran" verorten.
Das Thema zeigt aber, an welch seidenen Faden die Cloud hängt. Was passiert denn, wenn ein staatlicher Angreifer wirklich Kontrolle auf die Microsoft-, Google-, Amazon- etc. Cloud-Struktur erhält oder diese lahm legen kann?
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Cloudgläubige werden trotzdem weiter glauben. :sadface:
Die Verteufelung der Cloud ist ja nun auch keine Lösung für das Problem. Dann haben wir nur an anderer Stelle andere Probleme.
War die ganze Zeit unterwegs bzw. beschäftigt, aber dabei nichts bemerkt, die Handyfotos die ich im Laufe des Tages gemacht haben, wurden aber immer wieder bei WLAN-Kontakt ins OneDrive syncronisiert. Dem Syncprotokoll nach scheint es zumindestens bei mir keine Ausfälle gegeben haben.
Ich bin ja nach wie vor ein großer On-Prem Verfechter.
Aber mit dieser Einstellung scheint man immer mehr alleine da zu stehen und als altmodisch und nicht innovativ abgestempelt ;)
Fragen Sie mal einen Unternehmensberater, der sagt Ihnen, Cloud ist die Lösung für alles ;)
Manche Dienste gibt es nur noch in der Cloud und man wird quasi immer mehr in diese Richtung gedrängt. Microsoft macht es den Admins auch immer schwieriger bei On-Prem Lösungen.
Ich stehe dem Ganzen sehr skeptisch gegenüber…
Ich kann dir versichern, dass du mit der Präferenz für On-Premises gewiss nicht allein bist. Dass Unternehmen allzu oft den Schwenk gemacht haben, war in der Regel dem Preis-Leistungs-Verhältnis geschuldet. Microsoft hatte die Konditionen für die On-Premises-Produkte so verschlechtert, Features entnommen und zu "exklusiven Features" für die CSP-Pendants gemacht, dass man schlicht die Wahl hatte zwischen (etwas) Unabhängigkeit und hohen Preisen oder Abhängigkeit und "niedrigen" Preisen.
Da wäre es doch dringend an der Zeit das für Cyber Attacken allzu anfällige Microsoft Universum auszumustern und endlich zu robusten Lösungen zu migrieren.
Was sind denn "robuste Lösungen"? Beispiele gefällig?
"Cyber", "Cyber", "Cyber" – das Schlagwort in der heutigen Zeit?
Angriffe gibts überall – aber wahrscheinlich ist es "nur" wieder ein falsch konfiguriertes DNS o.ä.!
Wenn es mal "durchschlägt" bei M$ – dann wäre es der Supergau!
(für mich -> wenn es so wäre, kann ich vor Schadenfreude nicht hoch genug springen! ->an die M$-Fanboys hier im Kanal)
"obwohl die "Schließen"-Schaltfläche für das Popup-Fenster verdammt klein gestaltet ist"
Wie groß soll das "X" Rechts Oben werden, damit es nicht klein gestaltet ist ?
Eigentlich ein ganz Normales "X" zum schliessen eines Fensters.
Vielleicht legen die sich gerade selber lahm, mit der Migration hin zu den Microsoft.cloud-Domains 😁
Für mich gehört das "x" dort schon mal gar nicht hin, sondern schwarz auf weiß in das eigentliche Popup, rechts oben in die Ecke, so wie man es gewohnt ist. Auf dem Windows-Desktop "schweben" schließlich auch keine Schließen-Buttons, die zu irgenwelchen Programmfenstern gehören.
Diese Entwicklung ist ein Unding.
Zu deinem "X" formuliere ich es mal ganz pragmatisch: So groß wie die Schaltflächen zum Abrufen der anderen Informationen …
Wir hatten gestern eine Office 365 Umstellung beim Kunden und hatten Probleme mit dem Exchange. Es wurden bei ein paar Nutzer keine Postfächer angelegt. Erst nach ein paar Neusynchronisation der Benutzerkonten hat es dann geklappt. Outlook.com war auch schwer zu erreichen.Ist mir aber eher nach DNS Problemen vorgekommen