[English]Nennen wir es mal beschönigend "ein kommunikatives Missgeschick, was schon mal vorkommen kann". Microsoft hat Windows 11 23H2 zum 31. Oktober 2023 freigegeben und bietet auch ein Media Creation Tool (MCT) für diese Version an. Ich hatte ob des Erscheinungsdatums scherzhaft vom Halloween-Update" (zum Gruseln) orakelt. Zumindest im Hinblick auf das MCT trifft das Orakel zu, denn Microsoft hat jetzt eingestanden, dass dieses kein Installationsabbild für Windows 11 2023 Update (23H2) erzeugt.
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Windows 11 2023 Update (23H2), ein bisschen
Interessierte Consumer mit kompatiblen Maschinen können sich das Windows 11 2023 Update (23H2) per Windows Update-Suche über das Enablement Update KB5027397 auf einem laufenden Windows 11 22H2 freischalten lassen. Ich hatte dies im Blog-Beitrag Windows 11 2023 Update (23H2) freigegeben erwähnt. Allerdings wird das Funktionsupdate in Wellen ausgerollt und nicht jeder erhält es.
Stellt Microsoft bei einem Gerät fest , dass ein Problem auftritt, z. B. eine Inkompatibilität mit einer Anwendung, wird das Update so lange nicht per Windows Update anboten, bis das Problem behoben ist. In meiner Testumgebung in einer virtuellen Maschine mit Windows 11 22H2 wird mir bei einer Update-Suche jedenfalls nichts vom Enablement Update KB5027397 angeboten.
Erst in einigen Wochen soll Windows 11 23H2 breiter ausgerollt werden. Wer kein Enablement Update angeboten bekommt, aber Windows 11 23H2 will – oder wer eine Maschine neu mit Windows 11 23H2 bestücken möchte, benötigt ein Installationsmedium dafür.
Installationsmedium per MCT erstellen
Microsofts Ansatz für die breite Masse der Konsumenten besteht darin, das Media Creation Tool (MCT) zum Download und zum Erstellen einer ISO-Datei oder eines Installationsmediums auf einem USB-Sticke bereitzustellen.
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Dazu kann man zu dieser Microsoft-Seite gehen und dort aus den Download-Angeboten wählen. Die Option "Erstellen von Installationsmedien für Windows 11" lädt das Media Creation Tool (MCT) herunter. Die betreffende .exe-Datei lässt sich als Administrator starten und führt den Benutzer durch einige Dialogfeld mit einer Sprachauswahl und verspricht zum Abschluss (siehe folgendes Bild), einen USB-Speicherstick oder eine ISO-Datei mit dem Installationsabbild zu erstellen.
Eigentlich eine schöne und unkomplizierte Sache, und Microsoft behauptet auf seiner Download-Seite, dass die neueste Version des Windows 11-Installationsmediums zum Herunterladen angeboten werde (was ab 1.November 2023 ein Windows 11 23H2 sein sollte).
Bereits kurz vor dem Schreiben meines Beitrags Windows 11 2023 Update (23H2) freigegeben hatte ich einen Tweet gesehen, wo sich jemand beschwerte, dass er noch Windows 11 22H2 als ISO-Installationsmedium per MCT erhalten habe. Ich meine mich aber dunkel zu erinnern, am 1. November 2023 einen Download gesehen zu haben, der den Anschein erweckte, Windows 11 23H2 herunterzuladen – sicher bin ich nicht. Ingmar behauptet in diesem Kommentar vom 1. November 2023 ebenfalls, per Media Creation Tool ein Windows 11 23H2 von der Microsoft Seite geladen zu haben.
Microsoft sagt: Das MCT-Abbild für 23H2 kommt erst noch
Nun deutet sich für mich an, dass Microsoft wohl nur ganz kurzzeitig Windows 11 23H2 zum Download per Media Creation Tool (MCT) angeboten haben muss. Über neowin.net bin ich auf nachfolgenden Post von Microsoft-Mitarbeiter Gabe Frost gestoßen, der bestätigt, dass der MCT kein Windows 11 23H2 bereitstellt.
Frost, Senior Director und Group Product Manager bei Microsoft, schreibt in Kurzform, dass eine Paket-Optimierung für Windows 11 2023 Update (Version 23H2) für das Media Creation Tool (MCT) stattfinde. Daher werde das Installationsabbild für Windows 11 23H2 für das Media Creation Tool erst in einigen Wochen (möglicherweise 15. November, also einen Tag nach dem Patchday) ausgeliefert.
Tero Alhonen findet das Ganze enttäuschend, bedankt sich aber für die Information. Die Reaktion von Alhonen kann ich verstehen, war es doch sein Tweet, den ich oben erwähnte, und in dem er sich beschwerte, dass das MCT bei ihm ein Windows 11 22H2 heruntergeladen habe.
Lange Rede kurzer Sinn: Auch wenn die Microsoft Seite behaupte, das "aktuelle Windows 11 Installationsabbild" für das Media Creation Tool bereitzustellen, erhält man nur die Windows 11 22H2. Microsoft meint, dass sich die Leute halt gedulden müssen – oder auf der Download-Seite zum Windows Update Assistant greifen sollen. Dieses Tool kann auch heruntergeladen werden und führt anschließend in einem laufenden Windows ein Inplace-Upgrade aus. Hilft aber nicht bei einer Neuinstallation oder falls es (vermeintlich) Kompatibilitätsprobleme gibt und das Tool das Upgrade verweigert.
Zieh dir eine Windows 11 23H2-ISO
Die Alternative, um sich direkt unter Windows 11 22H2 eine Windows 11 23H2 ISO-Installationsdatei per Browser von der Microsoft Download-Seite zu ziehen, hatte ich im Blog-Beitrag Windows 11 2023 Update (23H2) freigegeben beschrieben.
Es gilt, sich direkt das ISO-Installationsabbild als Datei herunterzuladen und dann diese Datei mittels Tools wie Rufus oder Ventoy auf einen USB-Stick als Installationsmedium transferieren.
Anschließend kann man die setup.exe aus einem laufenden Windows 11 22H2 mit administrativen Berechtigungen aufrufen und das Setup ausführen lassen. Dann wird Windows 11 23H2 über das bestehende Windows 11 22H2 installiert, wobei die Dateien auf Wunsch erhalten bleiben.
Falls das Setup wegen fehlendem TPM oder nicht unterstützter CPU abbricht, kann man entweder in folgendem Registrierungsschlüssel:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\Setup\MoSetup
den 32-Bit-DWORD-Wert AllowUpgradesWithUnsupportedTPMOrCPU eintragen und auf 1 setzen. Danach Windows 11 neu starten und im Anschluss das Setup erneut ausführen. Dann wird die Prüfung auf TPM und CPU umgangen. Alternativ besteht die Möglichkeit, das setup-Programm mittels der Option
setup.exe /product server
aufzurufen (siehe). Dann sollte die Prüfung der Voraussetzungen auf TPM und CPU ebenfalls umgangen werden – war in meiner virtuellen Maschine der Fall.
Ergänzung: Das Media Creation Tool liefert nun Windows 11 23H2, siehe Windows 11 23H2 Installationsabbild per Media Creation Tool erhältlich.
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Habe gestern mit einem HP Laptop und W11 die iso ohne Umstellung im Browser heruntergeladen, sprich die Downloadoption direkt gesehen.
Ist mir die Nacht auch so aufgefallen – kann sein, dass für Win 11 was geändert wurde – für Win 10 muss man den Trick definitiv noch nutzen (ich habe es gerade getestet).
Mein Rechner: HP Laptop Envy 17 ist seit März 2022 in Betrieb.Lief bisher mit WIN 11-22H2.Am 03.11.WIN 11-23H2 per normalem Update aktiviert,(war ja schon seit Mai 2023 vorinstalliert)Am 4.11. per Media Creation Tool Download auf USB-Stick.
Auch funktioniert der Co-Pilot einwandfrei.Grosse Änderungen in WIN sind aber nicht zu erkennen.Dies nur zur allgemeinen Information!!!
Auch funktionieren alle Hardware-Komponenten wie Drucker etc.problemlos.
Am besten gefallen mir "Luzifer" und "Mira Bellenbaum".Luzifer hat schon recht mit der Aussage das WIN 10 noch lange läuft.Nur keine Panik deswegen!!!
Es gibt keine Sicherheit im Netz!!!.Daher wenn alles läuft mit WIN 10 weiterarbeiten,keine unnötigen Experimente,einen guten "Virenscanner",normale Websites besuchen,kein Dark-Net,etwas verdächtiges immer in der Sandbox !!!.
WAS SOLL ANSONSTEN PASSIEREN ???.Da muss ich "Luzifer" recht geben:DAS RISIKO SITZT IMMER HINTER DER TASTATUR !!!
"Es gilt, sich direkt das ISO-Installationsabbild als Datei herunterzuladen und dann diese Datei mittels Tools wie Rufus oder Ventoy auf einen USB-Stick als Installationsmedium transferieren."
AUTSCH: "a fool with a tool is still a fool", d.h. unsicheres, von Vollidioten verbrochenes Drexzeugs, dessen Namen ich hier nicht wiederhole, wird nur von Vollidioten missbraucht!
Jeder nicht bekloppte Windows-Missbraucher kopiert den Inhalt eines ISO (genauer: UDF) Installationsmediums per Explorer (oder XCOPY.exe bzw. ROBOCOPY.exe) auf ein per DISKPART.exe eingerichteten bzw. per BOOTSECT.exe bootfähig gemachtes USB-Medium.
"In meiner Testumgebung in einer virtuellen Maschine mit Windows 11 22H2 wird mir bei einer Update-Suche jedenfalls nichts vom Enablement Update KB5027397 angeboten."
Kein Wunder, da/falls Du in Deiner VM das im MSKB-Artikel https://support.microsoft.com/en-us/kb/5027397 als notwendige Voraussetzung genannte Preview-Update https://support.microsoft.com/en-us/kb/5031455 vom 31.10.2023 nicht installiert hast!
War definitiv installiert, da ich das Thema "Schattenschrift bei Desktop-Icon-Titeln" ausgetestet hatte.
Inzwischen läuft Win 11 23H2 auf der Maschine – hab ein Inplace-Update in der VM mit einer ISO-Installationsdatei durchführen lassen. Danach war die "Schattenschrift" nicht mehr abschaltbar. Im Anschluss habe ich aber beim Versuch eines Neustarts während des Test gesehen, dass weitere Updates (wohl das Preview-Update) installiert wurden. Danach war die Schattenschrift abschaltbar.