[English]Es gab ja viel Kritik an der Lizenzpolitik von VMware by Broadcom durch Kunden, die sich mit massiven Preissteigerungen konfrontiert sehen. Speziell im Bereich wohltätiger Organisationen deutet sich an, dass Broadcom sich da mit VMware zurück ziehen will. Gegenüber Partnern, die im Charity-Bereich mit Kunden verhandeln, gab es die Aussage "VMware ist nicht für jeden geeignet".
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Kohle scheffeln by Broadcom
Ich habe ja im Blog ausgiebig über die Entwicklung bei VMware nach der Übernahme durch Broadcom berichtet (siehe Links am Artikelende). Für Endkunden ist relevant, dass VMware im Frühjahr 2024 die Perpetual-Lizenzen und auch den kostenlosen ESXi-Server als Produkt eingestellt hat (siehe Broadcom beerdigt VMware-Produkte mit Perpetual-Lizenzen – Ende des kostenlosen ESXi-Servers?). Kunden werden auf Abolizenzen und bevorzugt in die Cloud, auf VMware Cloud Foundation (VCF) geschoben.
Endkunden erleben jetzt häufig ein "böses Erwachen", wenn die Lizenzverlängerung samt Vertragswechsel zu drastischen Kostensteigerungen führen. Ich hatte im Blog-Beitrag Der Fluch der neuen Broadcom/VMware VCF-Lizenzierung in der Praxis Fälle aufgegriffen. Die Vorgehensweise von Broadcom ist wohl sehr gezielt, wie ich im Beitrag Analysen: VMware agiert bei Lizenzen geplant; Wechsel zu Alternativen ein Problem skizziert hatte. Deren Management strebt zweistellige Prozentzahlen im Quartalsumsatz an (siehe Broadcom erwartet 2024 bei VMware quartalsweises Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich).
Die Vereinigung europäischer Cloud-Anbieter (CISPE) hatte gegenüber der EU-Kommission eine Beschwerde eingereicht (siehe VMware plant zwei Cloud Foundation-Releases, können die es reißen? CISPE-Beschwerde eingereicht), und die EU-Kommission hat Broadcom eine Anhörung geschickt (siehe Broadcom kommt VMware-Kunden mit Lizenzen entgegen; EU-Kommission schickt Fragen). Streckenweise sah es so aus, als ob VMware Kunden etwas entgegen kommt. Scheint aber vor allem kosmetischer Natur zu sein.
Bereich wohltätiger Organisation außen vor
Auch in gemeinnützigen bzw. wohltätigen Organisationen setzt die IT auf Virtualisierung. Häufig gibt es dann von Software-Anbietern auch vergünstigte Lizenzen, um die Budgets dieser Organisationen nicht über Gebühr zu belasten. Ich bin aus der Blog-Leserschaft auf den CRN-Artikel Broadcom Tells Partner Negotiating For Charity 'VMware Is Not For Everybody' vom 23. April 2024 hingewiesen worden (danke dafür). Es sieht so aus, als ob Broadcom/VMware im Bereich wohltätiger Organisationen keinen Markt mehr sieht, wenn die die Preise nicht zahlen.
Hintergrund ist wohl eine Aussage von Jeff Ready, CEO von Scale Computing. Dieser hat VMware by Broadcom während einer Keynote auf einer kürzlich stattgefundenen Partnermesse beschuldigt, eine Wohltätigkeitsorganisation für Krankenhäuser "ausgenommen" zu haben. "Ich habe gesehen, wie ein Kinderkrankenhaus seine Preise erhöht hat", sagte Jeff Ready dem Publikum in seiner Keynote auf der 'Platform 2024'-Konferenz. "Ich habe mit dem Partner gesprochen, der mir erzählte, dass Broadcom diesem Kunden, nachdem er um einen Aufschub gebeten hatte, weil es sich um eine gemeinnützige Einrichtung handelte, sagte: 'Es tut mir leid, VMware ist nicht für jeden geeignet.' So sehen wir die Welt einfach nicht."
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Die Seite CRN ist dem nachgegangen und hat dann die Details aufgegriffen. Der Partner, der die Verhandlungen führte, war wohl Micro in Großbritannien. Tom Smyth, Leiter der Abteilung für technische Lösungen bei Misco, wird von CRN so zitiert: "Die Erklärung, die ich von Broadcom erhielt, lautete: 'Wir sind uns bewusst, dass VMware mit diesen Änderungen nicht für jeden geeignet ist'. Alle anderen können es verwenden. Broadcom wird seine Entscheidungen nicht mehr auf sie [die Charity-Organisationen] ausrichten." Klare Sache, Broadcom sieht da kein Geld und will aus diesem Markt raus. Tom Smyth sagt, dass er das verstehen könne und respektierte diese Entscheidungen. Persönlich scheint er das Verhalten aber nicht zu billigen. Heißt aber mit anderen Worten: Auf Kliniken, Wohltätigkeitsorganisationen und gemeinnützige Vereine kommen harte Zeiten zu, wenn sie auf VMware-Virtualisierungsprodukte gesetzt haben.
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Einfach nur geldgieriges, verachtenswertes Verhalten.
Jenseits positiver Moralvorstellungen.
Geld regiert die Welt, dafür ist Broadcom ein ideales Beispiel.
Meine Meinung.
Da gibt es auch andere Unternehmen, z.B. aus dem Nicht IT-Bereich Unilever.
Vor einigen Wochen haben die angekündigt, das die mehrere 1000 Mitarbeiter entlassen wollen. Und als Grund für die Entlassungswelle haben die ganz offen gesagt: Um die Rendite für die Aktionäre zu erhöhen.
Einfach nur widerlich, solches Gebaren!
Ganz ehrlich geschrieben befürworte ich solch ehrliche Antworten dann doch sehr – besser als "hintenrum" und mit undurchschaubaren und ausweichenden Ausreden. Menschlich und moralisch darf man und frau zwar hinterfragen, wobei es zählt letztendlich nur das Geld – egal, was dir andere erzählen wollen – von wegen Menschlichkeit und so…
Verheerendes Stammtischgeschwätz. Vor dem Hintergrund, dass dieses Blog auch von jungen Auszubildenden gelesen wird, die politisch noch reifen, sollte man verantwortungslose Kommentare wie Deinen löschen.
Geh' mal in eine Bibliothek und befasse Dich mit dem Eigentumsrecht resp. dessen Inhalts- und Schrankenbestimmung gem. Art. 14 Abs. 1 Satz 2 Grundgesetz.
Als Externer habe ich in einem Betrieb mitbekommen, wie sich ein Mitarbeiter über Entlassungen anderer Kollegen freute, weil dann ja seine Mitarbeiteraktien stiegen. Die bloße Ankündigung von so was kann Investoren ja schon vor Freude glucksen lassen…
Wau,
the next level.
So verkommen muss mann erst mal sein. Da würde ja sogar die FDP zucken.
Hoffen das die Verantwortlichen von Vmware eines Tages mal ihn kaputten Krankenhäuser liegen und hoffen das ihnen jemand den Hintern rettet?
Oder wollen wir doch nicht so tief sinken?
Betrifft sie ja nicht, sie können sich auch die Edel-Privatklinik leisten.
Es ist absolut Broadcom-typisch. Der Laden kann nix anderes, als andere Unternehmen aufkaufen und die Kunden unzufrieden machen. Sollen bei ihrem Hardwarezeug bleiben und nicht wie wild irgendwelche Softwareunternehmen kaufen. War damals mit Symantec auch schon so. Ein Kunden von uns mit mehr als 20000 Mitarbeitern weltweit hat schnell das Weite gesucht. Und wenn Microsoft jetzt mit ihrem Hyper-V alles clever macht, dann sehe ich einen großen Zustrom zu Microsoft
Offtopic: Na ich denke, da wird es auch etwas Aderlass Richtung anderen Alternativen, wie bspw. Proxmox geben, zumindest im "Homelab", wie es so schön Neudeutsch heißt, schlägt er sich bisher ganz gut. Was Microsoft mit Server 2025 wohl noch engmaschiger und feiner abgestimmt gemacht hat, den ganzen Hybrid-Kram mit Azure/ Entra oder wie auch immer es genannt wird.
Ontopic: die berühmt-berüchtigten Heuschrecken, wie sie im Buche stehen.
… und Proxmox. Gefühlt alle flüchtigen VMWare-Kunden, die nicht zu HyperV wechseln wollen, rennen momentan Proxmox die Bude ein.
und was machen Kunden mit einem Active/Active Storage über FC?
Leider sich von Broadcam abziehen lassen.
In der aktuellen IX sind auch diverse Infos zum Thema.
Fazit:
Ab einer gewissen Liga hast du als Entscheider ein echtes Problem und kommt nicht weg ohne richtig umzubauen.
genau das ist mein Problem. Müssen die neuen Lizenzkosten schlucken…
ja und?
Tut mir leid, aber ich sehe Hyper-V nicht mal ansatzweise als Zukunftsprodukt.
IMHO wird Microsoft die nächsten Jahre noch "brav" sein, um dann den Sog in die Cloud schrittweise zu erhöhen – Azure HCI Stack lässt grüssen.
Verstehe mich bitte nicht falsch, ich kann nachvollziehen, warum euer Kunde VMWare den Rücken kehrt. Aber mit Hyper-V befürchte ich, dass er vom Regen in die Traufe kommt.
Bessere Ideen habe ich aber auch nicht – bei uns löst sich gerade der Plan einer Umstellung auf VDI in Rauch auf ..
VMware als "Lösung" in der Zukunft ?
– tut MIR auch Leid, so sehe ICH die Welt nicht, danke für IHR Verständnis !
* vor Zorn den "Werbem…" der Marketingabteilung zerknüll*