[English]Microsoft hat mit den September 2024-Updates für Windows 10 Version 22H2 wohl eine Änderung im Startmenü eingeführt. Bei manchen Systemen wird am Kontobild im Startmenü ein Indikator eingeblendet. Bei dessen Anwahl erhält der Benutzer die Aufforderung "Melden Sie sich bei Ihrem Microsoft-Konto an". Es ist wohl die Rückportierung einer unsägliche Windows 11-Funktion, mit der Windows 10-Nutzer nun gezwiebelt haben. Nachdem zwei Nutzer sich im Blog gemeldet haben, ziehe ich die Informationen, die mir vorliegen, in diesem Blog-Beitrag heraus.
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Windows 10 September 2024-Update
Am 10. September 2024 (Patchday) hat Microsoft das kumulative Update KB5043064 für für Windows 10 Version 21H1 – 22H2 freigegeben. Dieses soll aber keine neuen Funktionen beinhalten, sondern beseitigt nur Schwachstellen, sagt Microsoft. So soll eine Schwachstelle im Windows-Installer behoben werden. Ich hatte einige Details zum Update im Blog-Beitrag Patchday: Windows 10/Server-Updates (10. September 2024) zusammen gezogen.
Erste Benutzermeldung zu Kontenindikator
Blog-Leser ReFe hat sich in diesem Kommentar gemeldet (danke dafür), und berichtet, dass die Windows 10 Clients seit Installation des obigen Updates am Kontobild im Startmenü einen Indikator erhalten. Klickt man auf das Kontobild erscheint ein Popup mit der Meldung "Melden Sie sich bei Ihrem Microsoft-Konto an". Bei ReFe handelt es sich um Windows 10-Maschinen, deren Domänen-User alle kein Microsoft Konto haben. Für ihn stellt sich die Frage, wie man den Indikator wieder los wird.
Ich selbst habe versucht, das Verhalten auf zwei Maschinen (Notebook und virtuelle Maschine) nachzustellen. Aber bisher kommt dieser Kontenindikator bei den Benutzereinträgen im Startmenü nicht.
Noch eine Benutzermeldung
In einer Antwort auf den Kommentar von ReFe hat sich Daniela S. gemeldet (danke für die Infos, auch per Mail), und schrieb, dass von acht Windows 10 22H2 Clients nur auf zwei Geräten der betreffende Hinweis mit dem Kontenindikator angezeigt werde. Sie vermutete das die irgendwie etwas dynamisches sei, was abhängig ist von was anderem. Es könnte einer der berühmten A/B-Tests von Microsoft sein – oder eine andere Ursache haben.
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Ich hatte dann gefragt, ob die Betroffenen Details liefern können und Daniela hat mir dann per E-Mail den folgenden Screenshot mit der betreffenden Anzeige per Mail geschickt. In der Mail merkte sie an, dass sie erst durch die Kommentare von ReFe und meine Antworten vom Problem gelesen habe. Sie hat gleich das Startmenü kontrolliert, aber keine diesbezügliche Anzeige zu sehen bekommen. Deckt sich mit meiner oben skizzierten Beobachtung.
Irgendwann hat sie dann einen orangen Punkt auf ihrem Benutzerbild gesehen und auf das Kontobild geklickt. Es erschien die obige Anzeige "Melden Sie sich bei Ihrem Microsoft-Konto an". Sie hat und dann versuchsweise auf die Schaltfläche Anmelden angeklickt. Da sei dann die Windows Backup-Aufforderung erschienen, schrieb sie. Hat sie abgebrochen und seit dieser Zeit ist die Meldung weg (vermutlich nur für einige Tage pausiert).
Zum Umgebung schrieb sie, dass das Unternehmen noch mit Windows 10 Pro 22H2 arbeite, und keine Microsoft Accounts genutzt werden. Die Clients befinden sich alle in derselben Domäne, alles On-Premises, aber es wird Office365 eingesetzt, so dass es "einen minimen Kontakt zur Cloud gebe". Gearbeitet werde aber lokal, schrieb sie. Aufgrund der "Problematik" wird das Update in ihrem Bereich vorerst nicht komplett ausgerollt.
Ein Backport von Windows 11
Als ich den obigen Kommentar von ReFe las, erinnerte ich mich an Berichte, dass Microsoft an einer Rückportierung einer Windows 11-Funktion für Windows 10 arbeite. Ich haben dann im Web gesucht und bin fündig geworden (siehe mein Kommentar hier). Windows Latest hatte im April 2024 im Beitrag Windows 10's new feature wants you to create a Microsoft account; ditch local accounts so etwas erwähnt. Das Feature sollte im Mai 2024 aktiviert werden. Im Windows Latest-Artikel ist auch die Windows Backup-Aufforderung erwähnt und es wird auf den Microsoft Blog-Beitrag Releasing Windows 10 Build 19045.4353 to Release Preview Channel verwiesen, wo sich Hinweise zur Abschaltung der Benachrichtigung finden.
Registrierungseinträge auf Clients
Daniela hat mir dann einen Registrierungsimport von einem betroffenen System geschickt, wo die betreffenden Informationen für diesen Kontenindikator verwaltet werden. Sie schrieb, dass der Rechner, wo den Indikator angewählt habe, einen Eintrag mehr in folgendem Schlüssel aufweise:
HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\RulesEngine\Providers
Hier der betreffende Auszug:
Windows Registry Editor Version 5.00 [HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\RulesEngine] [HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\RulesEngine\BackgroundData] "UpdateTask"="2024-09-11T09:55:22Z" "ReportStateTimestamp"="2024-09-11T09:55:22Z" "State"="{ \"RetrieveIrisContentSuccess\":false, \"RetrieveIrisContentStatusCode\":0, \"RetrieveIrisContentSuccessDate\":\"\", \"RetrieveIrisContentLastAttemptDate\":\"2024-09-11T09:55:15Z\", \"RetrieveIrisContentRetryCount\":1, \"RetrieveIrisContentRetryDate\":\"2024-09-11T10:10:15Z\", \"LastTriggerType\":4, \"LastBackgroundTaskRunDate\":\"2024-09-11T09:55:15Z\" }" [HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\RulesEngine\Metadata] [HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\RulesEngine\StateManager] "LastSuppressionTimes"="{}" "Data"="{\"Version\":2,\"States\":[],\"UserContext\":\"CH;de-CH;de-CH\",\"LastAlertTimestamps\":[]}" "UserContextChanged"=dword:00000001
ReFe erwähnte in einem Nachtragskommentar, dass er zwei Workarounds für dieses Problem gefunden habe. Beide sind nicht wirklich elegant, ich gebe sie hier aber mal an:
- Das Data Element ist JSON-formatiert. Darin gibt es zwei SnoozeDate. Setze ich die auf 2099… ist hoffentlich bis dann Ruhe.
- Habe den Inhalt von HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\RulesEngine gelöscht und die Berechtigungen für Jeder verweigert. Nun kann da niemand mehr reinschreiben.
Falls jemand eine elegantere Möglichkeit findet – im Windows Latest-Artikel und bei Microsoft wurde ja ein Ansatz genannt, kann er sich ja in einem Kommentar melden.
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hier bisher bei keinem der Rechner Probleme (40 Stk. Private und Firmen PC, alle nur lokales Konto; On-Premises) Kein Kontenintegrator oder Aufforderung.
PS: Konten wurden bei Installation einmalig bei MS Konto aktiviert, dann aber wieder auf lokal umgestellt. Telemetrie & Co. gekappt wo es geht.
Office 2021 LTSC On-Premises, Updates per Update Katalog.
Tippe da auch auf A/B Test.
MS rudert bei W11, zumindest teilweise, wieder zurück
https://www.deskmodder.de/blog/2024/08/31/startmenue-mit-dem-neuen-account-manager-microsoft-hat-auf-die-kritik-gehoert/
Ich hatte es gelesen nützt den betroffenen W10-Nutzern aber nichts.
Naja den W11 Usern aktuell auch noch nicht, ich denke aber wenn es bei W11 zukünftig zurückgedreht wird, wird diese Änderung sich zukünftig vermutlich auch in W10 wiederfinden.
Moin,
im Titel fehlt hinter due 4 (KB5043064). Hat mich die erste Sekunde etwas verwirrt :D
Bei Windows 10 Enterprise 22H2 kann ich das Phänomen auch nicht feststellen.
MfG,
Blackii
Ich habe privat einen Windows 10 Pro PC in Betrieb, der das Update erhalten hat und danach dasselbe Symptom am Kontenindikator zeigt. Die Indikation und Aufforderung zur Anmeldung kommt nicht direkt nach dem Booten sondern erst einige Momente später. In der Vergangenheit hatte ich das bereits einmal, zwischenzeitlich war das weg. Komisch ist auch, das ich MS Edge nicht über die Einstellungen deinstallieren kann.
Das System wurde mit lokalem Benutzerkonto aufgesetzt und wird mit lokalem Benutzerkonto verwendet. Es ist kein Office installiert aber es erfolgte eine Anmeldung mit MS-Konto an den Apps MS Xbox und MS Store ohne Erlaubnis, die Anmeldung für andere Apps zu verwenden.
Ergänzung: unmittelbar nach der Änderung der beiden SnoozeDate im Data unter [HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\RulesEngine\StateManager] (wie oben beschrieben) war ohne Neustart der Indikator verschwunden.
Interessant.
Ich habe auch das MS-Konto nur für MS Store hinterlegt.
Verstehe ich das richtig, dass die Registry-Einträge als solche schon vorhanden sind, aber der REG_SZ "Data" noch um Informationen, wie "SnoozeDate" erweitert wird?
Ich habe das Update aktuell nicht auf meinem privaten System installiert, daher habe ich mir jetzt erst einmal ein Dump von den Schlüsseln gegönnt.
Am Montag spiele ich dann mal das Update ein.
Bei mir war der REG_SZ "Data" vorhanden und besaß, wie ReFe hier: https://www.borncity.com/blog/2024/09/11/patchday-windows-10-server-updates-10-september-2024/#comment-192906 geschrieben hat, einen String in JSON-Notation. In dem String sind jeweils zwei Tags "SnoozeDate", die bei mir vor der Änderung so aussahen: "SnoozeDate":"". Ich habe dann den Variablenbereich des Tags gefüllt, danach sahen die Tags so aus: "SnoozeDate":"2099-12-31T23:30:15Z"
Danke, noch einmal für mehr Details.
Bei mir fehlt tatsächlich der "SnoozeDate"-Eintrag noch, dann bin ich mal auf morgen gespannt. :-)
Kann auch, immer noch nicht den Edge und Edge Update deinstallieren auf mehreren aktuellen Rechnern mit allen Updates (Win 10 und Win 11).
Ich beobachte meine Umgebung weiter. Auf meinem PC wurde die Meldung gerade vor ein paar Minuten wieder angezeigt (gestern weggeklickt). Ohne zu Klicken ist sie nun bereits wieder verschwunden.
Bezgl. des Reg-Pfades (Provider): Den habe ich nun auch auf einem anderen Testgerät, aber ohne, dass die Meldung angezeigt würde. Scheint somit nicht zwingend zusammenzuhängen…
Wäre halt trotzdem schön wenn man das abschalten könnte ;) Mal schauen was sich noch so ergibt…
(Danke fürs Aufgreifen für einen Blog-Eintrag!) :)
Jedem sollte so langsam klar sein, dass Microsoft seit geraumer Zeit plant, dass ohne Microsoft Konto rein gar nichts mehr möglich ist am "eigenen" PC, jedes Schlupfloch wird gestopft werden, Schritt für Schritt, wir erleben es live mit.
Da sollte Microsoft aber auch klar sein dass ab einer bestimmten Grenze die Gängelung zum Wechsel des Betriebssystems führt.
Dieser Hinweis kam aber auch vorher schon einige Male, daher unwahrscheinlich, dass es durch das kürzlich veröffentlichte Update erstmals passiert ist.
Ich hatte diesen Hinweis schon früher in Win 10 gesehen mit lokalem Benutzerkonto und dann auf "später erinnern" immer noch unterdrücken können.
Es kommt dann aber alle paar Monate dann wieder.
Da es sonst nicht weiter beeinträchtigt kann ich mit oder ohne diesen Hinweis aber auch normal damit arbeiten.
Kann ich bestätigen. Kenne das auch schon seit Monaten. Allerdings bisher nur auf Pro entdeckt. Workstation und Enterprise blieben bisher verschont.
Ist stelle nach Installation von KB5043064 fest, dass mein Windows 10 22H2 von Enterprise auf Pro ge-downgraded wurde.
Ich habe hier eine E5 Lizenz im Einsatz.
Wieder mal die schöne Meldung "Das Windows 10 Enterprise-Abonnement ist ungültig" im Aktivierungsfeld.
Mal schauen was da wieder los ist.
Was ist eine "E5 – Lizenz"?
Hängt da schon irgendwelches 365-Gedöns mit dran oder ist das nur ein spezielleres On-Premise-Pricing?
(Ein Quick-Check bei https://www.software-express.de/hersteller/microsoft/windows/enterprise/e5/ konnte mir das nicht so ganz beantworten – also ob man das "On-Premise only" betreiben kann oder zwangsläufig 365-Connectivity mitkauft und dann auch zwangs-benutzen muss…)
Viel nerviger ist das gelegentliche Anmelden an MS-Apps, sei es O365-Teile, Outlook-New, Teams, Onedrive, Skype usw., und das obwohl man an Windows schon mit seinem Live-Account angemeldet ist. Dabei unterscheiden sich die Anmeldungen auch noch, mal bekommt man einen Dialog, klick da mal, und dann nochmal, und dann ist man angemeldet. Ein anderes Mal wird man nach seinem Anmelde-Pin (oder falls aktiviert, Biometrie oä.) gefragt, und wieder ein anderes Mal darf man zusätzlich auch noch den Authenticator bemühen.
Das bringt einen total raus aus dem was man eigentlich tun will.
Dagegen, wenn man mal was mit Adminrechten tun will, reicht ein Klick in die UAC.
Kann ich nicht bestätigen.
Weder in der Firmen-Domäne noch privat (alles Windows 10 Enterprise 22H2).
Puh, dank OpenShell ist das an mir vorbeigegangen.
Nur in Win11 nervt es ohne OpenShell.
Spannend, wie Microsoft das selektiert hat. Hunderte Clients mit Windows 10 Pro, und bei niemandem (zahlreiche Stichproben) haben wir dieses Phänomen.
Wir haben allerdings auch sehr strikte GPOs. Die Telemetrie ist komplett deaktiviert und viele Einstellungen werden von uns vorgegeben (Updates werden erzwungen, Edge hat eine Zwangsanmeldung beim MS-Konto, aber hat keine Seitenleiste usw.). 150 GPOs in der Domäne und alleine Edge hat ca. 50 Richtlinien. Generell kann ich allen Admins nur empfehlen, sehr viel per GPOs zu regulieren, sonst hechelt man den "Einfällen" von MS immer hinterher.
Wir setzen ebenfalls soweit möglich auf strikte GPO's…u.a. wird unterbunden, dass man ein Microsoft-Onlinekonto hinzufügen kann. Das Windows-Backup (wo man ja dann hingelangt) bestätigt dies entspr. (man soll sich beim Admin melden, Login nicht möglich).
Es 'soll' ja aber so sein, dass gerade mit Pro, leider leider nicht alle Policies immer funktionieren…Vermute hier bei uns die ein oder andere Einstellung, die nicht 100% zieht…
Bezgl. "…sehr viel per GPO zu regulieren"…klar, wenn immer möglich. Wenn man's denn mitkriegt (grad im Edge ändert ja offenbar häufiger was, auch in den GPOs).
Mit einem der letzten kumulativen Updates wurde ja in den Einstellungen von Windows 10 im Bereich "Personalisierung" – "Start" bereits eine neue Option "Kontobezogene Benachrichtigungen anzeigen" hinzugefügt und wie üblich natürlich automatisch aktiv gesetzt. Könnte dies vielleicht der Auslöser sein?
Diesen Ansatz werde ich mal verfolgen…danke für den Hinweis…ist leider an mir vorbeigegangen…
Wer nicht Open Shell nutzt ist selbst schuld: https://open-shell.github.io/Open-Shell-Menu/
Hi,
ändert Open-Shell was an dem Grundproblem der Änderung durch MS?
Ich gehe ja eher davon aus, dass das ersteres nur die Meldung nicht anzeigt, im Hintergrund aber alles nach "MS-Wunsch" weiterläuft.
Wäre also Kosmetik, statt Ursachenbekämpfung.
Bei uns hat dieser Reg Key hier geholfen. Scheint mit der neuen Einstellung zu tun zu haben, die der Lars hier in den Kommentaren am 13.09 schon gemeldet hatte.
https://www.elevenforum.com/t/enable-or-disable-notification-badging-for-microsoft-accounts-on-start-menu-in-windows-11.14645/
Guten Tag,
mir hat das Update bei einigen Dateitypen die Zuordnung zerschossen. *.odt-Dateien des OpenOffice werden nun fälschlicherweise von Wordpad geöffnet, welches dann auch gleich mitteilt: "Dieses Microsoft Office-Dokument konnte nicht angezeigt werden." Liegt wohl auch daran, daß ich mein OO nur als Portable habe.
Nachtrag: Ich verwende Windows 10 Enterprise als Einzelplatz-Installation.