AI + Microsoft: Explodierende Energieverbräuche und Kosten

Kleiner Überblicksbeitrag rund um das Thema "Künstliche Intelligenz" (AI). In den USA wird ein alter Atom-Reaktor reaktiviert, um genügend Strom für Microsoft (AI-) Rechenzentren zu haben. Und die Nutzer werden die Zeche zahlen, wissen es aber noch nicht. Ich beleuchte mal ein Thema von verschiedenen Seiten.


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Atom-Reaktoren werden reaktiviert

Die Tage war zu lesen, dass Microsoft in den USA einen alten Atom-Reaktor reaktivieren lässt, um "CO2-freien Strom" zum Betrieb seiner Energie-fressenden KI-Rechenzentren zu bekommen. Die Seattle Times hat es in diesem Artikel aufgegriffen (ein deutschsprachiger Beitrag findet sich bei Golem): Microsofts KI braucht so viel Strom, dass sie den Atom-Reaktor Three Mile Island reaktivieren lassen.

US-AKW wird reaktiviert

In Kurzfassung: Der Eigentümer des stillgelegten Kernkraftwerks Three Mile Island in Pennsylvania wird 1,6 Milliarden Dollar investieren, um einen 2019 stillgelegten Reaktor wieder anzufahren. Dieser Reaktor war 2019 aus wirtschaftlichen Gründen abgeschaltet worden.

Three Mile Island ist älteren Lesern vermutlich ein Begriff, weil sich am 28. März 1979 eine Kernschmelze im Reaktor des Blocks II ereignete. Der betreffende Reaktorblock wurde dabei zerstört. Ist mir noch gut im Gedächtnis, weil ich damals in der Kernforschungsanlage Jülich an meiner Diplomarbeit saß.

Ich hatte mich zwar gegen den Studiengang Kerntechnik entschieden, saß aber als Student der Physikalischen Technik in vielen Vorlesungen, die auch die Kerntechniker absolvierten – da war das Interesse am Thema bzw. am Unfall natürlich da – es war ja unklar, wo ich später als Ingenieur landen würde (obwohl meine Diplomarbeit im Bereich Umweltschutz lag).

Nun ja, die Vorlesungen in Programmierung, sowie die damaligen IBM-Rechner sowie ein Kranz Mulby-Rechner der FH haben die Wurzeln gelegt, dass ich inzwischen als IT-Blogger geendet bin. Irgend ein "Zirkelschluss".

Block I wurde dann noch bis 2019 weiter betrieben und soll, sofern die Genehmigungen erteilt werden, 2028 wieder ans Netz gehen. Constellation Energy, der größte US-amerikanische Reaktorbetreiber, hat sich bereit erklärt, die gesamte Stromproduktion an Microsoft zu verkaufen. Damit sichert Microsoft sich CO2-freien Strom als dem uralten AKW.


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So viel zu den dürren Fakten – die Börse bejubelt den Schritt, die Aktien von Constellation Energy stiegen nach der Bekanntgabe des Vorhabens sprunghaft um 22 % auf ein Allzeithoch und erreichten damit den höchsten Stand ihrer Geschichte, schreibt die Seattle Times. In der Presseschau habe ich maximal diese Fokussierung auf die Nachricht "es gibt jetzt CO2-freien Strom für Microsofts AI" vernommen. Keiner hat sich da zu einer Gesamtschau herab gelassen.

Ergänzung: Dieser Artikel beleuchtet kurz den Deal zwischen Microsoft und dem Energieversorger.

Cloud und AI: Die Energiefresser

Die für KI-Lösungen erforderlichen Datencenter schießen wie Pilze aus dem Boden. Ich hatte hier im Blog ja bereits auf das grundsätzliche Problem hingewiesen: Der Flächenverbrauch für den Bau der erforderlichen Rechenzentren vernichtet bereits jetzt wertvolle Wald- und Ackerflächen. Aber noch kritischer wird es beim Ressourcen Stromverbrauch.

Es gibt Schätzungen, dass der Energieverbrauch der Data-Center für AI-Lösungen bis 2035 der Menge entspricht, die ganz Indien heute benötigt. Der Stromhunger werde die Energienetze in vielen Regionen überfordern, lautet die Prognose. Ich hatte das in verschiedenen Blog-Beiträgen (siehe Artikelende) aufgegriffen.

Die KI-Lösungen benötigen z.B. für eine Suche die zehnfache Leistung einer konventionellen Suche. Mit anderen Worten: AI fordert gigantische Leistungen in Form von Rechenzentren und treibt damit nicht nur den Strom- sondern auch den Wasserverbrauch der Anbieter in die Höhe. Ein US-Team hat versucht, das zu quantifizieren. Golem hat das Ganze im Artikel Wie viel Wasser und Strom ChatGPT für eine Mail braucht aufbereitet.

Aus der Ferne betrachtet läuft da gerade eine Entwicklung, die, speziell bei Microsoft, ziemlich gaga ist. Dort soll AI in Form von Copilot ohne Rücksicht auf Verluste in die Masse gedrückt werden. Eine Suche in Bing unter Einbeziehung von ChatGPT liefert in der Regel keine signifikant besseren Ergebnisse als eine normale Suche, braucht aber die zehnfache elektrische Energie – schlicht Wahnsinn.

Dass mit Microsoft Copilot oder Adobes AI-Lösungen nicht nur Energiefresser kommen, die auf weiten Strecken ziemlich sinnfreie Funktionen wie bessere Berichte versprechen, daneben aber eklatante Sicherheits- und Datenschutzrisiken aufreißen, hatte ich in diversen Blog-Beiträgen angedeutet. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: In bestimmten Bereichen wie Medizin und Forschung halte ich LLM (Large Language Modelle) durchaus für sinnvoll.

Allgemein laufen wir aber auf eine ziemliche KI-Blase zu, die irgendwann platzt. Im Beitrag Microsoft und seine KI: Änderungen im Kleingedruckten und Schwachstelle im AI Healthcare Chatbot Service hatte ich beispielsweise Zweifel thematisiert, die eine Analyse von Goldman-Sachs aufgreift. Dort wird die Frage gestellt, ob sich die Investitionen in AI jemand amortisieren können. Und im Blog-Beitrag Was, wenn die generative KI sich als Blindgänger entpuppt? hatte ich Überlegungen zusammen getragen, was passiert, wenn der Hype vorbei ist und Ernüchterung einsetzt. Sind aber alles Nebenkriegsschauplätze, die aber zum Gesamtbild passen.

Die Nutzer zahlen die Rechnung

Als ich das Thema Reaktivierung des Blocks von Three Mile Island las, ging mir sofort der wirtschaftliche Aspekt durch den Kopf, während in den Medien der "CO2-lose Strom" gefeiert wurde. Nur zum Mitschreiben: 2019 wurde der Reaktorblock still gelegt, weil das unwirtschaftlich war. Jetzt soll der Block wieder in Betrieb gehen, wobei Milliarden investiert werden müssen. Bedeutet: Der Betreiber bekommt für seine elektrische Energie von Microsoft eine Abnahmegarantie und dürfte bei den Einnahmen deutlich besser als 2019 da stehen. Nicht umsonst geht der Börsenkurs hoch – die Aktionäre erwarten sprudelnde Gewinne.

Wo irgendwo Gewinnen anfallen, muss jemand zahlen. Im Blog-Beitrag  Rechenzentrumskostenausgleich: Google, Amazon, Microsoft und Meta kämpfen gegen Vorschlag von Ohio hatte ich darauf hingewiesen, dass die Kommunen, in denen Rechenzentren in den USA entstehen, in Vorleistung treten müssen, aber eine Garantie im Hinblick auf die Abnahme von Energie über x Jahren haben wollten. Es gab von Ohio einen Vorschlag, dass die großen IT-Tech-Riesen 90 % des heute für die Zukunft erwarteten Energieverbrauchs als Abnahme garantieren. Alle oben genannten Firmen haben gegen diesen Vorschlag opponiert, weil es "bei ihnen ein Kostenrisiko" anhäuft, welches sie scheuen. Gewinne streichen die Firmen ein, Risiken und Verluste sollen sozialisiert werden – notfalls zahlt der Bürger der Rechenzentren-Kommunen die Zeche.

Aber Kosten sind für Unternehmen "durchlaufende Posten", sofern man nicht in einem gesättigten Markt unterwegs ist und Kostensteigerungen nicht weitergeben kann. Beim Thema KI ist der Markt im Hype-Zyklus, nur wenig Konkurrenz. Und die Tech-Riesen geben die Kosten an ihre Kunden, die AI-Nutzer, weiter.

Die Unternehmensberater von Gartner haben sich genau mit diesem Szenario auseinander gesetzt. Da experimentieren "fortschrittliche" Unternehmen mit KI-Lösungen – ist ja alles schnell gebucht – ist ja alles in der Cloud. Aber das Zeugs muss irgendwie bezahlt werden – Microsoft & Co. nehmen das nicht aus der Portokasse.

Die Gartner Analystin Mary Mesaglio und ihr Kollege Kristian Steenstrup bestritten die Eröffnungs-Keynote zum Start des Gartner IT-Symposium 2024 in Australien. Die Botschaft der Gartner-Leute: Unternehmen müssen auf die Kosten dieser AI-Experimente achten und diese managen. Andernfalls drohen hohe Rechnungen, die das 1.000fache des ursprünglich vorgesehenen Budgets verschlingen könnten. Bei Interesse: Mitte September 2024 hatte heise das im Artikel Der KI-Ressourcenverbrauch wird Stromnetze und Länder überfordern aufbereitet.

Und damit beschließe ich den "Zirkelschlag", der mit der Neueröffnung eines wegen Unwirtschaftlichkeit geschlossenen Atom-Kraftwerks begann und mit der Erkenntnis, wer das alles bezahlt, endet.

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47 Antworten zu AI + Microsoft: Explodierende Energieverbräuche und Kosten

  1. Anonymous sagt:

    Na sowas, dabei sagte man uns doch immer, der Strom kommt von Sonne und Wind?

  2. Luzifer sagt:

    Wer das alles bezahlt? Der Steuerzahler natürlich wie immer. Erst recht wenn die Blase platzt. Also Wayne? Steuerschafe haben wir derzeit ca. 8,2 Milliarden auf diesem Planeten und keine 1.000.000 Wölfe als Hirten.

    Die Frage ist doch eher: Bist du Wolf oder Schaf?

  3. Martin sagt:

    @Günter Born:
    »Block I wurde dann noch bis 1979 weiter betrieben und soll, sofern die Genehmigungen erteilt werden, 2028 wieder ans Netz gehen.«

    Müsste das nicht "2019" statt "1979" heißen?

  4. Frank sagt:

    Ob die Bundesregierung jetzt auch plant, die AKW in DE wieder hochfahren zu wollen, weil das sonst nichts mit der KI in DE (Deutschland wird ja immer als führend in allem dargestellt) wird?!?

  5. janil sagt:

    Danke.
    Sehr detailliert aufgearbeitet.

    Bin gespannt, wann die Mehrheit der Leute wieder anfängt selbstständig zu denken.
    Hm, glaube ich eigentlich auch noch an den Weihnachtsmann? Seufz, ja, der Witz ist selbst als Ironie flach…

  6. Karl Klammer sagt:

    Vielleicht reißt der KI-Größenwahn in der Folge solche arroganten Unternehmen endlich in den Abgrund. Zu groß und arrogant gewordene Konzerne haben sich schon oft selbst beerdigt, mit solcherlei Entscheidungen.

    Nur leider lassen dumme Manager heutzutage ihr Unternehmen von noch dümmeren Politikern retten, mit der Behauptung irgendwie "Systemrelevant" zu sein. Was ist, wenn es mal halbwegs intelligente Politiker*innen gäbe, die solche Firmen – wie früher – einfach im Nirwana der Geschichte verschwinden lassen. Noch schöner wär's, wenn sie zuvor noch das Aktienrecht ändern, damit die Herrschaften "Investoren" ebenso Ausbluten, wie die Unternehmen (deren Kunden) sie zuvor über Jahrzehnte gemolken haben…

    Naja, wahrscheinlicher als intelligente Politiker ist wohl das Szenario, das die Beträge für einen Staatshaushalt zu groß sind. Doch wird man dann vermutlich ganz schnell, sehr kreativ die Schuldenbremse aushebeln, wenn es drum geht, Superreiche "Schwachsinnige" vor dem Ruin zu retten.

    • T Sommer sagt:

      Da an den „systemrelevanten" Unternehmen immer Arbeitsplätze hängen müssen die von Insolvenz zu Insolvenz immer gerettet werden. Siehe Hertie, Karstadt, Quelle, Schickedanz und Co.
      Die Unterstützung der betroffenen Menschen wäre preislich deutlich günstiger als den moloch zu retten.
      Wie immer….

      • Martin sagt:

        Da muss ich zumindest in einem Punkt deutlich widersprechen: Die »Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH« wurde nach monatelangen Verhandlungen mit der »Karstadt AG« im November 1993 von der gemeinnützigen »Hertie-Stiftung« für 1,652 Milliarden DM steuerfrei an die »Karstadt AG« verkauft!

        Wegen der Steuerfreiheit gab es später zwar steuerrechtliche Ermittlungen durch das Land Hessen, die aber schließlich zugunsten der »Hertie-Stiftung« eingestellt wurden.

        Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hertie_Waren-_und_Kaufhaus

        • T Sommer sagt:

          Dann nimm das hier noch mit :
          Quelle : https://de.wikipedia.org/wiki/Hertie_GmbH

          2009 : Insolvenz

          • Martin sagt:

            Das war mir bekannt. Dennoch muss ich bei meinem Widerspruch bleiben! Denn diese »Hertie GmbH«, die auch in meinem verlinkten Artikel bereits genannt wird, war eben nicht wirklich Hertie, sondern originär Karstadt! Wie Ihrem verlinkten Artikel zu dieser »Hertie GmbH« sehr schön zu entnehmen ist, waren das »Karstadt Kompakt« Filialen, die alle eine Verkaufsfläche von unter 8000 m² hatten. Die hatten jedoch nie etwas mit den 1993 übernommen, originalen Warenhäusern der »Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH« zu tun, die eben das waren, was man mit Hertie assoziiert – zumindest, wenn man Hertie wirklich kannte!

            Karstadt wollte, dass man nur große Filialen mit dem Namen Karstadt assoziiert. Für die »Karstadt Kompakt« Filialen schämte man sich quasi. Deshalb gliederte man sie aus und gab ihnen leider den bekannten und guten Namen »Hertie«, den man dazu wiederbelebte (mit dem Kauf der »Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH« im Jahr 1993 hatte man ja die Namensrechte mitgekauft).

            Niemand, der die originalen, schönen und großen Hertie Warenhäuser kannte, assoziiert diese Kompakt-Filialen mit Hertie. Es ist äußerst bedauerlich, wie der gute Name damit beschädigt wurde.

            Auch ein reiner Online-Shop, dessen Betreiber die Markenrechte 2009 kaufte und sogar die originäre Sonne im Hertie-Logo wiederbelegte, versuchte aus dem bekannten, ehemals guten Namen Kapital zu schlagen, was ihn nur noch weiter beschädigte. Der Online-Shop ist seit 01.09.2024 auch geschlossen. Das konnte man kommen sehen, denn ich habe da aus Interesse gelegentlich mal reingeschaut und war immer entsetzt, was das für ein trauriger Auftritt war. Ausgenommen die Seite zur Historie des Originalkonzerns, die sie angelegt hatten. Traurig, dass die Tietz-Erben einfach keine Lust auf das Tagesgeschäft hatten und deshalb 1993 an Karstadt verkauften.

  7. R.S. sagt:

    Vor ein paar Tagen habe ich im Radio gehört, das ChatGPT ein großes neues Rechenzentrum plant.
    Dessen Energiebedarf soll so groß sein, das dafür satte 3 Atomkraftwerke nötig sind!

    IMHO sollte die Politik da einfach sagen:
    Wenn ihr so viel Strom braucht, dann seht selbst zu, woher ihr den bekommt.
    Im Notfall müsst ihr eben selbst die nötigen Kraftwerke bauen.

  8. Ralf M. sagt:

    Wow, da nehmen sie tatsächlich ein altes marodes AKW wieder in Betrieb mit einer möglichen Gefahr einer erneuten Kernschmelze. Die Zusammenfassung bei Wikipedia zu diesem Unfall lässt einem doch wirklich nachdenklich werden.
    Warum fragen sie nicht mal die KI wie sie ihren Resourcenhunger selbst stillen kann.
    Oder ist das vielleicht schon die Vorstufe von Skynet und die KI schaltet schon mal alles an was dem Homo Sapiens schaden kann?

    • Anonymous sagt:

      Absurd. Die Menschheit soll Energie sparen bis zum Gehtnichtmehr und auf Solar und Wind ausweichen und dann Strom verbauchen wenn der dadurch verfügbar ist. Sonst droht das Chaos, die Meere steigen, Europa wird zur Wüste, die Schreckensszenarien sind ja allen bestens bekannt. Und gleichzeitig drückt man immer mehr Clouds und "always-online" und Pseudo-KI in den Markt, die mehr Strom brauchen, als die halbe Menschheit zusammen. Muss man nicht verstehen.

      • Anonymous sagt:

        "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren" kommt mir da in den Sinn.

      • R.S. sagt:

        Amerikanische Denke.
        Da sind sehr viele Leute der Meinung, das der Klimawandel eine Erfindung ist.

        Das sie davon selbst betroffen sind, kapieren die nicht.

        Wie heißt es doch bei einer angeblichen Weissagung der Cree:
        "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann."

        Das werden die geldgeilen Leute in den Chefetagen wohl nie verstehen!

        Und schon in den 1970ern haben diverse Ölfirmen eine Studie in Auftrag gegeben, deren Ergebnis es war, das das Treiben der Ölfirmen sehr schädlich für das Klima ist und es gab darin auch Vorhersagen, wovon viele schon eingetroffen sind!
        Die Ölfirmen haben diese Studie aber geheim gehalten, um ihre eigenen Geschäfte nicht zu beeinträchtigen.

  9. GüntherW sagt:

    Ein Ziel der KI-Suche sollte doch sein die Suchanfragen durch bessere Suchergebnisse zu reduzieren.

    Demnach müsste sich ja schon mal Jemand über Stromverbrauch Gedanken gemacht haben? Das die AI-Suche das zehnfache an Energie verbraucht wie eine normale Suche mag sein. Das ist aber nur bedingt die relevante Kenngröße in den Fall, WENN die Ganze Sache irgendwas verbessern soll. Müsste demnach dann unter dem zehnfachen liegen.

    Ansonsten stellt sich auch die Frage, wer zahlt wie die Mehrkosten?

    • Fritz sagt:

      Zu kurz gedacht.

      AI ist ein sehr weites Feld und das Potential bei weitem noch nicht erkannt geschweige denn ausgereizt.

      Sicherlich sieht es jeder erst mal durch "seine" Brille – ein Suchmaschinenanbieter wie Google wird damit seine Suchergebnisse verbessern wollen.

      Aber letztendlich erleben wir nichts anderes als eine zweite industrielle Revolution.

      So wie "damals" harte körperliche Arbeit immer und immer mehr an Maschinen übertragen wurde, wird heute graduell die Denkarbeit an Maschinen übergeben.

      Das Einsparpotential (gerade bei Büroarbeitern und im Dienstleistungsbereich) ist gigantisch und bei weitem noch nicht erkannt.

      So etwas wie Selbstbedienungskassen, autonome Fahrzeuge und natürlich Chatbots, die in fast allen Lebenslagen den ersten Ansprechpartner bei Banken, Versicherungen, Händlern und Supportern ersetzen sind nur der Anfang und setzen jetzt schon viel Personal frei.

      Das wird weitergehen und die gesparten (oder besser: sozialisierten) Personalkosten rechtfertigen sicherlich jede Menge an zusätzlicher Energie.

      • Puterblume sagt:

        Selbstbedienungskassen und autonome Fahrzeuge mit der KI-gestützten Suche gleichzusetzen :O

        Eine KI ist nur so gut, wie sie trainiert wird – und hier gibt es nun schon mehrere Ergebnisse, dass die großen KI-Modelle Schlagseite haben ;)

        • Fritz sagt:

          Ich habe mitnichten etwas gleichgesetzt, sondern nur Beginn einer längeren Entwicklung skizziert.

          Die Generation meiner Großeltern (Bauern) ist vor 100 Jahren noch in Heerscharen über die Felder getiegert und hat einzelne Kartoffelknollen aus der Furche gehackt.

          Daß 100 Jahre später ein einzelner Bauer mit der passenden Maschine riesige Flächen allein und bequem im Fahrersitz sitzend abernten kann hätten sie sich nicht im Traum denken können und jeden, der sowas behauptet als Spinner verschrien.

          Weizenbaums Eliza ist jetzt über 50 Jahre alt und genauso lange wird auch an künstlicher Intelligenz geforscht. Daß das Thema jetzt in den Fokus rückt liegt lediglich daran, daß es mehr als nur ein paar universitäre Spinner interessiert und man mit bestimmten Funktionen nicht nur Menschen verblüffen, sondern richtig Geld verdienen kann.

          Laß' das Modell doch Schlagseite haben, jede neue Technologie hat am Anfang auch ihre Rückschläge. Trotzdem haben auch nach Lilienthals Absturz Menschen weiter Flugzeuge gebaut, Raumschiffe oder einfach nur Maschinen, die den Menschen körperliche Arbeit ersparen.

          Genauso bin ich der Überzeugung, daß in mittlerer Zukunft die Armee der Büroangestellten, die z.B. Steuererklärungen bearbeiten, Versicherungsanträge oder Kundenbestellungen auf ein Minimum zusammenschrumpfen wird und man zumindest in der ersten und zweiten Supportebene nur noch mit Maschinen interagiert. Vielleicht nicht gleich morgen, aber in 5, 10 oder vielleicht auch 20 Jahren.

          Je verlockender das Einsparpotential ist, desto eher wird man im Moment auch "Schlagseiten" in Kauf nehmen und die Websiten mit Chatbots zupflastern sowie stumpfte Verwaltungstätigkeit automatisieren.

          Und ja, dafür werden die Prozessoren zunehmend auch mehr Energie verbraten, wenn sie nur helfen teure Menschen einzusparen.

  10. viebrix sagt:

    Die Situation derzeit in der KI erinnert etwas an:
    https://www.boerse.de/boersenwissen/boersengeschichte/Die-Eisenbahnaktien-Hausse-in-Deutschland-1842-1848-80
    Eine ähnliche Eisenbahn-Blasenbildung gab es auch in den USA in 1893 und 1907: (Die US-Eisenbahn-Blasen)

    Im Prinzip war die Errichtung der Eisenbahn und dem Eisenbahnnetz etwas großartiges. Wir profitieren sogar heute noch tlw. davon.
    Allerdings die Gier, die Gewinnsucht und daraus folgende Betrügereien, oder auch einfach unreflektiertes viel zu schnelles Wachsen und Konkurrieren hat – sehr viele – sehr teuer – kosten lassen. Nicht nur finanziell, sondern auch menschlich und in Bezug auf Frieden und dem Miteinander.

    Es ist schwierig zu sagen, welcher Forschungsaufwand gerechtfertigt ist, wenn man im Vorhinein die Ergebnisse nicht kennen kann. Vielleicht erleichtern die Ergebnisse wirklich vielen Menschen das Leben, z.B. in der Medizin, oder so wie ein Übersetzungstool wie DeepL.
    Vielleicht hebt es manche Bereiche und Gebiete auf ein neues Level um etwas für die Menschheit zu verbessern. Vielleicht kommt man aber nach jahrelanger Energieverschwendung darauf, dass auch größere Modelle nichts verbessern – nur noch mehr halluzinieren. Schwer zu sagen. In die Richtung in der Microsoft arbeitet – sehe ich eigentlich nicht so viele Chancen. Aber eventuell greifen dann kluge Köpfe Ergebnisse auf und nutzen diese doch zu etwas besseren. Ein Recall jedenfalls wird es nicht sein, das die Menschheit "rettet"…
    Die Kosten dafür die wir tragen müssen sind aber unvorstellbar…

    …und dennoch die Chancen darf man nicht übersehen, nicht alle sind datenhungrig und überwachungsbesessen… man darf hier nicht nur schwarz-weiß malen…

    • Bernd B. sagt:

      Reine R&D ist ja nicht das Problem, die kostete überschaubar viel Energie und wahrte genau jene Chancen.
      Der Energiefresser schlechthin ist das massenhafte Ausrollen halbgarer Lösungen wie ChatGPT oder Copilot.

  11. Anonymous sagt:

    Technischer Hinweis am Rande, auch hier evtl. vom Umzug, das € Logo am Beginn des Beitrags hat einen alten Link zu WordPress Multisite und den noch dazu extern via Webarchive: hXXps://web.archive.org/web/20240918161503/https://borncity.com/senioren/wp-content/uploads/sites/4/2023/05/DNxhm89.jpg

    Weitere Beiträge auffindbar z.B. über die Eingabe von sites/4/2023/05/DNxhm89 in die Website Suche: hXXps://www.borncity.com/blog/?s=sites%2F4%2F2023%2F05%2FDNxhm89

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