Microsoft 365: Werbung für Python in Excel – geht's noch

[English]Microsoft kann es einfach nicht lassen und zwangsbeglückt seine Geschäftskunden in Microsoft 365 mit Werbung für Python in Excel. Ein Administrator unter den Blog-Lesern hat mich auf diesen Sachverhalt hingewiesen (danke dafür).


Anzeige

Ein Leserhinweis auf Werbung

Der Blog-Leser arbeitet im Unternehmensumfeld, in dem Microsoft 365 mit E5-Lizenzen eingesetzt wird. Nun hat ein Mitarbeiter im Team des Blog-Lesers die Tage Werbung in Excel eingeblendet bekommen.

Werbung für Pyton in Excel

Der Leser hat mir obiges Bild mit der eingeblendeten Werbung als Anlage mitgeschickt (danke dafür). Mir ist die Spucke weg geblieben – die Werbeeinblendung spricht den Benutzer mit einem Namen an – habe ich in obigem Bild verschleiert.

Im Text wird dem verdutzten Anwender erklärt, dass er mit Python-Add-on in Excel erweitere Rechenleistung erhalten können. Es wird ihm dann noch über Schaltflächen angeboten, eine Lizenz anzufordern oder das Python-Add-on zu kaufen. An der Stelle habe ich mich spontan gefragt, was die Verantwortlichen in Redmond eigentlich für ein Gras rauchen.


Anzeige

Microsoft hatte im September 2024 die Möglichkeit bereitgestellt, Python über ein Add-on in Excel zur Auswertung der Daten zu nutzen. Die Seite hier beschreibt diesen Ansatz.

Fall von No-Go

Nur mal langsam zum Mitschreiben: In obigem Umfeld wird Microsoft 365 über eine E5-Lizenz in einem Unternehmen eingesetzt. Das kann nicht jeder Mitarbeiter mal eben eine Lizenz nach Microsofts Gusto ordern.

Wie schreibt der Leser: "Das passierte auf einem dienstlichen PC mit einer MS365-E5-Lizenz". Im privaten Umfeld hätte es den Leser nicht überrascht, dass da plötzlich für etwas geworben wird. Aber im professionellen Kontext ist das ein No-Go.

Der Leser schreibt, dass man nicht möchte, dass jeder Nutzer Lizenzen anfordern kann. Der Leser ergänzt, dass in Organisationen gleich welcher Art es in der Regel eine zentrale Stelle gebe, die sich um die Bereitstellung von Lizenzen kümmert.

Der Leser fragt, ob mir oder der Leserschaft ähnliche Fälle bekannt seien, wo solche Werbung angezeigt wurde? Mir ist diesbezüglich noch nichts berichtet worden. So spontan geht mir nur durch den Kopf: "Wie verstrahlt müssen die in Redmond inzwischen sein, um solche Aktionen bei Microsoft 365 E5-Businesskunden durchzuführen?


Anzeige

Dieser Beitrag wurde unter Office abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

20 Antworten zu Microsoft 365: Werbung für Python in Excel – geht's noch

  1. Fred sagt:

    Ich verstehe diese Werbung nicht. In E5 ist ja Python bereits verfügbar, da braucht es keine zusätzliche Lizenz.

  2. Luzifer sagt:

    Naja Microsoft weis eben besser was gut für dich ist und sie wissen auch die Masse frisst die Scheisse!

    Was glauben sie wohl was passiert wenn alles auf Cloud und Abo umgestellt ist?
    Die versuchen nicht umsonst Windows 11 mit allen Mitteln durchzudrücken.

    • Daniel sagt:

      Wie sagte schon Dieter Hildebrandt : "Leute, fresst Scheiße, denn eine Million Fliegen kann sicht nicht irren!". Da muss es bei Microsoft wohl ein paar Fans von ihm geben. Aber mal ganz im Ernst in einer bezahlten Software egal ob privat oder beruflich eingesetzt hat Werbung nichts aber auch garnichts zu suchen. Weder in Betriebssystemen noch in anderer Software.

      • Luzifer sagt:

        Da bin ich voll bei dir in einer bezahlten Software ist Werbung ein absolutes NoGo! Allerdings ist auch anderswo eine Werbung ein NoGo… du hast das Recht zu versuchen dich über Werbung zu finanzieren, du hast aber absolut kein Recht darauf das diese auch gesehen wird. Für garantierte Finanzierung gibt es die Bezahlschranke.

        • Erwin Wecker sagt:

          Kleiner Tipp: Dann nehmt doch was anderes als Microsoft.

          Oder filtert den Dreck raus.

          Rumjammern in irgendeinem Kommentarthread irgendwo im Internet? Muss man sich so erniedrigen?

  3. Rainer59 sagt:

    Was heute schon alles Werbung ist. Python ist FLOSS, freie Software und kostet nichts. Wenn jetzt Leute wütend werden wegen einer Programmiersprache, die gerade an Schulen und Unis für junge Menschen attraktiv ist, der sollte an die frische Luft.

    Ich bin Ü60 und mein Enkel programmiert in Python.

    • ThBock sagt:

      Python ist ja auch 'ne feine Sache.
      Hier geht es allerdings um das kostenpflichtige Excel-Addon.
      Meines Wissens 22,44€ / Monat oder 224,40€/ Jahr.
      Also: Werbung

  4. Rainer59 sagt:

    @Rainer59/mich selbst
    Okay ich revidiere meine Aussage in dem Punkt, das es Premium Rechenleistung in der Cloud ist. (Mein Edit geht seit dem Update von Borncity nicht mehr).

    So viel Leistung brauch man nicht mal an der Uni. Das komplexeste was ich mal gemacht habe war eine Inversion von zweidimensionalen (2-D) geoelektrischen Daten. Dafür braucht es keine Cloud, nur ein paar Minuten und eine "stärkere" Sprache wie z.B. MATLAB.

    Aber wer Abo-Software nutzt sollte nicht überrascht sein mehr Abo reingedrückt zu bekommen. Zurück zum Offline Office! Ja das gibt es noch, wird viel zu selten hier darüber berichtet!!

    Edit:

    Antworten auf nicht freigegebene Kommentare sind leider nicht erlaubt.

    Auch das noch..

  5. Klaus2 sagt:

    Das mit der Werbung ist mir noch nicht untergekommen. Die Methode aber schon. Microsoft erlaubt standardmäßig den Benutzern Self-Service-Käufe von Lizenzen mittels Kreditkarte. Einige unserer Kollegen haben da schon fröhlich eingekauft gehabt, bevor uns das aufgefallen ist und wir das unterbunden haben. Leider geht das nicht global, man muss das für jede verfügbare Lizenz einzeln deaktivieren (jedenfalls habe ich noch keine globale Einstellung gefunden). Muss mich gleich nach dem Wochenende mal hinsetzen und das für Python deaktivieren und auch schauen, was sonst noch dazugekommen ist:

    https://learn.microsoft.com/de-de/microsoft-365/commerce/subscriptions/manage-self-service-purchases-admins?view=o365-worldwide#allow-or-block-self-service-purchases-and-trials

    Mittlerweile scheint das wenigstens auch übers Admin-Center zu gehen, früher nur mittels PowerShell.

  6. Oliver L. sagt:

    Ich habe eine Enterprise-Lizenz von Microsoft 365, aber keine solche bzw. noch nie Werbung darin gesehen. Vielleicht hat der Benutzer Python oder ein anderes Plugin genutzt. Dann mag der Hinweis sogar legitim und hilfreich sein. Auch haben mir meine Kunden noch nie von Werbeeinblendungen berichtet oder ich jemals welche mitbekommen. Natürlich nur, wenn man für Lizenzen auch bezahlt (und nicht die kostenlosen, eben werbefinanzierten Produkte benutzt, wie z. B. auch Windows 10, 11, … die allesamt kostenlos als Upgrade verschenkt werden seit Windows Vista…)

    • FriedeFreudeEierkuchen sagt:

      "Natürlich nur, wenn man für Lizenzen auch bezahl"
      Äh, was soll denn diese Aussage? Es steht doch im Artikel: Hier geht es um eine Firma mit dicken E5 Lizenz-Paketen. Und nur weil DU bisher keine Werbung gesehen hast, gleich das Problem verneinen… Vielleicht liest du erstmal nach, was eine E5 Lizenz ist? Das ist was anderes als (d)eine Einzel-Businesslizenz.
      Es ist auch ein Unding, dass man wilde Einkaufstouren der Belegschaft erst mühsam abschalten muss.
      In diesem Kontext ist eine solche Werbung niemals legitim. Und sie ist auch nicht angemessen – selbst wenn der Nutzer das Python Plugin bereits nutzt.
      Wir sprechen hier von einer Arbeitsumgebung, nicht von einer Werbetafel an der Straße.

      • Oliver L. sagt:

        Es tut mir ja leid für dich, dass ich tatsächlich eine Office 365 E3-Lizenz habe. Aber wie bitteschön soll denn ein Mitarbeiter Azure- oder Office-365-Lizenzen ändern oder gar buchen können? Das kann nur der Admin, und teils (bei unseren Kunden) noch nicht einmal der unter admin.microsoft.com, sondern in unserem Cloud-Dienste-Portal.
        Und wo, bitteschön, habe ich das Problem verneint, Zitat?

  7. Froschkönig sagt:

    Ich hab damals als hier die Ankündigung mit Python in Excel kam das alles per GPO blockiert, ich meine das waren Regkeys mit denen das geht. Ich bin mal gespannt, ob diese Woche das irgendwo aufpoppt. Die Idee, Python statt VBA ist ja grundsätzlich nicht schlecht, aber zum einen dass man für eine Opensource-Sprache was kostenpflichtig nachinstallieren soll finde ich verwerflich und zum anderen wird der Code ja in der Cloud ausgeführt, das heißt, vertrauliche Daten verlassen das eigene Netz. Und dann steht außerdem noch zu befürchten, dass durch die große Flexibilität und Leistungsfähigkeit von Python damit wieder viele Sicherheitslücken entdeckt werden.

  8. viebrix sagt:

    Ist scheinbar das selbe wie vor etwa einem Jahr die Einblendung in den Outlook Mails (direkt in einem Mailbody) ob man nicht Sales Copilot abonnieren möchte. Das habe ich auch damals nicht verstanden wie der einfache User ein solches Abo abschließen könnte…

  9. Hansi Meier sagt:

    Nun die Idee wird einerseits sein das ganze als viel sicherer als lokalen Code zu verkaufen, da der Code Cloud-geprüft durch MS ist (natürlich ohne Garantie). Zum anderen natürich um viel Geld zu generieren. Hat was von der Büchse der Pandora. Datenschutztechnisch natürlich auch ziemlich fragwürdig weil mit der Quasi-Veröffentlichung von Code teilweise betriebsinterne Abläufe offengelegt werden. *schulterzuck*

  10. GüntherW sagt:

    Kann man die Frage nicht mal irgendwie an Microsoft stellen, was der Mist soll?

    Es sollte ja spätestens ausreichen, dass man das Thema/Frage oder ein anderes Thema mal wirklich in die Medien bringt um evtl. eine Antwort von MS zu forcieren. Ich glaube auch nicht, dass alle Technik-Blogs und Foren dieser Welt abgeneigt wären da mitzumachen. Aber dieses Thema ist evtl. wirklich zu speziell.

    Ich weiß aber z.B. nicht, ob es von Microsoft wirklich mal ein ausführliches Statement/Abschätzung zu den Systemanforderungen gab. Oder auch so Themen wie das Windows-Konto bei der Anmeldung. Das sind dann schon Themen welche alle Nutzer betreffen?

    Im Grunde braucht man nur Aufmerksamkeit. Wenn Zehn- oder Hundertausend Leute irgendeine Petition unterschreiben, weil man von MS keine Antworten bekommt. Ich finde das war "lame", aber irgendwann ist dann eine kritische Masse erreicht wo die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass es nach Außen eskaliert.

  11. Oliver L. sagt:

    Wer ein Microsoft 365 Business Abo hat – schon ab 1 Lizenz und 5 € pro Monat – kann sehr einfach über https://admin.microsoft.com rechts unten über die Hilfe-Funktion eine Support Ticket innerhalb weniger Sekunden erstellen und anfragen. Nur ich nicht, weil ich das "Problem" nicht habe…
    Das weiß aber auch jeder Microsoft-365-Admin, nur eben nicht die reinen Blog Post Hater…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.

Du findest den Blog gut, hast aber Werbung geblockt? Du kannst diesen Blog auch durch eine Spende unterstützen.