Kurz mal eine Frage an das Schwarmwissen der Blog-Leserschaft. Gibt es Leser, die Fördermittel nach einer Beratung der Next Buttler GmbH für Digitalprojekte beantragt und erhalten haben? Ist da jemandem bekannt, ob bzw. dass Förderanträge nachträglich (also nachdem das Projekt bewilligt und umgesetzt wurde) nochmals, möglicherweise wegen vermuteter Unregelmäßigkeiten, überprüft werden?
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Frage aus der Leserschaft
Es ist ein recht unspezifischer Hinweis eines Lesers, der mich über Mastodon erreicht hat. Der Leser zitierte aus einen Post aus einem Forum für IT-Mitarbeiter. Jemand wollte wissen, ob andere Teilnehmer schon mit "Next Butler" zusammen gearbeitet haben.
Hintergrund des Posts war, dass die Firma des Forenposters mit den Beratern von NEXT BUTLER GmbH kooperiert und das Unternehmen (wohl für Förderberatung) empfohlen hatte. Im Nachgang hat sich wohl ein Kunde des Posters gemeldet, der sich beklagt, dass ein "abgeschlossenes und gefördertes Projekt" erneut überprüft werde.
Im Post wird kolportiert, dass es im Umfeld des Beraters möglicherweise "Unregelmäßigkeiten" gegeben habe. Der Post endete mit der Frage, ob jemand das Unternehmen Next Butler kennt oder auch die Erfahrung gemacht habe, dass Förderprojekte mit diesem Berater erneut überprüft werden.
Der Blog-Leser schrieb dazu: "Es geht wohl gerade die Sorge um das ein 'Digitalisierungsberater' bissel viel Subventionen bzw. Fördergelder aus Projekten generiert hat und viele, wenn nicht alle Projekte Anträge kontrolliert werden." Verbunden war die Info mit der Frage: "Vielleicht kennst ja jemand der jemand kennt der jetzt auch Muffensausen bekommt.".
Hier die Anmerkung: Die Förderanträge werden durch die Firmen gestellt, da ist ein Berater i.d.R. außen vor. Sprich: Die Firmen stehen in der Verantwortung, dass die Anträge stimmig sind. Ob der Projektberater im Antrag mit angegeben wird, entzieht sich meiner Kenntnis.
Digitalisierungsberatung durch NEXT BUTTLER GmbH
NEXT BUTTLER war kein Begriff für mich. Also habe ich mal ein wenig im Internet geforscht. Auf Facebook bin ich dann auf nachfolgende Anzeige für ein Webinar gestoßen.

Da wurde also 2024 für ein kostenloses Webinar "Fördermittel erfolgreich beantragen" im Kontext von Software-Updates geworben. Und dort taucht der Name der NEXT BUTTLER GmbH samt Geschäftsführer auf. Die in der Anzeige transportierten Botschaften fand ich zwar etwas komisch, aber egal. Es gibt die Firma also und ich bin auf weitere Treffer auf Facebook gestoßen, wo entsprechende Webinare für Fördermittelbeantragungen beworben wurden.
Bei der obigen, zweiten Fundstelle geht es um ERP- und Digitalisierungsprojekte samt einwerben staatlicher Fördermittel, veranstaltet von der NEXT BUTLER GmbH. Der Geschäftsführer und sein Unternehmen haben sich zumindest im Umfeld der Beantragung von Fördermitteln als Berater engagiert – was legitim ist.
Mit den Kenndaten bin ich dann noch fündig geworden. Laut NorthData handelt es sich dabei um eine Unternehmensberatung für KMU mit Sitz in Werl. Als Geschäftszweck werden Beratung "insbesondere in den Bereichen Digitalisierung, Digitalisierungsstrategie, Projektmanagement, Change Management, Prozessoptimierung, Prozessdigitalisierung, Controlling, Schulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, Unterstützung bei Softwareprojekten/Unterstützung bei der Implementierung von Software- und IT-Lösungen, Beratung und Coaching mit Ausnahme von Rechts- und Steuerberatung." angegeben.
Was ich noch herausgefunden habe: Am 9. Mai 2025 ist vom Amtsgericht Arnsberg eine vorläufige Insolvenzverwaltung über die NEXT BUTTLER GmbH angeordnet worden (Aktenzeichen: 52 IN 122/25). Laut dieser Meldung des Verbraucherschutzforums Berlin wurde Frau RA Kreimer, Hauptstraße 8, 58313 Herdecke, zur vorläufigen Insolvenzverwalterin bestellt. Mit ihrer Bestellung übernimmt sie nun die Überwachung und Sicherung des schuldnerischen Vermögens, ohne jedoch als gesetzliche Vertreterin der Gesellschaft zu fungieren. Sieht also so aus, als ob die GmbH Schiffbruch erlitten hat. Kann passieren – und passiert täglich. Würde ich jetzt auch nicht als Beinbruch einstufen.
Ob bei der Beratung von Förderprojekten besondere Kreativität bei der Beantragung von Fördermitteln an den Tag gelegt wurde, weiß ich nicht. Die oben genannte GmbH wäre aus meiner Sicht eh aus der Schusslinie (der Kunde reicht den Förderantrag ein) – es sei denn, sie würde von einem Kunden wegen Falschberatung verklagt.
Was es nun mit der Eingangs erwähnten Meldung auf sich hat und ob bewilligte Förderungen, an denen der Berater beteiligt war, erneut überprüft werden, ist offen. Ich könnte mir vorstellen, dass da Projektanträge erneut überprüft werden, falls es Unregelmäßigkeiten gegeben hat. Frage in die Runde der Blog-Leser: Weiß jemand bezüglich des Sachverhalts "Überprüfung von Förderanträgen" im Umfeld der NEXT BUTTLER GmbH was detaillierteres?





MVP: 2013 – 2016




Betr. "Fördermittel für Digitalprojekte":
Der Staat, der in Sachen Digitalisierung selber nicht vom Fleck kommt, masst sich durch seinen Förderapparat an, zu wissen wie Digitalisierung geht und was Förderung verdient. Das ist der eigentliche Skandal.
genau jenes!
Es wird so viel Kohle in Berater gesteckt, weil unsere Politiker keinen Plan haben…
vielleicht sollte man wirklich mal darüber nachdenken und dort Menschen einsetzen, die zumindest wissen wie Wirtschaft funktioniert und am besten noch: die in dem Ressort groß geworden sind und wissen wovon sie sprechen
Haften diese Berater eigentlich, wenn sie einem für viel Geld Blödsinn erzählen und man einen Schaden erleidet?
Berater gibt es genauso in der Wirtschaft und genau wie in der Wirtschaft haben Berater immer die Aufgabe die Schuld bei Fehlentscheidung zu "übernehmen". Wenn man etwas aufgrund der eigenen Expertise entscheidet und es stellt sich als Fehler heraus – Weltuntergang. Hat das aber auch der Berater empfohlen, dann ging es wohl nicht besser…
(Berater haben quasi nur zwei Hauptquellen für ihre Expertise: die Angestellten des aktuellen Kunden, auf die die Beraten sonst nicht hören UND die vorherigen Kunden des Beraters.)
Selten so einen unqualifizierten Post gelesen. Nur weil die Bürokratie so verkrustet ist, heißt das ja nicht, dass dort inkompetente Leute sitzen. Man wird den Vorschriftendschungel nicht los weil man sich immer absichern will und muss. Das sollte doch aber die Bevölkerung nicht abhalten, die erkannten und mit Förderung bedachten Problemstellungen zu bearbeiten.
Na wenn der Investitionsbetrug vermutet wird ist es doch gut wenn da die Anträge nochmals überprüft werden! Betrügern muss man auf die Finger klopfen!
Wo ist das Problem, wer seinen Antrag korrekt und ehrlich gestellt hat… muss sich ja nicht sorgen und wenn es Betrügern an den Hals geht umso besser!
Meistens schaut unser Staat da ja eher zu…anstatt was zu unternehmen und so verschwinden unsere Steuergelder in einem Loch.
Es muss nicht mit Förderbetrug zusammenhängen.
Wenn Provisionen von erfolgreich vermittelen Förderanträgen als Leistung gezahlt wurden, kann die Insolvenzverwalterin die 3 Monate zurückliegenden zurückverlangen (Rückzahlung § 131 Abs. 1 Ziffer 1 InsO) und in die Insolvenzmasse einfließen lassen. (Auch die Insolvenzverwalterin wird aus dieser Masse bezahlt)
Hab ich nicht verstanden. Wenn das Unternehmen, welches die Förderung erhielt, Provision an NEXT BUTTLER GmbH gezahlt hat, kann deren Insolvenzverwalterin nichts "zurück" verlangen. Eine Rückforderung von Zahlungen an Firmen wäre für die Insolvenzverwalterin nur möglich, wenn die NEXT BUTTLER GmbH eine Provision an die beratene Organisation gezahlt hätte. Wo bin ich jetzt verloren gegangen?
1 +.
Ich muss die Kommentare nicht lesen, aber bei diesem Dave schwillt mir dann schon der Kamm. Da bemüht man sich, die Leute ernst zu nehmen und ihren Ausführungen zu folgen, und kommt nach einer Viertelstunde ergebnislosen Sinnierens nur zum Schluss, dass sich da jemand nach dem zehnten Kümmerling nochmal an die Tastatur gesetzt haben muss.
Was ich mir äußerstenfalls vorstellen könnte, obgleich völlig konstruiert und ohne Indizien: Ein Mitarbeiter der NEXT Butler GmbH hat über die Förderungsanträge entscheidende Personen massenhaft bestochen, das Ganze flog auf, die GmbH 'kollabierte' und jetzt will die Insolvenzverwalterin die Bestechungsgelder zurück.
Wir hatten einen Termin mit dem Berater.
Die Firma unterstützt bei der Beantragung von Fördergeldern in Deutschland, da vor allem die Wortwahl im Antrag entscheidend ist.
Es gibt verschiedenste Fördertöpfe, je nach Bundesland und zusätzlich auf Bundesebene.
Nach erfolgreicher Förderzusage erhält Next Butler eine Provision in bestimmter Höhe. Für mich klang das alles plausibel und nachvollziehbar.
Es kam allerdings keine weitere Zusammenarbeit zustande.
Was hat den jetzt der Leser genau geschrieben?
-Insolvenzverwaltung, ist erstmal per se nichts ungewöhnliches.
-Ich weiß jetzt nicht was mit "Förderanträge überprüfen" gemeint ist, ist das nicht normal?
Er schreibt zwar im Screenshot, dass er auf Betrüger aufgefallen ist aber jetzt auch nichts konkretes? Es gibt laut Kommentaren wohl eine Provision bei Förderzusage, es muss aber ja erstmal ein Antrag + Zusage da sein und der "Betrug" wäre dann das Einstreichen der Provision bei einem "geschönten" Antrag?
Ich kann mir jetzt Folgendes (nicht) vorstellen:
-Es wird ein sehr geschönter Antrag geschrieben und die Förderzusage einkassiert, wobei der Antrag doch noch mal dem Vertragspartner vorgelegt wird bzw. der wird doch sicher unterschreiben? Wenn im Antrag was geschrieben war was so nicht der Wahrheit entsprach, dann hätte es hier ja auffallen können? Was durchaus sein kann, dass sich der Vertragspartner nicht die Förderbedingungen angeschaut hat. Wenn die Förderbedingungen aber nicht erfüllt gewesen wäre, dann hätte es ja keine Zusage und keine Provision gegeben?
Hm, ich hatte einen vermuteten Sachverhalt umrissen und ganz konkret gefragt, ob ein Leser, der in diesem Bereich betroffen ist, etwas detaillierteres weiß? Ich hatte gehofft, dass jemand mit einer klaren Ansage "das ist Phase" kommt. Stattdessen wir spekuliert – was habe ich jetzt falsch verstanden?
Ich versteh nur nicht ganz die Grundlage für den (wie für Born IT üblich) schon recht umfangreichen Beitrag. Theoretisch kann der Leser über Mastodon auch sonst was schreiben oder wegen der Insolvenz überreagieren. Was Substantielles/Konkretes hat er ja nicht gesagt? Ich hätte jetzt schon erwartet, dass man vom User über Mastodon noch ein paar Infos entlockt hat? Was vermutlich auf passiert ist?
Ansonsten würde ich mir den Schuh nicht anziehen, weil theoretisch kann ja auch Jemand bewusst negative Infos über eine Firma streuen.
Ich weiß nicht, evtl. wäre es in solchen Fällen in Zukunft nicht schlecht einfach einen Einzeiler zu machen "Wer hat Infos über XY" oder "Probleme Dienstleister Fördermittelbeantragung" so Allgemein gehalten wie möglich. Die Leute die was haben werden sich dann schon melden. Es gibt ja durchaus sehr viele Firmen die aggressiv auf Kundenfang geben und ich gehe auch davon aus, dass da auch nicht immer die Leistung/Qualität stimmt. Vielleicht ist da nicht mal was über die Firma dabei, aber Jemand anderes hat eine noch interessantere Story.
Beim letzten Absatz bin ich bei dir. Aber ohne die Webinare (ich habe einiges auf FB gefunden, was ich hier nicht poste) und die Infos zur Insolvenz wäre mir das Ganze zu wenig zu fassen gewesen. Kann sein, dass wenig dran ist – wenn nichts Konkretes aus der Leserschaft kommt.
Was für Kommentare hier… leider von immer den gleichen Quacksalbern.
Erstmal ist es nichts ungewöhnliches, wenn es für betriebliche Investitionen irgendwo, irgendwelche Töpfe gibt. Da eine Übersicht zu behalten ist bei der Menge für ein Unternehmen kaum noch möglich und Beratung notwendig.
Und entgegen der immer wieder auffälligen Aussagen eines Oberquacksalbers hier, der hier was von "Staat" fabuliert und behauptet, dieser würde sich was anmaßen. Mein Gott, wenn man keine Ahnung hat, besser die Klappe halten!
Es gibt etliche Fördertöpfe der EU, regionaler und überregionaler (nicht staatlicher) Wirtschaftsförderungen, Kammern, Branchenverbände, Stiftungen, VC & PE, Innovationszentren und Inkubatoren, Banken und Landesbanken.
Eine GmbH hat "Schiffbruch" erlitten und wird unter vorläufige Insolvenzverwaltung gestellt. Ein (leider) alltäglicher Vorgang. Offensichtlich war das Geschäftsmodell dieser Unternehmung nicht hinreichend nachhaltig. Möglicherweise liegt was in der Luft aber solange es nichts handfestes gibt, gilt auch hier die Unschuldsvermutung.
Hier von "Verbrecher" oder "Betrug" zu schreiben oder von "besondere Kreativität bei der Beantragung von Fördermitteln" und somit Personen namentlich an den digitalen Pranger zu stellen – Sorry Günter das machst Du hier gerade – nur auf Grundlage eines anonymen Kommentares und einer Entscheidung zur Einsetzung einer vorläufigen Insolvenzverwalterin. Das dürfte wohl keinem journalistischen Standard entsprechen.
Zumal mir nicht klar wird, was Du mit Deinem "Aufruf" bezweckst. Ganz offensichtlich scheinen es ja nicht viele gewesen zu sein, die mit dem nun vorläufig insolventen Unternehmen zusammen gearbeitet haben. Zum anderen ist jedem Unternehmer klar, Fördermittelbetrug ist kein Kavaliersdelikt, den man leichtfertig begeht, schon gar nicht wegen irgendwelcher "Softwareupdates". Beantragen müssen Förderungen immer noch die Unternehmen selbst, nicht irgendein Berater.
Hallo Tomas Jacobs,
wir haben die Fa. Next Butler beauftragt, uns bei der Fördermittelbeschaffung für unser Digitalprojekt in der Firma zu unterstützen. Die Firma hat nicht auf Provisonsbasis gearbeitet, sondern vor Beginn der Arbeiten eine Rechnung gestellt und bezahlt bekommen.
Wir haben das Digitalprojekt durchgezogen und alle Verwendungsnachweise der Fa. Next Butler zur Verfügung gestellt. Fa. Next Butler informierte unsere Firma Ende letzten Jahres, sie hätten alle Verwendungsnachweise online gestellt und die unsere Firma bräuchte nur noch die Bestätigung des Verwendungsnachweises zu unterschreiben und an den Projektträger zu schicken. Gemacht … getan. Nun stellt sich heraus, dass die Fa. Next Butler gefälschte und überzogene Rechnungen beim Projektträger eingereicht hat und unsere Firma nun dem Fördermittelbetrug ausgesetzt ist. Und das nenne ich (!) handfester Betrug. Warum die Firma das gemacht hat … völlig unklar, da sie, nach unser Kenntnis, in keiner Weise vom Fördermittelbetrag partizipiert.
Ein betrogener Handwerksbetrieb aus Sachsen
Guten Tag Herr Moritz,
wir sind auch ein Handwerksbetrieb in NRW und sind genauso auf diesen Betrug reingefallen. Wir haben auch vor Beginn der Arbeit die Rechnung von Next Butler bezahlt.
Tatsächlich haben wir eine Förderung ausbezahlt bekommen und zu einer weiteren ist es nicht gekommen, weil der Insolvenzantrag gestellt wurde. Angeblich hat ein Mitarbeiter die Kontonummern gefälscht, das die Auszahlungen auf sein Konto gegangen sein sollen. Wir wissen bis heute nicht, was noch beantragt wurde und ob es zu Auszahlungen auf dem Konto des Mitarbeiters von Next Butler gekommen ist. Haben Sie denn schon nähere Informationen bekommen?