Google: Ende Gelände – die geben Tablet PCs auf

Tablet PCs sind ein eher schwieriges Pflaster, die Leute kaufen das Zeugs nicht mehr. Google hat daher wohl sein Engagement im Bereich Entwicklung eigener Tablet PC-Modelle aufgegeben.


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Zeichnete sich ja schon seit zwei Jahren ab, da keine neuen Produkte kommen (siehe auch hier). Android-Tablet PCs liegen wie Blei in den Regalen und bringen nur Ärger (siehe). Ein richtiges Dementi kam von Google aber nie. Jetzt bin ich gerade über einen Tweet von Tom Warren gestolpert, der das Thema nochmals aufgreift.

Es handelt sich um einen Re-Tweet einer Nachricht von Rick Osterloh zu diesem Thema. Die Botschaft aus obigem Tweet: Googles HARDWARE-Team wird sich ausschließlich auf den Bau von Laptops konzentrieren, man tut also einen Schritt nach vorne. Damit sind Tablet PCs bei Google gestorben. Lediglich die Android & Chrome OS-Teams werden die langfristige Zusammenarbeit mit Partnern von Google an Tablets für alle Marktsegmente (Verbraucher, Unternehmen, Edu) fortsetzen.

Die Information kommt von Google

Die Information ist jetzt nicht irgend ein Gerücht, das gab es die letzten Jahre schon häufiger. Die Aussage stammt von Rick Osterloh. Rick Osterloh, der die Info gepostet hat, ist SVP, Devices & Services, bei Google.

ComputerWorld hat einen umfangreicheren Artikel zum Thema. Dort verweist man darauf, dass Google dieses Jahr keine tablettenspezifischen Produkte angekündigt habe. Das letzte Produkt in dieser Kategorie, welches auf den Markt kam, war das Pixel Slate aus dem Jahr 2018. Aber das Unternehmen hatte zwei kleinere Tabletten in der Entwicklung.  Anfang dieser Woche wurde beschlossen, die Arbeit an diesen Geräten einzustellen und die interne Roadmap vollständig auf Laptops auszurichten.

Dies hat keine Auswirkungen auf Pixel-Smartphones, da deren Entwicklung in einer separaten Abteilung erfolgt. Die fragliche Roadmap bezieht sich ausschließlich auf Tablet PC. Wenn Google von einem "Tablett" spricht, ist ein Gerät gemeint, das sich vollständig von einer Tastaturbasis löst oder gar keine physische Tastatur hat. Dazu gehört beispielsweise nicht ein 2-in-1-Gerät wie das Pixelbook mit seinem schwenkbaren Display. Das Pixelbook mit seiner integrierten Tastatur und dem 360-Grad-Scharnier fällt nach Googles Definition unter "Laptop".

Die Nachricht wurde, laut ComputerWorld-Artikel, am Mittwoch bei einer internen Unternehmenssitzung bekannt gegeben, und Google versucht Mitarbeiter, die an den aufgegebenen Projekten aktiv waren, in andere Bereiche zu versetzen. Ein Google-Sprecher bestätigte dem ComputerWorld-Autor alle diese Details direkt. The Verge hat noch was zu diesem Thema veröffentlicht. Was meint ihr zu diesem Thema?


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7 Antworten zu Google: Ende Gelände – die geben Tablet PCs auf

  1. Aegis sagt:

    In Zeiten wo die Smartphones immer größer werden besteht eh nicht mehr wirklich ein Grund sich ein Tablet zu kaufen. Ich z.b. nutze ein Xiaomi Mi Max 3, welches mit 6.9 Zoll schon Tablet Maße hat.
    Und die paar Tablets die Samsung noch raus bringt sind alle um 10 Zoll und somit für manche Leute eh zu groß.

    • Günter Born sagt:

      geht mir ähnlich – ich verwende meist ein Smartphone (Moto G5). Was hier nervt: Beim iPad 3 (was ich noch habe) ist der Akkuverbrauch extrem hoch (wurde gestern ziemlich warm am Display) und die Webseiten brauchen ewig – ist mein letztes iPad gewesen, was gekauft wird. Bei Android ist das mit dem Akkuverbrauch ebenfalls ein Ärgernis, die Smartphones können als Taschenwärmer dienen, wenn ein wenig gesurft wird.

      • Blupp sagt:

        "…Smartphones können als Taschenwärmer dienen, wenn ein wenig gesurft wird."

        Muss man sich aber nicht wirklich drüber wundern. Schaut man sich viele Webseiten im Quelltext gründlich an ist oft feststellbar, dass die gewünschte Information eher der kleinere Teil der Arbeit ist den die Geräte leisten. Werbung & Tracking kosten halt.

  2. Steter Tropfen sagt:

    Hä, die Leute kaufen keine Tablets mehr? Kann ich nicht glauben.
    (Wobei: Die Rechtschreibkontrolle hier im Browser kennt den Begriff gar nicht?)

    Privat sind Tablets vielleicht ein unbefriedigendes Mittelding, zu groß zum Telefonieren, zu unpraktisch für PC-Aufgaben, nicht Fisch nicht Fleisch. Aber im Arbeitsbereich, wo Leute mobil Daten eingeben müssen – Krankenhaus, Kundenberatung – sind Tablets zusehends im Kommen.
    Smartphones sind was für junge Leute. Sobald die Altersweitsichtigkeit einsetzt, werden sie zum lästigen Fitzelkram. Die Gesetze der Ergonomie sind beständiger als kurzlebige Hypes.

    Aber vielleicht hat das zur Folge, dass sich das grassierende Webdesign von den riesigen Touch-Flächen erholt und monitortaugliches, textfreundliches Layout doch nicht ausstirbt.

    • Tom sagt:

      Nö, im Arbeitsbereich sind Convertibles stark am kommen. Die sind mittlerweile nur noch unwesentlich schwerer als Tablets aber eben weit aus flexiebler einsetzbar. Das sind die Geräte, die den Tablets den Garaus machen.

      • Henry Barson sagt:

        Doppel-Nö, Convertibles werden bei uns im Bürotrakt nach gerade einmal zwei Jahren wieder aussortiert (Dell Latitude Sparte). Hingegen löst man in der Logistik im Lager derzeit klobige Honeywell Scanner auf Android Basis durch iPads in dickeren Schutzhüllen ab, weil der 4,5" Touchscreen den Lageristen zu fummelig war, außerdem schmierte die App nach ca. 150-200 Artikel Buchungen reproduzierbar ab, einzige Abhilfe das ganze Gerät neustarten. Bei 400-800 Buchungen pro Mitarbeiter und Tag also schnell mal eine halbe tote Stunde.

        Und in Krankenhäusern und bspw. beim Zahnarzt gibt es den elektronischen „Check in" zumindest hier (EL/NOH) schon länger und es wird zunehmend mehr und mehr angenommen.

  3. Ekkehard sagt:

    Ich verwende privat ein Samsung 8" Tablet als E-Book Lesegerät und für Solitär, Youtube und ein wenig Internet. Leicht, kompakt, groß genug für die alternden Augen (50+) und der Akku hält notfalls ein paar Stunden. Wobei ich persönlich das gar nicht ausnutze, da die Nutzung zumeist stationär ist.

    Was den Geräten den Garaus macht, ist die Updatepolitik der Hersteller und Google mit Android. Für mich fallen die Tablets eher in die Kategorie PC, und da will man nicht alle 2 Jahre ein neues Gerät kaufen und einrichten müssen.

    Das Galaxy Tab 8 ist 5 oder 6 Jahre alt, macht aber immer noch eine gute Figur. Für meine Zwecke reicht es dicke, aber Software-Support vom Hersteller? Fehlanzeige. Zum Glück gibt es LineageOS und Verwandte, aber dafür muß man auch Zeit investieren. Mein Notebook ist fast doppelt so alt und bekommt immer noch Updates, von Microsoft (Windows 7) oder eben ab nächstem Jahr aus dem Linux-Bereich.

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