ITlern in Deutschland geht es immer schlechter

Stop - PixabayUnschönes Bild, was eine Studie im Auftrag von Golem über IT-Mitarbeiter in Deutschland herausgefunden haben will. Man wollte wissen, wie es um die Gesundheit der Fachkräfte im IT-Umfeld steht. Die Ergebnisse sind besorgniserregend und zeigen, dass die Gesundheit von IT-Fachkräften in Deutschland weiter unter Druck steht – im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Situation nochmals verschärft.


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Golem ließ in der Studie IT-Fachkräfte Fragen zu Einstufung der eigenen Gesundheit befragen. Laut einer Mitteilung von Golem, die mir vorliegt, haben sich mehr als 3.300 IT-Profis zurückgemeldet und sich den Studienautoren anvertraut. Die Erkenntnisse sind in der neuesten Ausgabe der Golem-Studie zur Gesundheit in der IT 2025 zu finden.

Mir liegen einige Kernaussagen der Studie von Golem vor. Die Ergebnisse sind  in meinen Augen besorgniserregend und zeigen, dass die Gesundheit von deutschen IT-Fachkräften weiter unter Druck steht. Besonders unschön: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Situation nochmals verschärft.

Wie schaut es mit der Gesundheit aus?

Die erste Frage befasste sich mit der Eigeneinschätzung der Befragten, wie sie ihre Gesundheit im IT-Umfeld selbst bewerten. Steht es gut um die Gesundheit, oder führen Stress und Arbeitsüberlastung zum gesundheitlichen Belastungen? Die Studie gibt Aufschluss darüber, was IT-Teams wirklich belastet:

  • 42 Prozent der in der Studie Befragten stufen ihre psychische Gesundheit selbst als schlecht ein.
  • 71 Prozent arbeiten auch, wenn sie erkrankt sind – der Grund liegt darin, weil sie keine Vertretung haben. Eine kritischer Gesichtspunkt.
  • 30 Prozent haben bereits mental gekündigt (Quiet Quitting) – ein Alarmsignal für Führungskräfte.

Es scheint also bei vielen IT-Teams eine sehr knappe Personaldecke mit hoher Arbeitsbelastung und großem Stress für die Mitglieder zu geben. Die Aussagen "arbeiten, auch wenn man krank ist" und "30 Prozent haben innerlich gekündigt" werfen kein guten Licht auf die IT-Szene in Deutschland. Das bedeutet, dass bei steigenden Herausforderungen die IT mittelfristig zusammen brechen könnte.


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Ist wirklich alles schlecht?

Im Lichte der obigen Aussagen stellt sich die Frage, ob es auch positive Ansätze gibt, die die Befragten angeben. In Bezug auf die Gesundheit in der IT gibt es wohl auch Lichtblicke:

  • Laut der Befragung können immerhin 65 Prozent der IT-Mitarbeiter ihre Gesundheitsprobleme offen ansprechen.
  • Flexible Arbeitsmodelle wie Remote Work werden von den Befragten als Game-Changer für Work-Life-Balance genannt.

Schaut man über diese Angaben, liegt es vor allem am Management, für die Gesundheit der IT-Mitarbeiter und einen Ausgleich der Arbeitsbelastung zu sorgen.

Welche Folgen ergeben sich daraus?

Die von Golem durchgeführte Studie liefert nicht nur Diagnosen, sondern auch konkrete Lösungsansätze – von Präventionshilfen bis zu smarter Arbeitsorganisation.

Golem-Studie IT-Gesundheit

Die vollständige Studie mit detaillierten Zahlen, Daten und Fakten sowie Anregungen für Arbeitgeber steht als umfassendes PDF-Dokument zur Verfügung und lässt sich nach Registrierung für den Newsletter auf Golem Karrierewelt kostenlos herunterladen.


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83 Antworten zu ITlern in Deutschland geht es immer schlechter

  1. Christian Krause sagt:

    Geld macht vieles wett.
    ich arbeite hart und viel und von mir wird ständige Erreichbarkeit und schnelle Lösungen ("alles stehen und liege lassen") verlangt.
    Da habe ich einfach aus der Not eine Tugend gemacht. Kunden bekommen diese, zahlen im Gegenzug aber hohe Preise.
    Ohne Wartungsvertrag gibt es kein "mal eben", und ohne initiales Grossprojekt oder monatliche Pauschale auch keine Annahme von Neukunden mehr.

    Hat für mich recht gut funktioniert. Aus "gut und günstig" wurde "Gut, aber hat seinen Preis".
    Ich arbeite immer noch ständig und immer noch viel, gehe weiterhin auch zu Unzeiten ans Telefon und die Extrameile für den Kunden, aber ich kann mich prinzipiell mit 45 – 50 zur Ruhe setzen. Hängt ein bisschen von den eigenen Erwartungen im Alter ab. Mache ich das? Vermutlich nicht.
    Mit dem bereits Angesparten fällt aber auch das " nein" sagen leichter.

  2. TAFKAegal sagt:

    Echt? Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen!

    Ist ja nicht so, dass bei manchen Firmen schon in Vorstellungsgesprächen die Hälfte der Zeit dafür verwendet wird, dass man wiederholt erklärt bekommt, was man gefälligst außerhalb der Arbeitszeit zu erledigen hat (== alles was man nicht abrechnen kann!) und man am Ende ggf. trotzdem noch um Geld beschissen wird oder man mehreren Personen gegenübersitzt, wobei es den möglichen zukünftigen Chef nur interessiert, ob man beim verlangten Gehalt (≙ eines unqualifizierten Produktionshelfers) noch Abstriche machen würde…

    Schön ist auch, wenn die eigene (qualifizierte) Existenz ein Beweis für die Inkompetenz oder teilweise sogar den Betrug der Führungskräfte sein könnte und man deshalb irgendwann von praktisch allem ausgeschlossen wird oder immer mehr Arbeit aufgeladen bekommt.

    Auch finden sehr viele Firmen niemanden – natürlich wegen "Fachkräftemangel". Der kommt komischerweise selbst dann zum Tragen, wenn sich jemand auf eine Stelle bewirbt, den man, trotz Qualifikation und ganz klar vorhandenem Interesse "nicht in der entsprechenden Position sähe". Es werden dann lieber fachfremde Leute eingestellt, deren einzige IT-Berufserfahrung bei unterbezahlten Jobs in Drecksbranchen angeeignet wurde und die es beispielsweise für eine gute Idee halten, Daten in einer Verzeichnisstruktur direkt zu ändern, welche von Software geschrieben und deren Status in Datenbanken festgehalten wird… …und dann will man sogar Auszubildende (IT natürlich) einstellen… …würde ich erzählen, welche Art von Daten dort verarbeitet wurden und noch immer werden…

    …aber egal, ein Großteil der Arbeit wird sowieso von irgendwelchen externen Frickelbuden (s.o.) hingerotzt, deren Mitarbeiter gar keine Qualifikation nachweisen müssen ("Früher saß ich aufm Bock, heute mache ich IT")…

    Aber hey, kann garnicht sein! Habe ich mir alles nur ausgdacht! ;)

    PS Wer sich im Artikel wiedererkennt: 1. Unbedingt zum Arzt gehen! 2. Kündigen! Und bei Bedarf: 3. Direkt bis zum tatsächlichen Ausscheiden krankschreiben lassen! Das "zuerst zum Arzt gehen" ist dabei erstmal am Wichtigsten sonst bekommt man nämlich, zumindest bei entsprechendem Bedarf, drei Monate Arbeitslosengeld gestrichen, weil ohne Nachweis (vom Arzt) die Kündigung als grundlos eingestuft wird was natürlich bestraft gehört…

    • Anonym sagt:

      "Das "zuerst zum Arzt gehen" ist dabei erstmal am Wichtigsten sonst bekommt man nämlich, zumindest bei entsprechendem Bedarf, drei Monate Arbeitslosengeld gestrichen, weil ohne Nachweis (vom Arzt) die Kündigung als grundlos eingestuft wird was natürlich bestraft gehört…"

      Alles halb so wild. 3 Monate Sperre beim Arbeitsamt, Jobcenter (Bürgergeld) springt ein. Hier wird dann für 3 Monate 10% sanktionsbewährt gekürzt.

      Die Zeiten sind vorbei, wo man sich bei Arbeitgeber zum Bückling machen mußte.

  3. Blubmann sagt:

    Naja was ich immer wieder sehe ist, dass wir ITler für alles zuständig gemacht werden und mehr oder weniger Seelsorger der Anwender werden. Da wird eine neue Software im HR eingeführt und dann soll man darüber plötzlich alles wissen. Irgend ein Mitarbeiter missbraucht Excel jahrelang als Datenbank, durch ein Windows Update funktioniert irgendwas nicht mehr und nun soll man die Karre aus dem dem Dreck ziehen, weil wir sind ja ITler wir müssen alles rund um Computer wissen. Aso und weil Smartphones ja auch Computer sind müssen wir uns da natürlich auch bestens auskennen….. Nicht zu vergessen soll das Netzwerk sicher sein und man will ganz groß mitspielen, aber natürlich mit minimalem Ressourcenaufwand, weder genügend ITler, noch genügend Geld für vernünftige Software und Hardware. IT bringt ja kein Geld ein, sondern kostet nur.

    Ist zwar alles sehr pessimistisch dargestellt und es gibt sicherlich auch Ausnahmen, aber ich vermute viele können sich mit dem oben geschriebenen identifizieren.

    • McAlex777 sagt:

      >>IT bringt ja kein Geld ein, sondern kostet nur.<<

      Die richtige Antwort:
      Dann stellt halt eure PCs in den Keller, und nehmt wieder eure Kugelschreiber.

      Ähnliche Sprüche:
      Wenn etwas nicht funktioniert: Wofür haben wir eigentlich die IT? Nichts geht!
      Wenn alles funktioniert: Wofür haben wir eigentlich die IT? Geht doch alles!

      • Blubmann sagt:

        Ich habe mich eh schon damit abgefunden, dass dir IT an allem schuld ist. Allerdings bin ich auch schon auf dem Trip, dass ich viele Dinge was IT-Sicherheit angeht über die Geschäftsleitung entscheide. Klassiker Passwörter und Adminberechtigungen am PC. Es hat niemand mehr Adminberechtigungen am PC und nein auch nicht die Geschäftsleitung. Mir ist das egal, wenn jemand von denen meint am Wochenende zu arbeiten und dann irgendwas dahingehend benötigt wird. Unter der Woche habe ich ein Tool, damit die Berechtigungen dynamisch erteilt werden können bzw. Whitelisten angelegt werden können. Gleiches mit Passwörtern. Die Windoof eigene Policy mit min. 12 Zeichen, sowie Passwort-Komplexität hat nicht verhindert, dass immer wieder einfache Passwort genommen wurden, die in einem Wörterbuch oder in einer geleakten Passwortdatenbank standen. Also ein weiteres System, damit Passworthashes gegen sowas geprüft werden. Seither wurd eich sagen sind die Passwörter sicher… Aber das sind nur ein paar Beispiele, bei denen die Geschäftsführung einen auf mimimi gemacht hat. Sie brauchen ja unbedingt Admin am PC, wegen dies und das….. Es ist mir egal. Mein Standardpasswort, was ich für andere Dienste benutze funktioniert nicht mehr….. Dann frag dich mal warum, evtl. weil es geleakt ist. Auch das ist mir egal. Ich bin als ITler eh an allem schuld, von daher nehme ich sowas auch noch in Kauf, kann aber zumindest für mich sagen, ich habe alles getan. Aktueller Streitpunkt ist ein NAC-System, weil unbedingt die Netze mit VLAN getrennt werden sollen. Dann heißt es ja man kann doch das auf allen Switches konfigurieren und man benötigt doch gar kein System dafür….. Ja kann man, aber der Verwaltungsaufwand bei Abtielungswechsel etc. ist immens.

    • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

      > Naja was ich immer wieder sehe ist, dass wir ITler für alles zuständig gemacht werden und mehr oder weniger Seelsorger der Anwender werden. Da wird eine neue Software im HR eingeführt und dann soll man darüber plötzlich alles wissen. Irgend ein Mitarbeiter missbraucht Excel jahrelang als Datenbank, durch ein Windows Update funktioniert irgendwas nicht mehr und nun soll man die Karre aus dem dem Dreck ziehen, weil wir sind ja ITler wir müssen alles rund um Computer wissen. Aso und weil Smartphones ja auch Computer sind müssen wir uns da natürlich auch bestens auskennen…..

      *Gegenfrage an die Anwender:* Wie viele Fremdsprachen beherrschen Sie verhandlungssicher?
      Wenn Sie von mir als ITler verlangen, daß ich alles weiß / alles beherrsche. Dann verlange ich von Ihnen, daß Sie mindestens Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Griechisch, Türkisch, Russisch, Chinesisch verhandlungssicher beherrschen. In WORT UND SCHRIFT!!! – So und jetzt sind Sie dran!

      Der Drucker funktioniert nicht? Weil kein Papier mehr im Fach liegt? Sie haben einen Drucker / MuFu zu Hause? Wenn das Papier leer ist, rufen Sie dann auch den Computerladen an, daß er Papier nachlegt?
      Ach, das machen Sie selbst? Und warum machen Sie es dann auf der Arbeit nicht?

      * Können Sie nicht?
      * Oder wollen Sie nicht?

      Das ist sehr wohl die zweite Variante!

      > Nicht zu vergessen soll das Netzwerk sicher sein und man will ganz groß mitspielen, aber natürlich mit minimalem Ressourcenaufwand, weder genügend ITler, noch genügend Geld für vernünftige Software und Hardware. IT bringt ja kein Geld ein, sondern kostet nur.

      *Antwort an die Anwender:* Warum haben Sie eigentlich ein Auto? Das bringt kein Geld ein, sondern verursacht nur Kosten! Nämlich Kraftsstoffkosten und Wartungs- / Inspektionskosten!
      Von der Luftverschmutzung reden wir mal nicht! – Nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel!

    • Curtis Newton sagt:

      100%. Auch das Thema Security müssen Admins zusätzlich zu IT, OT, Internetseite verwalten, … All die Buzzwords von Cloud, Industrie 4.0 bis KI… also neben all dem noch Security. Was eigentlich ein eigenes Feld ist. Dazu bekommt der Admin einen Azubi und eine halbwegs IT-affine Person, damit er mal kurz krank werden darf (allerdings inkl. Erreichbarkeit und Nothilfe aus dem Krankenbett und danach Urlaub mit 24/7 Erreichbarkeit. Bei KMUs eher die Regel als Ausnahme.
      Grund: Urgend ein Businesskasper hat mal vor Jahren behauptet 1 Admin auf 70User. Und mit Cloud wird ja angeblich alles einfacher. Und Security, da kauft man XDR… installiert, fertig. Denken die Businesskasper. Ernsthaft!

      • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

        > (allerdings inkl. Erreichbarkeit und Nothilfe aus dem Krankenbett und danach Urlaub mit 24/7 Erreichbarkeit.
        Das kann der Arbeitgeber vergessen! Wenn man krank ist oder in Urlaub ist, besteht *KEINE* Verpflichtung erreichbar zu sein!
        Es sei denn er bezahlt diese Erreichbarkeit sehr sehr gut!
        Das hatte ein ex-Arbeitgeber auch mal von mir verlangt! Ich habe ihm ganz klar zu verstehen gegeben, pro Anruf wird Summe x gezahlt! Zuzüglich Vergütung für die Arbeitszeit!
        Ging vor das Arbeitsgericht, wo der Arbeitgeber eine bitter Niederlage einstecken musste. Kurze Zeit später habe ich dann selbst die Stelle gewechselt. Er sucht heute noch nach IT-Leuten. Oder diese sind in kurzer zeit wieder weg, bei seinem Gebaren.

        > Grund: Urgend ein Businesskasper hat mal vor Jahren behauptet 1 Admin auf 70User. Und mit Cloud wird ja angeblich alles einfacher. Und Security, da kauft man XDR… installiert, fertig. Denken die Businesskasper. Ernsthaft!
        Kenne ich nur zu gut. Diese Businesskasper sind diejenigen, welche am lautesten wegen jedem Shice nach der IT schreien! Selbst Major Incidents, wo Teilstörungen / Totalausfälle mehrere Personen oder gar das GANZE Unternehmen betreffen, juckt die NICHT!
        Sie sind der Nabel der Welt! Und wollen Priority-Support!

        Es ist mal einer dieser Businesskasper extrem gegen die Wand gelaufen. Und musste unverzüglich (außerordentliche Kündigung) seine Sachen packen. Hat es wohl übertrieben.

    • Gast sagt:

      Ein Problem war nach meiner Erfahrung in einem großen Unternehmen, dass der Anwender selten an die Spezialisten für bestimmte Anwendungen herankam.
      Man machte bei Schwierigkeiten ein Ticket bei der normalen IT-Hotline auf, die natürlich oft nicht helfen konnte, aber selbst auch nicht immer die passenden Ansprechpartner hatte.
      Der Anwender war dann zu Recht angep…., wenn er keine Hilfe erfuhr.
      Das war manchmal sehr unbefriedigend (ich war sowohl Anwender als auch IT-Mitarbeiter).
      Umgekehrt habe ich aber auch manchmal als IT-ler selbst bei "Kleinigkeiten" echte Dankbarkeit und Freude seitens der Kunden erlebt, das hat einen dann wieder aufgebaut.
      Gold wert ist auch ein kompetenter "Kümmerer"/Anwenderbetreuer/Multiplikator in der Fachabteilung, zu dem man dann gute Beziehungen aufbauen kann.

      • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

        > Umgekehrt habe ich aber auch manchmal als IT-ler selbst bei "Kleinigkeiten" echte Dankbarkeit und Freude seitens der Kunden erlebt, das hat einen dann wieder aufgebaut.

        Aus meiner Erfahrung kann ich folgendes empfehlen:
        "Ich habe Ihr Anliegen / Problem verstanden. Ich kümmere mich drum. Und gebe Ihnen (zeitnahe) Rückmeldung."

        Somit hat die Person schon mal das erste Feedback. Das kommt bei vielen gut an. Wichtig ist auch, weiterhin Rückmeldungen zu geben, wie der Stand seines Anliegen / Problems ist. Und ggf. auch mitteilen, wenn sich die Bearbeitung / Lösung verzögert, bzw. wann man sich darum kümmert (Termine vereinbaren).

        Mit dieser Vorgehensweise bekomme ich viele positive Rückmeldungen. Weil viele wissen, die IT hat viele Themen / Aufgaben. Ja, nicht alle sind zufrieden, aber mit einem Gespräch lässt sich vieles klären.

        Und so kann man sich und auch den Anwendern das Leben leichter machen.

    • Step sagt:

      Du hast völlig recht. Ich bin jetzt 40 Jahre in der IT unterwegs und knapp 30 davon in leitender Position. Es ist exakt genauso und Du beschreibst damit einige der Kernprobleme.

      Ich bin größtenteils rund um das Gesundheitswesen aktiv. Man ist gerade als Leitung, sehr oft it-inkompetenten Geschäftsführungen unterworfen und muss immer wieder für deren Entscheidungen den Kopf hinhalten.
      Nicht ohne Grund finden sensible Gespräche oft unter vier Augen statt ohne schriftliche Fixierung. Schon zigmal selbst erlebt. Und wehe Du wagst es, brissante Anweisungen im Nachgang nur per Mail zu bestätigen.

      • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

        Gesundheitswesen (eHealth) und IT? – Oha, zwei toxische Gegebenheiten! Ich kenne mehrere private Betreiber im Gesundheitswesen. Und das stellen sich mir die Fußnägel hoch.

        Und dann diese Geheimniskrämerei. Schlimmer geht's immer.

        Wobei die öffentlichen Klinikbetreiber sind auch keinen Deut besser.

  4. Helldunkel sagt:

    Hab gerade einen Bewerbungsmarathon hinter mir. Fazit:
    – wurde gleich bei allen mittleren Mittelständlern aussortiert, da die nur max 3.900€ pro Monat zahlen wollen
    – große Konzerne suchen frische Studenten mit allen möglichen Zertifikaten, zahlen aber dann nur durchschnittlich da Berufsanfänger
    – IT Leiter bei großen Firmen die gerade einstellen, wollen das gar nicht im Moment, oder sind über fordert und lassen das einen immer wieder spüren.
    – ITler haben riesige Aufgabengebiete und müssen jedes noch so unbekannte System und Software auswendig kennen. Ist ja deren Job.
    – Bewerbungsverfahren ziehen sich unendlich lange hin und die HR Verantwortlichen wollen nur Leute einstellen die für die Firma brennen und alles stehen und liegen lassen. Kleine Zweifel oder gar Überlegungen werden meist negativ ausgelegt.

    Mein jetziger Arbeitgeber interessiert es nicht mal das ich auf dem Sprung bin, obwohl ich eindeutige Hinweise gegeben habe. Sind ja noch Kollegen da die meinen Job weiter machen können.

    Hab einen einzigen Arbeitgeber gefunden der alles oben erwähnte nicht hatte.

    Wenn die Realität jetzt auch noch so aussieht wie das Bewerbungsverfahren dann passt das alles für mich super.

    Denke das Problem ist zum Teil das Schubladen denken gegenüber ITlern. Nerd, Keller Kind, Single, Verschobene Typen, Brennen für die Sache. Und leider nicht vollwertige Fachkraft mit Familie.

    • Spärlicherleuchtet sagt:

      Ich habe aus aktuellem Anlass einen Bewerbungsmarathon vor mir und dein Fazit bereitet mir kein gutes Gefühl.

      • Tom sagt:

        Ich wünsche dir alles Gute für die Bewerbungen!
        Sollte es von deiner Seite aus nicht passen, dann lieber absagen – leider suchen die meisten Firmen (nicht nur in der IT) mittlerweile die "eierlegende Wollmilchsau", die am besten noch etwas dazu zahlen soll in der jeweiligen Institution arbeiten zu dürfen – das muß sich niemand antun.
        Dies soll bitte nicht als Diskreditierung des IT-Berufes an sich gelten, nur als Beobachtung meinerseits!

      • helldunkel sagt:

        Muss ja nicht überall so sein und 3.900€ sind jetzt auch nicht für jeden wenig.
        Nur eine Familie damit über Wasser halten geht bei mir in der Umgebung halt fast nicht, wenn die Lebenshaltungskosten alles auffressen.

        Auch finden es einige besser alles machen zu dürfen was IT angeht, halt nicht tief aber dafür breit.
        Ist nix für mich, vom 1st Level USB Kamera nachrichten weil der User nur seine Füße sieht, bis zum IT Sec Konzept entwerfen und 24/7h dafür gerade zu stehen.

        Und Aussagen: "….unsere IT ist halt breit aufgestellt, so das jeder IT Mitarbeiter alles weiß und machen kann…." finde ich nicht in jedem Kontext gut.

        Mich hat nur gewundert das die Firmen so mit einem Bewerber/Mitarbeiter umgehen, da ja Fachkräftemangel herrschen würde und keine Fachkräfte auffindbar sind.
        Gerade von Konzernen die von der momentanen Lage profitieren und Mitarbeiter aufstocken wollen, hatte ich mehr etwas anderes Vorgestellt.

  5. Martin B sagt:

    es ist klar, dass sich die ITler gestresst fühlen und dem Burnout nahe sind. Ist es denn ein Wunder, wenn die Gedanken und Tätigkeiten über komplexe Probleme zwischen privater Phonenutzung insbesondere Whatsapp, Insta, facebook und allem möglichen Mist zerissen werden? Daneben fordern einem die Nutzer und Kollegen noch. Von Planung anstehender IT Projekten will ich jetzt gar nicht reden, dessen Erfolgsquote und Qualität kann man sich an fünf Fingern abzählen.

    In der Mittagspause schnell was zwischen die Kiemen schieben und dabei noch Nachrichten oder Blogs konsumieren – da ist das Hirn schon voll bevor der halbe Tag herum ist. Kommt dann am Nachmittag eine unerwartete Störung, dann wird es lustig und abends wird es mit der Erholung schwerfallen, bei Minecraft, Call of Duty und mit was man sich sonst so die Nacht um die Ohren schlägt.

    Wer so lebt und das sind nicht wenige, macht sich selbst fertig. Denn die kleinteilige und anspruchsvolle IT Tätigkeit, passt nicht zu einem solch selbstschädigendem Verhalten.

    Aber am Ende ist es natürlich der Arbeitgeber oder der Vorgesetzte schuld, ist schon klar!

    Man hat das Glück schon ein wenig selbst in der Hand, alles kann man nicht wegdelegieren, schon gar nicht das eigene Unvermögen.

    Dann Arbeitgeber: in kleineren Firmen sind Verdienste über 4-5k tatsächlich die Ausnahme, aber ist es denn nicht zumutbar, ein paar Jahre in diesem Umfeld Erfahrungen zu sammeln und zu lernen? Muss man mit 22 gleich bei 6-7k einsteigen? Das ist ein normaler Prozess und die Meriten muss man sich verdienen, man muss es wollen und wer gut und fleißig ist, wird auch später ernten.

    Es gehört in die heutige Zeit, besonders zur Gen Z: gut behütet fällt man aus der Schule und denkt, die Welt hat auf einem gewartet. Es ist schon ein beispielloses Anspruchsdenken.

  6. TAFKAegal sagt:

    Schreib doch beim nächsten Mal zusammenfassend am besten, dass alle außer dir, und dabei sind insbesondere die Jüngeren gemeint, faul und sowieso selbst schuld sind. Das würde allen Zeit sparen.

    Und poste bitte den Link zur "Nicht wenige leben so" Studie als Gegenentwurf zu der, um die es hier geht, damit man sich selbst ein Bild davon machen kann!

    Der Kommentar ließt sich so, als hätte ihn ein Kind nach dem ersten mal Kaufladen spielen erstellt…

      • TAFKAegal sagt:

        Sorry der hätte eigentlich bei

        Martin B sagt:
        21. April 2025 um 10:36 Uhr

        angehängt werden sollen. Habe glaube ich die Seite über einen neuen Kommentar neu geöffnet und dann vergessen auf den korrekten Antworten Button zu drücken – oder so.

        Übrigens, der Papst ist gestorben… – ich sollte mehr schlafen… Danke!

    • Martin B sagt:

      mit Einführung des Smartphones ging es bergab mit den modernen Wohlstandsgesellschaften, es trifft Ältere wie Jüngere, aber wenn Teenies mit dem Phone Heia machen und sich alle 30 min durch Nachrichten wecken lassen, wundert mich nichts mehr. Keine Pause, keine Momente zur Besinnung, jede noch so kleine Pause wird mit digitalem Müll zugestopft.

      Reale Gegebenheiten.

      • HerrBausSanderH sagt:

        Wir haben auch seit einen paar Monaten einen Anti-Smartphone-Mid50er im Team und probieren ihn grad wieder zu ersetzen…
        Erstens ist er unfähig mehrere Dinge parallel zu erledigen, da er immer hochkonzentriert bei der Sache sein muss, was dazu führt, dass bei ihm alles drei mal so lang dauert, wie bei den anderen Kollegen, die digitales Multitasking leben (bei gleicher Arbeitsgüte).
        Zweitens schafft er es nie sich an Gruppenchats zu beteiligen, da er nicht schnell genug tippen und/oder den Inhalten folgen kann.
        Drittens hält er sich für derart erhaben und mit soviel Lebenserfahrung ausgestattet, dass viele User den direkten Kontakt mit ihm meiden, was dazu führt, dass die Arbeit bei den anderen Kollegen landet und er sich "wundert", wieso alle so gestresst sind…
        …in Summe niemand, den man in einem Team haben möchte und muss… aber das hat er sicherlich schon selbst erkannt, da er auch so ein guter "Beobachter" ist ;)

        • Martin B sagt:

          ich bin da schon weit drüber hinaus und arbeite trotzdem viel, denn es wird nachgefragt. Nicht zu glauben, was?

          Meine Arbeit ist hochkonzentriert und strukturiert, anders würde es gar nicht funktionieren. Teams geht auf nicht stören und alles andere ist aus oder wird nicht beachtet. Wer meint, Multitasking würde da weiterhelfen, hat etwas nicht verstanden. Oder bleibt im 1st und 2nd Level Support, da mag das gehen, schnell zwei Calls zwischen den Whatsapp Chat schieben, geht schon;-)

          Bin mal gespannt, ob Gen Z in diesem Job solange ohne Counseling und/oder pharmakologische Hilfsmittel durchhält!

          • HerrBausSanderH sagt:

            "Ich bin da schon weit drüber hinaus und arbeite trotzdem viel…" …Exakt SO liest sich ihre Sicht auf die Dinge inkl. der hämischen Kommentare über andere Generationen und Kollegen.
            Meine Meinung: Alter und Lebens-/Berufserfahrung ersetzen und bringen weder Anstand, noch Integrität. Wer auch Jenseits der durchschnittlichen Lebensmitte immer noch nicht gelernt hat, dass nichts nur schwarz/weiß ist, dem braucht man meist nicht länger als nötig zuhören…

            Übrigens ist ein Teil, der im Artikel genannter Probleme in der heutigen IT-Welt, dass viele vom 1st-3rd-Level inkl. Projektarbeit parallel alles machen dürfen/sollen…

            • Martin B sagt:

              Falsche Einschätzung.

              Die Probleme die ich ansprach sind real und ein weit verbreitetes Problem, der Overload mit digitalem Müll trifft alle Altersgruppen, aber die jüngeren besonders, bei denen gesellt sich wie gesagt noch das überzogene Anspruchsdenken dazu. Wenn es mies läuft, was auch an einem selbst liegen kann, hoppt man eben zum nächste AG oder liegt irgendwann dem Steuerzahler auf der Tasche, denn das Bürgergeld ist die Vorstufe zum BGE.

              Deine Reaktion wundert mich nicht, denn Leugnen der Probleme ist normal.

        • User007 sagt:

          "[…] wie bei den anderen Kollegen, die digitales Multitasking leben (bei gleicher Arbeitsgüte)."
          Ähm, sorry, aber genau das ist DIE Illusion, oder aber man setzt den Maßstab bei "Arbeitsgüte" anders an!
          "Zweitens schafft er es nie sich an Gruppenchats zu beteiligen, da er nicht schnell genug tippen und/oder den Inhalten folgen kann."
          Als was ist er denn eingestellt worden – Sekretärin?
          Oder war das Bedingung bzw. Bestandteil seines Arbeitsvertrages?
          "Drittens hält er sich für derart erhaben und mit soviel Lebenserfahrung ausgestattet, […]"
          LebensERFAHRUNG sollte nicht unterschätzt werden – schade, dass das offensichtlich heutzutage nicht mehr genügend wertschätzende Beachtung zu finden scheint.

          Ansonsten seh' ich hier neben viel Spekulation auch eindimensionales (Alters)Bashing! 🤷‍♂️
          Und ja, vllt. ist der Job auch nichts für diesen Menschen – nicht jeder ist für alles geeignet -, aber ist es evtl. auch möglich, dass es manchem der anderen Kollegen "nur" zu aufwändig/mühselig ist, sich nicht nur oberflächlich mit dem Menschen auseinanderzusetzen?
          Zu argumentieren menschliche Eigenarten sorgen für Umverteilung der Arbeit und Überlastung bei Kollegen erscheint (zumindest) mir doch eher nach Ausrede.

          • HerrBausSanderH sagt:

            Nö, das ist keine Illusion.
            Denn es ist u.a. Teil meiner Tätigkeit genau DAS zu bewerten UND anhand versch. Indikatoren sicherzustellen.
            Bei 8 von 9 Kollegen klappt das auch wunderbar, aber besagter Mensch sieht, analog zum Vorredner hier, auch keinerlei Bedarf die Baustelle bei sich zu suchen, trotz div. Gespräche fehlt jegliche Einsicht… –> Passt nicht ins Team.
            Natürlich ist er nicht als Sekretär eingestellt worden, dennoch kann man von jemandem, der über 20 Jahre in versch. IT-Berufen gearbeitet hat, erwarten dass er schneller tippen kann, als z.B. ein Maurer.
            Probiert man dann noch dieses Unvermögen, als Tugend zu verkaufen (Stichwort "konzentriertes Arbeiten") geht es ins Lächerliche…

            Keine Ahnung, wie viele Kollegen Sie im Arbeitsleben schon neben sich hatten, aber zu behaupten, dass menschliche Eigenarten NICHT für Überlastung bei anderen Kollegen sorgen könnten ist schlichtweg naiv bzw. falsch.
            Spätestens wenn ein Kollege, warum auch immer, notorisch zu spät kommt, landen geplante Termine oder zeitkritische Themen zwangsläufig bei den anderen Kollegen. Oder wenn jemand, warum auch immer, nicht in der Lage ist so schnell/effizient zu arbeiten, wie andere im Team, landet die Arbeit ebenfalls auf anderen Schultern (nur zwei Beispiele von vielen).

            • User007 sagt:

              Hmm…

              Also permanentes Zuspätkommen und daraus resultierende Termin- resp. Arbeitsversäumnisse führen doch unweigerlich zu einer Abmahnung – sofern halt nicht doch die Gründe seriös und valide sind -, insofern gilt es das "warum auch immer" eben nicht so salopp zu behandeln, und anderen Falls ergeben sich doch unweigerlich zeitnah weiterführende Konsequenzen für jenen Mitarbeiter, oder?
              Allerdings kann genau hier nämlich auch schon ein Teil von zumindest "menschlichem" Umgang mit Mitarbeitern Wunder wirken.
              Und wer das als naiv oder falsch zuweist hat leider recht wenig verstanden und leistet genau den angesprochenen Mißständen Vorschub.
              "[…] dennoch kann man von jemandem, der über 20 Jahre in versch. IT-Berufen gearbeitet hat, erwarten dass er schneller tippen kann, […]"
              Kann bzw. muß man?
              Ähm, nö, seh' ich nicht so!
              Kann ich auch nicht und ich bin schon fast 30 Jahre im IT-Bereich tätig – in diesem Berufsbereich liegen doch die priorisiert benötigten Befähigungen eher woanders.
              Sind also mglw. die "Indikatoren" falsch gesetzt?
              Und nochmal:
              Zu erwarten oder verlangen, dass alle alles gleich gut können und/oder leisten (können) ist illusorisch und realitätsverweigernd – Menschen sind keine Roboter!

              Btw.:
              Und beim nächsten Mal vllt. auch aufmerksamer Lesen und Rezitieren, denn ich hatte nirgendwo geschrieben, dass "menschliche Eigenarten NICHT für Überlastung bei Kollegen sorgen könn(t)en".
              Aus meiner Formulierung muß nicht zwingend eine Pauschal-Verneinung interpretiert werden.

            • Bernd Bachmann sagt:

              Mag ja sein. Vielleicht ist Ihr Kollege einfach (relativ) unfähig — es gibt ja in keinem Bereich ausschliesslich Spitzenkräfte. Vielleicht ist er auch grundsätzlich sehr kompetent, passt aber einfach nicht in Ihr Team. Dann ist es vermutlich für beide Seiten wirklich am besten, sich zu trennen.

              Nur in einem Punkt haben Sie definitiv unrecht: Dass man im "digitalen Multitasking" die gleiche Arbeitsqualität erzielt wie beim konzentrierten Arbeiten an einer einzigen Sache.

              Da gibt es nun wirklich zahlreiche Studien, die besagen, dass das nicht so ist. IBM z.B. hat schon vor vielen Jahren einmal den Output ihrer Consultants untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass deren Leistung drastisch in den Keller geht, wenn sie an mehr als zwei Projekten gleichzeitig arbeiten. Es gibt auch schöne Selbsttests, bei denen man an sich selbst feststellen kann, dass man zum Bearbeiten einer Aufgabe in einer Reihenfolge, die ständige kleine Kontextwechsel erforderlich macht, deutlich mehr Zeit braucht als beim "linearen" Vorgehen. Ist recht beeindruckend.

              • GüntherW sagt:

                Ich weiß jetzt nicht was "HerrBausSanderH" genau meinte.

                Ich stimme total zu, dass wenn man mehrere Sachen nebenbei macht ("(digitales) Multitasking") die Arbeitsleistung sinkt. Wenn man gerade an "Aufgabe A" arbeitet und dann kurz was zwischendurch machen muss. Das stört halt, aber danach sollte man relativ schnell wieder an "Aufgabe A" weitermachen. Man muss sich evtl. mal kurz sammeln, aber dann sollte es weiter gehen.

                Bei HerrBausSanderH klingt es aber so, als hätte die Person generell Probleme sich zu konzentrieren. Ich denke das geht in die Richtung, dass wenn man die Person aus der Aufgabe rausreißt Probleme hat wieder weiter zu machen. Es gibt Leute die denken halt etwas langsamer. Hier muss ich dann auch "HerrBausSanderH" widersprechen, für die Leute ist es "konzentrierte Arbeitsweise". Aus deren Sicht arbeiten die konzentriert und müssen das auch so machen, sonst passieren Schusselfehler. Die brauchen dann wirklich diese Zeit, auch wenn die Zeit viel zu lange ist. Das man im Alter etwas langsamer wird, auch schlechter sieht. Das sollte unter normalen Umständen auch nicht so heftig reinknallen, gerade bei solchen Sachen.

                Es gibt Leute die müssen 147 Pakete auf einer Euro-Palette 30 Minuten lang zählen (und es ist trotzdem noch falsch). Andere zählen eine Ebene, machen A x B – X und ohne Taschenrechner. Die erste Person kann man eigentlich gar nicht für solche Arbeiten einsetzen.

                • TAFKAegal sagt:

                  Das muss nichtmal was mit langsamem Denken zu tun haben sondern könnte einfach nur mangelnde Übung bei bestimmten Themen/Aufgabenschwerpunkten oder eine leichte (oder sogar krankhafte) Imbalance der sog. "Glückshormone" im Gehirn sein – das Beschriebene könnte sogar ein Hinweis darauf sein!

                  Soweit ich weiß können Menschen, oder wahrscheinlich sogar Lebewesen (mit Gehirn) allgemein, kein Multitasking. Man kann aber manche Dinge so lange üben, bis die "Schaltung" im Gehirn so schnell läuft, dass es als gleichzeitig wahrgenommen wird. Im Alter dürfte diese Fähigkeit aber tatsächlich abnehmen.

        • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

          > Erstens ist er unfähig mehrere Dinge parallel zu erledigen, da er immer hochkonzentriert bei der Sache sein muss, was dazu führt, dass bei ihm alles drei mal so lang dauert, wie bei den anderen Kollegen, die digitales Multitasking leben (bei gleicher Arbeitsgüte).
          Ich möchte Dich sehen, wie DU parallel Essen kochst / Strivcen und gleichzeitig mit dem Bügeleisen Hemden bügelst.

          > Es gibt Tätigkeiten, da muss man hochkonzentriert bei der Sache sein. Zweitens schafft er es nie sich an Gruppenchats zu beteiligen, da er nicht schnell genug tippen und/oder den Inhalten folgen kann.
          Sorry, ist er als Tippse oder in der IT eingestellt? Ist es Pflicht in der IT eine Mindestanzahl an Tastaturanschlägen zu schaffen?
          Ist es Pflicht einen Schreibmaschinenkurs belegt zu haben?

          Ich bin auch kein Zehnfingerschreiber. Bin ich jetzt deswegen ein schlechter Mitarbeiter für die IT?

          > Drittens hält er sich für derart erhaben und mit soviel Lebenserfahrung ausgestattet, dass viele User den direkten Kontakt mit ihm meiden, was dazu führt, dass die Arbeit bei den anderen Kollegen landet und er sich "wundert", wieso alle so gestresst sind…

          Naja Lebenserfahrung aufgrund des Alters halt man halt schon. Oder meinst Du Arbeits- / Berufserfahrung? Auch diese bekommt man im Laufe der Jahre. Ich glaube Du meinst die Überheblichkeit. Das hat niXX mit Lebenserfahrung / Berufserfahtung zu tun.
          Da gibt es Businessskasper, welche meinen Sie sind der Nabel der Welt.

    • Martin B sagt:

      was einem der gesunde Menschenverstand sagt, wird sich irgendwann auch empirisch niederschlagen: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8280997/

      • TAFKAegal sagt:

        Mag ja sein; und auch, dass – nicht nur – Jugendliche zuviel am Bildschirm hängen, aber die Studie gibt überhaupt nichts zu deinen Behauptungen her. Abgesehen davon könnte man die private Nutzung von Geräten in der Firma auch einschränken oder verbieten!

        • Martin B sagt:

          das traut sich niemand, würde auch lückenlose Kontrolle erfordern und das kollidiert hier (noch) mit den Arbeitsschutzgesetzen.

          Meine Behauptung/Beobachtung ist, wie sie ist, und wer pausenlos Inhalte konsumiert, vieles davon übrigens überflüssige Aufmerksamkeitsdiebe, der wird keine geistige Erholung erfahren.

          Dazu muss man nicht studiert haben und Studien lesen können, allerdings hilft es. Im Grunde genügt schon der gesunde Menschenverstand.

          Der allerdings durch übertriebenden Medienkonsum vernebelt ist.

          • TAFKAegal sagt:

            Nee Blödsinn, sorry! Es geht nicht um Überwachung.

            Anfangs müsste erstmal ein Weisungsbefugter eine Ansage zu dem Thema machen bzw. wenn das sowieso außer Kontrolle ist, dürfte es grundsätzlich gegen den Arbeitsvertrag verstoßen, wenn es nicht explizit erlaubt ist, weil man ist ja zum Arbeiten in der Arbeit!

            Dann gibt es im Normalfall ein Gespräch (Ermahnung), wenn es nicht besser wird, eine Abmahnung und dann kann es im Wiederholungsfall zur Kündigung kommen – sogar fristlos! Die Ermahnung ist zwar rechtlich definiert, aber unnötig. Direkt abmahnen geht also auch!

            Wenn es aber keine Führungskraft mitbekommt, dann lässt sich da eher nichts machen.

  7. tom granz sagt:

    @TAFKAegal

    Herzliches Beileid an deinen Arbeitgeber. Wer solche Charaktere einstellt, hat wirklich gewonnen. Auch mit ner Halbtagstelle und 300K/Jahr bei 150 Tagen Urlaub wären die immer noch schlecht drauf.

    • TAFKAegal sagt:

      Nix verstehn!? o.O

      Der obige Text handelt von 2 Vorstellungesgesprächen, 3 Arbeitsstellen, 2 bzw. 3 Branchen, unqualifizierten Arbeitskollegen, die, so war der ursprüngliche Plan, eigentlich zu meiner Entlastung hätten eingestellt werden sollen, was wegen der mangelnden Qualifikation aber eben nicht nur nicht funktioniert, sondern mir teilweise sogar Mehrarbeit gebracht hat und das Ganze, obwohl es alternativ echte Fachkräfte mit entsprechender Berufserfahrung unter den Bewerbern gab! Dazu kommen zusätzlich noch Erfahrungen mit externen Mitarbeitern und Firmen – von jeweils beiden Seiten betrachtet. …und ich könnte noch deutlich mehr schreiben…

      Deshalb weiß ich auch nicht, wen du mit "meinem Arbeitgeber" meinst! Die letze IT-Stelle in der ich war musste ich nämlich schon vor Jahren aus gesundheitlichen Gründen, unter anderem wegen massiver Überlastung (s.o.) und dem, was man neudeutsch "Toxisches Arbeitsumfeld", nennt kündigen… ich habe teilweise sogar Urlaub genommen, damit ich zu Hause in Ruhe wichtigen Kram abarbeiten konnte, um den sich sonst niemand, trotz verpflichtenden Firmenrichtlinien, gekümmert hat, während mein Chef, das faule Stück Scheiße, sich schön jede Woche "Homeoffice" gegönnt hat, wo man dann in der Regel auch nichts von ihm gehört hat… als Belohnung für das alles (und noch viel, viel mehr) gab es am Ende nur einen schönen Arschtritt!

      Aber hey, gibt überhaupt keinen Grund für mich, schlecht gelaunt zu sein!

      Bin ich übrigens nur wenig. Ich gebe die Sachverhalte nur recht ungefiltert wieder! ;)

      Tatsächlich nerven mich Kommentare à la "Wer sich anstrengt kann alles schaffen" und "Ach du hast dich angestrengt? Ja dann bist du selbst schuld", die ja auch hier wieder auftauchen deutlich mehr – aber auch das hält sich in Grenzen, weil ich solches Dummgeschwätz nicht wirklich ernst nehme!

  8. Luzifer sagt:

    jeden ITler der meint er mache sich kaputt einfach mal ans Fließband stellen, oder unter Tage malochen lassen…dann weis er zumindest was Schwerstarbeit und kaputt machen bedeutet…
    Burnout gibts auch nur in der IT und Management… naja nicht ganz gibts auch beim gemeinen Arbeiter, nur nennt man es da anders: faules Schwein Syndrom ;-P

    Habe ich schon zu genüge zu Gesicht bekommen: frisch von der Uni, noch nix wirklich können, arbeiten… nicht doch, aber Gehaltsvorstellungen wie nen Senior mit 30 Jahren Erfahrung… tja zweimal darfste raten wie das läuft… da ist die Tür, viel Erfolg in ihrem Arbeitsleben ;-P

    • Jan sagt:

      immer wieder interessant, wie Leute wie Sie, die bisher ausschließlich dem Staat auf der Tasche gelegen haben, sich die Arbeitswelt vorstellen :-P

      • Luzifer sagt:

        Ich bin dem Staat noch nie auf der Tasche gelegen und werde das auch nie… was ich erreicht habe sichert mir mein Einkommen bis zum Rest meines Lebens. Selbst wenn ich jetzt alle feuern und dicht machen würde! Wird ein Lohnsklave allerdings nie verstehen.
        Ich hab mein Regelrentenalter längst erreicht, nur wenn du was eigenes hast hörst du nicht einfach so auf. Ist ja auch Verantwortung, schließlich hängen 30 Angestelltenjobs von ab.
        Ich erwarte aber das jeder seinen vedammten Job macht für den er bezahlt wird!
        Und he der kürzeste Mitarbeiter ist da auch schon 10 Jahre bei, also so schlecht kanns da nicht sein ;-P Der Längste hatte letztes Jahr 35iges Jubiläum.

        Da geht mir dein Gesabbel also sowas von weit am Arsch vorbei.
        Ist aber typisch in der IT Branche… Admin mit Gottkomplex ;-P

        • Gast sagt:

          Hoffentlich findet sich rechtzeitig ein qualifizierter Nachfolger, der das Unternehmen mal in deinem Sinn weiterführt.
          Leider passiert oft das Gegenteil, wenn der Senior abtritt/ausfällt.

    • GüntherW sagt:

      "Fließband" und körperliche Arbeit ist aber auch komplett anderer Problemfall, kann man aus meiner Sicht absolut nicht vergleichen.

      Das Hauptproblem ist aus meiner Sicht wirklich auf Dauer "körperlich kaputt machen".

      Auch wenn man den ganzen Tag am Band steht oder den halben Tag 30kg-40kg Kisten durch die Gegend stappelt. Du bist zwar total platt wenn du es das Erste mal machst, kannst teilweise nicht mal laufen. Irgendwann pendelt sich das aber auch ein. Du gehst auf Arbeit, malochst die 10 Stunden und gehst dann wieder heim. Das wars… Du bist dann ggf. auch platt, aber so what? Es ist körperlich anstrengend, aber die Arbeit ist an sich wirklich nicht gerade problematisch.

      Knallt aus aus meiner Sicht erst richtig ein, wenn man wirklich gesundheitliche Probleme hat, sich Sorgen macht. Unter Tage kommen evtl. noch Ängste hinzu, die dann auch richtig heftig sein können und Stress mit Familie u.s.w. Selbst eine kleine Verletzung am Fuß, die evtl. nicht richtig heilt weil man sich den ganzen Tag bewegt. Ansonsten sollten doch die "Probleme" am Fließband relativ überschaubar sein, sofern man nicht gerade mit hohen Sachwerten umgeht. Das sind aber auch alles Dinge, die nicht direkt oder nichts mit körperlicher Arbeit zu tun haben.

      Ich wüsste jetzt keine Probleme, die unmittelbar aus körperlicher Arbeit resultieren. Das ist psysisch eigentlich ein Witz. Außer wie gesagt, wenn der Körper irgendwann wirklich verschleißt. Aber ob man jetzt körperlich mit 45 kaputt ist oder sich auf Dauer "psysisch" kaputt macht, schon mit 25 Probleme hat.

  9. Lumpy sagt:

    Auch ein häufiges Phänomen ist es, die Verantwortung auf die IT zu schieben, wenn die Arbeit auch nur irgendetwas mit Computern zu tun hat. Und damit meine ich keine Probleme mit Branchenlösungen oder Buchhaltungsprogramme, sondern verschwundene Desktop-Icons, umbenannte Drucker oder eine andere Reihenfolge im Menü "Zuletzt geöffeneten Dateien" — zermürbend.

  10. KAM sagt:

    Gerade die älteren Vorstände sehen die IT und die "teuren Admins" nur als notwendiges Übel, das man eben auch braucht, aber fürs "Kerngeschäft" eigentlich vollkommen überflüssig sind – und absolut kein Respekt oder irgendeine Wertschätzung – die verstehen eigentlich gar nicht, was man so den ganzen Tag macht…: umso befriedigender, das genau diese Entscheider mit ihrer Auslagerung nach Osteuropa (Rümanien, Bulgarien und Russland/Moskau) so richtig auf halb Acht gestellt wurden und natürlich musste anschliessend alles in die US-Cloud und wieder – mit Anlauf auf die F… – klasse – es hätte nicht besser laufen können. Und jetzt kommt zusätzlich zu den Abbo-Nötigungen und Zwangs-Onlinekonten noch der Staat mit seinem Digitalisierungszwang (Echtzeit-Rechnungen, BundID, BayernID und was es noch so alles nur noch rein digital gibt) und man kommt als Unternehmen nicht mehr um "seine IT" herum – macht weiter so, und behandelt eure IT'ler weiter wie Putzfrauen und macht die Firma am besten gleich zu – ihr blickt es eh' nicht mehr ihr "Entscheider" und Kostenoptimierer …

  11. Anonymous sagt:

    Die Probleme in der IT sind so vielschichtig wie das "Berufsbild" selbst – fakt ist, dass die IT-Branche als Ganzes eine enorme Bandbreite von Themen beackern "darf" dessen Anforderungen & Komplexität stetig weiter zunimmt und das gerne auch mal exponenziell.
    Damit Schritt zu halten ist eine Herausforderung für sich. Zusätzlich kommt hinzu, dass der IT'ler diese Komplexität dann auch auch nicht-IT'lern (= Entscheidern) vermitteln können muss, die oftmals mehr die Kostenseite sehen als die Nutzenseite was dann zu entsprechenden Folgeproblemen (Investitionsstau, "Clusterfuck of Hacks", …) führt.
    Und wenn es denn mal "knallt" dann brennt direkt der Baum und der IT'er darf an der vordersten Front stehen.

    Menschen, die gerade frisch aus dem Bildungssystem kommen und in dieses Berufsfeld einsteigen sind sich dessen in keinster Weise bewusst – auch nicht, dass sie noch einige Jahre Erfahrungen sammeln müssen bevor sie einigermaßen "brauchbar" arbeiten können weil das was in Berufsausbildungen vermittelt wird oftmals wenig mit dem zu tun hat was in der Praxis benötigt wird.

    Alles in allem ist die IT-Branche keine Ode der Glückseligkeit sondern ein hartes Geschäft mit harter Arbeit. Nicht jeder ist dafür gemacht.

    Das klingt jetzt alles möglicherweise etwas hart, aber so sieht die Realität aus und das gilt gleichermaßen für vielen andere Branchen. Jeder Beruf hat seine Tücken & Schattenseiten, aber glücklicherweise kann jeder seinen Arbeitgeber & seinen Beruf frei wählen.
    Ich kenne mehrere Leute die ihrem Beruf den Rücken gekehrt haben (auch aus der IT) und jetzt glücklich & erfolgreich andere Dinge machen. Das Leben ist nicht immer ein gerader Weg.

  12. michael sagt:

    Zu 9x% interessiert es im deutschen Arbeitsumfeld keinen Chef oder Vorgesetzten, wie es den Untertanen geht. Hauptsache er meldet sich nicht krank. Wenn er einen Dachschaden hat oder bekommt, ist er in bester Gemeinschaft. Fällt er aus oder erhängt sich, kommt der nächste Untertan – in aller Regel weitaus minder qualifiziert. Innerlich zu kündigen ist wichtig, die Arbeit in so einem Umfeld ernst zu nehmen tödlich.

    Lacht, nehmt es nicht ernst, schreibt eine Satire darüber, arbeitet um zu leben aber nie umgekehrt – danken tut es euch niemand. 70% eures Einkommens gehen sowieso an Vater Staat oder Mutter Ursula. Falls ihr das Rentenalter lebend erreichen solltet gibt es für euch sowieso noch nur eine Rente auf Sozialhilfe-Niveau.

  13. Christopher sagt:

    Das ist schon schwierig mit der IT und Anerkennung bekommt man oft nur von denen, die selbst sich mal ein wenig um den Kram gekümmert haben.

    Es gibt eine wunderschöne und erschreckend realistische Satire auf YouTube unter dem Namen "letsskipthebla" IT Praxis Dr. Bauer. Sie umfasst mittlerweile drei Staffeln.

  14. GüntherW sagt:

    Ich muss mir die Studie noch anschauen, aber keine Ahnung wie konkret/sinnvoll die Lösungsvorschläge sind.

    Mittlerweile macht es nicht mal mehr privat Spaß, weil die Produkte teilweise so schlecht/verbuggt sind. Man wartet auch nur drauf, dass Microsoft mal irgendwann richtig Mist macht. Es fängt bei irgendwelchen "harmlosen Sachen" wie Ladeanimationen an, die teilweise stundenlang bei XX% stehen und man nicht genau weiß, ob noch was passiert. Bei Updates hat man auch nicht mehr das Vertrauen, dass immer alles gut geht. Das ist nicht gerade schön.

    Keine Ahnung, ob Golem mal eine Befragung zu Windows gemacht hat. Das ist auch ein Faktor der immer mehr Sorgen mach. Allein wie viel Zeit für irgendwelchen Kleinkram draufgeht… Mein Schwiegervater hat jetzt z.B. irgendwie seine ganzen Dateien doppelt und dreifach, weil er mit der GUI von Windows 11 nicht klarkommt und irgendwie was falsch kopiert hat. So Sachen hat man dann auch im Alltag und nur, weil die GUI geändert wurde.

    Grüße

    • Bernd Bachmann sagt:

      Ha — irgendwie beruhigend, dass es nicht nur mir so geht.

      Das Microsoft-Zeugs, mit dem ich beruflich (privat bin ich den Mist glücklicherweise los) umgehen muss, ist mittlerweile dermassen schlecht und produktivitätsverhindernd, dass meine morgendliche Motivation am Arbeitsplatz meist schon nach ein paar Minuten hinüber ist.

      Da ist in den GUIs überall soviel Leerraum eingebaut, dass man selbst kurze Informationen nicht mehr ohne Scrollen erfassen kann. Ständig blinkt und zappelt irgendetwas und verdeckt idealerweise gerade das, was man sehen wollte. Das Öffnen einer Datei dauert mehrere Sekunden. Die Synchronisation mit dem Server, die früher mal zuverlässig im Hintergrund lief, funktioniert nur, wenn sie Lust hat. Praktische Funktionen, die man gerne genutzt hat, verschwinden mit dem nächsten Update und machen das Arbeiten noch komplizierter. Usw. usw.

      Nein, das macht keinen Spass mehr, und wirkt sich, ob man will oder nicht, auf die Motivation und vermutlich leider auch auf die Gesundheit aus.

      • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

        @GünterW und @Bernd Bachmann,

        ich bin bei Euch. Mittlerweile ist die IT dermaßen komplex geworden, daß man mit Bedacht an die Systeme rangeht. Im Sommer dieses Jahres bin ich 40 Jahre in der IT. Mitte der 80er habe ich als Quereinsteiger im Mainframebereich (Großrechner) angefangen. Habe dann 1992 die offene Welt (PC-Systeme, Netzwerk) kennengelernt. Und habe mich seitdem immer mehr spezialisiert. Weil Eierlegende Wollmichsau geht ab einem gewissen Alter nicht mehr so gut. In unserer Abteilung habe ich zwar meine Fachgebiete, trotzdem schaue ich auch über den Tellerrand. Die Kollegen in der Abteilung / im Team kommen auf mich zu, wenn Sie Hilfe / Unterstützung benötigen. Welche ich auch sehr gerne leiste. Wenn ich Zeit habe. Das gleiche mache ich manches Mal auch. Weil man sitzt vor einer Herausforderung. Und sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht. Da reicht es schon wenn ein Kollege einem einen kleinen Schubs gibt.

        Wie oft haben mir auch jüngere Kollegen schon gesagt: "Wenn man Dich fragt, Du hast immer eine Lösung."
        Ich antworte dann immer: "Nein das stimmt so nicht. Ich gebe manchmal auch nur Denkanstöße, aufgrund meiner beruflichen Erfahrung. Und Du / Ihr findet dann die Lösung."

        So stelle ich mir den kollegialen Umgang miteinander vor. Beim Großteil unserer Abteilung funktioniert es. Wir haben allerdings auch eine Führungskraft, welche meint sie wäre gottgeboren. Und zwei / drei Kollegen schleimen sich bei ihm ein. Das sind die Helden. :-(

        Das sind dann Personen, mit welchen ich in meiner Freizeit niXX zu tun haben will.

        • Froschkönig sagt:

          @GünterW, @Bernd Bachmann und Nachbar @im aus dem Rhein-Main Gebiet.

          Ja. Die Systemlandschaften sind heute so komplex, dass man kaum noch durchblickt, alles ist mit allem vernetzt und man hat Abhängigkeiten drin, die man nicht mehr überblicken kann. Hier ein Script was sich von da und dort Daten zusammensucht und in noch einer anderen Datenbank zwischenspeichert, 5 verschiedene Accounts für den und den Zugriff nutzt, abhängige Firewall-Regeln, hier und da noch ein Dienst der laufen muss, usw.

          Und "ich mach mal eben schnell" kann auch mal wegen Unvorhersehbarem sehr lange dauern. Eine kleine Konfig-Änderung und zig Sachen, die man nicht bedacht hat oder nicht wusste, dass sie davon auch betroffen sind, funktionieren nicht mehr. Dazu kommen dann noch Assistenten und Scripte, die neben dem Beabischtigten auch noch irgendwas anderes machen, was man eigentlich gerade nicht brauchen kann. Und bis man das dann wieder gefixt hat…

          Der Punkt hierbei ist, das ist nicht nur mit Windows so.

          Was Fachgebiete und Spezialisierung angeht, das kann eine Wohltat sein, sich auf ein bestimmtes Thema konzentrieren zu können, statt Generalist ("Mädchen für alles") zu sein. Aber wehe, dieses Fachgebiet geht mal den Bach runter, siehe vmware. Da hast du jahrelang mit gearbeitet, viel Zeit rein gesteckt, auch zuhause nach Feierabend noch Fachliteratur reingezogen, Video2Brain konsumiert, Homelab teils kostspielig aufgebaut, und was weiß ich noch, dabei viel gelernt, warst bei Kollegen und Kunden mit deinem Wissen gefragt, und auf einmal wird das nicht mehr gebraucht und das Homelab verstaubt im Keller oder ist inszwischen im Elektroschrott auf dem Bauhof. Das ist wie die nun sich abzeichnende Abkehr vom Verbrennermotor in der Automobilindustrie und deren ganzen Spezialisten, die nun auf Elektro umlernen müssen.

          Ich weiß nicht mehr, auf wieviele verschiedene Themen ich mich im Verlauf meiner IT-Karriere ich mich schon spezialisiert habe, manches weiß ich noch in Grundzügen, anderes ist schon wieder komplett vergessen, in die letzten 2-3 Jobs vor dem jetzigen dürfte ich aktuell nach kurzer Eingewöhnung wieder rein kommen. Der Bäckermeister dagegen backt im Prinzip sein ganzes Leben lang die selben Sorten Brot und Brötchen.

          Das ist sehr anspruchsvoll, was wir da so machen. Und wenn dem Bäcker mal ein Backblech verbrennt, hängt da längst nicht so viel dran, wie wenn man sich die IT-Umgebung mal durch einen kleinen Fehler zerschießt. Erschwerend kommt noch dazu, je größer und bedeutender das Unternehmen ist, für das man arbeitet, ist man auch noch Zielscheibe in einem hybriden Krieg, dessen andere Seite wir in Form von Rauch und Flammen jeden Tag in der Tagesschau sehen.

  15. Muh Mop sagt:

    In der IT Arbeitswelt auf die Gesundheit zu achten, ist irgendwie verpönt.
    Was du rauchst nicht, trinkst keinen Kaffee und Bier saufen nach Feierabend willst du auch nicht. Jo das ist bei mir so, trotzdem habe ich mir mit Anfang 40 einen Herzinfarkt eingefangen. Die letzten 2 Jahre waren brutalst stressig, nicht was die Arbeit anging sondern das Miteinander mit den Kollegen. Ich hab schon die Stelle gewechselt aber wohl nicht schnell genug. In der jetzigen Stelle passt alles soweit. Da ist nicht mehr so stressig. Den Preis habe ich trotzdem bezahlt. Dem Vorgesetzen war das was im Team lief einfach kack egal. Dem anderen Chef wars auch egal. Nach intensiven Gesprächen mit dem BR war klar hier ist nichts zu flicken. Der BR meinte, hau ab so lange du noch kannst. Das HR hat nur die Schultzern gezuckt.

    • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

      Im Gegensatz zu früher bekommt man es nicht gedankt. Du als ITler hast zu funktionieren. Und mit Verlusten muss gerechnet werden. Auch mit eigenen.
      Sprich fällst Du aus oder kündigst, werden wir schon andere finden. Oder diejenigen, welche noch da sind, werden noch mehr verheizt.

      Ich kann mich noch an den Satz eines Personalers in den 90er erinnern:
      Unser Kapital ist das Personal. Das müssen wir hegen und pflegen.

      So wurden wir damals als ITler auch behandelt. Da hat das richtig Spaß gemacht. Man wusste wofür man da war. Und es gab auch sehr oft ein Danke seitens der Anwender. Das Klima ist mit der Zeit immer schlimmer geworden.

      Ich bin froh, daß ich bald in Rente gehen kann.

      • Froschkönig sagt:

        Solche Unternehmen gibts heute zum Glück immer noch, ich hab vor 8 Jahren eins gefunden und bin seit dem dabei. Aber auch wir leiden unter Personalnot, manche Dinge, die eigentlich mittlerweile überall Standard sind, müssten bei uns noch umgesetzt werden, aber aus Ressourcenmangel haben neue geschäftliche Anforderungen oft höhere Priorität. Stellt euch vor, die Umstellung der Windows-Domäne auf Level 2016 gelang erst letztes Jahr, nachdem endlich ein uraltes Produktiv-System abgelöst werden konnte, das damit nicht zurecht kam, endlich konnte sich dann mal jemand in Zusammenarbeit mit den Werkzeugmachern damit befassen, wie man diese Maschine ablösen konnte, und billig wurde das nicht! Und man bekommt vielfach keine gescheiten neue Leute, wir sind mehr dazu übergegangen, uns die Leute selbst neu heranzuziehen, wir haben zum Beispiel mit zwei syrischen Flüchtlingen und einem Ukrainer, die vorher Elektrik bzw. Elektronik in ihren Heimatländern gemacht haben, gute Erfahrungen gemacht. Aber das Anlernen der ganzen Grundlagen kostet halt auch Zeit.

        • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

          @Froschkönig
          Glückwunsch! Und ihr macht es richtig, indem ihr neue Leute selbst heranzieht.

          Wenn ich an meinen (unseren) Chef denke, ein sogenannter Halbleiter. Welcher meint er ist der Nabel der Welt, dann bekomme ich einen GAAAANZ dicken Hals!

          Nun gut ich habe nicht mehr lange, dann gehe ich in Rente. Aber eins steht jetzt schon fest: Er wird sich BÖSE BÖSE wundern, wenn ich und drei weitere Alte nicht mehr da sind!

          Denn wir haben vieles an Wissen, was dann verloren ist. Wir machen unsere Arbeit immer noch gut. Manch anderer Kollege aus anderen Teams / Abteilungen tut das anerkennen. Unser Chef nicht. Der hat seine Lieblinge und wer nicht dazu gehört, den ignoriert er. Das können wir auch ganz gut. Sogar noch besser als er. Wir antworten nur wenn wir gefragt werden. :-)

  16. Bernd Schwanenmeister sagt:

    Bislang 57 Kommentare und kein Mal fällt das Wort Covid/Corona, auch in der Studie nicht. Unsere IT hat geschlossen festgestellt, dass die nach wie vor brutale Arbeitsbelastung mit der Pandemie gekommen ist. Die Umstellung bzw. das Bereitstellen von Systemen für Homeoffice hat sehr viel Mehrarbeit bedeutet, was auch heute noch wirkt. Es sind deutlich mehr Systeme zu administrieren und die Ansätze, z.B. Konferenzen hybrid zu machen, bedeuten nicht nur Erleichterung. Vieles wurde aus dem Boden gestampft und dem Zeitdruck geschuldet nicht ausreichend durchdacht und nicht ausreichend dokumentiert. Wenn eine IT zuvor unter 80% Last fuhr und immer noch Reserven hatte, wenn es mal Pannen gab, so fährt sie jetzt nicht selten unter 100% Dauerlast und kann sich Pannen eigentlich gar nicht erlauben. Kommen diese dennoch (oh Wunder), dann führt der Stress zu ungenauerer Arbeit und damit weiteren Fehlern und damit verbundener Mehrarbeit – ein Teufelskreis.

    Die Studie geht nicht genug auf Ursachen ein, finde ich. Wenn man sich klar macht, was man verglichen mit Anno 2019 alles mehr leisten muss, so ist es nicht erstaunlich, dass viele auf dem Zahnfleisch gehen. Wer nun als Anwender auf den Geschmack gekommen ist, dass alles so schön von überall funktioniert, fordert natürlich nun auch ohne Pandemie weiterhin das Selbe oder sogar noch fortlaufend mehr. Angesetzt werden sollte wie so oft bei der Aufklärung: die IT muss Ihren Zustand nach außen hin sichtbar machen und nicht nur im Kleinen stöhnen. Zuviele Systeme: stellt mehr Leute ein oder rüstet die Komplexität wieder ab – oder Ihr geht vor die Hunde.

    • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

      Da hat nicht nur Covid / Corona dran schuld. Sondern vielmehr sogenannte Flachpfeifen als Entscheider. Grundsätzlich gilt der Spruch mehr denn je:
      *Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken.*

      Da ist was wahres dran an diesem Spruch. Es wird zwar immer vom Fachkräftemangel gesprochen / geschrieben. Wenn man aber hinschaut und sich auf verschiedene Stellenausschreibungen bewirbt. Dann eine Absage bekommt oder schlimmstenfalls geghostet wird. Und die Stellen dann weiterhin offen sind, stellt man sich die Frage wo der Fachkräftemangel sein soll.

      Und fast alle Stellen haben Anforderungen nach der eierlegenden Wollmilchsau. Wollen aber nicht die Gehälter dafür bezahlen.

      Nur mal so aus meiner Erfahrung: Der Konzern hat sowohl den Windows 7 Rollout, als auch den Windows 10 Rollout verbaselt. genauso wie die Ablösung von W2K8. Nämlich 6 Monate vor Supportende sollen 40 000 Clients und ca. 8 000 Server aktualisiert werden. Ging natürlich voll in die Hose. Man musste den erweiterten Support für die Clients einkaufen, um halbwegs das pensum zu schaffen. – Achso, und das Tagesgeschäft und Dokumentation muss auch noch erledigt werden.

      Oh, ganz überraschend steht das Supportende von Windows 10 im Oktober 2025 an. Das kommt ganz überraschend! Jetzt stellt man auch noch fest, daß ein Großteil der Clients nicht mehr weiter verwendet werden kann, weil die Hardware von Windows 11 nicht unterstützt wird. Die Hardware war schon damals beim Windows 10 Rollout total veraltet.

      Und man rennt sehenden Auges zum dritten Mal in die Pleite. Von der Ablösung der Windows Server reden wir mal nicht. Auch nicht von den vielen vielen Linux Server, welche mal aufgesetzt und in Betrieb genommen wurden. Ab er niemals aktualisiert wurden.
      Ein Server mit einem bestimmten Programm wurde 2015 aufgesetzt. Der Kollege, welcher das System damals aufgesetzt hatte, ist nicht mehr im Haus. Die Dokumentation ist die absolute Katastrophe. Und jetzt muss das Programm aktualisiert werden. Aber nicht auf Linux, nein sondern auf Basis von MS Windows Server.
      Die Angebotsanfrage an den Dienstleister ging raus. Der beschwert sich, warum das nicht Linux sein kann. Weil das Dienstleister dann sehr viel Arbeit hat. Der Dienstleister soll das Angebot fertig stellen. Dann sieht man welche Kosten es sind. Die Fachabteilung, welche das Pprogramm nutzt, meint – warum kann das nicht so bleiben wie es ist?

      Weil wir keinen Linuxsupport bieten! Die Strategie heißt Microsoft – PUNKT.
      Warum dauert das solange? – Das kann doch nicht so schwer sein.

      Dann hätte die Fachabteilung damals nicht diese Sonderlocken haben wollen. Sondern sich an den Unternehmensstandard halten sollen.

      Das sind auch nicht unerhebliche Aufwände, welche unnötige Ressourcen bindet.

      • Froschkönig sagt:

        Das alles kenne ich im Großen und Ganzen bei uns auch, diese Supportende kommen immer sooo plötzlich… Aber mit dem feinen Unterschied, wir haben auch ein gutes Dutzend Admins die sich um das Linux-Thema kümmern, wir haben etwa so viele Linux- wie Windows-Server. Allerdings ist das dort eine ziemliche Katastrophe, bin gerade dabei, die Leute dazu zu bewegen, sich auf Ubuntu-Pro einzuschießen, und sie dann mit der Benutzeridentität ans Active-Directory zu hängen, um hier mal eine gewisse Einheitlichkeit und Verwaltbarkeit rein zu bringen.

    • Froschkönig sagt:

      Corona war eine Zeit lang tatsächlich ein Thema. Wir mussten von Null auf Vorgestern ein leistungsfähiges VPN konzipieren und nutzbar machen, aber da die meisten Leute Notebooks verwenden, bedeutete das nicht, dass viel mehr Systeme betreut werden mussten. Wir haben das so gelöst, dass es schlicht egal ist, wo der Mitarbeiter sitzt, selbst in den Büros, er kommt immer über VPN ins Netz herein. Die Leute können jetzt – bis auf wenige Ausnahmen in der IT und einigen anderen besonders schützenswerten Bereichen – sitzen wo sie wollen, hauptsache sie erledigen ihren Job. Vor 1,5 Jahren wurde dann nochmal tabularasa gemacht, Untervermietung nicht mehr benötigter Büroflächen. Das hat letztendlich das Betriebsklima enorm verbessert. Wir haben sogar jemanden in der Designabteilung, der ist zum Globetrotter geworden, der loggt sich aus Bali oder sonstwo er gerade ist ein. Wir haben ihm nur ein paar Länder gesagt, wo er nicht hin sollte, von den USA haben wir ihm neuerlich auch abraten müssen, da dort bei Einreise die Notebooks gefilzt werden.

    • Admin aus Leidenschaft sagt:

      Im ersten Corona-Jahr mag das vielleicht sein. Aber irgendwann muss man wegwerfen und neu machen statt Zöpfe der Perücke weiter zu pflegen. Und man sollte an Automatisierung arbeiten. Es muss egal sein, ob du 10, 100 oder 500 Systeme brauchst. Dann skaliert das auch.

      Und was man nicht selbst kann / keine Zeit für hat, kauft man zu – z.B. Paketierung, Support, …

      Bei der Aufklärung sehe ich das genau so. Wir kommunizieren auch, warum Dinge nicht oder jetzt nicht gehen und lassen im Zweifel die Geschäftsleitung nach Darlegung aller Risiken die Projekte neu priorisieren. Einfach offenlegen, was mit anderen Sachen passiert, wenn man sich für das oder das entscheidet und die Verantwortung wieder nach oben delegieren. Das wirkt oft Wunder…

  17. Tom sagt:

    Mir scheint, in Zeiten von 4-Tage Woche, HomeOffice und Co. ist die Jammer Grenze extrem gesunken.

    • Froschkönig sagt:

      Bei uns sind es eher 5 Tage a 10 Stunden, mancheiner auch noch mit Wochenende- oder Nachtbereitschaft.

      • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

        Selbst dran schuld, wenn ihr Euch so verheizen lasst. Lest Euch Mal den Paragraphen des Arbeitszeitgesetz durch.

        Da wäre ich schon längst beim Betriebsrat oder beim Rechtsanwalt.

        Habe das Thema auch schon hinter mir. Der damalige Arbeitgeber ist mit fliegenden Fahnen untergegangen. Und kündigen, wegen meiner Klage konnten sie mir auch nicht so einfach. Ich bekam eine richtig gute Abfindung. Und der Prozess vor dem Arbeitsgericht ist ÖFFENTLICH!

        Also wert Euch!

        • Froschkönig sagt:

          Das ist zulässig, maximal 10 Stunden geht, und es müssen 11 Stunden dazwischen sein, das wird eingehalten. Wer Wochenends einen Einsatz hatte, kann dann einen Tag in der Woche frei haben. Wir leisten das freiwillig, weil es leider erforderlich ist, die Aufgaben sind vielfältig und die Leute muss man erstmal finden, und die Kisten müssen halt leider eine hohe Verfügbarkeit einhalten. Außerdem werden die Überstunden ja ausbezahlt oder lassen sich gesammelt auch in Freizeit umwandeln. Ich hab mir so schon Mal eine ganze freie Zusatzwoche erarbeitet.

          • Admin aus Leidenschaft sagt:

            Kein Geld der Welt ist es wert, eine gute Work-Life-Balance zunichte zu machen. Man kann mal – z.B. bei einem Projektabschluss o.ä. – über eine Ausnahme reden. Ansonsten hat der Arbeitstag 8 Stunden, die Arbeit ist morgen auch noch da. Wer anders erledigt sie vermutlich sowieso nicht.

            Und Bereitschaft muss natürlich bezahlt werden oder ausgeglichen werden.

            "Freiwillig" führt nur dazu, dass sich an der Belastung am Ende nichts ändert. Warum auch, funktioniert ja. Der Chef hat ja Angestellte gefunden, die das mit sich machen lassen.

            • Bernd Bachmann sagt:

              Wobei jeder seine eigene Definition einer guten Work-Life-Balance hat.

              Es gab eine Zeit, da waren bei mir 15-Stunden-Tage nicht ungewöhnlich. Hochspannende Tätigkeit an der vordersten Front der Technologie (ich habe mehrere Patente), direkte Zusammenarbeit mit Leuten überall auf der Welt, extrem hohe Eigenverantwortung. Und die Überstunden konnte auch ich in zusätzliche Urlaubstage umwandeln, die ich gerne genutzt habe, auf den zahlreichen Dienstreisen das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden.

              War die beruflich beste Zeit meines Lebens. Aber natürlich nichts für jemanden mit Haus, Frau und Kindern.

              Wenn ich aber lange Arbeitstage habe bzw. umgekehrt nichts geschafft kriege, weil der PC zum dritten Mal in der Woche irgendwelche Updates zieht und mich zum Däumchendrehen verdammt, dann ist das nur frustrierend.

              • Tom sagt:

                Wenn dir nach einem 15 Stunden Tag aber Abend auf dem Nachhauseweg etwas passiert, ich weiß nicht, wie du dann dastehst. Aber jeder ist am Ende seines Glückes Schmied.

          • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

            @Froschkönig
            Dann lese Dir mal genau §3 des Arbeitszeitgesetzes durch. Da steht nämlich folgendes:

            *Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.*

            Hier der Link dazu:
            https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/__3.html

            Heißt, daß ihr gegen das Arbeitszeitgesetz verstoßt. Weil ihr innerhalb 6 Monaten (24 Wochen) *NICHT* auf die Durchschnittsarbeitszeit von 6 Stunden werktäglich kommt!

            Wie bereits geschrieben, Euer Problem. Wenn ihr Euch nicht wehrt und Euch verheizen lasst. Und ich bin ganz sicher, der angemessene finanzielle Ausgleich für diesen Streß ist bei Euch nicht gegeben.

            Ich kann das aus eigener Erfahrung sagen. Denn ich habe das Thema schon durchgemacht. Zu meinen Gunsten. Auch wenn es dem Arbeitgeber nicht gefallen hat. – Er wollte es nicht anders.

          • Tom sagt:

            Ich bin auch in der IT tätig. Ich verdiene wirklich auch gutes Geld, aber bei mir sind 8 Stunden die Regel.

            Wenn 10 Stunden eher die Regel als die Ausnahme sind, dann hört sich das eher nach Ausbeutung an.

            Und mit deiner 10 Stunden Regel bitte dran denken, dass es im §3 des Arbeitszeitgesetz heißt, dass du im Zeitraum von 6 Kalendermonaten im Schnitt auf 8 Stunden kommen musst. Heißt, wenn du 3x 10 Stunden Arbeitest, musst du auch 3x nur 6 Stunden arbeiten.

            • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

              Hatte ich auch geschrieben. Und den Link zum §3 des Arbeitszeitgesetzes dabei.
              Wenn man es nicht lernen will, dann lernt man es mit Schmerzen. Spätestens wenn etwas passiert und die Berufsgenossenschaft *NICHT* zahlt!

  18. Admin aus Leidenschaft sagt:

    Die Belastung ist sicherlich mit vielen neuen Diensten usw. gestiegen und die Welt dreht sich immer schneller. Keine Frage. Das wird glaube auch nicht mehr besser.

    Was ich aber auch immer wieder sehe, ist fehlende(s)…

    1. Automatisierung

    Alles was man mehr als einmal macht ist zu (teil-)automatisieren. Ausnahmslos.
    Ob vollautomatisch oder zumindest z.B. skriptgesteuert ist egal. Klick-Anleitungen müssen die Ausnahme sein.

    2. Konsequenz

    Drei verschiedene Webserver im Einsatz, vier Authentifizierungsmechanismen, fünf Versionen einer Software. Das macht das Testen und aktuell halten nicht einfacher.

    3. Qualität ("Schlechter Pfusch ist keine schlechte Arbeit")

    Das mag sein. Aber dieses Lösungen hat man lange an der Backe. Gefrickelt ist gefrickelt. Fürs Schreckensszenario gibt es eine zeitnahe Deadline um Frickelei zu korrigieren. Lösungen werden dauerhaft ordentlich eingeführt oder gar nicht. Und wenn das Geld dafür nicht da ist, dann gibts die Lösung eben nicht.

    4. Commitment im Team

    Das IT-Team muss grundlegend der gleichen Ausrichtung und IT-Führungskräfte hinter dem Team stehen. Es muss egal sein, bei wem der Chef bettelt – die Antwort muss die gleiche sein und vom
    Teamleiter vertreten werden. Ein "Nein, so nicht" trägt sich gemeinsam deutlich leichter.

    5. Kommunikation

    Redet darüber, was ihr macht. Begründet Entscheidungen auch ggü. den Nutzern (Newsletter, Intranet, Ankündigungen, …). Bindet sie ein – in Tests, bei der Fehlersuche im Support. Es ist erstaunlich, wie Benutzer die IT sehen, wenn man ihnen transparent aufzeigt, was man so macht.

    Das ist kein Allheilmittel, aber man kann sich seine Arbeit auch angenehmer machen. Ich würde an vielen Stellen eher meinen Job, als meine Überzeugung aufgeben.

  19. ano sagt:

    Die Probleme sind ja in allen Bereichen vielfältig..
    Wohnungsnot… Inflation… unzureichende Migration (Sprache).. Deutsch ist z.B. zu schwer…
    Inflation.. immer komplexer werdende Systeme (mittlerweile z.B. OnPremide, Hybrid, Cloud…), aber auch immer schneller werdende Prozesse.. ob die immer Sinn machen, sei dahingestellt.. demographischer Wandel… auch die nachwehen von Corona inkl. Long Covid… weltweite Unruhen in allen Bereichen.. Smartphones..

    bei dem ganzen Chaos ist es unmöglich, einem einzigen dem schwarzen Peter zuzuschieben.
    Aber.. die fetten Jahre sind vorbei.. soviel sollte klar sein.

    Die Probleme gibt es ja nicht nur in der IT.. und jeder Kieselstein bringt das Getriebe mehr zum stottern, was alles merken.

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