Auerswald geht in Insolvenz unter Eigenverwaltung

ParagraphDer Hersteller von Telefonanlagen, Auerswald, hat beantragt Insolvenz angemeldet und vom Insolvenzgericht eine Sanierung in Eigenverwaltung zugestanden bekommen. Bekannt wurde dies zum 29. Juli 2025.

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Ich wurde gleich von mehreren Lesern über den Sachverhalt informiert (danke dafür), komme aber erst heute dazu, das Thema hier in den Blog einzustellen. Auerswald ist mir ein Begriff, weil ich viele Jahre eine ISDN-Telefonanlage im Haus genutzt habe. Aber nach dem Ausfall wegen eines Hardware-Defekts ist die Anlage stillgelegt und die Telefonie erfolgt über DECT-Telefone mittels einer FRITZ!Box.

Insolvenzbekanntmachung und Sanierung

In einer mit vorliegenden Meldung, die an Partner ging, informiert die Auerswald GmbH & Co. KG die Kunden, dass man für die Auerswald GmbH & Co. KG und das verbundene Unternehmen Auerswald Gesellschaft für Datensysteme mbH jeweils einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt habe.

Beide Anträge wurden am 29. Juli 2025 vom Amtsgericht Braunschweig genehmigt. Ziel ist die finanzielle Neuaufstellung von Auerswald durch eine tragfähige Sanierung. Auerswald will den Geschäftsbetrieb vollumfänglich fortführen und auch keine Standortschließungen vornehmen.

Auerswald begründet die finanzielle Schieflage des Unternehmens mit schwacher Konjunktur, den Folgen der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg. Dies habe die geschäftliche Entwicklung von Auerswald in den vergangenen Jahren beeinträchtigt. Hohe Energie- und Rohstoffpreise, anhaltende Unterbrechungen von Versorgungsketten und Unsicherheiten über geopolitische Konflikte hätten zu einer verstärkten Investitionszurückhaltung bei den Abnehmern der Produkte geführt.

Durch das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung verbleibt die Verfügungsgewalt und die Finanzhoheit bei der Geschäftsführung. Es gibt wohl einen Sanierungsplan und Auerswald sieht ein stabiles Kerngeschäft, so dass das Unternehmen gerettet werden kann.


Nachfolgend findet sich die vollständige Erklärung von Auerswald

Heute möchten wir Sie darüber informieren, dass die Auerswald GmbH & Co. KG und das verbundene Unternehmen Auerswald Gesellschaft für Datensysteme mbH jeweils einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt haben. Beide Anträge wurden am 29. Juli 2025 vom Amtsgericht Braunschweig genehmigt. Ziel ist die finanzielle Neuaufstellung von Auerswald durch eine tragfähige Sanierung.

Was bedeutet das für Sie und unsere Zusammenarbeit?

Als unser Geschäftspartner können Sie sich weiterhin auf uns verlassen, der Geschäftsbetrieb wird vollumfänglich fortgeführt. Alle Ansprechpartner stehen weiterhin zur Verfügung und wir entwickeln wie gewohnt kundenadäquate Lösungen. Standortschließungen sind im Sanierungskonzept nicht vorgesehen.

Wie ist es zu dieser Situation gekommen?

Die schwache Konjunktur, die Folgen der Coronapandemie und der Ukraine-Krieg haben die geschäftliche Entwicklung von Auerswald in den vergangenen Jahren beeinträchtigt. Hohe Energie- und Rohstoffpreise, anhaltende Unterbrechungen von Versorgungsketten und Unsicherheiten über geopolitische Konflikte führten zu einer verstärkten Investitionszurückhaltung bei den Abnehmern unserer Produkte sowie Leistungen und somit auch zu rückläufigen Umsatzerlösen.

Wie geht es weiter?

Durch das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung verbleibt die Verfügungsgewalt und die Finanzhoheit bei der Geschäftsführung. Die Sanierung erfolgt geordnet auf der Grundlage eines bestehenden Sanierungskonzeptes. Aktuell werden erste notwendigen Maßnahmen umgesetzt, mit dem Ziel kurzfristig den eigenständigen Regelbetrieb wiederherzustellen.

Wie stehen die Chancen für eine erfolgreiche Sanierung?

Die Chancen stehen gut. Auerswald verfügt über ein stabiles Kerngeschäft mit planbaren Umsätzen, Projektaufträgen in fortgeschrittenen Verhandlungen und ein Sanierungskonzept mit Maßnahmen zur Liquiditätssicherung. Zudem gibt es eine klare strategische Ausrichtung auf wachstumsstarke Zukunftsfelder wie IT-Security und KI-basierte Lösungen für den Mittelstand. Nicht zuletzt gibt uns unser starkes und verlässliches Partnernetz sowie die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Resellern Anlass zu Optimismus.

Wir arbeiten mit ausgewiesenen und erfahrenen Experten zusammen, die die Neuaufstellung unseres Unternehmens beratend unterstützen. So sollen die kommenden Monate dazu genutzt werden, gestärkt aus der Situation hervorzugehen.

Darüber hinaus deuten aktuelle Prognosen auf eine Erholung der deutschen Wirtschaft hin. So erwartet das Institut für Weltwirtschaft (ifW Kiel) laut Sommerprognose 2025 für die deutsche Wirtschaft einen leichten Aufwind. Die Vorhersage für das Bruttoinlandsprodukt wurde für das laufende Jahr von 0,0 auf 0,3 Prozent angehoben.

Sie haben noch Fragen? Bitte wenden Sie sich damit an Ihre gewohnten Ansprechpartner bei Auerswald. 


Pressemitteilung von Auerswald

ITK-Spezialist Auerswald startet Sanierung in Eigenverwaltung

Cremlingen, den 30. Juli 2025 – Das ITK-Unternehmen Auerswald stellt sich für die Zukunft auf und hat dafür ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Für die Auerswald GmbH & Co. KG und das verbundene Unternehmen Auerswald Gesellschaft für Datensysteme mbH stellte die Geschäftsführung die entsprechenden Anträge und das Amtsgericht Braunschweig genehmigte am 29. Juli 2025 die beiden Verfahren.

Ziel ist die finanzielle Neuausrichtung von Auerswald durch eine tragfähige Sanierung. Der Geschäftsbetrieb der beiden Gesellschaften läuft uneingeschränkt weiter, alle Ansprechpartner stehen zur Verfügung und sämtliche Kunden werden wie gewohnt beliefert.

Die Verantwortlichen haben die rund 110 Mitarbeitenden über den aktuellen Stand bereits informiert. Ihre Gehälter sind durch das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert und werden wie gewohnt ausbezahlt. Geschäftsführer Christian Auerswald betont: „Wir richten unsere Unternehmensgruppe für die Zukunft aus. Daher haben wir frühzeitig den Weg der Eigenverwaltung gewählt, um unsere Auerswald Gruppe zu erhalten. Unsere Kunden und Geschäftspartner können sich weiterhin auf uns verlassen – wir stehen ihnen wie gewohnt zur Seite und entwickeln passgenaue Lösungen."

Auerswald ist ein Hersteller von Informations- und Kommunikationstechnologien (ITK). Das Unternehmen bietet innovative Lösungen der Kommunikationstechnik aus einer Hand für jede Unternehmensgröße und Branche. „Die aktuelle Situation ist eine Herausforderung für uns, der wir jedoch mit großer Zuversicht entgegentreten", so
Christian Auerswald. „Unsere hoch qualifizierten und motivierten Beschäftigten, unsere starke Partnerlandschaft geben Grund zum Optimismus."

Herausfordernde Rahmenbedingungen

Die schwache Konjunktur, die Folgen der Coronapandemie und der Ukraine-Krieg haben die geschäftliche Entwicklung von Auerswald in den vergangenen Jahren beeinträchtigt. Hohe Energie- und Rohstoffpreise, anhaltende Unterbrechungen von Versorgungsketten
und Unsicherheiten über geopolitische Konflikte führten zu einer verstärkten Investitionszurückhaltung bei den Abnehmern der Produkte und somit auch zu rückläufigen Umsatzerlösen. Entgegen den Erwartungen gab es außerdem zuletzt rückläufige Nachbestellungen und verschobene Projektabrufe. Aufgrund dieser vielfältigen Ursachen befindet sich das Unternehmen in einer herausfordernden finanziellen Lage und beantragte daher die Eigenverwaltung.

Die Eigenverwaltung ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren zum Erhalt von Unternehmen. Die Geschäftsführung bleibt im Amt, führt die Gesellschaft selbst durch das Verfahren und wird von Restrukturierungsexperten unterstützt. Die Rechtsanwälte Torsten Gutmann und Dr. Oliver Liersch von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH unterstützen als Generalhandlungsbevollmächtigte. Das Amtsgericht bestellte für jedes Verfahren einen vorläufigen Sachwalter. Christian Hausherr und Laars Schoppe von der Kanzlei Hausherr Steuerwald werden in ihrer Sachwalterfunktion beide Verfahren im Interesse der Gläubiger begleiten und überwachen.

Gezielte Maßnahmen umsetzen

PLUTA-Rechtsanwalt Torsten Gutmann sagt: „Das Unternehmen hat den Schritt frühzeitig gewählt, um im Rahmen eines Sanierungsprozesses die Handlungsfähigkeit zu bewahren und die operative Geschäftstätigkeit aufrechtzuerhalten. In den kommenden
Wochen und Monaten werden wir gezielte Maßnahmen zur Ertrags- und Umsatzstabilisierung umsetzen."

Trotz der aktuell herausfordernden Lage ergibt sich bei Betrachtung der kurz- und mittelfristigen Maßnahmen sowie der bestehenden Marktchancen ein positives Bild für die Fortführung der Unternehmensgruppe. Auerswald verfügt über ein stabiles Kerngeschäft mit planbaren Umsätzen, Projektaufträgen in fortgeschrittenen Verhandlungen und ein Sanierungskonzept mit Maßnahmen zur Liquiditätssicherung. Zudem gibt es eine klare strategische Ausrichtung auf wachstumsstarke Zukunftsfelder wie IT-Security und KI-basierte Lösungen für den Mittelstand.

Die Auerswald GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Cremlingen bei Braunschweig gehört
zu den führenden deutschen Herstellern von innovativen Kommunikationslösungen für
VoIP-Infrastrukturen. Schwerpunkt des 1960 gegründeten Familienunternehmens ist die
Entwicklung, Produktion und Vermarktung hochskalierbarer Soft-PBX-Lösungen, zu-
kunftssicherer VoIP-Appliances sowie schnurgebundenen SIP-Desktoptelefonen für
eine effiziente Business-Telefonie. Ergänzt wird das 360-Grad-Portfolio durch IP-DECT-
Multizellensysteme, einen eigenen SIP-Trunk mit Audio-Konferenzraum, individuelle
Cloud-Dienste, Smartphone-Apps für die mobile Kommunikation sowie Headsets und
Produkte für die Türkommunikation. Das von Christian Auerswald geführte Unterneh-
men ist zudem ein High-End-Auftragsfertiger und entwickelt und produziert ausschließ-
lich in Deutschland. An den Standorten Cremlingen, Hannover und Berlin sind über 110
Mitarbeitende beschäftigt.

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40 Antworten zu Auerswald geht in Insolvenz unter Eigenverwaltung

  1. Cedric Fischer sagt:

    Schwieriger Markt. Gerade wo Produkte von 3CX oder Starface immer mehr aus dem Boden schießen. Für Telefone nimmt man dann Yealink. Für deutsche Firmen wird die Luft halt immer dünner…

    • GüntherW sagt:

      Die richtigen TK-Anlagen sind doch teilweise so unflexibel und komplex, gerade wenn man das nicht täglich macht und sich in den Oberflächen auskennt. Teilweise kommen dann noch Lizenzen dazu….

      Viele Kunden würden eh nur neue Nebenstellen anlegen, ändern Standort und Bezeichnung und passen AB, Weiterleitungen und Ansagen an Öffnungszeiten an. Man braucht hier teilweise Techniker um die simpelsten Dinge einzurichten. Selbst simpelste Geschäftsvorfälle die überall vorkommen wie Feier- oder Brückentage, Krankheit kann man oft nicht wirklich sinnvoll abbilden, gerade wenn es automatisch passieren soll. In den Cloud-Anlagen ist es teilweise auch schlecht gelöst, aber man kann sich teilweise noch selbst helfen.

      Weiß nicht welche TK-Anlage sich eine kleine Firma kaufen sollte? Hat vielleicht eine Haupttrufnummer, intern aber mehrere Nebenstellen. Ander Rufnummern für andere Zwecke. Dann muss man vorab dann auch klären wie es mit dem Anschluss ist. Teilweise gehen wo normale Anschlüsse mit Einzelrufnummern gar nicht… Es geht natürlich schon, aber nicht mit der Anlage.

  2. mw sagt:

    Es gibt leider keine gute Nebenstellenanlage mehr, weder in D noch sonstwo. Der Markt wurde durch Smartphones immer kleiner. Und die Features immer bescheidener. Mit dem ganzen Firlefanz ist eben auch kein Kunde zu gewinnen. Schade, denn ich nutze meine NstAnl (keine Auerswald) noch, bis sie denn den Geist aufgibt und nicht mehr zu ersetzen ist.

    • Daniel A. sagt:

      Das es keine guten Telefonanlagen mehr gibt würde ich so nicht sagen. Aber Auerswald war halt, für das was sie können, relativ günstig und auch in der Einrichtung nicht so kompliziert, man findet sich da auch ohne größere Vorkenntnisse ganz gut zu recht. Anlagen von Unify (früher Siemens) oder Alcatel-Lucent sind halt im Vergleich teilweise deutlich teurer. Die können zwar auch mehr, aber gerade im kleineren Segment wird das halt nicht unbedingt alles gebraucht.

      • Markus S. sagt:

        Ich würde sogar sagen, daß Anlagen von Unify und ALE für viele Anwendungszwecke gar nicht so gut geeignet sind – so für das kleine Büro, das nicht einmal Durchwahlen (oder jetzt SIP-Trunks) hat und sich wundert, daß jede Voicebox extra kostet, wo bei Auerswald, Agfeo und anderen ein ausreichendes Paket schon alles enthält. Diese Anlagen haben ihre Stärken woanders. Da sehe ich schon eher, daß viele den Weg zu Teams oder Jabber gehen und ihre interne Nebenstellenanlage überhaupt aufgeben. Hat dann auch noch den Vorteil der Ortsungebundenheit, wenn auch nicht der niedrigen Preise.

    • itchy sagt:

      Gutes aus Bielefeld. http://www.agfeo.de ;-)

  3. kheldorn sagt:

    Ich weiß noch nicht, ob unsere Leute von der TK nur mal wieder gepennt haben und einfach keine Updates einspielen, oder ob das tatsächlich "Stand der Technik" ist … aber ich weiß, dass die Software zur Verwaltung der Auerswald Telefonanlagen, die hier genutzt wird, mit einem "Auerswald" gebrandeten Java in der Version 6 Update 13 von März 2009 daher kommt.

    Würde mich schon mal interessieren, ob es da seitens des Herstellers nicht was neueres gibt … oder ist das mal wieder ein Fall von digitaler Kompetenz in Deutschland?

    • Jens sagt:

      Wenn die Software alles kann, was zum Konfigurieren der Telefonanlage nötig ist: wozu?

      • R.S. sagt:

        Sicherheitslücken?
        Und davon gibt es in der genannten Java-Version reichlich.
        Die letzte Java 6-Version war das Update 45 vom April 2013.

        Aber das ist bei vielen Hardware- und Softwareherstellern üblich:
        Total veraltete Softwarekomponenten von Drittherstellern einsetzen und selbst bei Programmupdates die Komponenten von Drittherstellern nicht aktualisieren.

        • PB sagt:

          Das alte Java Konfig Tool ist aus der Zeit von den Comfortel 2500 UP0 Telefonen, das ist seit Jahren EOL. Natürlich funktioniert das noch und die entsprechenden Anlagen laufen mit den Telefonen auch noch mit ca 12 Jahre alten Firmware Ständen, nur sollte man davon natürlich keine Rückschlüsse auf die aktuellen Produkte ziehen.

  4. Stefan sagt:

    Geile Ausreden für jemanden, der die letzten 25 Jahren stetig schlechter wurde. Damals zu Zeiten der ETS waren es noch TOP TK Anlagen, ok: das war vor den 2000er … aber was die die letzten Jahre abgeliefert haben, war ich überrascht das sie soooo lange durchgehalten haben ;)

    • Anonym sagt:

      Sie profitieren von denselben unverdienten Lorbeeren, wie praktisch alle anderen Unternehmen jedweder Branche in diesem Lande: "Made in Germany".

      Durch Qualität und Innovation überzeugt schon lange kein Unternehmen mehr. Davon ist keines ernsthaft konkurrenzfähig auf dem globalen Markt. Produktionskosten viel zu hoch, Bildungsniveau unterirdisch, bei den Ressourcen wird gespart wo es nur geht und bei den Innovationen heißt es nur: Bloß nichts ändern, war vor 50 Jahren gut, ist auch heute gut.

      Bei Auerswald wird zwar in Cremlingen endmontiert, die Bauteile kommen dennoch aus Fernost, weil die hier entweder gar nicht oder nur zu völlig überzogenen Preisen bezogen werden können. Dann kommt eben das (nicht vorhandene) Know-How in der Firmware und Anwendungssoftware. Im besten Fall wird mal die GUI aufgehübscht, aber das ganze Gerümpel darunter ist schon Jahrzehnte alt, mit eben jenen Sicherheitslücken, Fehlfunktionen und Mangel an modernen Features.

      Auerswald ist nur eines von vielen Unternehmen, denen dieses Schicksal blüht. Die Insolvenz wird nichts bringen, wenn nicht die gesamte Mentalität dort auf den Kopf gestellt wird. Ein "weiter wie bisher" wird das Problem mitnichten beheben.

    • Christian K sagt:

      Ich habe auch immer gerne mit Auerswald Anlagen bei meinen Kunden gearbeitet. Meistens haben die gut funktioniert. Wenn ich aber mal den Support (Als Partner in der niedrigsten Stufe) gebraucht habe, kam bei mir der Angstschweiß auf.

      Weiterhin hatte ich immer den Eindruck dass man bei Auerswald mental in den 90ern geblieben ist und auch darauf gehofft hat, dass die 90er wieder zurück kommen.

      Die Chancen der „Corona-Digitalisierung" hat das Unternehmen einfach nur verpennt. Und sorry aber als Unternehmen in der Branche finde ich das schon echt schwierig da Corona als Grund für schlechte Geschäfte vorzuschieben.

      Die neuen Produkte sind meiner Meinung nach nicht wirklich konkurenzfähig und Marketing bzw. Marketingunterstützung sind fast nicht vorhanden oder attraktiv.

      • Luzifer sagt:

        ********************************************
        Die schwache Konjunktur, die Folgen der Coronapandemie und der Ukraine-Krieg haben die geschäftliche Entwicklung
        ********************************************
        Die heute üblichen Ausreden für das eigene Versagen… jahrzehntelange Entwicklung verpennt… leider kommen zu viele damit durch.

  5. sa sagt:

    Einfach mal 0815 Gründe vorschieben…
    Ich habe vor ein paar Jahren Auerswald direkt angeschrieben, weil ich einige dutzend Anlagen kaufen wollte und etwas Beratung zum Portfolie wollte. Kam nur ein Einzeiler zurück, ich solle mich bitte an einen Partner wenden. War ein toller erster Eindruck und ich habe selbstverständlich keine Anlagen der Firma gekauft.

    • Anonym sagt:

      Wir hatten das vor einigen Jahren bei Homeoffice Bestrebungen mit dem "bintec elmeg Secure IPSec Client", wollten gerne einige Lizenzen erwerben, wurden vom Hersteller dann an barsch (teils nicht mehr existierende) Partner / Systemhäuser verwiesen, haben es dann letztlich mit dem kostenlosen Shrew Soft Client gelöst. Ein Kunde weniger…

      • N. Westram sagt:

        Ich hoffe, dass ist schon viele Jahre her. Das letzte Update war 2013. Auch gibt es fast keine Infos zur zugehörigen Firma. Daher kann das eigentlich nicht guten Gewissens genutzt werden.
        bintec ist leider letztes Jahr schon in die Insolvenz. Ich hoffe mal, dass es für Auerswald besser endet als für bintec

    • Christian sagt:

      Ja bei dem Verhalten gegenüber Kunden und Partnern bin ich auch davon ausgegangen, dass es denen blendend gehen muss.

  6. Hanseat sagt:

    Was verstehst Du unter einer "guten Nebenstellenanlage"? SIP-bassierte Anlagen können in der Regel das Gleiche und mehr

  7. R.S. sagt:

    Ich habe mich schon seit der ISDN-Abschaltung gefragt, womit die denn ihr Geschäft machen.

    Daher wundert mich diese Mitteilung überhaupt nicht.
    Festnetz ist am sterben.
    In vielen Privathaushalten gibts kein Festnetz mehr und dort, wo es das noch gibt, steht in der Regel eine Fritbox oder Speedbox, an der dann DECT-Telefone direkt angeschlossen sind. Viele Modelle haben sogar noch einen Anschluß für ein Analogtelefon.

    • Mar sagt:

      Ich gebe zu, ein Hauptgrund für meine 5200R ist neben der normalen Telephonie, daß ich an a/b- und S0-Schnittstellen meine historischen Endgeräte betreiben kann. Auch ein 110 Jahre altes Telephon funktioniert daran anstandslos. An einer FritzBox braucht man das nicht zu versuchen.

      • R.S. sagt:

        Naja, Telefone, die nur Impulswahl können, kann man an einer Fritzbox problemlos betreiben.
        Man benötigt nur einen kleinen Tongenerator, der die Töne der MFV ausspuckt.
        Telefonnummer wählen:
        – Hörer abnehmen, Tongenerator an die Sprechmuschel halten und auf dem die gewünschte Nummer wählen.

        Eine ältere 7490 kann übrigens noch Impulswahl.

        • N. Westram sagt:

          Das kann sogar die 7690 noch. Meine Tochter nutzt ein FetAp 611 mit Wählscheibe an unserer 7690. Aber früher hat man meist nur 4-stellige Ortsnummern angerufen, bis man nun eine komplette Handy-Nr gewählt hat dauert es schon recht lange.

  8. Michael K. sagt:

    Schön, wie in der Original-Pressemeldung das Wort "Insolvenz" unterschlagen wird, vielmehr ist von "Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung" die Rede.

    Und nein, ich habe mit Auerswald fertig, seitdem ich für gekaufte Hardware (COMpact 5500R) noch eine Systemaktivierung separat erwerben musste, denn ohne diese lässt sich die Hardware nicht in Betrieb nehmen. Tolles Konzept mit diesen Freischaltgebühren.

    • PB sagt:

      Das Konzept mit den Systemfreischaltungen war garnicht mal so doof, die Modularen Anlagen haben das bekommen und die Auerswald Partner konnten die Anlagen kostenlos aktivieren, war hier halt der Versuch die Auerswald Partner gegenüber den x Online Händlern etwas zu bevorzugen damit die Beratung und Mitarbeiterschulungen auch etwas vergütet wird. Wenn der Händer hier nicht drauf hingewiesen hat das eine kostenpflichtige Freischaltung nötig ist würde ich das nicht dem Hersteller ankreiden.

      • Anonym sagt:

        Sowas kommt, wenn man den Kunden als Melkkuh sieht und nicht als Kunden.

        • Anonym sagt:

          Hast Du Dir einmal die Lizenzstruktur der Mitbewerber angesehen? Die sind teils noch deutlich teuerer. Bei Unify musst Du jede Zusatzfunktion aktivieren und kommst, wenn Du nicht geschulter Partner bist, an keine neuen Firmwareupdates etc. Agefeo ähnlich. Von Panasonic wollen wir erst gar nicht sprechen. Die unterstützen nur Partner.

          Davon mal abgesehen: Melkkuh … von was lebst Du eigentlich? Mit was verdienst Du Dein Geld. Klar, das ein Hersteller von seinen Einnahmen wirtschaften muss.

  9. WSUS-Admin sagt:

    Wer mal eine Auerswald-Anlage direkt an einem Vodafone oder Telekom GK-Anschluss (SIP-Trunk) in Betrieb nehmen musste, der hat jetzt einige graue Haare mehr. Oder gar keine mehr.

    Es ist eine Probiererei und ein Herumgebastle, das einem kein Kunde zahlt.

    Mit vorgeschaltetem Media-Gateway läuft es über die ISDN-Nachbildung ganz gut, aber das ist eigentlich traurig, für eine Anlage, die nativ VoIP kann.

    Man hat den Eindruck, Auerswald hoffte, das Telekom und Vodafone irgendwann wieder auf ISDN zurück wechseln, weil sich das VoIP sowieso nicht durchsetzen würde.

    Die alten ISDN-Anlagen mit analogen Nebenstellen laufen oft seit Jahrzehnten unauffällig in irgendwelchen Büros. Man merkt erst jetzt, dass sie da sind, wo immer weniger Router noch einen S0 Bus (letztes AVM Modell 7590 AX) haben….der Letzt erst noch so ein Teil "entdeckt", an dem noch ein Fax-Gerät hing. Das hängt jetzt auf FON2 der FritzBox und die Anlage dient nur noch zur Dekoration an der Wand.

    Und ja….es faxt auch noch im Jahr 2025 mit ECM aus und Begrenzung auf 9600 baud am Telekom VoIP ohne T38.

    • N. Westram sagt:

      Keine Ahnung was Du für Anlagen betreut hast. Aber die 5000 / 6000 sind sehr angenehm zu administrieren – auch mit reinen VOIP Anschlüssen.
      Ich habe mehrere Anlagen von ISDN auf VOIP umgestellt mit verschiedenen Anbietern. Bisher ohne Probleme.
      Wir sind damals von Tenovis zu Auerswald gewechselt und sind immer noch sehr zufrieden mit den Anlagen.

      • WSUS-Admin sagt:

        4000 compact an SIP Trunk. Besonders Vodafone war jedes Mal eine Herausforderung.

      • Anonym sagt:

        Sehe ich genauso wie N. Westram. Ich kenne die 6000, 5500R und die Comtexx. Alles Anlagen die sich sehr bequem administrieren lassen. Bei jeder Anlage muss man das Konzept verstehen.

        Ich bin von Agfeo auf Auerswald vor Jahren gewechselt und bin sehr zufrieden damit.

  10. Luzifer sagt:

    @Mar
    Also es gibt auch Fritzboxen mit a/b und S0 Bus, wenn deine alten Geräte sich an den Standard halten, laufen die auch da!

    • Daniel A. sagt:

      Zumindest den S0-Bus gibt es an den neueren FritzBox Modellen nicht mehr, die letzte mit müsste die 7590 ohne AX gewesen sein. Und da gab es zwischendrin irgendwann mal ein Hardwarerefresh von, mit dem wurde der S0-Bus dann auch bei dem Modell beerdigt. Aktuell bekommt man wenn ich das richtig im Kopf habe keine Modelle mit S0 mehr neu zu kaufen. Analoge Schnittstellen haben die aber alle mindestens eine, bei größeren Modellen auch zwei.

  11. Mario sagt:

    Ich kann innovaphone empfehlen.
    Der Hersteller kommt auch aus Deutschland und produziert die Hard- und Software selbst.
    Damit gibt es keine Inkompatibilitäten wie mit einer 3CX PBX und einem Deskphone von XY und auch das interface ist über alle Geräte identisch.
    Die Architektur ist modern und es werden wo immer möglich offene Schnittstellen verwendet (LDAP, WebDAV, Websocket, …) und das System kann mit Anwendungen von drittanbietern erweitert werden.

  12. Blubmann sagt:

    Bei Auerswaldanlagen die bekomme ich immer Angstzustände. Wie war das mit Logging…Nur mit Syslog-Server….Kommt schon, jede andere Anlage bietet vernünftiges Logging auf der WebGUI.

  13. compeff-blog sagt:

    Muss etlichen Vorrednern zustimmen.
    Die Coronapandemie war eine Zeit des Digitalisierungschubs und der Nachrüstung von Telefoniefunktionen (Homeoffice / Remoteoffice) an vielen Orten. Es mag sein, dass hier viele angestellte Enduser auf den Geschmack von Webtelefonie kamen, aber waere einen Firma wie Auerswald den Weg der Innovation gegangen, als sich die Umstellung Deutschlands auf "Telefonie hinter den Router" und die Verlagerung etlicher "banaler" Telefonanlagenfunktionen in die DSL-Router anbahnte, waere man als Firma wohl besser gefahren.

    Dass eine Fritzbox seit zig Jahren mindestens das kann, was die meisten Haushalte und 1-4 Mann Microbetriebe an TK-Funktionen brauchen, muss man nicht auf externe Gründe schieben. Auch die Multiplikatoren von klassischen ISDN-Anlagen wie Auerswald-Comact-Anlagen (Elektriker, etc) gehen mittlerweile in den Ruhestand.

    Die Lage von Auerswald scheint mir typisch für Deutschland zu sein. Innovativ von 1960 bis ca 2004, als das Web/Internet in die Massen kam.
    Krisenresilienz, Ausrichtungsänderung, eigene Neuerfindung – eher Fehlanzeige.
    Auf den Ruhepolstern der "alten Zeit" konnten sich viele Firmen noch 10-15 Jahre trügerisch ausruhen.

    Eine gute Firma ruiniert man meist nicht in schlechten Zeiten, sondern in guten Zeiten.

  14. EDV-Opa sagt:

    Wir haben letztes Jahr auch unsere Compact4000 außer Betrieb genommen und regeln das über die aktuelle Fritzbox. In unserem kleinen Büro spart das Strom und nerven. Nur die Belegtfeldfunktion fehlt mir in der Fritzbox. Die alten Auerswald Comfort-Tel SIP Telefone funktionieren an der Fritzbox einwandfrei, Anleitung dazu gibt (gab?) es direkt bei Auerswald in der FAQ Ecke.

    Intern haben wir nun AVM Dect Telefone, Auerswald SIP, Yealink SIP und SIP Windows Clients (microSip). Vermitteln geht, Faxempfang mit Mail Weiterleitung geht, 2 Gespräche gleichzeitig reicht uns. Wenn ich jetzt unsere Propritäre Videoklingel an die Fritzbox kriegen würde wärs nahezu perfekt aber da sperrt sich der Hersteller. Die Comfortels sind mit Videoclient aufgerüstet und können eine weitere Cam am Eingang per mpeg Stream anzeigen. Was ich mit der Anlage mache weiss ich noch nicht. Die ist komplett freigeschaltet und liegt Betriebsbereit als Ersatz im Keller.

  15. Volker sagt:

    Tja, bedauerlich.
    Ich habe lange Jahre immer wieder Auerswald Anlagen gemacht.
    Die alten COMpact ISDN waren sehr schnell programmiert, und laufen größtenteils immer noch. Sie bieten für viele kleine Unternehmen alles, was dort wirklich gebraucht wird.
    Mit Einführung der COMpact VoIP Anlagen wurde die Programmierung immer komplexer, und leider leider auch immer verwirrender, und letztendlich auch nutzerunfreundlich. Rufumleitungen kann man an unzähligen Stellen programmieren, und wenn eine Rufumleitung programmiert ist, wird sie an anderer Stelle unlogisch, und trotzdem kann man sie programmieren. Ergibt keinen Sinn.
    Wer mal versucht hat, die Voicemail Boxen zu konfigurieren, stößt auf unverständliche Checkboxen zur Aktivierung – intuitiv geht da gar nichts mehr.
    Die Anlagen waren nicht mein alltägliches Kerngeschäft, aber die Einrichtung wurde immer unlogischer, immer komplexer, und hat furchtbar viel Zeit gekostet. Probleme bei der Konfiguration? Ja, wir helfen gerne. 0900-Nummer für 3,60 € die Minute. Selbst der leicht vergünstigte Minutenpreis als Händler war zu teuer. Wow. Service geht anders.
    Parallel dazu haben Router immer mehr – und sehr einfach einzurichtende – Telefoniefunktionen bekommen, warum dann also zusätzlich eine TK-Anlage einsetzen?
    10 Nebenstellen und mehr sind selbst mit einer Fritz Box kein Problem, und innerhalb von 30 Minten eingerichtet, wo man bei Auerswald mehrere Stunden brauchte.

    Die Anlagen waren immer stabil und gut, aber Auerswald hat sich verzettelt. Weg von Abo-Modellen, leichte und intuitive Konfiguration der grundlegenden Funktionen, attraktive Preise, usw. Nur dann wird's gelingen.

  16. jk sagt:

    Tippe auch eher auf vorgeschobene Gründe. Des Pudels Kern liegt imho in verfehlter Produktpolitik.

    – zu später Umschwung in Richtung Software-Anlage. Kann mich noch an ablehnende Aussagen aus deren Vertriebsabteilung in der Richtung erinnern ;-)
    – Zukaufen von Fremdhardware (Whitelabel), anstatt die eigene ordentlich weiterzuentwickeln. Die tolle neue Technik war buggy ohne Ende und konnte altbekannte Features einfach nicht mehr…
    – DECT wurde immer zugekauft. Kann mich an 3 verschiedene Varianten erinnern – alle von verschiedenen Herstellern.

    Aber: deren Support war früher mega. Ließ aber auch leider stark nach.

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