Exchange Server 2010: Ordner-Migration zu Exchange Online endet für Altversionen

Exchange Logo[English]Ich stelle noch eine Information hier im Blog ein, die Microsoft bereits vor einiger Zeit veröffentlicht hat. Die Funktion zur Migration von Ordnern uralter Exchange Server-Versionen vor Exchange 2013 nach Exchange Online wurde von Microsoft definitiv abgekündigt. Ab dem 1. Oktober 2025 lassen sich Daten von solchen Altsystemen nicht mehr migrieren.

Exchange Server, die älter als Exchange 2016 sind, werden durch Microsoft längst nicht mehr unterstützt. Selbst der Support für Microsofts Exchange Server 2016 und Exchange Server 2019 endet am 14. Oktober 2025. Aber es gab und gibt wohl immer noch Kunden, die Exchange Server vor der Version 2016 betreiben und plötzlich feststellen, dass kein Support mehr besteht. Diese Kunden konnten bisher ihre Daten von diesen älteren Versionen von Exchange (Exchange 2013 oder älter) mit den von Microsoft entwickelten Migrationstools zu Exchange Online übertragen/migrieren.

Exchange Folder Migration

Das Exchange Team hat bereits Ende Juli 2025 im Techcommunity-Beitrag Deprecation of native public folder migrations to service from very old versions of Exchange diese Funktion abgekündigt. Microsoft stellt die Unterstützung für die Migration öffentlicher Ordner von Exchange Server 2010 und älteren Versionen zu Exchange Online ein. Dadurch soll die Abhängigkeit von älteren Systemen verringert und die langfristige Zuverlässigkeit des Dienstes  verbessert werden.

Ab dem 1. Oktober 2025 wird die Migration öffentlicher Ordner von diesen lokalen Versionen zu Exchange Online (öffentliche Ordner und Microsoft 365-Gruppen) blockiert. Das heißt, dass ab diesem Datum Migrationen öffentlicher Ordner von Altsystemen fehlschlagen.

Unternehmen, die derzeit Exchange Server 2010 oder ältere Versionen verwenden und planen, öffentliche Ordner mit den nativen Migrationstools von Microsoft zu Exchange Online (öffentliche Ordner und Microsoft 365-Gruppen) zu migrieren, sollten diese Migration bis zum Stichtag abgeschlossen haben.

Die Frage ist, wie viele Systeme dies noch konkret betrifft, da Exchange Server 2010 und älter bereits viele Jahre aus dem Support gefallen sind. Selbst Exchange Server 2013, dessen Ordnermigration noch unterstützt wird, ist längst nicht mehr im Support. Ab November 2025 müssen eigentlich alle Kunden, die On-premises Exchange Server betreiben, auf Microsoft Exchange Server Subscription Edition (SE) gewechselt sein.

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8 Antworten zu Exchange Server 2010: Ordner-Migration zu Exchange Online endet für Altversionen

  1. John Done sagt:

    Danke für den Artikel:
    "und gibt wohl immer noch Kunden, die Exchange Server vor der Version 2016 betreiben und PLÖTZLICH feststellen, dass kein Support mehr besteht. …"

    Wie immer kommen die Ereignisse, insbesondere in der EDV, ganz plötzlich und völlig unvorhersehbar …

    "Oh, wir haben Aug.2025 und mein Exchange von VOR Version 2016 hat (Anmerkung: schon lange!) keinen Support mehr … Wie kann denn sowas passieren?"

    "Ach ja, da war doch mal ein Möchtegern-Admin, der meinte, Ahnung von der EDV zu haben und hat die 6 Monate Probezeit nicht überlebt … Wann war das nochmal ? Müsste so um 2010 rum gewesen sein … ? Einfach nur furchtbar, diese IT-Fuzzies … denken, die Welt dreht sich nur um Sie … Egal!
    So, jetzt kümmern wir uns mal um die WIRKLICH WICHTIGEN Sachen im Leben …
    Prakti! Ist mein Porsche gewaschen und gesaugt? Und wehe, du hast Kratzer gemacht!!
    Susi! (Anmerkung: persönl.Assistentin) Ist mein Flug zu den Malediven gebucht? Ich habe einen Notar-Termin für meine "Finca" ! … "

    Sarkasm off! ;-)

    Tja, jede Organisation hat so ihre (organisatorischen und KnowHow-) Probleme und Prioritäten … Und manche (insbesondere in der Führungs- und Controlling-Etage) meinen, das man in der EDV wie auch sonst im Leben "Einmal kaufen und einmal bezahlen und ewig nutzen" funktioniert …

    • Günter Born sagt:

      Mit dem einmal kaufen, einmal bezahlen und dann ewig nutzen, da out ich mich mal, bin ich ein großer Fan von … in manchen Fällen geht das halt nicht. Aber wo legt man den Punkt zwischen "to much" und "to less" hin?

      Und zu deinen Ausführungen im Hinblick auf "IT-Menschen" -> ich sage eher Informatiker dazu: Ja, ich vertrete die Theorie, dass viele dieser Klientel oft arg neben dem täglichen Leben agieren, speziell, wenn sie sich Software-Entwickler schimpfen. Nicht alle, aber sehr viele. Schaut euch die neuesten Ergüsse zu den Betriebssystemplänen Microsoft (Next OS) an.

      Warum: Na ja, ich habe eine klassische Ingenieursausbildung und a bisserl Informatikstudium obendrauf … damit ich verstehe, was die Informatiker so denken. Es war bis 1993 immer ein Kampf, wenn ich Digitalisierung in der Großchemie gemacht habe. Unten saßen die Mess- und Regeltechniker mit ihren Steuer- und Regelsystemen sowie Messdatenerfassung. Die Anlagen waren für 30+ Jahre projektiert, auch von der Verfahrenstechnik. Und "oben" saß dann die klassische ITK, die in Abrechnungssystemen dachte (da, wo heute SAP ist). Und ich musste mit meiner Mannschaft die Schnittstelle zwischen beiden Welten bedienen.

      Es war regelmäßig ein Drama – mit dem MSR-Leuten kam ich eigentlich recht gut klar – auch wenn die vom Neid getrieben waren, dass mein Team Sonderlösungen, die nicht von der Stange kaufbar waren, entwickelte. Aber mit den Informatikern der I+K-Abteilung war es "wie mit Leuten vom anderen Stern" kommunizieren. Spezifikation? "Brauchen wir nicht, machen wir notfalls ein Update." "Och, wir nehmen ein 4. Generation SW-Entwicklungstool und eine Oracle Datenbank, dann klappt das schon". Die Projekte sind uns dann oft genug um die Ohren geflogen, weil die I+K-Leute ihre Software nicht fertig oder stabil bekamen. Waren damals noch "goldene Zeiten", denn Updates kamen auf Bändern oder CDs/DVD, d.h. Patchday-Orgien wie heute gab es nicht.

      Ich musste oft genug die Feuerwehr in Projekten spielen, um die stabil zu bekommen. Und wenn ich mir heute anschaue, was als Software in dem Bereich kommt, mit dem die Leserschaft hier ihr Geld verdient, ist das noch viel schlimmer geworden …

      Deja vue-Erlebnis ist Frühjahr: Ein Ex-Mitarbeiter ist verstorben und ich bin zum Begräbnis. Ein weiterer Ex-Mitarbeiter war auch da und erzählt, dass die Software, die ich ab 1985 konzipierte und mit meinem Team entwickelte, immer noch im Einsatz sei. Zwar modernisiert, und bei ca. 1.000 externen Kunden mit im Einsatz. Aber immer noch das SCADA-System, was ich seinerzeit von Null aus entwickeln ließ.

      Das ist immer noch der Spagat, dem ich mich heute als Blogger ausgesetzt fühle. Die pragmatische Denke als Ingenieur, aber mit einem Rucksack an Erfahrungen als Software-Entwickler und dem Blick des Informatikers, der mit Halskrause herumläuft, weil er aus dem Kopfschütteln oft nicht hinauskommt und ständig im Schleudertrauma versinkt.

      Um nicht falsch verstanden zu werden: Es gibt in der Software-Entwicklung, in der Informatik, im IT-Support etc. sehr engagierte, erfahrene, sorgfältig arbeitende Leute – aber insgesamt ist diese Umgebung doch – so mein Eindruck – einfach toxisch. Und die Entwicklung lässt nicht hoffen, dass es besser wird. Für Anwender, die irgendwie wollen, dass das Zeugs läuft und tut, einfach nicht nachvollziehbar. Mit dem oben skizzierten Blick kann ich auch den Betriebsleiter oder Geschäftsführer oder schlicht den Anwender verstehen, der an vielen Stellen einfach nur genervt ist.

    • Werner sagt:

      "Tja, jede Organisation hat so ihre (organisatorischen und KnowHow-) Probleme und Prioritäten … Und manche (insbesondere in der Führungs- und Controlling-Etage) meinen, das man in der EDV wie auch sonst im Leben "Einmal kaufen und einmal bezahlen und ewig nutzen" funktioniert …"

      Ja, das habe ich von Kollegen auch schon mehrfach gehört. Komischerweise akzeptieren die gleichen Chefs, dass ihr Auto regelmäßig in die Werkstatt muss – was sich mit einmal kaufen, einmal bezahlen und ewig nutzen ja als nicht kompatibel erweist.

      Was für ein Glück habe ich diese Probleme hier nicht.

  2. R.S. sagt:

    Ich frage mich, wer denn noch Exchange 2010 am laufen hat.
    Exchange 2010 ist schon vor 5 Jahren aus dem Support gefallen, Exchange 2013 auch schon vor 2 Jahren.
    Aber ich sehe in dem Ende der Möglichkeit der Ordnermigration zu Exchange online kein wirkliches Problem.
    Holt man sich eben eine Billiglizenz von Exchange 2016 und migriert erst von 2010 auf 2016 und dann von 2016 nach Online.

    • Carsten sagt:

      Die Lizenzen sind unter Umständen nicht mal nötig, wenn das Ziel sowieso EX Online ist. Exchange kann man 180 Tage ohne Lizenz betreiben, was einem mehr als genug Zeit geben sollte alles zu migrieren. Da ich mit der ganzen Cloud Sache nichts am Hut hab, kann ich leider nicht sagen, ob hier die Microsoft Cloud Server einen Unterschied zwischen lizenzierten und nicht lizenzierten Servern machen, wenn es um den Migrations-Job geht. Ich würde aber mal behaupten, das geht ohne Probleme.

      • JanM sagt:

        Oder man geht gleich zu ExO und verabschiedet sich von den öffentlichen Ordnern oder reduziert diese auf ein Minimum und "migriert" den Inhalt dann anderweitig.

        (Ich hoffe einfach mal, dass überwiegend (sehr) kleine Exchange Installationen betroffen sind.)

    • Jonathan sagt:

      Ich bei der letzten Übernahme eines KMU einen Windows Server 2008 vorgefunden, bei dem noch verfügbare (!) Patches fehlten. Dazu Office 2003 (!), Thunderbird mit einer Version aus 2012 und ähnliche schöne Dinge. Also ja, gehen tut alles.

  3. Chris sagt:

    Naja, sind wir mal ehrlich, in den meisten Fällen ist hier kein echter „Admin" in der Verantwortung, sondern ein externer Dienstleister in Kombination mit einen Entscheider, worauf hin mal der Server eingerichtet wurde.

    Wahrscheinlich ist der Entscheider von damals nicht mehr da,m (der Klassiker), der Dienstleister wurde als Kostenfaktor gekündigt (ein Hoch auf das BWL
    Controlling) und am Ende ist da einfach nur irgendwer der irgendwie weiß wie man ein Postfach anlegt.

    Oder die Zahlenjongleure habe realisiert das man nicht nur ein neuen Exchange Server braucht, sondern auch ein neuen Windows Server und damit auch neue Windows User und Exchange User Cals, Dann hat man beschlossen das man ja keine Mehrwert in der Funktion hat und alles durchlaufen lässt.

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