Kurzes Update in eigener Sache. Hatte ja am 13. August 2025 im Beitrag Reduzierte Aktivitäten/Moderation angedeutet, das ich im Haus mit dem Fuß umgeknickt bin. Dachte zwei Tage Eisbeutel und ist wieder gut. Trifft leider nicht zu, die Geschichte plagt mich seit einer Woche massiv. Ich werde auch weiterhin nur im Notbetrieb hier bloggen – aber als Blogger ist mir mal wieder (buchstäblich) eine Geschichte drum rum "auf die Füße gefallen" – hier mit Kollateralschaden. Es geht um Top-Mediziner und -Personal, Fehler, die trotzdem passieren können, ePA & Systemgläubigkeit und mehr.
Bloggender Patient ohne ePA im Medizinbereich
Also: Ich war heute in der Notfall-Ambulanz einer Klinik, weil letzte Woche was schief lief. Und nein, ich habe nicht wie Mister Bean da in der Klinik alles mögliche ausprobiert, sondern bin auf Krücken zwischen Doc und Röntgen, und Röntgen und Doc gehüpft. War super gut organisiert, auch wenn es etwas gedauert hat, weil dort gut was dort los war. Aber weil dir als Blogger ständig die unmöglichsten Geschichten auf die Füße fallen (aua), mal wieder "frisch was aus dem Leben", was wirklich nur mir passieren kann.
Auf dem falschen Fuß erwischt
Doof, im Haus leicht umgeknickt, umgefallen und mit "ist nix passiert" sogar noch einige Kilometer spazieren gegangen – bis der Fuß dick wie Bolle war und nach Tagen immer noch nicht besser war.
So nach dem Motto "erst kein Glück gehabt, und dann kam auch noch Pech hinzu", wurde ich am Freitag sozusagen "am falschen Fuß geröntgt". Konnte ja keiner ahnen, dass der falsche Fuß weh tut.
Ok, ich habe geflunkert – ich mache gerade "Vor ePA Realsatire". War letzten Freitag geplant beim Hausarzt – der mich wegen meines Fußes an eine Radiologie zum Röntgen überwiesen hat. Auf dem Überweisungsschein stand auch alles drauf, was gemacht werden sollte – soweit ich es als Laie beurteilen konnte (ich kontrolliere die für mich lesbaren Daten, da ich auch schon mal eine "falsche Überweisung" in die Hand gedrückt bekam).
Die wissen schon alles …
Also zum Röntgen gepilgert und die (Vor- ePA-Pferde vor der Apotheke kotzen sehen). An der Anmeldung fragte die medizinische Fachangestellte (MFA) "waren Sie schon mal da?" Ich so "wissentlich nein, es sei denn, es wurde kürzlich neu renoviert". Beste Ehefrau von Welt, habe ich ja zum Fahren gebraucht, meinte "vielleicht doch". Erster falscher Fehler. "Moment, haben wir gleich …. ich sehe, sie waren schon mal bei uns." Frau: Wann, was wurde gemacht? MFA: "Was gemacht wurde, kann ich nicht sehen". Ich hatte so meine Vermutung, bestätigte sich später – aber nur so viel: Mit ePA hätte die MFA nach Stecken der Gesundheitskarte (eGK) genau sehen können, wann und wie oft meine Hämorriden schon geröntgt worden sind und was noch da so gemacht wurde.
Born, mit ePA wär das nicht passiert!
Tja, mit ePA hätte da vielleicht irgendwo gestanden "der Fuß ist schon mal geröntgt worden, nehmen wir heute mal das andere Bein, sieht vielleicht genau so lustig mit den Knochen aus". Das Spötteln hätte ich bleiben lassen sollen, das mit dem Röntgen ging in die Hose.
Der Text der Überweisung stimmte möglicherweise nicht mit der Kennziffer für die auszuführende Leistung oder Diagnose überein. Ich konnte zwar sagen "da Aua, Doc sacht 'macht was'", aber medizinische Fachangestellte (MFA) meinte, "ich weiß nicht, muss den Arzt fragen, ob wir den Fuß oder den Kopf röntgen" (ok, schon wieder a bisserl über 'das mit dem Kopf' geflunkert).
Aber ich habe (und das Wartezimmer drei Räume weiter, gleich mit, wie meine Frau später meinte) das Telefonat zwischen MFA und Arzt gehört "Herr Professor, was soll ich machen, auf dem Schein steht …? Patient sagt das …" Wie war das mit dem Glück und der kommenden ePA, wo Du alles sehen könntest? "Schantal, ich habe hier eine Hämorride, soll ich in die vier bei den Kevin schicken?" Gab in meinem Fall wohl einen Ukas "wir machen nach Kassenlage, ähm, ich meinte Aktenlage". Cleverer wäre gewesen, wenn der Arzt geschaut oder jemand beim Hausarzt nachgefragt hätte.
Also geröntgt – muss schon das richtige Bein gewesen sein – aber hey, ich 'abe keine ePA, die mir aber auch nichts genützt hätte, die aber nach Karl Lauterbach "die erforderliche Doppeluntersuchung" erspart hätte (oder auch nicht, je nachdem wen Du fragst).
Du kriege Zettel und Reise in fremde Galaxie
Lange Rede kurzer Sinn, man hat etwas geröntgt, was dem Hausarzt nicht weiter half. Aber hey, ich habe einen Zettel mit QR-Code bekommen, um mir die Röntgenbilder selbst ansehen zu können. Im MVZ habe ich bei der Session keinen Arzt zu Gesicht bekommen – Aktenlage halt eben.
Der Fluch des Alters oder der Technik, oder der SW-Entwickler
Was war mit der Reise zur fremden Galaxie? Ich bin begeistert, auf meinem Android-Smartphone konnte ich mit der Foto-App den QR-Code scannen, und die URL im Browser aufrufen. Macht der moderne Mensch so, und ich wollte mal testen.
Dann sollte ich auf einer Webseite einen Code vom Zettel sowie mein Geburtsdatum eintippen. Den langen Code habe ich mit zwei Anläufen ja noch eingetippt bekommen. Aber was ist es erfrischend, wenn Du Anno 2025 dein Geburtsdatum aus den 50er Jahren des vorigen Jahrtausends in ein Webformular eingeben sollst und der Entwickler nicht mitgedacht hat. Auf dem Android-Gerät bekam ich ein Android-Kalenderblatt angezeigt. Ich hätte monatsweise in die Vergangenheit zurückblättern müssen, wie viel ist 70 * 12 noch gleich? Das Web-Formular der Lösung bietet halt kein Feld, wo Du das Jahr als Zahl eintippen kannst ich hätte so um die 840 Monate blättern dürfen.
Hatte ich 2024 mal in der App der Rhein-Main-Verkehrsbetriebe, als ich mich registrieren wollte. Beste Ehefrau von Welt hörte mich fluchen, und wollte mir zeigen, wo der "Hammer hängt". Gut, ich habe vor 50 Jahren zwar ein junges Mädel geheiratet, aber wir sind dummerweise beide gealtert. Ich hörte sie bei der eigenen Registrierung in der App gut fünf Minuten auf dem Smartphone tippen. Dann kam triumphierend "ich habe mein Geburtsdatum eintragen können, Du immer mit deiner Meckerei". Ich wusste, was kommt, hatte ich doch vorher ein testweise "sehr junges Geburtsdatum" für mich versucht (wollte ich später korrigieren), bin aber im Anschluss an der Eingabe der IBAN und weiteren Daten gescheitert. War irgendwie cool, als das Gegenüber kleinlaut eingestehen musste "ich komme da und da auch nicht weiter". Wir sind bis heute nicht registriert, und fahren halt Auto. First World Problem, wenn Webseiten-Designer oder App-Entwickler U30 sind und von Trivial-Problemen nichts ahnen.
Immerhin, ich sollte die Röntgenaufnahmen laut Ausdruck nur bis zum Stichtag x abrufen können. Ob es irgendwelche Schwachstellen im Web-Interface gibt, um auf andere Daten zuzugreifen, habe ich jetzt nicht geprüft.
Ich habe die Röntgenaufnahme dann am Desktop ausgewertet – dort gab es ein Eingabefeld für das Geburtsdatum bei der Anmeldung und das Röntgenbild sah für mich gut aus. Kein Bruch erkennbar, jedenfalls da, wo geröntgt worden war. Ach, übrigens, ich habe auch die Röntgenaufnahmen von vor 10 Jahren gefunden, die in einer anderen Praxis des Betreibers gemacht wurden. ePA soll das irgendwann flächendeckend liefern, und jeder im medizinischen Bereich kann das einsehen. Von manchen Leuten bejubelt, von mir verflucht, weil Du gläsern wirst. Der Hausarzt hat die Diagnose übrigens letzten Freitag per Fax bekommen – bewährte Technik, funktioniert meist, solange Papier da ist – so geht moderne Medizin.
'Du müsse' in Notfall-Ambulanz
Da ich nach einer Woche immer noch unter "Elefantenfuß-Syndrom" leide, bin ich heute nochmals zum Hausarzt. Der schaute in sein Praxisverwaltungssystem (PVS) und auf die übermittelten Röntgenbilder und fragte: "Was haben die gemacht, hier steht, Sie sind schwanger". Ok, etwas geflunkert, aber der Doc war not amused, weil nicht das geröntgt worden war, was er aufgeschrieben hatte. "Sie fahren jetzt mit der neuen Überweisung in die Notfall-Ambulanz der Klinik in … – die wissen, was sie tun" (der Doc wurde dort ausgebildet).
Und so weiß ich seit heute, wie ein Sprunggelenk mit 70 Jahren auf dem Buckel ausschaut. Aber die Leute waren kompetent, und die Technik war nicht auf Fax angewiesen. Ich fragte, ob der Arzt den Befund faxen würde. Aber er druckte diesen aus und drückte mir den in die Hand.
Damit weiß ich, was mir fehlt und kann dem Hausarzt den Arztbrief mit dem Befund als "reitender Bote" übermitteln (laufen kann ich momentan nicht, aber wo kriege ich auf die Schnelle ein Pferd her). Es werden weitere Untersuchungen erforderlich – möglicherweise eine Op. Sprich: Ich hab mich geexited, da hilft auch kein Patch mehr. Ok, dem Arzt fehlen jetzt die Röntgenbilder der Klinik, eArztbrief klappt mit deren Software wohl nicht.
Die ePA hätte mich gerettet, oder auch nicht
Gibt noch einen kleinen Schwank aus der Klinik, weil der Arzt auf meinen Hinweis den Befund nochmals korrigieren musste. In der ePA hätte mein Medikationsplan vermutlich drin gestanden, wenn das implementiert worden und vom Verwaltungssystem schon unterstützt worden wäre, und wenn der Arzt geschaut hätte, hätte er sofort die Empfehlungen richtig aufschreiben können. Hätte, hätte Fahrradkette – sieht man ja oben.
Als mündiger Patient habe ich mit dem Arzt bestimmte Empfehlungen auf die Verhaltensweise besprochen und sofort auch bestimmte Sachen nachgefragt. Und so kam auf meine Frage das Thema Thrombose und Heparin auf. Brauche ich aber nicht, da ich entsprechende Medikamente nehme. Diese Empfehlung musste also wieder gestrichen werden. Spannende Frage: Schaut ein Arzt zukünftig in die ePA, wenn er nur einen Knochen auf Brüche röntgen soll? Oder sieht der "einmal Heparin, und denkt, immer Heparin?"
Und wenn KI dann noch 'mitdenkt' oder halluziniert, gehe ich dann als Patient unter? Fragen, über Fragen. Manchmal ist es besser, dumm zu sterben – brauchst Du dir auf dem Weg dahin weniger Gedanken zu machen. Sterben werden wir alle, irgendwann, sowieso.
Und die Moral von der Geschicht
Traue niemanden und nichts. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich habe sehr kompetentes Fachpersonal erlebt. Aber es gab auch den obigen Fail, kann vorkommen. Und Doppeluntersuchungen können auch medizinische Gründe haben, worauf ePA-Kritiker immer wieder hinweisen. Daher habe ich das Thema "wegen einiger ePA-Gläubigen" mal etwas ausführlicher beschrieben. In einer idealen Welt könnten ePA-Informationen nutzen. Der Fall zeigt aber, was schief gehen kann.
Aber zurück zum Kernthema. Ich werde wohl weiterhin etwas kürzer treten müssen, bis die Akutphase vorbei ist. Aber hey, wird haben Sommer, und ich hab Eis (leider nur Eisbeutel auf der Haxe).
Der Notbetrieb soll aber weiter laufen (nicht dass ich vor Langeweile sterbe) – und Bloggen am Notebook lenkt vom Aua ab. Aber den vielen Kram, den ich noch in Petto habe, muss ggf. etwas warten – sind noch ein "paar dicke Bretter, die ich bohren will". Es braucht jetzt einfach Zeit, und ja, ich fluche wie ein Rohrspatz, weil ich nix machen kann. Und on Top: Sechs Wochen kein Sport, nix wandern, sondern Orthese tragen.
Kann auch nur mir passieren. Vor etwas über 10 Jahren bei Sport fast aus dem Leben geschossen – und nun fast beim Bloggen umgekommen. Nun ja, ich übe jetzt mal "inne Wohnzimmer-Sessel sitzen und das Innenleben eines Zwangs-Ruheständlers" studieren.
Böse Zungen sagen: Wunsch von beste Ehefrau von Welt "Kannst Du nicht wie jeder anständige Rentner sein, räum den Keller auf und setz dich im Wohnzimmer in den Sessel und lies Zeitung" wurde fast erfüllt (OK, Keller aufräumen hat der Arzt strikt verboten, und wer weiß, vielleicht wäre im Keller ein Regal auf mich gefallen und ich könnte tot sein).
Blicken wir mal positiv und optimistisch nach vorne. Solange die beiden Notebooks (einer mit Linux) nicht streiken, gucke ich hier in den Blog rein, moderiere und versuche, den einen oder anderen Beitrag einzustellen. Oder frei nach guenni gesprochen: "Da haben wir aber noch mal Glück gehabt, dass wir keinen Arm oder die Finger gebrochen haben oder auf den Kopf gefallen geworden sind."
gute Besserung – auch ohne ePA :-)
Oha!
Dann hoffe ich mal, das das jetzt in den richtigen Bahnen verläuft und wünsche eine rasche Genesung.
Aber mit der ePA wäre es wohl noch schlimmer geworden.
Zum Lesen: https://www.t-online.de/digital/aktuelles/id_100856340/elektronische-patientenakte-warum-die-epa-umsetzung-scheitert.html
Die ePA hat aber einen unerwarteten Nebeneffekt: Man kann damit gut Abrechnungsbetrug bei Ärzten aufdecken, siehe obigen Link.
Das hier liest sich wie die Leiden des jungen G – Oh' Weh.
Gute Besserung – viel Geduld – und vielleicht auch mal ein gutes altmodisches Buch der seichten Unterhaltung statt Bloggen Bloggen Bloggen.
Such doch mal einen Co-Blogger oder Autor der den einen oder anderen Artikel nach Günni blogged – finde das bei Linux News durchaus gelungen.
Gutes, altmodisches Buch könnte mir auf die Füße fallen. Aber ich habe in der On-Leihe die letzten zwei Wochen zwei, drei eBooks gelesen – gute Sachen drunter. Wollte sogar im Bücher-Blog eine Rezension drüber schreiben. Aber da ist mir das mit dem Buch auf dem Fuß zwischengekommen ;-).
Wünsche gute Genesung!!
Hat der Substring in der Salbe was zu bedeuten? H-ePA-rin 😉
haha
get well … wir brauchen Dich.
Gute Besserung!
Bei der Datumsauswahl unter Android kann man normalerweise im Datums-Dialog auf das Jahr klicken und dann einfach das Jahr durchscrollen. Das ist nicht sonderlich intuitiv, klappt aber eigentlich in fast allen Datums-Dialogen unter Android, die den aktuellen Monat anzeigen.
Ich habe es nicht mit dem Datum hinbekommen – hab das Jahr natürlich sofort angetippt – nix passiert.
Diese monatsweise-zurückscroll-Funktion hatte ich auch bei der DB, als ich mich recht spontan (und nach OK durch den Zugchef) in einen ICE gesetzt hatte und erst dann versuchte, über mein Smartphone ein Ticket zu erwerben. Zwar mußte ich (noch) keine 840 Monatsklicks zurückspulen, aber auch bei mir dauerte es eine ganze Weile. Und dann durfte ich mich mit den Online-Bezahlfunktionen beschäftigen, was noch länger dauerte.
Bzw. dauerte es so lange, daß dann niemand mehr kam, um das erstandene Ticket zu kontrollieren..
Gute Besserung und nimm es bitte weiter mit Humor… ist eh das Einzige was in dieser Welt hilft.
Wenn der Arzt sagt: der Fuß muss hoch – dann dran halten! Nur "irgendwie" den Fuß auf den Schreibtisch oder das Regal daneben packen funktioniert nur so halb, an die Tastatur kommst du dann eh nicht vernünftig ran.
Die Trombose-Spritzen müssen rein (10 Tage oder so), musste bei mir auch meine Frau setzen.
Bei mir ist das knapp ein Jahr her, nach drei Monaten gings wieder fast normal, aber hin und wieder gibts noch Beschwerden.
Danke für die Ratschläge. Aber es kommt auf den Einzelfall an. Zum Thema deiner Thrombose-Spritzen und "müssen": Normalerweise ja, in meinem Fall nein! Da lobe ich mir ein "Fachgespräch" von Patient zu Arzt, denn es gilt nicht "doppelt gemoppelt hält besser", sondern kann echte Probleme bringen. Ich hatte es wegen massiver Hautunterblutungen angesprochen, weil ich das Anti-Koagulationsmedikament vorübergehend reduzieren wollte. Im übrigen hatte ich das Thema vorher auf dem Radar und habe im Bett die "Venenpumpe" (kennt man von Langstreckenflügen) aktiviert (ging trotz lädiertem Fuß), um das Thrombose-Risiko zu senken. Irgendwo muss sich das Bloggen für 50Plus, u.a. über Gesundheitsthemen, ja mal auszahlen …
Zum Fuß hoch: Ich bin ja Kind der 50er und 60er Jahre, wo bei so was mit essigsaurer Tonerde gekühlt wurde – Arzt wurde nur mit Kopf unter Arm aufgesucht. Von daher hatte ich den Plan, diese ganze Orgie, wie oben angerissen, zu vermeiden. Gut, ging bei mir, auf Grund des Verlaufs jetzt nicht anders. Den Kopf unterm Arm ging aktuell nicht, muss ja mit Krücken laufen, da ist kein Arm mehr für die Kopf frei. Läuft jetzt vieles im Ausschlussverfahren: Ich bin nicht schwanger, muss nicht wegen frischer Frakturen operiert werden … Aber "Fuß hoch", signalisiert mir alleine schon mein Körper mit Schmerzen und Schwellungen. Um den empirischen Weg zur Heilung abzukürzen, habe ich dem Arzt am Ende der Session ganz konkrete Fragen gestellt und ganz konkrete Aussagen erhalten. Genau dadurch wurde das Heparin-Thema abgeändert.
Ach ja, Keller-Aufräumverbot hat mir am besten gefallen ;-).
PS: Information und Wissen ist alles, hatte hier die Gelegenheit, die Tage vorab etwas zu recherchieren. Bei meinen Kardioproblemen in 2024 bin ich unwissend in das Arztgespräch, und wurde quasi überrollt. Ich habe zwar Fragen gestellt, konnte die Antworten aber nicht richtig einordnen, und habe suboptimale Entscheidungen getroffen. Erst von engagierten Kardiologen kamen später die Antworten, die ich vorher gebraucht hätte – die junge Ärztin am Anfang der Behandlungskette ging nach Leitlinien der DGfK vor (nicht falsch, aber auch nicht immer optimal, mit Wissen hätte ich "können wir das xxx sofort machen" gefragt). Heute kenne ich auch diese Leitlinien, weiß den CHA2DS2-VASc-Score zu bestimmen und hätte bestimmte Behandlungsschritte abgekürzt und wäre schneller durch die möglichen Optionen durch gewesen. Da lobe ich einen jungen Kardiologen, der mich in einem Gespräch auf die Chance, mich medikamentös aus der Bredouille zu holen, hinwies (es gab eine 50:50-Chance, dass es klappt, aber Risiken und Nebenwirkungen). Dort konnte ich mit dem Arzt eine für mich passende Entscheidung treffen, weil ich viele Parameter kannte und bewerten konnte. Waren zwar ekelige 2 Monate, aber mit der letzten Pille der Packung kam ich genau 2 Tage vor dem Kardioeingriff raus – und dann lief alles optimal. Für Leute, die irgendwann vor dieser Situation stehen und vor allem von Ängsten geplagt werden, habe ich Inneneinsichten hier beschrieben. Kann halt nicht jeder Patient. Und mir hat es geholfen, angstfrei in jeden Eingriff rein zu gehen, weil ich mich breit informiert hatte. Ich weiß nicht, ob es jedem so klar ist, wir leben in einer Zeit, in der es noch nie so einfach war, sich Wissen abzurufen. Es gibt tolle Ärzte – Kardiologen, Kieferchirurgen, Orthopäden etc. – die diverse Themen auf YouTube thematisieren, und das sehe ich mir vor bestimmten Eingriffen halt auch an. Man sollte halt filtern und bewerten können, um nicht auf Unsinn hereinzufallen. Aber ich meine, man hat schnell heraus, wie man Spreu vom Weizen trennen kann.
Und wir haben eigentlich tolle Ärzte – zumindest viele, die mich behandelt haben. Schief geht es, wenn der Patient nicht wirklich informiert ist und nicht wirklich entscheiden kann und "wir machen das mit den Fähnchen" durchschlägt. Erinnere mich an den O-Ton meines Hausarztes nach meinem schweren Sportunfall mit partieller Querschnittsymptomatik: "Suchen Sie sich die für Sie optimalen Behandlungsoptionen aus. Sie wissen als Patient besser, was hilft, als ich als Hausarzt. Ich unterstütze alles." Und als ich mal direkt fragte, was die nächste Überweisung zur Neurologin in einem halben Jahr bringe (ich musste Monate auf einen 5 Minuten-Termin warten), stutzte er, grinste, und meinte: "Ok, lassen wir das, hat bei Ihnen keinen Sinn. Ich schicke Patienten aus psychologischen Erwägungen gerne da und da zum Facharzt, da geht es denen einfach besser."
Gute Besserung, Günther. Da must du wohl ein paar Tage die Füße still halten :-)(Flachwitz Ende)
Gute Besserung!
Ansonsten ist älter werden aber spannend…
Gute Besserung!
Dicke Haxn sind nur im Restaurant auf dem Teller gut, frisch gegrillt oder als "Hasbl" gepökelt und im Sauerkraut gekocht, jedenfalls war das für mich bisher immer so. Am eigenen Fuß muss man das nicht haben. Viele Jahre, nach Ausflug in den Pfälzerwald, in den Holidaypark oder ins Technikmuseum war ein erfolgreicher Tagesabschluss im Bayrischen Wirtshaus vor dem Dom zu Speyer Pflicht, die bestn Haxn weit und breit, sonst müsste man weit jenseits von Würzburg fahren, vielleicht sogar bis in die Stadt, die angeblich wie Rom (und diverse andere in der Antike gegründeten Städte) auf 7 Hügeln dies und jenseits der Isar erbaut wurde, um das Niveau wieder zu erreichen. Jetzt im Juni, wo es mal drauf ankam, wir hatten einen südenglischen Gast dabei, den wir in die bayrischpfälzische Küche einweihen wollten, waren diese Haxn dort eher ungenießbar, was ein Reinfall. Der Brite hat klugerweise allerdings unseren Preisungen wiederstanden, auch Saumagen war ihm zu suspekt, und einen Cheeseburger bestellt, hatte noch "Kulturbanause" gedacht, aber er hatte wohl intuitiv Recht… Die Suche nach der neuen perfekten Haxe ist somit wieder eröffnet…
Aber nichts destotrotz, auch mit dicken Haxn, eisgekühlt, Fuß hochgelegt, lässt es sich doch weiterhin gut bloggn, oder?
Gute Besserung!
Ps. Wirds nicht langsam Zeit für einen Rollator? (Auch der hindert nicht beim Bloggn)
Saumagen kann ich verstehen – Haxen brauche ich auch net. Zum Gast: Mir fallen "unsere Japaner" ein, die in den 90er Jahren für ein Projekt kurz zu uns kamen, und in der Schweiz mit "Rösti und Co." beaufschlagt wurden. Die Kollegen haben gelacht, weil die Techniker einen Sack Reis mitgebracht und während des Trainings abends selbst gekocht haben. Hab mir damals nichts bei gedacht, später still Abbitte geleistet.
Wenn ich nach 2 Wochen Arbeitsaufenthalt aus der japanischen Provinz, wo ich japanisch gelebt und gegessen habe, nach Deutschland zurück kam, habe ich mich – nach dem 1. Mal – nach der Rückkehr von weiteren Aufenthalten in Japan mit Toast und Zwieback gut eine Woche langsam wieder an die schwere deutsche Küche herangetastet – und nach dem 1. Rückflug auf jeglichen Alkohol sowie Buttercreme-Törtchen an Bord verzichtet.
Ja, ja, die Lagerfeuergeschichten, die ich als Opa den Enkeln am Lagerfeuer erzählen kann – so ich durchhalte – werden immer umfangreicher ;-). Ich glaube, ich sollte mal anfangen ein Buch zu schreiben "wie Du zum Blogger wirst und dann nicht mehr aufhören kannst, weil dir immer neue Geschichten auf die Füße fallen". Aber mein Bratkartoffel-Kochbuch, mein Buch mit japanischen Erlebnissen etc. habe ich nie (wegen absehbarer Erfolglosigkeit) umgesetzt. Obwohl, wenn ich mir die Abrufzahlen mancher Artikel in meinem Japan-Blog anschaue, das Buch hätte, wenn die Leute es genau so oft gekauft hätten, ein "Seller" geworden. Hätte, hätte, Fahrradkette. Hätte ich vor einer Woche im Haus besser aufgepasst, hätte ich jetzt über sinnvolle Themen bloggen können. Jetzt kümmere ich mich wieder um die Haxe und ärgere mich, Frau durfte zum Sport, und ich bin geerdet ;-)
Tja, die kulinarischen Missverständnisse…
Meine (chinesische) Frau wollte seinerzeit, als wir uns kennengelernt haben, unbedingt mal Haxe essen. Weil das in China sozusagen der Inbegriff deutschen Essens ist. Sie war sehr enttäuscht, als ich ihr sagen musste, dass man das im Norden Deutschlands eher weniger bekommt. Irgendwann sind wir dann in einer Touristenfalle doch mal fündig geworden — war entsprechend schlecht.
Und in der Schweiz bekomme ich immer grosse Augen, wenn ich asiatische Gäste — heute ja eher aus China oder Korea denn aus Japan — im Hochsommer freiwillig vor einem Fondue-Topf sitzen sehe. Ich frage mich, wie die das überleben.
Umgekehrt hatte uns ein Gastgeber in Japan mal in ein teures Spezialitäten-Restaurant eingeladen und uns etwas servieren lassen, was er dann nach dem Essen als rohes Pferdefleisch enthüllt hat. Er war ganz offensichtlich enttäuscht, dass wir nicht das grosse Kotzen bekommen haben, sondern wahrheitsgemäss bestätigten, dass das sehr gut geschmeckt habe…
Asiaten und Fondue, Käse, das ist für die doch eigentlich "schlechte, vergorene Milch", Teufelszeugs, und dann noch Laktoseintoleranz dazu, sehr mutige Chinesen, um das authentische Schweizer Feeling zu durchdringen!
Jein. Meine Frau isst sehr gerne guten Käse (insbesondere Rohmilch-Alpkäse oder -Camembert), und Laktose ist in Käse ja nicht mehr drin. Milch pur verträgt sie, wie viele Asiaten, tatsächlich nicht.
Generell ist Fermentiertes in Asien ja durchaus geläufig, vom "Tofu" (was man wörtlich mit "vergammelte Bohnen" übersetzen kann) bis zum berüchtigten japanischen Natto. Nur in der Regel halt eher aus Sojabohnen als aus Kuhmilch, was historisch vor allem auch Gründe der Verfügbarkeit und der Kosten hat: Für guten, aus Frischmilch statt aus Milchpulver hergestellten Joghurt z.B. zahlt man in Japan oder China durchaus 3-4 Euro für einen 400-Gramm-Becher. Immerhin ist er seit 10, 15 Jahren im Zuge der Verwestlichung der Lebensweise relativ problemlos zu bekommen.
Aber Fondue… das liegt nicht nur Asiaten sehr schwer im Magen und wird von Einheimischen daher niemals bei 30 Grad, sondern ausschliesslich im Winter gegessen.
Ja, Camenbert au Lait Cru, bessde vom Bessden. Hier leider nicht so häufig zu finden, oder 30% teurer als der Camenbert aus pasteurisierter Milch. Mit Handkäse bin ich auch befreundet.
Leckere Themen hier, Pälzer Saumagen, hmmmmm…
Bratkartoffel-Kochbuch klingt spannend! 365 verschiedene Varianten, das wäre doch mal eine Marktlücke! Jedenfalls, wenn ich eine Fernreise hinter mir habe, muss ich mich auch immer erstmal wieder mit Handkeees mit Musik und Ebbelwoi "erden", dem Bauch signalisieren "bin wieder dahaaam", insbesondere mit dem Zusatz "die wilde Party der Darmflora kann jetzt beendet werden" wenn ich aus Südostasien zurück kehre. Die Asiaten sind da pragmatischer, die bringen ihre Erde (Reis) öfters mit, weil sie glauben, hier gäbe es keine, dabei haben wir im Po-Delta, in der Camarque und in Südspanien doch global bedeutende europäische Reisanbaugebiete, die sogar ein spanisches Nasi-Goreng, die wunderbare Paella, hervorbrachten, und das italienische Risotto nicht zu vergessen! Aber so tickt die Welt, aus den 1970ern erzählte Opa immer von Amerikanern in seinem Hotel, die aus der USA tatsächlich Butter fürs Frühstück mitbrachten, weil es hier ja keine gibt, das in Teilen amerikanisch besetzte Westdeutschland war ja Buttermangelgebiet, wie wir alle wissen.
Zum Bratkartoffelbuch – gab einen ausgearbeiteten Plot im Kopf – aber auf dem Weg zum 1. Michelin-Stern bin ich der Branche verloren gegangen. Die Story habe ich mal drüben im 50 Plus-Blog, mit einem Augenzwinkern, in den Artikel Der Kochunfall: Mousse au Chocolat … gegossen.
> Hätte ich vor einer Woche im Haus besser aufgepasst, … ;-)
Hättest _danach_ auf den Spaziergang verzichtet, wäre es auch besser ausgegangen.
Nun ja, auch im Alter lernt man noch dazu.
Weiterhin gute Besserung.
Ich sag nur nur ein Wochenende im bayrischen Andechs, so richtig stilecht mit einer Melange aus Essens- und Biergeruch in einem großen Speisesaal, wo die "trinkgeldfreundlich gekleideten" Wirtsfrauen, keine zierlichen Püppchen, mit Humpen und Platten bewaffnet zwischen den Tischen huschen.
Ja das sollte man sich – gerade wenn man jenseits des "Weißwurscht-Äquators" lebt, einmal im Leben gegönnt haben ;-)
Gute Besserung…
Muss ich was falsch gemacht oder falsch verstanden haben – mein letzter Arbeitgeber (als ich noch anständiger Arbeitnehmer war) hatte viele Werke in Bayern. Ich habe nie Trinkgeld von den Wirtsfrauen bekommen … und erinnere mich an einen Schwank, wo mir nach Feierabend in einem Festzelt ein 1 Liter Bierhumpen vorgesetzt wurde. War nach dem ersten Vierteil besoffen, als ich das Teil nach 1 1/2 Stunden leer hatte, war ich wieder nüchtern. Die stämmigen Damen rings auf den Bierbänken im Festzelt hatten derweil bereits drei von den Dingern geleert. Bin damals zum Schluss gekommen: Brauche ich definitiv nicht nochmals – und Hofbräuhaus oder Andechs kann man mal besucht haben (meine Verlage lagen in München), braucht es aber nicht ständig – genau wie Wiesn.
So bin ich eben: Setze mich auch gerne in eine Fußgängerzone und beobachte die Leute. Da kriegst Du die besten Geschichten aus dem Leben – wenn ich Komiker wäre, ginge mir der Stoff nie aus. Als Blogger wird es ein wenig schwierig, aber da finde ich die Themen an anderen Stellen.
Ich wünsche Dir eine Gute und möglichst schnelle Genesung.
Das hast Du richtig gut geschrieben, so wie Deine Japan Geschichten :-)
Gute Besserung!!!
Steffen
Gute Besserung aus der Schweiz
Dazu zwei "dumme Sprüche":
1. Unkraut vergeht nicht!
2. Gute Ware hält sich!
Der zweite gefällt mir besser.
Auch von mir gute Besserung!
Falsche Befundeinträge sind offenbar leider eher die Regel, anstatt die Ausnahme.
Bin leider auch schon etwas älter u. auch gezeichnet (~>=2x im Jahr Notarzt u./od. Krankenhaus). Kontrolliere alles, anfangs weil ich es wissen will, später weil es um meine Gesundheit geht.
Ergebnis: So gut wie kein Befund ohne Fehler.
Und diese Falschangaben würden dann in der ePA zementiert. Schon schlimm genug, dass heutzutage diese "Infos" an die mitbehandelnde Ärzte gehen, sofern diese nicht direkt von mir, mit Anmerkungen versehenen, den Arztbrief erhalten.
Alles sehr gruselig
Liebe Grüße
Kenne ich.
Meine Mutter war beim Facharzt, der hat Röntgenaufnahmen gemacht und dann zu meiner Mutter gesagt: "Da ist nichts…." und dementsprechend gabs keine Behandlung.
2 Jahre später in der Fachklinik hat sie dem Stationsarzt die alten Röntgenbilder gezeigt.
Dessen Kommentar "Ja, da ist das schon deutlich zu sehen….".
Ging mir mit einem Mittelfußbruch auch so. Nur habe ich die Bruchlinie zu Hause erkannt u. meinen Hausarzt – entgegen dem Befund – darauf aufmerksam gemacht. Erg.: 6 Wochen diesen Spezialschuh tragen (die richtige Bezeichnung ist mir grad entfallen).
Und Wahnsinn: Bei meiner besseren Hälfte wurde in die Krankenakte fälschlicher Weise vorhandener Brustkrebs eingetragen.
Übrigens: Patientenverwechslungen bei Namensgleichheit passieren häufig.
Meine Mutter ist deswegen auch tot, übersehener Mund/halskrebs. Als dann endlich klar wurde sah man es auch in den ersten Aufnahmen 2 Jahre zuvor. War nur zu spät. :(
Weiterhin "Gute Besserung"!
p.s.: Ein Zitat was mir gefällt aus dem Film "Sieben": Die Welt ist so schön und wert das man um sie kämpft – dem zweiten Teil stimme ich zu!"
Sehr amüsante Geschichten, wenn sie nicht eigentlich so ernst wären!
Gute Besserung, und man kann Blog-Beiträge auch in Ruhestellung diktieren, falls der Entzug zu groß wird ;-) .
Gute Besserung!
Wünsche gute und schnelle Genesung!
Und vielen Dank für den "launigen" Patientenbericht – voll aus dem Leben gegriffen!
Bitte weiter so!
Dann gute Genesung weiterhin.
Den Seitenhieb mit Mr. Bean fand ich herrlich, wird nicht unbedingt jeder den Kontext kennen bzw. mögen. ;-)
Wäre ja fast vor Lachen vom Stuhl gefallen und hätte mir womöglich auch weh getan.
Gute Besserung und weiter so – mit dem Schreiben, nicht mit der "Selbstverstümmelung" :-)
Auch von mir gute Besserung. Über Mr. Bean im KH musste ich schmunzeln. Den hatten wir neulich erst mit unseren Kids (5 & 9) gesehen.
Und ja, für manchen Arzttermin wartest du ewig, und wenn du dann den Termi hast, ist das eigentliche Problem mitunter schon erledigt… Aber es geht auch anders. ZA-Wechsel ging recht fix.
Also, halt die Beine still und genieße das Genesen. Wozu hast du beste Ehefrau von Welt :o)