Nur 44 Prozent der Unternehmen können einen sicheren KI-Betrieb garantieren

CopilotSpannende Erkenntnis einer Umfrage von Delinea: Während die Mehrheit der Unternehmen (93 Prozent) selbstbewusst davon ausgeht, dass ihre KI-Systeme vor Eingriffen und Manipulationen geschützt sind, besteht diese Sicherheit tatsächlich lediglich bei 44 Prozent.

Ich hatte hier im Blog ja durchaus über die Risiken des KI-Einsatzes berichtet. Die Gefahr, dass sensible Daten oder Geschäftsgeheimnisse abfließen, ist durchaus real. Bereits im September hatte Delinea mich mich Daten zu diesem Thema versorgt – und ich stelle mal deren Informationen hier im Blog ein. Delinea ist ein Anbieter von Privileged-Access-Management (PAM)-Lösungen für moderne, hybride Unternehmen.

44 % der Unternehmen sind geschützt

Der Anbieter hat eine Studie zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) in Verbindung mit Identitätssicherheit in Auftrag gegeben und dazu Unternehmen befragt. An der Umfrage haben vom 08. – 10. Juli 2025 weltweit 1.758 IT-Entscheidungsträger, 251 aus Deutschland, Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Australien, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten teilgenommen.

Demnach bestätigen lediglich 44 Prozent der Befragten, dass ihre Sicherheitsarchitektur vollständig für den sicheren Einsatz von KI gerüstet ist – und das, obwohl sie insgesamt großes Vertrauen in ihre aktuellen Fähigkeiten haben.

Die Umfrage offenbart eine beträchtliche Kluft: Einerseits verlassen sich Unternehmen auf die Strategien, mit denen sie ihre KI-Systeme absichern, andererseits weisen ihre KI-Tools erhebliche Funktionsdefizite auf. Obwohl 93 Prozent von ihnen glauben, dass sie ausreichend Maßnahmen ergriffen haben, um ihre Machine Identities vor KI-gestützten Manipulationen und Angriffen zu schützen, haben tatsächlich nur 61 Prozent vollständige Einsicht in sämtliche Identitäten.

Große Defizite in Unternehmen

Lediglich 48 Prozent haben Identity Governance für ihre KI-Systeme eingerichtet. Diese eingeschränkte Sichtbarkeit kann unter anderem kritische Folgen für Unternehmen nach sich ziehen, die Agentic AI implementiert haben – laut Umfrage sind das 66 Prozent der befragten Unternehmen. Denn dieses Defizit macht die KI-Agenten anfällig für verschiedene Risiken wie ungeprüfte automatisierte Entscheidungen oder den Zugriff durch Cyberkriminelle.

"Agentic AI braucht Agentic Security", so Andreas Müller, VP Enterprise Sales Central & Eastern Europe bei Delinea. "Unternehmen müssen ihre Herangehensweise an Identitäten ändern und adaptive, risikobewusste Systeme aufbauen, die jede Aktion verifizieren und absichern – unabhängig davon, ob sie von Menschen oder Machine Identities ausgelöst werden. Im Gegensatz zu klassischen rollenbasierten Ansätzen erfordern gerade KI-Agenten deutlich granularere und dynamischere Identity-Access-Kontrollen. Darüber hinaus ist es für jedes Unternehmen entscheidend, ein umfassendes KI-Governance-Modell zu etablieren, damit sie die Technologie sicher und im Sinne ihrer Zweckbestimmung einsetzen kann."

Ergebnisse der Studie im Überblick

Nachfolgend fasse ich die wichtigsten Ergebnisse aus der Studie in einem kurzen Überblick zusammen:

  • Weitverbreiteter Einsatz von KI innerhalb des KI- und Security-Betriebs: Die Mehrheit der Unternehmen (94 Prozent) setzt KI im Rahmen ihres IT-Bertriebs in irgendeiner Form ein. Mehr als die Hälfte (60 Prozent) nutzt im Speziellen Generative oder Agentic AI. Bei 40 Prozent der Unternehmen kommen KI-Agenten zur Verbesserung des Sicherheitsbetriebs zum Einsatz.
  • Schatten-KI bleibt eine Herausforderung: Über die Hälfte der befragten Unternehmen (56 Prozent) sagt, dass sie mindestens einmal im Monat von Problemen mit Schatten-KI betroffen sind. Ein Drittel (32 Prozent) erlebt solche Vorfälle sogar mehrmals monatlich. Dies unterstreicht die Herausforderungen, die mit unerlaubter KI-Nutzung einhergehen.
  • KI-basierte Sicherheitsrisiken: Für Unternehmen gelten die folgenden KI-Risiken in Bezug auf Identitätssicherheit als besonders akut:
    • KI-generierte Phishing-E-Mails und Deep Fakes
    • Diebstahl von Anmeldedaten mithilfe von KI
    • Agentic-AI-Systeme mit unautorisiertem Zugang
    • Unerlaubter Einsatz von KI-Tools
    • Intransparente KI-Zugangsprozesse

Trotz des breiten Einsatzes von KI scheint in vielen Unternehmen eine große Lücke im Bereich der KI-Governance zu klaffen. Lediglich 57 Prozent von ihnen berichten von akzeptablen Nutzungsrichtlinien für KI-Tools; nur 55 Prozent nutzen Zugangskontrollen für KI-Agenten.

Dieser mangelhafte Überblick macht Unternehmen anfällig für Risiken, die sowohl von der unerlaubten Nutzung von KI-Tools als auch von unsachgemäß gemanagten KI-Systemen ausgehen.

Die gute Nachricht: Fast die Hälfte der Unternehmen (47 Prozent) ist zuversichtlich, dass ihre geplanten Sicherheitsinitiativen den Einsatz von KI innerhalb der nächsten zwei Jahre noch sicherer machen werden. Da KI IT- und Sicherheitsprozesse zunehmend verändert, müssen Unternehmen der robusten Identity Governance sowie anpassungsfähigen Sicherheitskontrollen höchste Priorität einräumen, damit sie neuen Risiken wirksam begegnen können.

Der vollständige Studienbericht steht nacheiner Registrierung hier zum Download bereit.

Dieser Beitrag wurde unter AI, Sicherheit abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu Nur 44 Prozent der Unternehmen können einen sicheren KI-Betrieb garantieren

  1. Luzifer sagt:

    Durch Befragungen… Aha haben nur mit der Realität meistens nichts zu tun ;-P
    Wenn es wenigstens richtige Audits wären.

  2. Anonym sagt:

    Vermutlich eher bei 4%

  3. Gänseblümchen sagt:

    Und selbst diese 44 Prozent können es ganz bestimmt nicht garantieren. Die glauben es nur.

  4. red++ sagt:

    Ach wie schön, dass niemand weiß, dass ich Copilot+ heiße und alles abgreife, was mir vorgesetzt wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert