DSL-Störung: Netzteil der FRITZ!Box gestorben

Hier noch ein kurioser Fall aus dem Raritätenkabinett DSL-Störung. Ich nutze seit vielen Jahren DSL mit einer FRITZ!Box 7170 zur vollsten Zufriedenheit. Aber plötzlich hatte ich immer wieder Abbrüche im Netzwerk oder fehlendes Internet. Kurzer Abriss, wie ich der Ursache auf die Spur kam.


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Jahrelang nix zu meckern …

In den ersten Jahren gab es aber im Hinblick auf den DSL-Anschluss nichts zu meckern. Die 1024 kBit/s Download- und 160 kBit/s Uplodad-Geschwindigkeit wurden sauber erreicht – das reichte i.d.R. (nur bei fetten Downloads hätte man etwas mehr Power gebraucht). Telefonieren konnte ich über ISDN und auch Faxen ging – wenn es auch selten zum Einsatz kam.

Ganz selten gab es mal DSL-Fehler (hatte den Eindruck, das die im Winter, bei Schneefall und Matchwetter auftraten). Aber die Fehler waren irgendwann am Folgetag weg und es lief wieder monatelang störungsfrei. Irgendwann habe ich bei mir auch einen losen Draht in einer Klemmleiste des Telefonverteilers gefunden, der für schwankende Dämpfungswerte in der FRITZ!Box verantwortlich war.

Irgendwann im April 2013 gab es dann zwar mal über Tage immer wieder Netzwerkverbindungsabbrüche zur FRITZ!Box – konkret wurde sporadisch eine verminderte Konnektivität (fehlendes Internet) angezeigt. Die Meldung an den Provider 1&1 ergab kein Ergebnis – und plötzlich lief es. Dauerte aber nur kurz und das Problem trat wieder auf.

… aber die Hardware ist gestorben

Da ging mein Blick routinemäßig unter den Schreibtisch, wo die FRITZ!Box sitzt. Ich konnte an den LEDs der FRITZ!Box sehen, dass diese häufiger neu startete. War schon drauf und dran, in den nächsten Elektronikmarkt zu fahren, um eine neue FRITZ!Box zu kaufen. In einem Impuls habe ich mir aber ein Digital-Voltmeter geschnappt und gemessen. Bewaffnet mit diesem Messgerät habe ich dann ein sterbendes Netzteil der FRITZ!Box 7170 ausgemacht. Lieferte mal die Ausgangsspannung, brach dann aber kurzfristig auf 1 Volt ein.

Netzteil_thumb1

War ein Glücksfall, das sich das sofort bei den Messungen sehen konnte. Dann war klar, dass die FRITZ!Box irgendwann das DSL-Modem zumacht und auch häufiger neustarten musste.

Laut AVM ist es zwar kaum möglich, da die Steckernetzteile kaputt gehen. Also habe ich die Probe auf's Exempel gemacht. Netzteile fliegen hier in meiner Elektronikkiste zur Genüge herum – ein Exemplar, dessen Ausgangsspannung passte und welche die erforderliche Leistung lieferte, war vorhanden. Lediglich die Polung des Hohlsteckers passte laut Messung nicht zur FRITZ!Box.

Also habe ich das Kabel per Seitenschneider durchtrennt und mittels Lüsterklemme (als alter Elektriker hat man so was immer zur Hand) in der benötigten Polung angeschlossen. Anschließend lief die FRITZ!Box wieder wie am ersten Tag. Nach einer Woche habe ich AVM das Ergebnis mitgeteilt und bekam ein neues Steckernetzteil – seit dem läuft die FRITZ!Box ohne Beanstandungen.


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2 Antworten zu DSL-Störung: Netzteil der FRITZ!Box gestorben

  1. Peter Thaus sagt:

    Zur Aussage, dass es kaum sein kann, dass die Netzteile sterben: bei mir daheim ist das Netzteil gestorben, bei meiner Mutter auch, ebenso in der Firma. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass die Teile wie die Fliegen verrecken. Mir ist nur aufgefallen, dass es bei Amazon Ersatznetzteile mit 1,4 A gibt. Bei den mir bekannten Ausfällen waren es jeweils 1 A Netzteile. Anscheinend waren die Netzteile schlicht zu knapp dimensioniert und sterben im Laufe der Zeit.

  2. Edelmann sagt:

    In den (Stecker)-Schaltnetzteilen (auch in denen von AVM) sind oft nur kleine (zb. 4,7µF) Elektrolyt-Kondensatoren verbaut. Diese wären zur Spannungsstabilisierung unzureichend, daher befinden sich die eigentlich relevanten Elko in den per Steckernetzteil betriebenen Geräten, wie zb. Router. Dort findet man ein oder mehrere Elko mit Werten zw. 1000µF bis 4700µF.
    Elektrolytkondensatoren sind elektronische Bauteile die Bauartbedingt mit der Zeit verschleißen. Sie enthalten eine Flüssigkeit (Elektrolyt) welches durch Wärmeeinfluss eintrocknet / verdampft. Meist sieht man den Bauteilen den Verschleiß äußerlich nicht an. Kann jedoch sein das sie etwas Aufgebläht sind oder sogar platzen. Wobei das Platzen eigentlich nicht vorkommen sollte, da die Bauteile eine Sollbruchstelle haben. Das Platzen passiert nur bei heftigen Überspannungen.

    Zuletzt betrieb ich eine FB 7390 über zehn Jahre ohne WLAN, ohne DECT, ohne USB zu nutzen, im Keller nur als DSL-Router und für Telefonie via ISDN S0-Bus. Die Energieauslastung war dauerhaft bei knapp über 40%. Hatte nie Probleme mit dem Netzteil. Habe inzw. eine FB 7490 zum gleichen Zweck im Keller (Energie-Auslastung 20%) und die 7390 dient jetzt mit frischen Elkos als WLAN-Accesspoint im Obergeschoss.

    Wer Probleme mit der seit längerem in Dauerbetrieb verwendeten FB hat, wird dies mit einem neuen Netzteil vermutlich nur relativ kurzzeitig lösen können. Da sich die entscheidenden Sieb-Elkos in der Fritzbox selbst befinden, nicht in den Steckernetzteilen … Wer Lesen (Tante Google fragen) und einigermaßen Weich-Löten kann, muss nicht unbedingt Elektroniker sein um die Bauteile selbst Auszutauschen. Damit kann man auch so manchen SAT-Receiver und andere in die Jahre gekommenen Geräte wiederbeleben, statt sie zu Entsorgen und neu kaufen zu müssen …

    (https://www.winfuture-forum.de/index.php?showtopic=224189&view=findpost&p=2056976)

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