Microsoft ist nicht unfehlbar – es läuft einiges schief

Microsoft hat einerseits eine beispiellose Erfolgsgeschichte sein dem Start der Firma durch Bill Gates und Paul Allen hingelegt. Aber Microsoft ist nicht unfehlbar, sondern auch für allerlei Flops berühmt. Nun hat ein Ex-Microsoft-Manager ausgepackt.


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Zuerst: Trotz aller Kritik an Windows 10, Microsoft ist noch nicht auf dem Weg in die Pleite. Im Gegenteil, das Unternehmen macht ordentliche Gewinne in diversen Geschäftsbereichen. Aber: In meiner nun 40 jährigen Berufspraxis (seit 1977 hänge ich irgendwie an der Rechner-Nadel) habe ich so einige Firmen aufsteigen und verschwinden sehen. Digital Equipment, Data General, Tandem Computer, Compac und wie sie alle heißen. IBM und HP haben zwar überlebt, sind (zumindest gefühlt) ein Schatten ihrer ursprünglichen Größe.

Terry Crowley packt aus

Terry Crowley war Microsoft-Manager und Vice President für die Office-Entwicklung. Crowley kam im Rahmen des FrontPage-Zukaufs (Webseiten Tool) zum Unternehmen. Weiterhin war er an der Windows-Entwicklung und an Windows Live beteiligt. Hier gibt es einen älteren ZDNet-Artikel über diese Person. Crowley schreibt immer mal wieder Artikel für hackernoon.com, wie diesen hier.

Die Fehler bei Windows Vista

Die älteren meiner Blog-Leser erinnern sich noch an Windows Vista, was Windows XP ablösen sollte. Microsoft wollte alles besser machen und so 2003/2004 mit dem neuen Betriebssystem auf den Markt kommen. Am Ende dauerte es bis 2007, um Windows Vista, was ein Rohrkrepierer wurde, nach einem Neustart des Projekts auf den Markt zu bringen. Erst Windows 7 konnte viele Scharten auswetzen. Und seit Windows 8 leistet Microsoft sich, zumindest in meinen Augen, die gleichen Flops im Betriebssystembereich.

In einem aktuellen Artikel lüftet Terry Crowley einige Hintergründe, was bei Windows Vista in der Entwicklung schief gelaufen ist. Viele Leute haben über das Vista-Debakel geschrieben, Crowley erzählt eine andere Geschichte aus Insidersicht. Crownley führt folgende Probleme, Versäumnisse und Fehler auf, die zum Vista-Problem beigetragen haben.

  • Microsoft hat die Trends im Bereich der Computerhardware ab 2003 (Single-threaded Prozessoren) falsch eingeschätzt. Windows Vista wurde daher für Hardware entwickelt, die schlicht nicht existierte. Das war schlecht für Desktops, noch schlimmer für Notebooks und desaströs für Mobilgeräte.
  • Die 'Wette' auf C# und Managed Code war schlecht motiviert und noch schlechter ausgeführt. Er macht Bill Gates dafür verantwortlich, weil dieser eine universelle Speicher- und Anwendungs-Infrastruktur forderte. 
  • Das Windows Project Management war bekannt für seine katastrophalen Verzögerungen, die dann quasi ihrer Vollendung entgegenstolperten. Vista war eine Katastrophe und ein Höhepunkt im Versagen der Projekt-Steuerung.

In dem längeren Artikel geht Crowley auf verschiedene Feinheiten der Entwicklung, unter anderen auf die strategische Fehlentscheidung auf Managed C# Code zu setzen, ein. Da war die Entscheidung, ein neues Dateisystem WinFS zu entwickeln, ohne dass es einer Notwendigkeit bedurft hätte (es gab keinen Bedarf für so etwas). Oder man wollte alles auf der Oberfläche mit Avalon (Windows Presentation Foundation) realisieren. Und es gab ein Team, welches Code für Windows Communication Foundation entwickelte. Die Software setzt auf dem Betriebssystemkern auf.

Leider ging das alles gewaltig schief. Nachdem eine Menge Code geschrieben worden war, lief man in massive Performance-Probleme, die von der vorhandenen Hardware nicht aufgefangen werden konnte. Nach drei Jahren Entwicklung wurde das Projekt neu gestartet. Jim Allchin ließ alle neuen Komponenten entfernen und begann das Betriebssystem ohne diese für die Auslieferung fertig zu machen. Parallel wurden die Komponenten bei Microsoft weiter entwickelt (und fielen uns mit Windows 8, 8.1 und 10 auf die Füße).

Am Ende des Tages war es so, dass das Vista-Projekt extrem hinter der Zeit hinterher hinkte. Also zog man Software-Entwickler vom Internet Explorer-Team ab, die dann das Windows-Team in Sachen Avalon unterstützen sollten. In Folge begann die Entwicklung des Internet Explorer zu leiden. Damals wurde der Kern für den Siegeszug von Google Chrome und Firefox gelegt.

Und weil Windows Vista so schlecht auf Low End-Hardware (Netbooks) lief, verpasste Microsoft den Einstieg in den Mobilgerätemarkt und musste den OEMs für Netbooks Windows XP andienen. Der Artikel von Terry Crowley ist sehr lang (ein kürzerer Excerpt findet sich bei MS Power User), zeigt aber am Beispiel von Windows Vista auf, wo Microsoft extrem strategische Fehler beging. Das führte dazu, dass andere Firmen sich diesen Kuchen holten. Beim Querlesen des Beitrags hatte ich verschiedene deja vue-Erlebnisse, wenn ich auf die Entwicklung von Windows 10 schaue. Mal sehen, was wir in ein paar Jahren an Erkenntnissen daraus gewinnen.


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25 Antworten zu Microsoft ist nicht unfehlbar – es läuft einiges schief

  1. RPMX sagt:

    Gelernt hat man aus all dem aber letztlich nichts, die Geschichte wiederholt sich. Auch wenn die Akzeptanz höher ist, als bei Vista. Die gleichen Fehler und Unzulänglichkeiten bei der UWP, gerade was die miese Performance angeht. Es hat schon seine guten Gründe, das die meisten Entwickler UWP ablehnen. Und es ist auch wieder komplett an der Hardware vorbei. Desktop und Notebooks/Laptops sind nun einmal keine Mobile Devices, die UWP's sprechen bestenfalls Spielkinder und DAU'S an. Microsoft spielt keine Rolle im Mobile Bereich und wird es auch nicht. Ich nehme im persönlichen wie im beruflichen Umfeld immer mehr und mehr wahr, das Microsoft sich seine Reputation total zerstört.

    Die meisten privaten Windows Anwender in meinem Umfeld wollen bei Windows 7 bleiben, zumindest wegen der Spiele, gucken sich aber inzwischen auch bei Apple. Andere nutzen Windows 10, aber ausschließlich als Launcher für Spiele, ansonsten Windows 7 oder Linux, weil gelinde gesagt keiner von denen Microsoft mehr wirklich traut. Dieses Aufzwingen von Windows 10 hat viele sehr (v)erschreckt, auch das dieser ganze Onlinezwang und Cloudmist SO krass integriert ist in Windows 10. Ich kriege immer wieder zu hören, das es die Leute einfach nervt, das Windows 10 von sich aus so vermüllt ist mit all dem Kram inzwischen, keine Chance all den Mist und all diese Datensammelei loszuwerden. Und letztlich will keiner was mit UWP zu tun haben, weil die sich längst alle auf ihre Software eingeschossen haben, teilweise viel Geld dafür ausgegeben haben und diese App's letztlich eh nur Spielereien sind. Ich persönlich denke über UWP sowieso noch einmal einiges negativer.

    Und Microsoft glaubt doch nicht ernsthaft, das die im Mobile Markt noch einen Fuß in die Tür kriegen, oder? Wenn Microsoft eines immer und immer wieder bewiesen hat, das sie außer bei Tastaturen, Mäusen und Trackballs mit dem Thema Hardware vollkommen überfordert sind und auch nicht dazu in der Lage, darüber hinaus gehende Hardware zu attraktiven Preisen anzubieten.

    Und Windows 10 für Mobile Geräte zu lizensieren zu lassen? Wofür? Braucht kein Mensch. Mit Android und iOS decken zwei große Datenkraken bereits den kompletten Markt ab. Brauchen wir wirklich noch eine dritte Datenkrake? Nein. Microsoft hätte die Chance haben können, wenn sie die eigene Reputation nicht zerstört hätten. Hätte Microsoft zur Abwechslung mal wieder ein gutes neues Betriebssystem herausgebracht, dem man auch WIRKLICH vertrauen kann und ohne die ganze unverschämte Datensammelei, hätte man sich all die Leute sichern können, denen diese Punkte wichtig sind.

    Aber nein, Microsoft möchte ja lieber ein billiger Abklatsch von Android/iOS sein, hat sich dort munter bedient und alles mit Windows 8.1 als Basis lieblos reingeklatscht und dachte, das man doch dann auch Erfolg haben müsse. Wenn die Leute so viele Android und iOS Geräte haben, müssen sie doch dann auch Windows 10 lieben. Die immer noch recht magere Verbreitung von Windows 10 nach SO LANGER ZEIT zeigt ziemlich deutlich, das dies nicht der Fall ist. Die meisten Leute wollen all diesen Mist nicht, mit dem Windows 10 vollgestopft ist und den man nicht ohne Klimmzüge loswerden kann; schon gar nicht endgültig loswerden kann, weil mit dem nächsten Upgrade eh der ganze Schei* wieder da ist und oft genug Einstellungen wieder zu Microsofts Wohl zurückgesetzt wurden.

    Und was Thema Browser angeht, ist Edge ebenfalls eine Totgeburt.

    Und ja, viele im Bekanntenkreis hatten zwar das Update auf Windows 10 gemacht, aus Neugierde alleine schon. Aber fast alle sind wieder zurück, oder haben es nur als Parallelinstallation und nutzen es kaum (wie gesagt, oft nur als Spiele Launcher). So mag es zwar sein, das es x Upgrades bzw. Aktivierungen gab, aber wieviele dieser Installationen existieren noch WIRKLICH, wieviele werden WIRKLICH hauptsächlich genutzt? DAS wird uns Microsoft selber natürlich nicht verraten. :p

    Microsoft mag nicht pleite sein, aber ich bezweifle stark, das man mit Windows 10 und dem Store wieder auf einem aufsteigenenden Ast ist. Geschweige denn, etwas auf dem Mobile Markt gerissen bekommt.

    • Dieter Schmitz sagt:

      Wenn Microsoft schon zu doof ist, die Nokia-Anwendung HERE vernünftig zu nutzen, wie sollen die da im Mobil-Markt überhaupt etwas erreichen???

  2. derTeichfloh sagt:

    … dem ist wirklich nichts hinzu zufügen …

  3. André sagt:

    das war alles Longhorn, Vista entstand erst nach dem Neustart, aber man hat Avalon als WPF hinüber gerettet aber nicht mehr die UI damit entwickelt.

  4. Phadda sagt:

    Im Consumer Bereich erwirtschaftet bis auf Apple doch eh keiner von den Big Five was. Das Geld liegt im Business Bereich und da gibt es imho nichts was MS das Wasser reichen kann.
    Die Symbios zwischen On-/Offline Welt, mit O365 und Azure AD vs On Premise AD und Office 2016 mit HP x2 Tablet ist einfach gut gelungen. Mobile First passt da auf jedenfall :-)

    • Tim sagt:

      "Die Symbios zwischen On-/Offline Welt… ist einfach gut gelungen"

      …wenn man mal ausblendet, dass die Grundlage für unsere Onlinewelt grad auf einen Abgrund zu rast… egal ob aus technischer Sicht Grenzen erreicht werden, man Hacker und Fehler allgemein betrachtet, oder schlicht den Weg, den Politiker gegen das Netz einschlagen, um das auch von der Seite aus an die Wand zu fahren.
      Und wenns nur angeblich darum geht "Hassrede" und Trollen das Wasser abzugraben, deren Gruppe wie groß im Verhältnis der Gesamtnutzer ist?

      Wie vielen Nutzern fehlen denn bitte die Voraussetzungen, um die Cloud von der alle schwärmen denn überhaupt sinnvoll zu nutzen? Die meisten Verträge, ob nun Fest- oder Mobil, sind einfach ungeeignet dafür.

      • Dieter Schmitz sagt:

        Den jungen Leuten ist die Redefreiheit vollkommen egal. Die denken gar nicht, sondern empören sich über jede abweichende Meinung und halten sich für tolle Demokraten.

        Die Gehirnwäsche war bei den 12- bis 35-jährigen erfolgreich.

        Da kann Maas tun und lassen, was er will.

        • Tim sagt:

          "Die Gehirnwäsche war bei den 12- bis 35-jährigen erfolgreich."

          Genau die Gruppe, die sich dann irgendwann darüber wundern wird, das sie fürs streamen eines Spieles von ihrer mit Twitch verbundenen Konsole eine Sendelizenz benötigen, weil der Staat sie als Fernsehsender einstuft, da sie zum Beispiel mehr als 500 Zuschauer erreichen können… Das Internet hier mit Gesetzen aus der TV Antennenzeit verknüpfen zu wollen, ist einfach nur albern.
          An dem Blödsinn wird ja grade unter der Decke rumgefummelt. Zielscheibe hier natürlich zunächst die "großen" Youtuber.

          Bei den Podcasts ist auf diese glorreiche Idee Jahrelang nie jemand gekommen, aber seit sich das Fernsehen bedroht sieht… schon seltsam.

          Windows 10 hat GameDVR auch von Haus aus an Bord und bietet sich bei jedem Spielstart wie Sauerbier an. Eine Funktion direkt zum streamen wäre hier auch nur noch ein kleiner Schritt, genau wie manche Spiele dies als Feature mitbringen, und schwupp wäre man ein "Piraten"-"Sender"…
          .

    • RPMX sagt:

      Sorry Phadda, aber das entspricht bei weitem nicht der Realität. Die meisten Server z.B. laufen definitiv unter Linux. Sicher laufen die Endgeräte oft unter Windows, aber dann auch meist unter alten Versionen. Das Microsoft FRÜHER mal führend war, ist keine Frage. Aber das war einmal. Gerade durch deren Unsinn mit Windows 8 und folgenden Versionen sind Firmen bei älteren Windows Versionen geblieben. Auch Windows 10 wird bei den meisten Firmen nichts daran ändern.

      Jeder, der auch im Business Bereich unterwegs ist, weiß, wie wichtig die Symbiose zwischen Business und Consumer Bereich ist. Microsoft ist nur dadurch überhaupt damals so groß geworden, das die Privatkunden auch das wollten, was sie von der Arbeit gewohnt waren und umgekehrt. Gerade daher kommt auch die hohe Verbreitung von Windows 7 und zuvor XP. Die mangelnde Akzeptanz von Windows 10 im Consumer und Business Bereich ist es, die die Verbreitung von Windows 10 so bremst, wie es zuvor auch bei Vista und Windows 8 der Fall war. Windows 10 hat zwar eine etwas bessere Akzeptanz, als Vista/8, aber dafür das es mit Drückermethoden versucht wurde, den Leuten aufzuzwingen, sehr mies. Oder vielleicht gerade deswegen mies. Warum sollte man im Business auf etwas umsteigen, was schlechter ist und von den meisten Mitarbeitern abgelehnt wird?

      Das was Du da von wegen Symbiose ansprichst, ist für viele Firmen komplett uninteressant. Warum? Die haben genug schlechte Erfahrungen damit gemacht, das Anwendungen und Datenaustausch immer wieder ausgefallen sind, selbst wenn sie auf einem Server in gleichen Gebäude lagen. Keine Firma, die auf Ausfallsicherheit wert legt, wird sich auf diesen Cloud Blödsinn bei Drittanbietern verlassen. Weder was die Anwendungen angeht, noch deren Daten. Von Leaks und Hackerangriffen wollen wir gar nicht erst reden. Die Firmen, die es doch tun, werden meist von verantwortungslosem Führungspersonal geleitet, welches für noch mehr Gewinn eh über Leichen gehen würde. Oder eben von Firmen, die selbst ihr Geld damit verdienen. Oder durchaus beides.

      Wer, wie ich, testweise mal Daten auf der Microsoft Cloud hinterlassen hatte, um auf diese bei einem Termin zurückzugreifen und dann eine böse Überraschung erlebt, weil ausgerechnet in dem Moment die Server nicht erreichbar waren und man nur eine wunderschöne Fehlermeldung bekommt und dann ohne die Daten dumm vor dem Kunden sitzt, der wird diesen Fehler kein zweites Mal machen.

      Es hat mich schon oft genug geärgert, das bei Microsoft kein Schwein erreichbar war, wenn Windows mal wieder "manuell" aktiviert werden mußte und ich mit Installation und Abbild bis zum nächsten Tag warten mußte. Nein Danke, das brauche ich nicht auch noch bei den Anwendungen selber oder bei anderen Dingen.

      Ehrlich gesagt, kann Microsoft sich diese Symbiose dieses Cloud-Wahnsinns sonstwohin stecken. Microsoft kann genauso wenig wie andere eine 100% Verfügbarkeit und Sicherheit der Server, des Internets oder der Daten GARANTIEREN. Und so lange sollte dieser Mumpitz für jeden verantwortungsvollen Geschäftsmann vollkommen uninteressant sein.

      Wenn schon, dann sollte all dieser Cloud Blödsinn optional sein. Aber nicht Windows vollmüllen. Und was soll ich mit OneDrive, wenn ich bei einem anderen Anbieter bin? Wieso werde ich zur Anwendungsverwaltung weitergeleitet, wenn ich OneDrive deinstallieren will, wenn es dort vorsätzlich gar nicht zu deinstallieren geht? Das Gleiche gilt für all den anderen Mumpitz, mit dem Microsoft Windows 10 vollmüllt. Erst mit wilden Scripts und Tools (von denen man nicht 100% weiß, wie sicher sie sind) kann man wenigstens den meisten Microsoft-Sondermüll loswerden. Das ist nicht professionell, schon gar nicht aus Business-Sicht.

      Genauso, wie Microsoft die Professional zur Home Edition degradiert hat, deren einziger wirklicher Unterschied noch darin besteht, das Bitlocker enthalten ist. Um diejenigen, die bisher die Professional genutzt hatten, dazu zu bringen, in Zukunft die Enterprise Edition zu nutzen? Schlechter Scherz, etwas zu entwerten und zu glauben, das der Kunde schon dumm genug sein wird, noch einmal reinzufallen. Ebenfalls unprofessionell, auch aus Business-Sicht.

      Der Business-Bereich besteht eben nicht NUR aus den großen/riesigen Firmen und für den Mittelstand ist all das, was Microsoft da anbietet, wenig attraktiv. Die brauchen keine Enterprise Edition, die brauchen keine Miet-Software und Miet-Speicherplatz. Und die können schon gar nicht gebrauchen, das die Anwendungen und Daten nicht verfügbar sind, nur weil jemand bei Microsoft ausversehen den Stecker gezogen hat, jemand auf dem Internetknoten sitzt, oder sich gerade mal wieder ein Hacker austobt. Die wollen Sicherheit und Zuverlässigkeit und das zu vertretbaren Preisen. Und all das bietet Microsoft nicht (mehr) an, nicht einmal mit Windows 10 selber.

      Mobile First? Nein Danke. Mobile zusätzlich? Ja, sofern sinnvoll und wenn, wann und wo ICH als Chef es will. Aber nicht aufdringlich erzwungen vom Anbieter des Betriebssystems und nur unter wirklich sicheren und zuverlässigen Bedingungen. Wer dagegen solche Methoden nutzt, wie Microsoft es tut und Daten auf meinen Firmen-Rechnern sammeln will, dem vertraue ich ganz bestimmt nicht mein Business an. Niemals!

      • Hans-Günter sagt:

        "Keine Firma, die auf Ausfallsicherheit wert legt, wird sich auf diesen Cloud Blödsinn bei Drittanbietern verlassen."

        Wir nutzen schon lange für ausgewählte Dienste die AWS Cloud (Amazon Web Services) und haben damit durchaus sehr gute Erfahrungen gemacht. Sowohl was die Performance angeht, als auch das Thema Ausfallsicherheit. Das kannst du beides gar nicht im gleichen Maße nachbauen ohne dafür das zigfache ausgeben zu müssen.

        • RPMX sagt:

          Bliebe abzuwarten, wie lange es dauert, bis es die Firma dann doch einmal trifft. Egal ob Ausfälle der Verbindung, Hacker, usw.

          Wir werden uns darauf jedenfalls nicht verlassen, gerade nach bisherigen Erfahrungen nicht. Und bisher war unsere interne Lösung absolut Zuverlässig. Selbst wenn es mal einen Ausfall beim Internet gab, lief alles problemlos weiter. Das ist uns diese Lösung definitiv wert. Es wird lediglich (vom internen abgesehen) ein weiteres Extra Backup auf einen externen Server gemacht, entsprechend vor Transfer verschlüsselt natürlich. Und das bei einem sehr zuverlässigen deutschen Partner. Amazon als US Unternehmen käme für uns auf GAR keinen Fall in Frage.

  5. Robert Richter sagt:

    "Die 'Wette' auf C# und Managed Code war schlecht motiviert und noch schlechter ausgeführt. Er macht Bill Gates dafür verantwortlich, weil dieser eine universelle Speicher- und Anwendungs-Infrastruktur forderte."

    Wenn ich so etwas höre, wird mir immer schlecht. Solche Sätze zeigen, dass die Leute -die so etwas von sich geben- von C# keine Ahnung haben.

    Ich selbst habe einen kompletten SMTP-Server -quasi als Postfix-Ersatz- zur Spam-Abwehr in C# entworfen. Dieser SMTP-Server verrichtet seit April 2008 auf mehreren Servern seinen Dienst und das absolut performant und zuverlässig. Ich habe in den letzten 17 Jahren mehrere kleinere und einige grosse Projekte mit C# verwirklicht und muss sagen, dass C# und das Framework wohl eine der besten Erfindungen von MS sind.

    "die UWP's sprechen bestenfalls Spielkinder und DAU'S an"

    ABSOLUT Deiner Meinung! Dieser ganze Mobile-Kram (bzw. Mobile-Wahnsinn) ist einfach nur grausam!

  6. Dieter Schmitz sagt:

    IBM ist immer noch der grösste Software-Hersteller der Welt.

    Die arbeiten aber nicht im Consumer-Bereich!

    Warum auch?

    Schliesslich hat man das bessere Betriebssystem OS/2 verschmäht.

  7. deo sagt:

    Bisher ist es so, dass man immer noch die vorletzte Windows Version nutzen kann, die nicht so schlimm ist, wie die neuste. Wenn aber alles Windows 10 ist, dann ist es im MS Universum alternativlos und endlich kann der Durchbruch von Linux gelingen. Außer, MS zieht die Notbremse, was wieder zu befürchten ist. Die Karre ist aber noch nicht genug im Dreck für diesen Schritt.

  8. Kim O. Fee sagt:

    Einer von Crowley's Schlüsselsätzen: "By only exposing functionality at a very high level, they made all their work essentially unavailable to more sophisticated applications (like the Office apps) that would like to tie in at lower levels. It would take 10 more years until the release of Windows 10 before they really resolved these design issues."

    Wie bereits gesagt: Windows 10 ist ein wolkiges Apps-Geschäftsmodell mit einem daran angehängten Betriebssystem. Dass W10 zudem der letzte Dreck ist (… muss wohl so sein, wenn das u.a. für lau und mit Gewalt versucht wird, in den Markt zu drücken) das wissen gar sehr viele User schon lange, intuitiv bzw. aus der direkten Interaktion. Windows 7 war die Grenze des gerade noch Erträglichen, da beißt die Maus keinen Faden ab …

  9. Sherlock sagt:

    Ich nutze Win 10 gerne und es läuft gut. Weiterhin deinstalliere ich das, was ich nicht brauche, das KANN man nämlich. Onedrive ist deinstalliert, der Metro-Kinderkram auch, MS-Konten gibt's natürlich auch nicht. Auch Zwangsupdates muss niemand dulden.

    Win 7 ist im Vergleich mit Win 10 nichts als ein trauriges, verstaubtes Museumsstück. Auch Win 8 war wesentlich besser als Win 7. Um keinen Preis würde ich zu Win 7 zurück wollen. Zuerst mal musste in Win 7 die Classic Shell her, um wenigstens halbwegs vernünftig arbeiten zu können. Sowas braucht man für Windows hoffentlich nie wieder. Ab Win 8 bis 10 ging's glücklicherweise dann ohne dieses Zeug.

    • RPMX sagt:

      Ich schrieb doch recht klar und deutlich, das es mit diversen Scripts und Tools möglich ist. Nur weiß keiner wirklich 100%, was diese Tools evt. noch anstellen. Da ist das Problem. Das kann es einfach nicht sein, das die Leute erst Scripts und potentiell gefährliche Tools nutzen müssen, um diesen Müll loszuwerden. Wer weiß, was z.B. einige dieser Eingriffe bei zukünftigen Upgrades bewirken (könnten).

      WENN so etwas schon von Haus aus mitkommt, MUSS es zumindest auch mit Boardmitteln IMMER deinstallierbar sein. Genauso MUSS diese Datensammelei optional und komplett abschaltbar sein bis runter aufs absolute Minimum (nur Überprüfung der Lizenz). Alles andere geht Microsoft nichts an, wenn der Anwender es nicht wünscht.

      • Sherlock sagt:

        Dann muss ich ebenso deutlich antworten, dass das alles OHNE fremde Skripte und Tools machbar ist. Und was meine eigenen Skripte anstellen, das weiß ich sehr gut. Ich schreibe sie lieber selbst.
        Weiterhin ist Windows nur ein Betrübssystem. Ohne Fremdprogramme machte Windows noch nie einen Sinn. Man muss die Programme und Tools, die man einsetzt, nach den bekannten Kriterien gründlich prüfen und ihnen dann eben vertrauen. Für Win 7 brauchte man leider die Classic Shell, hier hat sie bei bestimmten Aktionen den Explorer abstürzen lassen…

        • Kim O. Fee sagt:

          "Für Win 7 brauchte man leider die Classic Shell, hier hat sie bei bestimmten Aktionen den Explorer abstürzen lassen…"

          Mit anderen Worten: Deine Argumente sind nicht mal im Ansatz repräsentativ bzw. relevant.

        • Gaga sagt:

          Ah jo, man braucht für Windows 7 die Classic Shell … selten so gelacht!
          Autsch! Gruselig zu sehen auf welcher Ebene über die Probleme mit Windows 10 diskutiert wird.

        • RPMX sagt:

          Alter Schwede, Sherlock… Du schreibst ziemlichen Unfug zusammen. Gerade bei Windows 7 brauchte man Classic Shell eben nicht, weil das Startmenu noch voll funktionell vorhanden war. Erst unter Windows 8 / 8.1 war diese notwendig, weil dort das Startmenu entfernt wurde.

          Und wunderbar, WENN Du diese Scripts selber schreiben kannst. Das gilt für 99,99% der Anwender aber eben nicht. Und die greifen eben genau auf Scripts (was ja noch relativ sicher ist meist, zumindest für diejenigen, die Scripts verstehen können), oder eben auf Tools, von denen man eben nicht weiß, was diese ggf. noch alles anstellen.

          Ob und was Du schreibst, interessiert keinen einzigen normalen Anwender und nicht jeder will oder kann dies lernen, andere haben einfach keine Zeit dafür, weil sie Geld verdienen müssen.

          Und vielleicht das nächste Mal Kommentare etwas weniger wirr, mit etwas mehr Substanz und einer Portion "über den Tellerrand schauen"?

          Betrübssystem… you made my day… lol

          • Sherlock sagt:

            Zu Classic Shell und Win 7: Der Explorer von Win7 war ein Witz, keine Werkzeugleiste mehr und auch sonst in der Darstellung miserabel. Das neue Startmenü von Win 7 war auch ein Witz, man konnte die Programme nicht mehr so einfach starten wie noch in Vista möglich. Genau DESHALB war die Classic Shell für Win 7 so gefragt. Ich zumindest erinnere mich noch genau an das Geschimpfe damals.

            Und noch mal: was ich schrieb, ist OHNE Skripte und sonstige Tools in Win 10 machbar.

            Weiterhin sollte man Unwissen nicht durch Frechheiten kaschieren wollen, wie du es am Ende versuchst. Immer schön sachlich bleiben.

      • Tim sagt:

        Datensammelei einschränken?

        Nur passt es halt nicht zum politischen Willen, das ALLE noch mehr Daten zur Verfügung stellen und Daten als Sache betrachtet werden sollen. Das sich die Wirtschaft in so einem Umfeld womöglich selbst ins Knie schießt, merken wir erst, wenn es dann zu spät ist.

        Irgendwann ist dann halt nix mehr mit deinstallieren und abschalten, weils der Sache dient und normal sein wird.
        Der Wunsch nach Datensicherheit ist hinfällig geworden.
        Momentan gehts Richtung Augen zu und durch und ich wüßte nicht wirklich, wie man so ein Vorhaben noch stoppen könnte, außer in dem man selbst auf diese Technik verzichtet, was ja nicht wirklich möglich ist.

  10. Kim O. Fee sagt:

    "Gerade bei Windows 7 brauchte man Classic Shell eben nicht, weil das Startmenu noch voll funktionell vorhanden war."

    Soweit ich mich erinnere, war die Shell nicht optimal. Was jedoch der Einzelne unter "Classic Shell" versteht (bzw. ob er diese so benötigt), mag verschieden sein. Scripte und Tools habe ich jedenfalls keine gebraucht – das war alles mit wenigen Registry-Batches recht flott erledigt; Anleitungen für die zu ändernden Registry-Einträge gab es kurz nach der Veröffentlichung von W7 (und noch vor dem Erscheinen irgendwelcher Tools) ja reichlich …

    • Sherlock sagt:

      Das Startmenü war in ALLEN Windowsversionen voll funktionsfähig. Warum man die Classic Shell gerade in Win 7 brauchte, hatte ich ja deutlich beschrieben. In Win 7 kam MS auf die hirnrissige Idee, die installierten Programme über ein Suchfeld suchen zu sollen und dann aus einer Trefferliste zu starten. In XP und Vista ging das noch einfachst per "Win+x". Deshalb war die Classic Shell in Win 7 ein Muss für alle Leute, die performant und ergonomisch arbeiten wollten. Die Sache mit dem Suchfeld dürfte aber vielen DAUs und ONUs gefallen haben. Und wie schon gesagt, ein Dateimanager ohne konfigurierbare Werkzeugleiste ist ein Witz, eine Lachnummer. Auch das hat die Classic Shell für Win 7 repariert.
      Mit Win 8 und dem Startscreen bekam Windows dann endlich ein brauchbares Startmenü. Jedes installierte Programm konnte einfachst mit "Win+Klick" gestartet werden. Das Kachelgedöns konnte man rauswerfen und durch Icons in mausgerechter Größe ersetzen. Auch den Desktop muss man sich nun nicht mehr mit Icons zumüllen, sondern kann ihn als Desktop nutzen… Man könnte noch Seiten darüber schreiben. Ich verwende den Startscreen im Vollbild natürlich auch in Win 10, denn einen einfacheren Weg, Programme zu starten, gibt's nicht – sofern man in der Lage ist, bis zwei zählen zu können. Über Win 8 wurde von ONUs und auch in der sogenannten "Fachpresse" unfassbar viel Nonsens geschrieben. Wer in Win 8 aber umständlich wie früher arbeiten wollte, konnte auch hier die Classic Shell einsetzen.

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