Niklaus Wirth verstorben

Bereits am 1. Januar 2024 ist der Schweizer Informatiker Niklaus Wirth verstorben (danke an den Leser für den Hinweis). Wirth entwickelte gleich mehrere Programmiersprachen – dem Groß der Leserschaft wird Pascal mit dem Namen verbunden sein – Insidern sagen vielleicht auch Modula, Modula-2 und Oberon noch was (haben sich nie durchgesetzt).  Von Wirth stammt auch das Wirthsche Gesetz, nach dem sich die Software schneller verlangsamt als sich die Hardware beschleunigt.


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12 Antworten zu Niklaus Wirth verstorben

  1. mw sagt:

    Wirth war ein Egozentriker und keine seiner Programmiersprachen war je für professionelle Anwendungen gedacht und/oder brauchbar. Die Syntax war zum abgewöhnen. Dennoch wurde Pascal auch so eingesetzt. Er ruhe in Frieden.

    • McAlex777 sagt:

      In der Berufsschule war TurboPascal eine schöne Sache – aber letztlich sind C/C++ in allen belangen durchdachter. Und wenn man das eine lernt, kann man auch gleich das andere lernen.

      Mit Windows ging dann der Stern von Pascal/Delphi m.E. vollkommen unter.

      Mein Beileid an die Angehörigen.

      • Bolko sagt:

        Die Pointer-Arithmetik in C erfordert eine Menge Disziplin vom Programmierer, damit da keine Fehler passieren.
        Das geht zu oft in die Hose (out-of-bounds).

        Gleiches gilt für das Speichermanagement, um das sich der Programmierer in C selber kümmern muss. Da nimmt einem Pascal auch die Arbeit ab.
        Vergisst man in C die Speicher bis ins letzte Detail wieder freizugeben, dann hat man einen Memory-Leak.

        In Pascal hingegen kann man einige Fehler gar nicht machen, die mit C alltäglich sind.
        Daher kommt man mit Pascal oft schneller zum Ziel und der Source ist auch leichter lesbar.

    • Bolko sagt:

      Der Total Commander ist in Pascal programmiert worden und wie man sieht funktioniert der bestens.
      Pascal ist also auch für professionelle Anwendungen brauchbar.

      Die Syntax ist doch gut.
      Was tört dich denn daran?

    • Casimir sagt:

      Ich habe Produktiv-Anwendungen in Delphi gesehen; die haben gut funktioniert. Ende der 90er war es auch ein gutes Tool, um als Anfänger GUIs zu bauen (neben Visual Basic).
      Zum Programmieren von SPS (speicherprogrammierbare Steuerungen) ist der Pascal Dialekt "Structured Text" nach IEC 61131-3 noch weit verbreitet.

  2. FraDo sagt:

    Egozentriker oder nicht – in der IT gab und gibt es ja eine Menge erfolgreicher Egozentriker.
    Und die Sprachen sind tatsächlich zu Ausbildungszwecken konzipiert worden, wo sie auch sinnvoll eingesetzt werden – mit C, Forth oder ähnlichen Sprachen kann niemand vernünftig lehren.
    An die Syntax kann man sich sicherlich gewöhnen – wenn man will ;-)
    Und die Brauchbarkeit dieser Sprachen hängt am Ende sicherlich von der Qualität der Compiler ab.

    • Matze sagt:

      "…in der IT gab und gibt es ja eine Menge erfolgreicher Egozentriker…"
      Richtig, und der Größte war John von Neumann – der hat zwar keine Programmiersprache 'erfunden' aber ist Begründer der modernen Informatik.

      Neben Einstein vielleicht das größte Genie des 20Jh.
      PS: Zu N. Wirth: RIP
      Ich hab hier noch eines seiner Werke: "Algorithemen und Datenstrukturen"

  3. Bolko sagt:

    Ich finde Pascal ist zum Lernen besser geeignet als Basic, denn Basic verführt enorm zur Schlampigkeit, während man bei Pascal zur sauberen Struktur angehalten wird und man das dann leichter auch auf andere Sprachen übertragen kann.

    Zum Beispiel enthält Basic das schlimme und bewiesenermaßen völlig überflüssige "goto", wo man innerhalb des Programmes wild hin- und herspringen kann.

    In Basic braucht man auch nicht unbedingt Funktionen, während sie in Pascal oder C zwingend sind.

    Dadurch entsteht mit Basic nur allzu leicht der berüchtigte "Spaghetticode", mit Pascal aber nicht. Dadurch kann man mit Pascal besser den Überblick behalten und dadurch auch größere Programme schreiben als mit Basic.

    • Fred sagt:

      "goto" ist ein schlechtes Beispiel… korrekt eingesetzt eine super Sache und ausserdem gibt's goto auch in Pascal.
      (das soll jetzt nicht heissen, dass ich goto schönreden will, aber es gibt halt Situationen, wo goto die sinnvollste Möglichkeit ist)

    • Hobbyperte sagt:

      "bewiesenermaßen völlig überflüssige "goto""

      Warum soll das überflüssig sein? Entspricht es nicht dem Jump-Befehl im Assembler? Warum gibt es solche Sprungbefehle dort wohl?

      "Egozentriker" … das war Savador Dali auch … es scheint eine Grundvoraussetzung für das Genie zu sein? ;-) Und wer die Serie Monk kennt …

    • Knusper sagt:

      So ist es. Pascal wurde konsequent zum Erlernen von Sprachen entwickelt. Das war Wirths Ziel. Eine prozedurale Sprache mit einheitlicher Syntax.

      Erst mit Turbopascal wurde es "wirtschaftlich" genutzt. Dass der Sprung in eine objektorientierte Sprache versemmelt wurde, lag u.a. an der Delphi-Firma.
      (Anders Hejlberg wechselte und entwarf dann .Net)

  4. Picard87 sagt:

    Im Computermagazin des BR gab es heute einen Bericht zu Niklaus Wirth und in der ARD Audiothek ein längeres Interview zu Niklaus Wirth und seinem Ansatz des strukturierten Programmierens. Hier der Link Wie man Computer, wie man Software zuverlässiger und sicherer macht, damit hat sich der Schweizer Informatiker Niklaus Wirth schon vor über 50 Jahren beschäftigt. Entscheidend war für ihn das systematische und strukturierte Programmieren. Am Neujahrstag ist Wirth gestorben, kurz vor seinem 90. Geburtstag. https://www.ardaudiothek.de/episode/das-computermagazin/niklaus-wirth-zum-tod-des-informatik-pioniers-bonustrack/br24/13067101/
    Auch interessant war der Beitrag danach, in dem es um den Github Copilot geht, eine KI, die beim Programmieren hilft.

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