[English]Ich ziehe mal zwei Problemberichte im Umfeld von Windows Server in einen Sammelbeitrag zusammen. Ein Blog-Leser informierte mich gestern, dass bei ihm Microsoft OneDrive unter Windows Server 2016 abstürzt. Weiterhin habe ich auf der patchmanagement.org Mailingliste einen Bericht über eine Bootschleife bei Windows Server 2019 in Verbindung mit den April 2025 Sicherheitsupdates gesehen. Die Frage ist, ob es mehr Betroffene gibt.
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OneDrive stürzt ab
Blog-Leser Robert hat sich zum 27. April 2025 bei mir per E-Mail gemeldet, weil er in seiner Umgebung in ein Problem gelaufen ist. Er betreibt einen Windows Server 2016 mit allen Patches und greift per RDP auf diese Maschine zu. Nun stellte er fest, dass der OneDrive-Client auf dieser Maschine abstürzt. Konkret sieht es danach aus, dass der Client mit dem Fehlercode 0xc0000374 abstürzt. Dieser Fehlercode steht für eine Korruption im Heap (STATUS_HEAP_CORRUPTION).
Absturz in ntdll.dll
Der Fehler tritt unter Windows immer wieder im Zusammenhang mit fehlerhafter Software (doppelte Speicherfreigabe im Heap oder ähnlichem) auf. Problem ist, dass sich die Fehlermeldung meist auf eine von einer Anwendung (wie OneDrive in obigem Fall) aufgerufene Bibliotheksdatei ntdll.dll bezieht. Das ist also nicht sehr aufschlussreich.
Die Analyse der Ereignisanzeige wird daher meist nicht weiterhelfen (siehe auch nachfolgende Ausführungen). Bei Microsoft gibt es diesen Beitrag, der einige Hinweise enthält.
- Eine Empfehlung ist, nach Updates (der Software) zu suchen und auch sicherzustellen, dass die .NET Framework-Versionen auf dem aktuellen Stand sind.
- Die Empfehlung, die Ereignisanzeige durchzusehen, wird in der Regel (so meine Einschätzung), keinen größeren Erkenntnisgewinn bringen.
Am Ende des Tages bleibt für Entwickler oder erfahrene Administratoren nur eine Analyse des Crash-Dumps mittels eines Debuggers, in der Hoffnung, die Ursache zu finden.
Die Situation beim Betroffenen
Robert ist bisher nicht in der Situation, einen Crash-Dumps mittels eines Debuggers auszuwerten. Er schrieb zum Fehler: "Vielleicht legt es sich ja wieder, aber mehrere Versuche führten zu dieser Meldung im Ereignisprotokoll":
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"Name der fehlerhaften Anwendung: OneDrive.exe, Version: 25.60.330.3, Zeitstempel: 0xcf4872a9
Name des fehlerhaften Moduls: ntdll.dll, Version: 10.0.14393.7426, Zeitstempel: 0x66f6017b
Ausnahmecode: 0xc0000374
Fehleroffset: 0x000d8ee1
ID des fehlerhaften Prozesses: 0x95b8
Startzeit der fehlerhaften Anwendung: 0x01dbb752801ba6ad
Pfad der fehlerhaften Anwendung: C:\Program Files (x86)\Microsoft OneDrive\OneDrive.exe
Pfad des fehlerhaften Moduls: C:\Windows\SYSTEM32\ntdll.dll
Berichtskennung: d3da4a58-69fd-4d0b-a07e-eb4a3ae05ab7
Vollständiger Name des fehlerhaften Pakets:
Anwendungs-ID, die relativ zum fehlerhaften Paket ist:"
Ereignis-ID: 1000
Es muss mit der Maschine (Windows Server 2016 mit allen Patches und RDP) zusammen hängen. Auf seinem Windows 10 22H2 ist die gleiche Version des OneDrive-Client installiert und funktioniert. Mit der obigen Meldung lässt sich jedenfalls nichts anfangen. Frage: Ist dieser OneDrive-Absturz noch bei jemandem aus der Leserschaft aufgetreten?
Ergänzung: Gerade bei Martin Geuß auf Dr. Windows den Beitrag OneDrive Störung? Alle Ordner weg und dann wieder da vom 26. April 2025 gesehen. Dort bestätigen weitere Nutzer Fehler in OneDrive während der letzten Tage. Dürfte aber etwas anderes als obiger Fall gewesen sein.
Reboot-Schleife bei Windows Server 2019
Auf patchmanagement.org gibt es diesen Eintrag vom 16. April 2025, wo jemand nach den April 2025-Updates mit Windows Server 2019 in eine Reboot-Schleife geraten ist. Der Administrator konnte das nach eigener Aussage im Zeitraum von 20 Stunden mit zahlreichen MS-Support-Sitzungen lösen (ohne die Ursache zu verraten).
Ein anderer Systemadministrator schlug vor, die Netzwerkkarte (NIC) zu trennen, wenn das passiert. Das habe bei ihm funktioniert. Hat noch jemand eine solche Reboot-Schleife nach dem April 2025-Patchday festgestellt?
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Alles bestens bei Windows Server 2019. Haben etliche viele, keine Probleme.
Bezüglich OneDrive auf WS2016 kann ich allerdings nichts dazu sagen.
ich hatte den TS danach mal neu gestartet und gerade probiert – der Fehler ist jetzt nicht mehr aufgetreten, die Version ist noch die Gleiche.
durchaus möglich, dass wg. der o.g. Probleme das Onedrive nicht wollte. Von daher Entwarnung.
Die Reboot-Schleife bei Server 2019 kann ich ebenfalls nicht bestätigen, alle Kundensysteme haben die letzten Updates sauber "verdaut".
Hier auch keine Probleme mit Windows Server 2019.
HEAP Corruption, kann eigentlich nur ein AV Programm sein, oder Malware oder defekter RAM.
Ist eventuell Crowdstrike im Einsatz? Da gibt es scheinbar Probleme mit dem aktuellen kumulativen Update.
Hie bei TS2016 auch der Fehler, dass es dauerhaft abstürzt.
Komischerweise synchronisiert er erst die Dateien und stützt danach ab.
Die neuesten Sicherheitsupdates sind aber bisher nicht installiert und scheinen daher nicht dran schuld zu sein.
Neue angelegte kollegen stürzt es komischerweise nicht ab (bis jetzt).
Evtl. etwas mit dem O365-account?