Archetyp Market durch Europol & Co. beschlagnahmt

Paragraph[English]Der Darknet-Marktplatz für Drogen, Archetyp Market, wurde durch eine europaweit durchgeführte Aktion der Strafverfolger beschlagnahmt und abgeschaltet. Diese Aktion der Strafverfolgungsbehörden fan in sechs Ländern mit Unterstützung von Europol und Eurojust statt. Hier ein grober Überblick.

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Der Dark-Web-Marktplatz Archetyp Market war über fünf Jahre lang aktiv. Archetyp war eine der einzigen Plattformen, die den Verkauf von Fentanyl und anderen synthetischen Opioiden ermöglichte. Der Marktplatz war mit 3 200 Anbieten rund 17 000 Angeboten online und galt mit mehr als 600 000 Nutzern als einer der größten seiner Art. Die mehr als 600 000 Nutzer der Plattform handelten die mit Drogen im Wert von mindestens 250 Millionen Euro.

Archetyp Market seized

Die Ermittlungen zu Archetyp ergaben, dass der Gründer und derzeitige Administrator ein deutscher Staatsangehöriger mit Wohnsitz in Spanien war. Die internationale Zusammenarbeit zwischen den Behörden, die finanzielle Verfolgung und die Analyse digitaler Beweise führten zur Identifizierung der Personen hinter Archetyp.

Die Ermittler entdeckten den Standort der Server, Moderatoren und Verkäufer auf dem Marktplatz. Es wurde eine koordinierte Aktionswoche geplant, um Archetyp zu zerschlagen und die Verantwortlichen für den Verkauf und den Betrieb der Plattform unter der Koordination von Eurojust und Europol zu verhaften.

In der Zeit zwischen dem 11. und 13. Juni 2025 fanden in Deutschland, den Niederlanden, Rumänien, Spanien und Schweden eine Reihe von koordinierten Aktionen statt, die sich gegen den Administrator der Plattform, die Moderatoren, wichtige Anbieter und die technische Infrastruktur richteten. Rund 300 Beamte waren im Einsatz, um die Operation durchzuführen und wichtige Beweise zu sichern.

Bei diesen Aktionen kam es zur Verhaftung des Plattform-Gründers und derzeitigen Administrators in Spanien. Eurojust und Europol koordinierten die Ermittlungen und Operationen, die zur Verhaftung von insgesamt acht Personen führten. Zudem gab es eine Beschlagnahmung von Vermögenswerten im Wert von 7,8 Mio. EUR.

Die Behörden nahmen die Plattform Archetyp Market vom Netz, und gehen davon aus, den Drogenhändlern in Europa einen schweren Schlag versetzt zu haben.

 

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8 Antworten zu Archetyp Market durch Europol & Co. beschlagnahmt

  1. Anonymous sagt:

    "…Die Behörden nahmen die Plattform Archetyp Market vom Netz, und gehen davon aus, den Drogenhändlern in Europa einen schweren Schlag versetzt zu haben."

    Hat hier jemand "Hydra" gesagt?

  2. Luzifer sagt:

    naja 600000 Nutzer und dann nur Drogen im Wert von 250Mio€ gehandelt. ist jetzt aber nicht gerade viel wenn man mal den Straßenwert von nem Kilo nimmt… Die Kartelle machen da mehrere Milliarden…

    Ist wieder so ein zweischneidiges Ding: einerseits schön zu sehen das die Behörden da erfolgreich sind, anderseits nen "kleinen Fisch" also so großen Erfolg zu krönen… naja sei ihnen gegönnt.

    • Fritz sagt:

      600.000 Accounts bedeutet nicht zwangsläufig "aktive Nutzer", sondern vermutlich mußte man einen Account anlegen um überhaupt auf der Plattform lesen zu können.

      Außerdem wurden, wenn sich Käufer und Verkäufer bei der Übergabe der Ware in Real Life begegnet sind, Folgegeschäfte vermutlich ohne Zwischenschaltung der Plattform direkt abgewickelt.

  3. Fred sagt:

    wow… was für ein Fang. Das muss man mal nachrechnen:
    – 250 Mio bei 600000 Nutzer: gute 416 Euro Umsatz pro Käufer
    – 250 Mio bei 3200 Anbieter: 78125 Euro Einnahme pro Anbieter

    Und das soll der "Largest illegal trading platform" sein? Sind die Preise für Drogen so extrem gesunken?
    Oder mache ich einen Kalkulationsfehler?

    • J. sagt:

      Der Fehler ist, dass es a) keine 600.000 Nutzer gibt, sondern nur 600.000 Accounts (das ist ein deutlicher Unterschied), und b) der Umsatz bei mindestens (!) 250 Mio lag – das ist nur die Zahl, die man bislang nachweisen kann. Der tatsächliche Umsatz dürfte deutlich höher liegen. Ich meine, welcher Kriminelle führt schon detaillierte Aufzeichnungen?

  4. J. sagt:

    "600.000 User" bedeutet in der Regel nicht, dass 600.000 verschiedene Menschen dort aktiv waren, sondern dass die Plattform 600.000 Accounts hatte – ohne Aussage darüber, wie viele dieser Accounts auch aktiv genutzt wurden. Das BKA spricht auch nur von "ungefähr 612.000 Kundenkonten".

    Beim Umsatz wird mir auch nicht klar, auf welchen Zeitraum sich diese Angabe bezieht, das geht weder aus dem obigen Blogbeitrag, noch dem Artikel bei Heise, noch der PM des BKA hervor. 250 Mio im Jahr, 250 Mio seit Existenz der Plattform? Auch muss man berücksichtigen, dass der Umsatz nicht vollständig dokumentiert ist – nicht umsonst wird von mindestens (!) 250 Mio gesprochen.

    Fazit: Die Nutzerzahl dürfte tendenziell übertrieben sein, der Umsatz real eher höher.

    PS: "eine der einzigen Plattformen" ist vielleicht eine zu wörtliche Übersetzung des englischen "one of the only platforms"; "eine der wenigen Plattformen" wäre wohl die passendere Form.

    • Fred sagt:

      naja, es wird von "Gesamtumsatz" von schätzungsweise 250 Mio gesprochen… für mich heisst das "insgesamt".
      aber stimmt, könnte auch Gesamtumsatz pro Jahr sein – auch da wäre es sehr tief.
      Ausserdem auch wenn alle Nutzer 10 Konten hatten (was viel wäre), würde mon trotzdem noch immer auf nur 4000 Euro pro Nutzer kommen bei den geschätzen 250 Mio…

      sorry, 250 Mio = kleiner Fisch. (ausser wenn es pro Tag wäre – was ich aber als "Gesamtumsatz" nicht so interpretiere)

      • J. sagt:

        Wie schon gesagt: Ich gehe davon aus, dass der tatsächliche Umsatz deutlich höher lag, die 250 Mio dürften nur die Zahl sein, die man anhand der bisherigen Ermittlungen halbwegs fundiert feststellen konnte. Die wenigstens Kriminellen führen detaillierte Aufzeichnungen über ihre Geschäfte, schon gar nicht über Jahre. Aber hier unsubstantiierte Mutmaßungen über den tatsächlichen Umsatz anzustellen, bringt uns erkenntnismäßig nicht weiter.

        Bei den Usern gehst du hier von falschen Voraussetzungen aus bzw. von anderen als ich. Nochmal: Die Zahl 600.000 bezieht sich auf die Gesamtzahl der registrieren Accounts (vgl. die PM des BKA), einschließlich inaktiven Accounts und "Eintagsfliegen", vermutlich sogar einschließlich gesperrter und deaktivierter Accounts. Das ist einfach nur die Zahl der Einträge in der User-Datenbank – die in der Presse regelmäßig praktizierte Gleichsetzung mit der Zahl der aktiven User ist vollkommen faktenfrei. Frag doch einfach mal ein beliebiges mittelgroßes oder großes Forum a) nach der Gesamtzahl der Accounts in der Datenbank und b) nach der Zahl der regelmäßig aktiven User – da liegen in der Regel Welten zwischen.

        Ich kenne die hier gegenständliche Plattform nicht, ich weiß nicht, wie viel Aktivität dort tatsächlich stattgefunden hat, ich weiß nicht, ob man z. B. schon zum reinen Ansehen der Angebote einen Account brauchte. Einen gewissen Anhaltspunkt geben die anderen Angaben des BKA: 3.200 Verkäufer und rund 17.000 Verkaufs-Angebote. Damit hast du pro Verkäufer einen bislang festgestellten Umsatz von 78k € im Zeitraum X. Auch nicht so extrem viel, allerdings verkaufen die meisten Händler wohl parallel auf mehreren Marktplätzen.

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