Radioaktive Wespennester bei US-Atomanlage gefunden

Stop - PixabayMal ein Thema abseits der IT, was aber Berührungspunkte mit der IT bekommt. Derzeit träumen in den USA ja die KI-Anbieter davon, den von den Modellen erzeugten Stromhunger mittels Atomkraftwerken zu stillen. Neue Reaktortypen sollen her. Dabei ist gänzlich ungeklärt, was mit Reaktorabfällen passiert. Gerade hat man auf dem Gelände einer stillgelegten Atomanlage, die als Abfalllager für radioaktive Abfälle dient, radioaktive Wespennester gefunden.

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Ich bin auf Mastodon durch Zufall auf die betreffende Information gestoßen. Slashdot hat die Zusammenfassung des Sachverhalts in diesem Artikel gepostet.

Radioaktive Wespennester in US-Atomanlage

Radioaktive Wespennester auf Gelände von Atomanlage

Die Washington Post berichtete Anfang Juli 2025, dass Anfang Juli 2025 auf dem Gelände einer aufgegebenen, weitläufigen Atomanlage aus der Zeit des Kalten Krieges in South Carolina ein "radioaktives" Wespennest gefunden wurde. Das Wespennest weist eine Strahlenbelastung auf, die zehnmal so hoch wie nach den US-Bundesvorschriften zulässig ist.

Letzten Freitag (1. August 2025) gaben Bundesbeamte den Fund von mindestens drei weitere kontaminierte Wespennester auf dem Gelände bekannt. Das 310 Quadratmeilen (ca. 500 Quadratkilometer) große Gelände der Savannah River Site wird heute teilweise als Lagerstätte für radioaktive Flüssigabfälle genutzt. Das Gelände ist mehr als viermal so groß ist wie der US District of Columbia mit der Hauptstadt Washington.

Keine unmittelbare Gefahr

Laut Behörden droht keine akute Gefahr, die Funde stellten keinen Grund zur Beunruhigung dar. Laut Experten deute die Entdeckung von Radioaktivität in Wildtieren in der Nähe von Nuklearanlagen nicht unbedingt auf die Wahrscheinlichkeit eines größeren Lecks hin.

Es gibt wohl eine Presseerklärung von Edwin Deshong, Leiter des Amtes für Umweltmanagement der Savannah River Site. Diese besagt, dass die Wespennester „sehr geringe radioaktive Kontamination" aufwiesen. Dies stelle keine Gesundheitsrisiken für die Arbeiter der Anlage, die Anwohner oder die Umwelt darstellten.

In dieser Erklärung heißt es, dass die 43 aktiven unterirdischen Abfalltanks der Savannah River Site mehr als 34 Millionen Gallonen (163 Millionen Liter) radioaktiver Flüssigabfälle enthalten. Die ältesten Tanks wiesen zuvor „kleine Haarrisse" auf, die zu geringfügigen Leckagen führten, wie das Savannah River Site auf seiner Website mitteilt.

Das Tanklager befindet sich weit innerhalb der Grenzen des Geländes, und Wespen fliegen in der Regel nur wenige hundert Meter von ihren Nestern entfernt. Es bestehe keine Gefahr, dass die radioaktiven Wespen sich außerhalb der Anlage aufhalten, heißt es in einer Erklärung von Savannah River Mission Completion. Diese ist nun für die Überwachung des Geländes zuständig. Gefundene Wespen hätten deutlich niedrigere Strahlungswerte als ihre Nester aufgewiesen.

Also: Gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen. Tanks lecken zwar ein wenig, aber das Gelände ist so weitläufig, dass niemand gefährdet ist, auch nicht durch radioaktive Wespen. Ob da Grundwasserflüsse durch radioaktive Flüssigkeiten gefährdet werden, wird nicht mitgeteilt. Irgendwann wird man das Gelände sanieren müssen, denn man geht davon aus, dass dort Bereiche radioaktiv kontaminiert sind.

Genau solche Vorfälle, und alles das, was die Öffentlichkeit nicht erfährt oder nicht wahrnimmt, hat mich zur Meinung gebracht, dass der Beschluss zum Atomausstieg nicht die schlechteste Entscheidung war. Positiv: Bundesumweltminister Schneider hat kürzlich in einem Interview mit dem Deutschlandfunk gesagt, dass es in Deutschland beim Atomausstieg bleibe. Die Zeit hatte die DPA-Meldung aufgegriffen.

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113 Antworten zu Radioaktive Wespennester bei US-Atomanlage gefunden

  1. EinUser sagt:

    Ich bin was den Atomausstieg angeht immer hin und her gerissen.

    Ich finde ihn richtig, weil wir die Technik mit dem aktuellen Wissensstand heute nicht zu 100% kontrollieren können und es immer wieder zu kleinen oder großen Störfällen kam und kommt. Das ist einfach nicht tolerierbar, bei einer Technik die einen so immensen Schaden an Umwelt und Mensch verursachen kann. Hinzukommt, dass die Kosten für ein Atomeinstieg sehr viel höher wären, als wenn wir die erneuerbaren Energien ausbauen. Insofern ist das schon sehr richtig, dass wir zumindest hier in Deutschland keine Kernenergie mehr produzieren, was nicht heißt, dass wir keine nutzen, denn an den Landesgrenzen finden sich doch einige Kernkraftwerke.

    Als technikbegeisterter Mensch finde ich sehr schade, dass wir die Kernenergie scheinbar nicht so sehr kontrollieren können, dass wir sie sicher nutzen können und auch z.B. mit dem Abfall umgehen können. Man stelle sich nur mal vor, was möglich wäre, wenn es so wäre. Sichere Kernkraftwerke, Aufbereitungsanlagen die aus radioaktivem Abfall einfach nur noch Abfall machen der nicht strahlt, Behörden die nichts unter den Teppich kehren wollen. Und jetzt kann sich jeder mal überlegen wo in der Kette es am wahrscheinlichsten scheitern wird.

    • Thomas sagt:

      "Als technikbegeisterter Mensch finde ich sehr schade, dass wir die Kernenergie scheinbar nicht so sehr kontrollieren können, dass wir sie sicher nutzen können und auch z.B. mit dem Abfall umgehen können."

      Streiche: "scheinbar", setze: "anscheinend".

      • Peter Vorstatt sagt:

        > Streiche: "scheinbar", setze: "anscheinend". <

        Nö, scheinbar kann auch anscheinend bedeuten (https://www.dwds.de/wb/scheinbar#wb-1)

        • Dr med. K. Lug Scheißer sagt:

          Nö.

          "Scheinbar" impliziert, das der Sprechende weiß das es eigentlich anders ist als es aussieht. Die Verwendung von "Anscheinend" weißt darauf hin, das der Sprecher keine Hintergrundinfos hat und nur weiß was er wahrnimmt.

          Es ist ein WortSCHATZ. der muss gehütet werden.

          • Peter Vorstatt sagt:

            Du hast die angegebene Quelle nicht zur Kenntnis genommen. Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) wird wissenschaftlich und redaktionell von der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften verantwortet.

            Die wissen es im Zweifelsfall besser als Du.

            • ChrisR sagt:

              Es hilft leider nichts: "Scheinbar" und "anscheinend" sind nicht das gleiche und "scheinbar" wird fast immer falsch verwendet. Man kann/muß (ja, ich schreibe auch nicht "muss") überhaupt mindestens 90% der "scheinbar" durch "anscheinend" ersetzen.
              Es ärgert mich jedenfalls ständig, wie wenig Sprachgefühl die meisten Leute haben.
              Das Digitale Wörterbuch der dt. Sprache (welche Kompetenz haben denn die Leute dort überhaupt?) ist mir völlig egal, es wird sowieso immer mehr Unsinn salonfähig, die Nivellierung nach unten schreitet munter voran! Nur weil immer mehr Leute etwas Falsches sagen, wird es noch lange nicht richtig!

            • Dr med. K. Lug Scheißer sagt:

              Das habe ich sehr wohl. Das "scheinbar" und "anscheinend" (umgangssprachlich!!) als Synonyme verwendet werden ist schlicht und ergreifend falsch.
              Ich weise erneut auf den WortSchatz hin. Leider wird er nicht gehütet und Sprache verroht zunehmend. So entsteht dann solcher Humbug. "Anscheinend" und "scheinbar" waren nie Synonyme und sind es auch heute nicht wenn mans genau nimmt. Die feinen Nuancen der deutschen Sprache, die sie erst so vielseitig und wertvoll machen, werden glattgebügelt. Das die breite Masse kein gescheites Deutsch mehr nutzt ist leider eine traurige Wahrheit.

    • R.S. sagt:

      "Sichere Kernkraftwerke, Aufbereitungsanlagen die aus radioaktivem Abfall einfach nur noch Abfall machen der nicht strahlt."

      Beides ist technisch unmöglich.
      Man könnte zwar theoretisch bei radioaktivem Abfall die radioaktiven Teile von den nicht radioaktiven Teilen trennen, aber das wäre dann vergleichbar mit einer Anreicherung. Und das darf man nicht zu weit treiben, denn sonst kommt man in den Bereich der kritischen Masse und der Kram explodiert als Atombombe.
      Schon aus dem Grunde ist eine zu starke Trennung von radioaktiven und nicht radioaktiven Teilen des Mülls nicht wünschenswert.
      Und das Zeugs strahlt Millionen Jahre lang.
      Selbst wenn wir das jetzt verbuddeln oder tief in ehemaligen Minen versenken:
      Weiß jemand in 500 Jahren noch, wo der Kram verbuddelt wurde?
      Und dann hat die Generation das Problem, das die evtl. so ein Lager unbeabsichtigt angraben und damit eine ganze Region radioaktiv verseuchen.
      Es gibt keine strahlungsfreie Atomtechnik!
      Und Atomenergie ist keineswegs CO2-neutral.
      Das Uran muß ja abgebaut und aufbereitet werden.
      Und dabei wird sehr viel Umwelt zerstört und CO2 produziert.
      Sagt auch keiner.
      Auch die Fusionsreaktoren, an denen seit Jahrzehnten geforscht wird, erzeugen sehr viele harte Strahlung. Eine strahlungsfreie Kernfusion ist physikalisch nicht möglich. Wird nur totgeschwiegen.
      Am saubersten sind die natürlichen Ressourcen Sonnenkraft, Windkraft, Wasserkraft und Erdwärme (In Island z.B. wird 100% des Stroms aus Erdwärme erzeugt, in Norwegen fast 100% des Stroms aus Wasserkraft).
      Wobei man auch anmerken muß, das das Erdöl nie verschwinden wird.
      Man wird es in ferner Zukunft wohl nicht mehr als Energieträger nutzen, aber man braucht es, um Kunststoffe herzustellen. Und dafür gibt es in sehr vielen Bereichen keinen Ersatz.

      • Froschkönig sagt:

        Du hast mit allen zur Kernenergie Recht, die Technik hat viel zu viele Nebenwirkungen, die übersehen werden. Und Erdöl ist eigentlich viel zu wertvoll, als dass wir es in Motoren, Öfen oder irgendwelchen anderen Gerätschaften für Wärme oder kinetische Energie verbrennen, denn wir brauchen es, um Kunststoffe für nützliche Dinge herstellen zu können. Für viele Sachen aus Plastik haben wir bisher kein vergleichbares Ersatzmaterial, weder von den Eigenschaften, noch von den Kosten. Ich hatte über dieses Thema mal eine längere Diskussion mit einem inzwischen verstorbenen Professor mit Spezialgebiet Petrochemie und Ölquellenerkundung am ITB*, den ich über ein gemeinsames Hobby im Urlaub kennenlernte. Der hat mir da einige Einblicke gegeben, die auch in seiner Heimat große Umweltprobleme verursachen, und was für ein Wahnsinn Verbrennungsmotoren eigentlich sind, allerdings auch zu viele Plastikverpackungen, der war da sehr besorgt, wo das noch hin führt. Aber, wir schweifen doch sehr vom Thema ab. Daher jetzt mal Youtube aufmachen, Suchbegriff "Kraftwerk Radioacitvity" und ab die Musik (und Text lauschen, der schon 40 Jahre alt ist).

        *Institut Teknologi Bandung, die renommierteste Universität für Ingenieurswesen in Indonesien

      • DavidXanatos sagt:

        > Und das Zeugs strahlt Millionen Jahre lang.
        > Selbst wenn wir das jetzt verbuddeln oder tief in ehemaligen Minen versenken:
        > Weiß jemand in 500 Jahren noch, wo der Kram verbuddelt wurde?

        Also Halbwissen ist gefährlich.
        Verschiedene radioaktive isotope haben eine unterschiedliche Halbwertszeit.
        Das zeug was sehr viel strahlt hat prinzipbedingt eine kurze Halbwertszeit damit ist es vergleichsweise schnell weg.
        Das zeug hingegen welches eine lange Halbwertszeit hat und Millionen Jahre lang strahlt strahlt nur vergleichsweise wenig.

        Das kannst du dir vorstellen wie ein feuer wen es schnell und heiß brennt ist es auch schnell ausgebrannt, wenn es nur so for sich hin glüht ein bisschen hält es ewig.

        Also das zeug welches in Jahrtausenden noch ausgebuddelt werden kann ist nicht aktiv genug um viel schaden an zu richten, dazu kommt das wenn man es richtig macht das material chemisch oder mechanisch in einer form gebunden wird welche nicht dazu neigt sich einfach zu verbreiten, z.B. kann man die radioaktiven isotope in glass binden das können die schon mal nicht ins Grundwasser oder so.

        • R.S. sagt:

          Du vergisst Umwelteinflüsse, durch die das Zeugs auch wieder hoch kommen kann.
          Beispielsweise Erdbeben mit starken Verwerfungen oder auch schlicht vulkanische Aktivität.
          Und das kann auch in Gegenden passieren, die nach heutigem Stand als sicher gelten.
          Und was nützen kurze Halbwertszeiten?
          Wenn ich Zeugs mit einer Halbwertszeit von 100 Jahren verbuddele und davon z.B. 10.000 Tonnen, dann habe ich in 100 Jahren immer noch 5.000 Tonnen hochradioaktives Zeugs.

        • Peter Vorstatt sagt:

          > Also das zeug welches in Jahrtausenden noch ausgebuddelt werden kann ist nicht aktiv genug um viel schaden an zu richten, … <

          Nein, natürlich nicht mein Herr; Ironie aus. Dass Du in einer Märchenwelt selbst, lies schon Dein Nickname vermuten. Dann bleib aber bitte auch dort, und versuch' hier nicht, in bauernfängerischer Manier den Strahlenbiologen zu mimen.

  2. Froschkönig sagt:

    Na der Bogen zur IT ist js schon stark gespannt, bricht fast. Die Meldung ist bei Spiegel usw. schon vor fast einer Woche gewesen und eigentlich ziemlich nichtssagend, weil seitens der Behörden nicht erklärt wurde, wie die Wespen an ihr radioaktives Baumaterial kommen. Es gibt verschiedene Sorten Wespen, die ganz verschiedenes Baumaterial verwenden, pflanzliche Reste, Erde, usw. Und je nach Wesepensorte könnte man dann mal schauen, woher das Baumaterial kommt, um die Ursache der Verstrahlung zu finden.

    • Anonym sagt:

      Wenn es "nichts schlimmes" ist, warum zieht dieser Edwin dann nicht für "nur ein paar Jahre" dort hin und warum gibt es dazu nur eine Presseerklärung? Genauere Nachfragen sind nicht gewollt!
      Wie viele Jahrzehnte es diese "kleinen Haarrisse" gibt wird auch bewusst verschwiegen. Demnachst: Eddi tritt "unerwartet" zurück und wird danach nie wieder gesehen.

    • Anonym sagt:

      Elefant im Raum für die Ursache?

      „kleine Haarrisse" auf, die zu geringfügigen Leckagen führten

  3. Anonym sagt:

    Ich hätte ja als ersten Eintrag hier "Spiderman" oder "Formicula" erwartet ;)

    Alles sicher, Müll ist kein Problem, vergraben wir einfach, oder schmeißen ihn ins Meer… Aus den Augen, aus dem Sinn! Oder die auch häufig gefundene Vorstellung, "kommende Generationen" würden schon die technischen Möglichkeiten besitzen, unseren Müll endgültig wegzuräumen (hier wieder eine Referenz: Erste Folge von "https://de.wikipedia.org/wiki/Mondbasis_Alpha_1", für die nicht mehr so jungen unter uns sicher ein Begriff ;)

    Ich kann hier von einem Hügel das ehemalige Kernkraftwerk Biblis sehen, jetzt "temporärer" Standort für viele, viele Castoren. Ich hoffe, noch ein paar Dekaden vor mir zu haben, aber die Räumung des Geländes werde ich gemäß Planung wohl nicht mehr erleben.
    Vom Hügel schauend, die Hand zu den Castoren schwingend: "Und das, mein lieber Sohn, wird alles mal Dir gehören"…

    • Froschkönig sagt:

      "Mondbasis_Alpha_1" boah, was hab ich die Serie geliebt! Wo ist eigentlich mein Panini-Album davon geblieben? "Und das, mein lieber Sohn, wird alles mal Dir gehören" Herrlich! Genauso machen wir es, nach uns(erer Generation) die Sinntflut!

      • Schwarzes_Einhorn sagt:

        Ich habs Mondbasis Alpha auch geliebt – und von da wissen wir, daß es eine Scheiß-Idee war, den Müll auf dem Mond zu vergraben… ;o) Ich suche heute noch nach einem bezahlbaren Modell eines Adlers – die sind so teuer, da könnte man gleich einen kaufen, der wirklich fliegt… Sorry, war gänzlich OT.

    • R.S. sagt:

      Das Weltall wäre eine Idee, die aber auch nicht ohne Risiko ist.
      Denn man muß das Zeugs erst einmal da hoch bringen.
      Und wenn dann z.B. eine Rakete beim Start Probleme hat und explodiert, wird die radioaktive Fracht rund um den Startort der Rakete verbreitet und die ganze Gegend radioaktiv verseucht.

  4. Bolko sagt:

    Das Wespennest befindet sich bei Tank 17 (*1).

    Die Strahlung beträgt 100.000 dpm / 100 cm^2
    (dpm = Zerfälle pro Minute)
    Umgerechnet sind das 1666 Becquerel (Zerfälle pro Sekunde).

    Dieser Tank 17 wurde 1958 gebaut, war seit 1961 in Betrieb und wurde im Dezember 1997 geschlossen ("certified operational closure") (*2).
    Das bedeutet der radioaktive Abfall wurde aus dem Tank entfernt und der Tank wurde mit Fugenmörtel aufgefüllt.
    Ob der Tank jetzt Risse hat ist also unerheblich.

    "• waste has been removed to the extent practicable from an
    engineering perspective;
    • The waste tank has been stabilized by filling with grout."

    Wie weit die Wespen fliegen könnten und dadurch Radioaktivität verbreiten könnten, ist auch unerheblich, denn die wurden alle getötet:
    "The wasp nest was sprayed to kill wasps, then bagged as radiological waste. The ground and surrounded area did not have any contamination."

    Der Boden um das Wespennest herum und auch die Umgebung war nicht radioaktiv verseucht. Also ist die Ursache auch nicht dieser gerissene Tank 17.

    (*1):
    orpspublic. doe. gov/orps/reports/displayReport2.asp?crypt=%87%C3%95%9Ba%8Evjtc%90

    (*2):
    srs. gov/general/news/factsheets/srr_tank_closure.pdf

  5. Schwarzes_Einhorn sagt:

    @EinUser – sehr gut formuliert, obwohl ich immer auf der Seite der Atomgegner war. Mit den Plänen von Mini-Atomkraftwerken komme ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Daher bin ich auch kein Freund von KI's. Da stellt sich mir eher die Frage, wie blöd man sein kann…
    Vor Jahren habe ich mal in einer Tageszeitung gelesen: hätten Steinzeitmenschen Atomkraft gehabt, würde der Müll HEUTE NOCH strahlen und wir reden da teilweise von sechstelligen Zahlen. Und ein sicheres Endlager gibt es bei diesen Zeiträumen nicht – in der Zeit, die das Zeug strahlt, verändert sich die Erde.
    Ja, es wäre toll, wenn man für den Müll eine schnelle Lösung hätte – so jedoch belasten wir die Generationen nach uns mit diesem Zeug und müssen auch das Wissen verständlich weitergeben, wie gefährlich es ist.

  6. red++ sagt:

    Ich habe gegen den Plastikmüll und auch gegen Atomkraft nichts.

    Sofern wir es beherrschen würden, damit sorgfältig und nachhaltig umzugehen, da wir aber anscheinend mehr Wert auf Kapital und so einen Kram wie KI legen, als auf unsere und die Gesundheit unserer Nachkommen legen, sind wir für solche Spielereien einfach noch nicht Reif!

    Wir brauchen auch gar nicht so weit ins Ausland zu blicken, ein Blick in den Ärmelkanal reicht schon locker aus, dort haben die Anrainerstaaten in den 60er bis 80er Jahre ihre Leicht bis mittelschweren Atommüll einfach versenkt, weil sich die Radioaktive Strahlung im Meerwasser ganz gut Verteilen würde.

    https://www.deutschlandfunk.de/fukushima-kuehlwasser-meer-strahlung-100.html

  7. Bolko sagt:

    Ohne Atomkraft funktioniert es nicht, weil wir in Deutschland im Januar und Februar zu wenig Sonnenenergie für Photovoltaik haben und dann gleichzeitig auch nicht genug Windkraft erzeugt wird, weil nicht genug Wind weht.
    Aufgrund dieses Strommangels kann es zu Lastabwürfen von exakt einer Stunde kommen, wovon ich selber schon betroffen war.

    Dann importieren wir Atomstrom aus Frankreich und Belgien.
    Der Atommüll fällt also trotzdem an, nur eben woanders, nicht bei uns im Land.

    Die Gesamtmenge an regenerativ erzeugtem Strom pro Jahr ist irrelevant.
    Die Gesamtmenge an regenerativ erzeugtem Strom im Hochsommer pro Tag ist irrelevant.
    Das verkündet zwar die Presse oftmals gerne als Erfolg, ist aber sinnlos, wenn im Winter zu wenig Strom da ist.
    Das ist wie bei einem Grafikkartentest, wo auch nicht alleine die maximalen FPS das Kriterium sein sollten, sondern auch die schlechtesten minimalen FPS (1% Percentil). Was nützen 200 FPS im Maximum, wenn hin und wieder das Spiel auf 0 oder 5 FPS einbricht und damit unspielbar wird?

    Die ca 50 Gaskraftwerke, die die Atomkraftwerke ersetzen sollten, sind noch gar nicht gebaut und die mit teurem LNG zu betreiben ist auch ineffizient.
    Obendrein haben wir auch noch das modernste Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg abgeschaltet und abgerissen, nach nur 5 Jahren Betrieb, obwohl auch 40 Jahre möglich gewesen wären.

    Normalerweise nimmt man die ältesten Kraftwerke außer Betrieb und nicht die modernsten.
    Normalerweise baut man zuerst einen Ersatz, bevor man etwas anderes abschaltet.

    Stromspeicher wurden auch nicht ausreichend gebaut, sondern da haben wir erst einen einzigen seit diesem Jahr erst.

    Die Norweger und Schweden lassen uns nicht mehr an ihr Netz, weil unser Netz zu instabil und unzuverlässig ist durch den berüchtigten "Zappelstrom", den die erneuerbaren Energieformen verursachen.
    Dadurch gehen auch die Uhren am Backofen oft falsch, weil die Netzfrequenz zu stark von der Norm abweicht.

    Wir brauchen auch mehr Strom als vorher, denn wir sollen ja Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge benutzen.

    Wo soll der Strom herkommen?

    Falls man allerdings aus der Atomkraft aussteigen möchte, dann nicht so, wie es geschehen ist.
    Erst Ausstieg beschließen, dann im Jahr 2010 die Laufzeit bis zum Jahr 2034 verlängern und im Jahr 2011 die Laufzeitverlängerung wieder abschaffen. Durch die zwischenzeitliche Laufzeitverlängerung sind die Kernkraftwerkbetreiber fein raus, denn sie konnten Entschädignung für entgangene Gewinne in Höhe von mehreren Milliarden Euro einklagen und den Rückbau der Kraftwerke musste der Bund übernehmen nicht die Betreiber.

    In Schulnoten wäre das eine 6 (wortwörtlich "ungenügend"), keinesfalls "ausreichend".

    • Anonym sagt:

      Sehr gut erkannt, aber ein "Mitdenken" und "Weiterdenken" über eine vermeintlich toll klingende Entscheidung hinaus haben viele Entscheider dieser Tage leider verlernt.

    • R.S. sagt:

      Nö.
      Die Stromnetze sind europaweit miteinander vernetzt.
      Und wenn es in Deutschland eine Flaute und wenig Sonne gibt, so gibt es das aber irgendwo anders in Europa sicher.
      Und man könnte ja auch Speicher bauen, die die Zeit überbrücken, in der die Anlagen keinen Strom liefern.

      • ChristophH sagt:

        "Und wenn es in Deutschland eine Flaute und wenig Sonne gibt, so gibt es das aber irgendwo anders in Europa sicher."
        > bist Du ganz sicher das dies im Winter funktioniert?

        "Und man könnte ja auch Speicher bauen, die die Zeit überbrücken, in der die Anlagen keinen Strom liefern."
        > Ja, das wird auch passieren. Braucht aber Investitionen und Zeit bis es läuft. Das war einer der Punkte die „Bolko" kritisch hervorgehoben hat. Man schaltet die AKW ab bevor die Ersatztechnologien in genügendem Masse vorhanden sind. Kommt dazu, dass sich der Bedarf an Strom seit dem AKW-Ausstiegsbeschluss massiv erhöht hat und weiter noch wird (E-Mobilität, KI). Irgendwie Wunschdenken der Politiker die gerade mal wieder in den Nebelschwaden ihrer Utopien die Wirklichkeit nicht so klar sahen, bzw. sehen.

        Ich bin nicht gegen den Ausstieg aus der Atomenergie. Aber bitte realistisch oder dann bereit auf ganz massive Einschränkungen der Nachfrage bis die Ersatz-Energiequellen auch am Netz sind.

        Einfach die AKW abschalten und darauf hoffen, dass die Nachbarländer dann schon den fehlenden "strahlenden" Strom liefern (um dessen „Nebenwirkungen" man sich dann nicht kümmern muss) ist eine etwas egoistische und einfache Lösung.

        • ThBock sagt:

          In Frankreich machen sie's anders rum: Einfach AKW bauen, und wenn die dann mal wieder nicht gekühlt werden können (inzwischen fast jeden Sommer) kaufen die einfach Strom in Deutschland.
          Der Strommarkt ist nun mal europäisch und das hat so seine Vorteile.

          • Martin B sagt:

            bitte recherchieren, das sind mal 3 oder 4, von über 60 AKWs! Das wird in der Mainstreampresse regelmäßig aufgebauscht und scheinbar verfehlt es nicht an Wirkung.

        • Public Resolver sagt:

          Gegen Dunkelflaute gibst was, aber gegen Störfall und GAU?

          • Martin B sagt:

            Gegen Dunkelflaute hilft gar nichts – unbezahlbar.
            Gau ist Definitionssache. Tschernobyl wäre mit Gen 3 Reaktoren nicht möglich.

            • Günter Born sagt:

              Ich weiß, ich bin unmöglich und extreme Spaßbremse. Muss 1977/1978 gewesen sein. Vorlesung über ein AKW nahes Thema, und es ging um den HTR-Kugelhaufen-Reaktor von Professor Schulten. O-Ton unseres Profs, der auch die Vorlesungen der Kerntechniker bestritt: 'Die blöden AKW-Gegner schwafeln von Grafit-Bränden, so ein Quatsch. Ich hab eine der Grafit-Kugeln in meine Koksheizung geworfen. Da brannte nix. Der HTR ist sicher.'

              Ich hab dem Mann damals geglaubt, war mein Prof, und ich wollte lernen, so viel als möglich.

              Und jetzt befragst Du a) was das Problem in Tschernobyl war, nachdem der Reaktor durchging (Tipp: Grafitbrand). Dann recherchierst Du b) zum Störfall des Jülicher Schulten AVR Versuchsreaktors (Tipp: Unbemerkter Wassereinbruch in den Reaktor, wirkte als Moderator, und man ist nur mit Glück an einer Katastrophe vorbei geschrammt), dann nach Störfall 1986 in Hamm-Untropp recherchieren (Tipp: Unbekannte Menge radioaktiver Grafitstaub und Helium, mutmaßlich auf Anweisung des Managements bewusst abgelassen, weil die radioaktive Wolke aus Tschernobyl damals über Deutschland lag). Dann c) zu Fukushima recherchieren, warum es zum Ausfall kam (Tipp: Auslegung der Anlage für Meereswellen der Höhe x, aber der Tsunami hatte deutlich höhere Wellen).

              Vielleicht verstehst Du nun, warum ich über die Jahre zum ausgesprochenen Skeptiker geworden bin. Bei jedem oben erwähnten AKW wurden dem Management des Betreibers Sauereien nachgewiesen, so dass Behörden Stilllegungsverfügungen erlassen mussten. Der Rückbau der Reaktoren erwies sich als komplexer, langwieriger und teurer, als angegeben (trägt der Steuerzahler). Und jetzt kommen Leute mit schönen Powerpoint-Folien, die Gen 3 Reaktoren als sicher erklären und wollen erzählen, dass WKW so umweltschädlich und unsicher seien? Also, ich bin arg skeptisch.

              • Martin B sagt:

                Der Typ Tschernobyl wird schon lange nicht mehr gebaut. Was waren die realen Folgen von Fukushima? Gucke mal genau hin.

                Das Unternehmen ging pleite, aber sonst?

                WKAs haben mehrere Nachteile, u.a. dass sie nicht konstant Strom liefern, neben der Rodung und Verschandelung der Wälder, dem Töten von Insekten und Vögel. Das Hauptproblem aber ist: 14-15x so teuer wie Strom aus Gas.

                • Er schon wieder sagt:

                  "…Was waren die realen Folgen von Fukushima? Gucke mal genau hin."

                  Dein ernst?

                  Hier nur die 3 (mMn.) schlimmsten "realen Folgen"

                  1. Es wurden erhöhte Radioaktivitätswerte in Böden, Lebensmitteln und Meerwasser festgestellt. Insbesondere Wildschweine und Wildpilze weisen noch heute erhöhte Werte auf

                  2. Radioaktive Stoffe gelangen weiterhin in das Kühlwasser der Reaktoren und ins Meer, wobei eine Reinigung des Wassers stattfindet, die jedoch nicht alle Stoffe entfernen kann.

                  3. Es kam zu erhöhten Schilddrüsenkrebsraten bei Kindern, und viele Menschen leiden unter Traumata und psychischen Problemen

                  Da die Reaktoren mittlerweile seit 12 Jahren brach liegen und vor sich hin strahlen muss weiterhin gekühlt werden. Dabei entsteht weiterhin jeden Tag mehr verstrahltes Wasser das ins Meer und in den Boden sickert.

                  TLDR.: Die Folgen sind nicht nur real sondern sehr ernst und werden auch zukünftige Generationen noch belasten.

                  Klar man kann seine Augen davor verschließen und sagen das sei ja alles "nicht so schlimm"….

                  Ich hab da n schönes Grundstück in der Evakuierungszone für dich und deine liebsten. Perfekt um das eigene Gemüse anzubauen und schön günstig. Wann zieht ihr um?

          • Public Resolver sagt:

            @Martin B,

            die 3. ist noch gefährlicher und benötigt aufwendigere Sicherheitsvorkehrungen. Die riesigen Offshore-Windräder haben immer Wind.

    • Public Resolver sagt:

      @Bolko sagt:
      'Obendrein haben wir auch noch das modernste Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg abgeschaltet und abgerissen'

      Das waren die Schweden, Fehlplanung. Und keine Kühltürme zu nutzen ist aus heutiger Sicht besonders problematisch. Die durch den Atomausstieg fehlenden Kraftwerken war ein Rechenfehler der Bundesregierung, i.P. Altmeier.
      Wir exportieren mehr Strom als wir importieren. RWE erzielt traumhafte Gewinne mit der Windkraft.

    • Windowsnutzer1969 sagt:

      Super kurz & bündig zusammengefasst!
      Wollte mir immer mal schon die Mühe machen, diese Fakten ebenso zusammenzuschreiben, aber mir hat bisher immer der Nerv dazu gefehlt. Werde mir das mal rauskopieren und für zukünftige Diskussionen abspeichern.

      Man muss auch noch weitere Punkte einfließen lassen, wie die u. a. enorm angestiegenen und sehr kostenintensiven Redispatch-Maßnahmen (= ständige Anpassung der Leistungseinspeisung um Über- oder Unterlast zu vermeiden, was gerade bei Wind- und Sonnenstrom permanent notwendig ist, da nur sehr schlecht regelbar und eben nicht immer gleich stabil verfügbar) Diese Kosten sind seit 2011 von damals 42 Mio. € bis 2023 auf 3.086 Mio. € jährlich gestiegen! Quelle:
      https[:]//de.wikipedia.org/wiki/Redispatch_(Stromnetz)

      Und noch so ein Punkt ist, dass wir an sehr sonnigen und windigen Tagen eben jede Menge überschüssigen "Strommüll" produzieren, der ins Ausland "entsorgt" werden muss, da die gleichbleibende Netzstabilität eben immer gewährleistet sein muss, ansonsten droht der gefürchtete Blackout. Und diese "Entsorgung" lassen sich die Abnehmer eben auch bezahlen, da sie dadurch ja auch wiederum kostenintensive und ungeplante Eingriffe in ihr Stromnetz vornehmen müssen. Heißt also, sie bekommen kostenlosen Strom und sogar noch Geld dazu … Und z. B. nachts, wo eben keine Sonne scheint und oft auch an windstillen Tagen, müssen wir den Strom dafür wiederum oft extrem teuer zukaufen … Sind alles Gründe, warum wir eben mit die höchsten Strompreise überhaupt haben. Früher haben wir uns zu 100 % selbst versorgt und dazu noch permanent Strom gewinnbringend exportiert – heute ist es genau anders herum … Man kann doch nicht ständig mehr Strom benötigen, aber irgendwie alles dafür tun, dass man unter dem Strich immer weniger davon hat … Doch man kann, denn man tut es aktuell.

    • Froschkönig sagt:

      Also, wenn ich durch unsere Ortschaften laufe oder fahre, oder sonst wo in Europa, da sind noch sehr viele gegen Süden ausgerichtete Dächer nicht mit Solarzellen bestückt. Oder man denke an mit Solarpanles überdachte Supermarkt-Parkplätze, Autobahnen und vielleicht sogar Felder auf denen der Anbau wegen inzwischen zu viel Sonne nicht mehr funktiontioniert. Ich sitze hier gerade in der Nähe des Rhone-Deltas, hier gibts Atomkraftwerke, und es gibt den Mistral, einen Wind der praktisch das ganze Jahr das Rhonetal herunter ins Mittelmeer bläst (und den Aufenthalt trotz viel Sonne recht angenehm macht), aber ich sehe kein Windrad weit und breit, das das ausnutzt. Auch Solarpanel in dieser auch im Winter sehr sonnenreichen Gegend sind kaum zu sehen. Das ist das Problem. Nicht nur hier, sondern überall in Europa. Ich bin davon überzeugt, wenn wir statt AKWs überall wo möglich Windräder und Solarpanels aufstellen würden, würden wir die ganzen AKWs, Kohle- und Gaskraftwerke nicht mehr brauchen.

      • DavidXanatos sagt:

        Dafür aber ein ganzen immensen Haufen an berieten, solche die man auch alle 10 Jahre erneuern muss und so.
        Also Dauerbeschäftigung, resource verbraucht etc pp.
        da müste man schon die technologie so weit bringen das man die alten akkus 100% recyclen könnte und das dan alles ausschlieslich mit grüner energie.
        Das wäre geil aber wir sind nicht mal ansatzweise so weit.

        • Froschkönig sagt:

          Sowohl Solarzellen als auch Akkus halten deutlich länger als 10 Jahre durch.

          Solarzellen lassen sich übrigens sehr gut recyceln, da sie nur aus Glas (=Sand), Silicium (=Sand) und Aluminium bestehen.

          • Anonym sagt:

            Mit welchem Rohstoffaufwand?

            • Froschkönig sagt:

              Sand, Bauxid (=Glas+Silizium, =Aluminium) – Rohstoffe die es überall reichlich gibt.

              Beton, aus dem AKWs zum größten Teil hergestellt werden müssen, ist bei der Herstellung einer der größten CO2 Erzeuger dieses Planeten. Und wohin mit den verbrauchten Brennstäben kannst du sicher auch nicht verraten.

              • Martin B sagt:

                der Materialaufwand pro geernteter kWh ist bei Wind und PV im Vergleich zu AKWs exorbitant hoch (!)

                Dazu kommt, dass WKAs nur 20J in Betrieb sind, AKWS aber bis zu 3x so lange.

                Es ist reine Physik und Mathematik, das kann man alles nachrechen und wurde auch gemacht.

                Den geringsten Aufwand hat man beim Verbrennen von fossilen Trägern, das nur nebenbei.

                • Günter Born sagt:

                  Die 20 Jahre Betriebszeit für WKAs sind aber ein regulatorisches bzw. Degin-Problem. Bin mir nicht sicher, aber gefühlsmäßig wurden die 20 Jahre Betriebsdauer in Deutschland daran ausgerichtet, dass die Anlagen genau über diesen Zeitraum die entsprechende Einspeisevergütung bekamen (die Projekte ließen sich rechnen).

                  Hat man m.W. links liegen lassen, über Betriebsverlängerungen nachzudenken, bis die ersten Anlagen ausliefen. Im Prinzip können die Strukturen auch für einen längeren Betrieb ausgelegt werden. Teilweise klassischer Maschinenbau und die Frage der Zertifizierung. Kritisch sind die GFK-Flügel, die müsste man häufiger auf strukturelle Schäden inspizieren.

                  Gerade mal nachgeschaut: Es gibt inzwischen mehrere Anbieter (z.a. Tüv Süd), die Life Extension anbieten. In diesem Fall wäre für eine Verlängerung oder Entfristung der Genehmigung eine Änderungsgenehmigung nach § 16 BImSchG notwendig. Ob man das kann oder will, steht auf einem anderen Blatt.

                • Martin B sagt:

                  ich antworte mal mir, bei Dr fehlt die Option;-)

                  Ja, Laufzeitverlängerung klingt gut, es ist dann nur die Frage, ob 5J obendrauf wirtschaftlich sind, wenn z.B- Flügel etc. getauscht werden müssen. Da muss man auch erst wieder mal mit dem LKW hinkommen (zuvor gerodete Wege wieder zugewachsen etc.)

          • Martin B sagt:

            Solarstrom ist die teuerste Art sich an der Stromversorgung in unserem Breitengrad zu beteiligen.

            Es ist auch absurd, denn rund ein 1/4 des gesamten Endenergiebedarfs fällt auf die Wintermonate, dann wenn die Sonne nur 1/5 des Jahresertrags liefert. Scheinbar wollen viele nicht nachdenken, viele nicht nachrechnen und schon gar nicht mit der Materie beschäftigen. Aber die Energiewendemärchen psalmartig nachbeten, das können wir gut.

            • Günter Born sagt:

              Ich fürchte, so simpel wie von dir dargestellt, ist es leider nicht. Wir befinden uns in einem Transformationsprozess mit vielen Verwerfungen und politischen Versäumnissen über 30 und mehr Jahre. Aus politischen Gründen wäre es klug gewesen, die drei verbliebenen AKWs als Reserve für einige Jahre weiter vorzuhalten – wirtschaftlich war es für die Betreiber eigentlich schon nicht mehr darstellbar. Einfach ein paar Gedanken in der ganzen "Strom-Versorgungs-Sicherheits-Debatte".

              Ein Punkt wären Pumpspeicherkraftwerke, die Lastspitzen und auch ggf. einen Teil der berühmten "Dunkelflaute" binnen Minuten abfedern könnten. In den 60er und 70er Jahren wurden die noch gebaut (erinnere mich 1974 als Berufsaufbauschüler noch Vianden / Luxemburg besucht zu haben). Seit den Jahrtausend-Wende hätte man weitere dieser Kraftwerke bauen können, um Lastspitzen oder Unterversorgung kurzfristig ausgleichen zu können. Alleine es ist nicht passiert – ein Punkt waren Widerstände im Umweltschutz. Aber ein gewichtiger Punkt war die wirtschaftliche Seite – Pumpspeicherkraftwerke müssen zwei Mal Einspeisevergütung bezahlen (gerichtlich bestätigt). Was dazu führt, dass bestehende Pumpspeicherkraftwerke von den Versorgern nur im äußersten Notfall wirklich in Betrieb gehen. Die schicken ihren Überschussstrom lieber nach Österreich oder in die Schweiz, um bei Bedarf wieder zurück kaufen zu können (dann fällt die Einspeisevergütung nur einmal bei der Abgabe an den Verbraucher an). Die Artikel hier (aus 2012) und hier (aus 2017) beschreiben die Misere (obwohl sich zwischenzeitlich was geändert haben soll, siehe diese Anfrage der CDU an die letzte Bundesregierung). Aber Pumpspeicherkraftwerke sind Langfrist-Projekte. Ich erinnere an einen TV-Report (vielleicht fünf bis sieben Jahre her): In Trier gab es eine so gut wie baureife Planung für ein Pumpspeicherkraftwerk an der Mosel – wurde als wirtschaftlichen Gründen nicht gebaut.

              Weiterhin ist mir kürzlich ein Bericht über neue Erkenntnisse in der Mikrosteuerung von Stromverteilungsnetzen untergekommen (ich finde aktuell den Link nicht mehr), wo durch Micro Grids sowohl die Versorgungssicherheit erhöht als auch die Verteilkosten minimiert werden könnten. Alleine, die Umsetzung müsste in der Firmware der Energieverteilstationen angegangen werden. Könnte auch bestimmte Hochspannungsleitungen in Deutschland und Europa obsolet machen und die Kosten für den Netzausbau senken. Braucht aber langfristige Planungshorizonte – und die kurzfristigen politischen Diskussionen a la "Wiedereinstieg in AKWs" etc. sind da keinesfalls förderlich – imho.

              Es gibt einige Punkte, wo wir in den nächsten Jahren ggf. Fortschritte erleben. Ob wir in 20 Jahren "im dunkeln sitzen" oder "war das was?" denken, hängt von einer klugen oder eher unklugen Infrastrukturentwicklung ab.

              Für mich ist es jedenfalls erstaunlich, dass ich vom Management der Energieversorger sowie vom zuständigen deutschen Minister (nachdem der Wahlkampf vorbei ist), uniso ein Abwinken von "pro Atomkraftwerke" vernehme. Das Management denkt nämlich auch in "Betriebstechnik" (Technik und Betrieb einer Anlage), die für bestimmte Technologien schlicht nicht mehr gehandhabt werden können. Nur als Beispiel: Ich habe mich 1975 gegen ein Studium der Kerntechnik entschieden, weil mir damals die beruflichen Aussichten alles andere als lukrativ erschienen. Mit einem Ingenieurstudium "Physikalische Technik" saß ich in den gleichen Vorlesungen wie die Kerntechniker, hatte aber ein wesentlich breiteres Ausbildungsspektrum und damit auch Chancen auf Beschäftigungsverhältnisse in vielen Bereichen. Ich habe als fertig gebackener Ingenieur nicht in einem AKW sondern im Flugzeugbau angeheuert, bin aber nach 1 3/4 Jahr in die Großchemie als Software-Entwickler für Spezialsysteme gewechselt (das Studium hatte mir die Grundlagen vermittelt, den Rest habe ich mir über "learning by doing" erworben). Wer meinen Berufsweg verfolgt, weiß, wie ich mich auf dieser Basis weiter entwickelt habe. Daher stellt sich mir sofort die Frage: Wer würde sich heute mit Sinn und Verstand auf den Berufsweg im Bereich Kernkraft spezialisieren, wenn Du ein oder zwei Arbeitgeber hast, die immer unter dem Damokoles-Schwert einer Einstellung durch ein Verwaltungsgericht stehen?

              Von daher sehe ich auch die Entwicklung neuer Reaktoren in den USA als kritisch / wackelig an. Dort wird vieles hemdsärmelig mit der angeheuerten Belegschaft angegangen. Kann theoretisch ein genialer Wurf werden (in der Software sehen wir das), praktisch hege ich arge Bedenken. Ich habe ja erste berufliche Sporen im Bereich Maschinenbau und Materialprüfung im Flugzeugbau erworben – da braucht es Erfahrungen, Erfahrungen und nochmals Erfahrungen. Als junger Ingenieur, eigentlich noch grün hinter den Ohren, hatte ich im ersten Jahr – auf Basis einer von mir konstruierten Ultraschall-Tauchtechnik-Prüfanlage für den Technikumbetrieb im Flugzeugbeu – gestandenen Maschinenbau-Unternehmen (waren Unternehmen wie Uranit, im Umfeld der AKW-Technik angesiedelt) prognostiziert, dass sie mit ihrer Technologie bei der für die Produktion georderten Anlage auf den Bauch fallen. Man hat mich belächelt – was weiß das Greenhorn schon. Ich habe mir zur Abnahme der Anlage überlegt, wie ich nachweisen könnte, dass die Spezifikationen eingehalten werden (ich dachte "vielleicht habe ich mich geirrt, das sind ja Fachleute mit 30 Jahren Erfahrung auf dem Buckel"). Ende vom Lied: Ich brauchte meine Theodoliten, einen Mikrometer-Maßstab, einer Stopp-Uhr und einen Taschenrechner samt Papier und Bleistift nicht wirklich für Messungen zu nutzen. Bereits bei der ersten Testfahrt der Anlage zeigte sich, dass meine Prognosen heftig eintrafen. Wie es ausgegangen ist, weiß ich nicht, war da schon weg – aber meine Technikums-Anlage war 20 oder 25 Jahre in Betrieb …

              Beim nächsten Arbeitgeber (Großchemie) ist mir der gleiche Fall wieder passiert (ich war da längst als Software-Entwickler tätig, aber es gab den "Born, Sie haben doch mal … schauen sie sich das an und kümmern sie sich, dass da keine Fehler passieren"-Effekt). Alle meine zarten Versuche, Auftraggeber und Auftragnehmer, das Projekt auf der geplanten Basis auszureden, weil sie Schiffbruch erleiden würden, haben nichts gefruchtet. Ein dreiviertel Jahr später kam der Anruf "was können wir machen" – aber da war ich dann längst raus. Es ist vielfach die Ignoranz, die die Projekte scheitern lässt.

              AKWs sind aber Technologien, wo ein Entwurf keine Fehler verträgt und die nächsten 30-40 Jahre halten muss (da werden Milliarden-Investitionen gebunden), andernfalls endet das im Desaster (in China baut man gerade Reaktoren, an denen die französische EDF beteiligt war, wegen gravierender Konstruktionsfehler an Kreisläufen, um). Ich bin nicht nahe genug an dieser Entwicklung dran, aber mein Bauchgefühl sagt mir (beim Lesen so mancher Berichte aus den letzten 5 Jahren), dass bei der Entwicklung neuer Reaktorkonzepte die gleichen Fehler gemacht werden, die in den 60er Jahren bereits zur Einstellung bestimmter Reaktortypen führten.

              Ich habe im Studium auch Metallurgie und Unformtechniken gehabt. Wo gibt es heute noch Hersteller in Deutschland, die die Rohlinge für Reaktor-Druckbehälter gießen und entsprechend umformen könnten? Das braucht Erfahrungen, da jeder Schlacke-Einschluss zu Materialfehlern führen kann. Auch auf dem Weltmarkt sind imho nicht so viele Hersteller für so etwas verfügbar. Und wenn ich mir anschaue, wie viele AKWs in den letzten Jahren gebaut wurden, sieht das imho nicht gut aus. Überall wo ich mit meinem geringen Wissen, erworben vor über 45 Jahren genauer hinschaue, türmen sich arge Schwierigkeiten auf. Kann man doofer-Weise nicht mal schnell mit einem Update glatt bügeln.

              Wenn in 10 Jahren wirklich Molten Salt Kleinreaktoren existieren, die zuverlässig und wirtschaftlich über 20-30 Jahre betrieben werden können und die Abfall-Problematik sowie das Problem der Proliferation wirklich gelöst ist, stelle ich mich gerne hin und sage "Leute, ich habe mich geirrt". Ich habe Jahrzehnte-lang in den vdi Nachrichten ganz fasziniert Ansätze über Verglasung radioaktiver Abfälle oder über Transmutation verfolgt. Alleine, keines dieser Verfahren ist m. W. über das Versuchsstadium hinaus gekommen.

              Ist jetzt ein langer Kommentar geworden – es sind aber Aspekte, die mich abseits der üblichen Diskussionen umtreiben. Und ja, ich habe bis 2002 (Beschluss über den Atomausstieg) selbst geschwankt, ob wir das mit dem Betrieb der AKWs hin kriegen oder aussteigen sollen. Aber die "menschliche Seite mit ihren Fehlern" hat mich letztendlich bewogen, den Beschluss zum Ausstieg als nicht wirklich unklug zu betrachten. Jetzt wäre es klüger, sich auf die Lösung der anstehenden Aufgaben zu fokussieren, statt ständig Debatten von vorgestern zu führen – imho.

              • Martin B sagt:

                Danke Günter – sehr ausführlich.
                Hatte mich bisher eher kurz gehalten und mir gehen die simplen Narrative, dass mit der Wende irgendwas zu reissen wäre, etwas auf den Wecker, daher meine Einlassungen und Beispiele.

                Im Wesentlichen gebe ich Dir Recht, mangels Planungshorizont und Sicherheit fehlen die Fachkräfte und Expertise. Das ist aber ein deutsches Problem, in UK, USA, RU, F und weiteren Ländern sieht das anders aus. Wir haben und wollen uns ja sowieso aus wettbewerbsfähigen Sektoren verabschieben, momentan ist Chemie und Automobilindustrie dran. Viele freuen sich scheinbar darauf, ahnen aber nicht, was damit noch alles den Bach runtergeht (green degrowth is woke).

                Da stellt sich einfach die Frage, ob wir überhaupt wissen, was wir tun, denn komplett aus Kernenergie verabschieden war möglicherweise nicht so klug. Ob es wirtschaftliche, sichere und tragfähige Konzepte geben wird? Ich weiß das nicht, aber retrospektiv kann man die Kosten schon einschätzen und da sieht es eben für PV und Wind desatrös aus. Zumal man versucht, die Systemkosten systematisch zu verschleiern, wenn man alle Effekte hochrechnet landet man mittlerweile bei rund einer Billion Euro, dazu kommen die weltweit höchtsten Strompreise.

                Für eine Billion hätte man eine Menge in Kernkraft investieren können.

                Du siehst viele Probleme und Heausforderungen, da gebe ich Dir Recht, aber man muss auch Lösungen in Betracht ziehen und andere gehen das eben derzeit an. Ein Problem wird der Müll sein, kommerzielle Betreiber werden sich da rauswinden wollen, denn die nachgelagerte Prozessierung um Müll und Strahlung möglichst gering zu halten, erfordert Aufwände und Kosten – da ist der Gesetzgeber gefragt.

                Im Endeffekt und darum ging es mir, haben wir ein teures Energiewendedesaster mit hohen Kosten und geringem Nutzen. Jeder weitere Ausbau wird die bestehenden Probleme und Kosten exponentiell nach oben treiben.

                Politische Hemmnisse und Kostensteigerungen durch Bestimmungen/Bürokratie mögen vorhanden sein, es ändert aber nichts am Grundprinzip der gescheiterten Wende mit PV + Wind. Denn ohne Grundlastfähigkeit, Skalierbarkeit und bezahlbaren Speicher in gigantischen Größenordnungen wird sie nicht funktionieren. Es ist eine bittere Erkenntnis und der Ruf nach "jetzt erst Recht, dann müssen wir eben mehr WKAs aufstellen" ist natürlich Wahnsinn, denn 0x0 ergibt was?

                Oder die geniale Idee, einfach mehr Panels zu installieren, um im Winter mit WP zu heizen – was für ein Irrsinn. PV im Winter liegt bei 1/5 des Jahresertrags, die Sonnenernergie steht nicht nennenswert zur Verfügung, wenn wir heizen müssen. Heizen aber macht 25% des Endenergiebedarfs aus, von Oktober-April. Will denn keiner mehr nachdenken?

                Die WP wird daher überwiegend fossil betrieben, ein genialer Plan. Wie war noch mal der Wikrungsgrad der Kohleverstromung?

              • Windowsnutzer1969 sagt:

                Alles schön und gut, aber:
                Um es jetzt einfach mal auf die unterste und wichtigste Stufe "runter zu brechen" – eben auf die Stufe, um die es in der Vergangenheit und aktuell wirklich ging und geht:

                >> Wir haben einfach seit Merkel ein perfekt funktionierendes, sicheres, stabiles und vor allem 24/7 grundlastfähiges (also sehr gut regulierbares) Energiesystem zunächst mal (doch sehr ideologisch begründet, also eigentlich mehr oder weniger grundlos) geschrottet, ohne dass wir eine funktionierende und tragfähige Alternative gehabt hätten! Das alleine reicht doch schon aus, dass man es SO (!) wie wir es getan haben, eben NICHT tut! Man reißt ja auch nicht sein Haus ab, bevor man eine neue Bleibe gefunden hat – wenn auch zumindest nur vorübergehend.

                >> Wir haben mit die höchsten Strompreise der Welt (!) Und wir sind ein Industrieland (besser: waren es bald, wenn die Entwicklung so weiter geht wie aktuell) das nun mal auf möglichst dauerhaft billigen, sicheren und dauerhaft verfügbaren Strom angewiesen ist (>> Stichwort: Brown-Out – also vorübergehenden, geplanten Lastabwurf durch bewusstes Abschalten von Industrieverbrauchern) Wettbewerbsfähige Industrie, ist mit solchen Horrorpreisen einfach nicht dauerhaft möglich. Wenn wir so weitermachen, dann war es das mit dem vielgepriesenen Wohlstand in Good old Germany … Im Übrigen würde ich als Privatverbraucher auch gerne wieder preiswerteren Strom beziehen …

                >> Wir sind nun mal einfach der "Geisterfahrer" der Welt! Die absolut meisten wichtigen (!) Länder setzen nach wie vor auf die Kernenergie, weiten sie aus, oder steigen neu ein/wieder erneut ein. Man kann natürlich alle anderen als Geisterfahrer ansehen, wenn man sich seiner Sache so dermaßen sicher ist. Ist halt nur die Frage, ob und wie lange so eine Sichtweise gut geht …
                Quelle: https[:]//de.wikipedia.org/wiki/Kernenergie_nach_L%C3%A4ndern

              • Froschkönig sagt:

                Danke für den Beitrag. Aber auch in ihrem direkten ehemaligen Bereich sieht es nicht anders aus. Wer konstruiert denn heute noch Chemie-Anlagen in Deutschland, wo ist das Know-How einer Lurgi in diesem Bereich hin? Was ist aus dem gleichen Bereich bei Thyssen-Krupp geworden? Einst haben diese Firmen Unteraufträge zur Anlagenplanung nach China und Indien outgesourced. Heute findet solche Anlagenplanung nur noch dort statt. Ich kenne einen Ruheständler, der sowas einst bei Lurgi und danach TK gemacht hat, und auch fleißig mit outgessourced hat, weils billiger ist. Das riesige Lurgi-Haus in Frankfurt Mertonviertel ist heute eine Bundesbehörde, der Rest sitzt als "Air Liquide" (Frankreich) in einer Hochhausetage am Flughafen, hat er mir erzählt, sein ehemaliger Bereich von TK besteht auch nur noch aus Projektmanagement, hat er sich bei mir beklagt, Chemieanlagen werden in China und Indien geplant, dass wenigstens dran gedacht wird, davon noch was in Europa auch in Chemieparks zu bauen, wird uns bei der medizinischen Grundversorgung (Antibiotikas, etc.) noch ordentlich auf die Füße fallen.

                • Günter Born sagt:

                  Ich habe es aus ziemlicher Nähe bei Uhde in Dortmund und Bad Soden mitbekommen, weil ich Schnittstellen zur Automatisierungs-, Mess- und Regeltechnik hatte. Es war eine Mentalitäts- und Preisfrage: Wenn halt Indien im Preis zig Nullen günstiger war, wurde nie nach Qualität gefragt, sondern die Kunden haben dann oft das Subkontrakting für bestimmte Gewerke direkt an eigene Leute in Indien oder China vergeben oder dort auch Komponenten zugekauft. Die Projektmanager bekamen dann die Probleme, wenn die Planungen oder Fertigung nicht so wie in Deutschland gewohnt passierte. Da hat man viele Federn und viel Geld gelassen – es war oft der "Betriebswirtschafts-Wasserkopf" im Management, die diese Entscheidungen durchgedrückt hat, um die Projekte zu bekommen. Am Ende wurde Uhde dann wohl an Krupp verkauft, als die Hoechst AG zerschlagen wurde.

                  Die Entwicklung war vorhersehbar – ob man was hätte ändern können? Ich bin skeptisch (vieles habe ich vorausgesehen und meine Entscheidungen frühzeitig getroffen). Aber ich bin da der Falsche, wenn gefragt wird, wie man es hätte anders machen sollen – ich war immer Vollblut-Ingenieur, der seine Projekte solide (und erfolgreich) durchgezogen hat, aber wegen extrem harter und kompromissloser Positionen (bzgl. der Technik und gegenüber der damaligen ITK-Abteilung) als sperrig verrufen war (hatte aber Narrenfreiheit, solange ich Erfolg hatte und die Inhouse-Kunden zufrieden waren, weil es funktionierte). Nur habe ich mir dann die Frage gestellt: Will ich die nächsten 30 Jahre kleines Rädchen im Management sein, was sich gegen Sachen stemmt, die sich nicht ändern lassen. Ergo habe ich vor 32 Jahren (gerade rechtzeitig vor der Zerschlagung des Unternehmens 1996) einen andere Weg eingeschlagen – wo der hin geführt hat, kann ja jeder täglich sehen. Für mich persönlich nicht die schlechteste Entscheidung.

            • Ömmes sagt:

              Einfach Lösungen für einfache Gemüter, egal ob sie der Wahrheit entsprechen oder nicht. Martin B, was soll diese Propagandashow hier mal wieder?

              • Martin B sagt:

                ich rechne lediglich nach, ob AKW der Game Changer wird, wird man sehen. Das ist außerhalb meines Scope.

                Es geht mir um die faktenbasierte Gegenüberstellung links-grüner "Energiewende" Propaganda.

                Denn mehr ist es nicht, heißte Luft ohne Ergenis, das aber teuer.

                • Froschkönig sagt:

                  Solange du keine Nachweise liefern kannst, dass das noch irgendwie funktionieren kann, ohne bei Unfällen gleich eine ganze Landschaft unbewohnbar wird, und du den Atommüll sicher in deinem Garten vergränbst, verbreitest du doch erst recht nur unbelegbare Propaganda.

                • Martin B sagt:

                  ich antworte mal mir, da die Funktion fehlt: Du willst nicht lesen: ich zeige einfache, verständliche Kalkulationen auf, warum unsere "Wende" gescheitert ist und das Land mit scheitern wird. Die eigentlichen Schocker kommen ja erst noch: ETS2 und das GEG mit dem teuren Fernwärmeausbau, der die Heizkosten der Zwangskunden mindestens verdoppeln wird.

                  Die Kostentreiberei dient nur höheren Abgaben, für die Umwelt wird nichts gewonnen, denn die FW Kraftwerke werden mit Gas betrieben, die WPs zu Hause mit Strom aus fossilen Trägern. Denn wir können keinen CO2 neutralen Strom in den benötigten Mengen und schon gar nicht konstant produzieren, erst Recht nicht im Winter.

                  Wie ich schon sagte, ob Nuklearenergie die bezahlbare und sichere Alternative sein wird, mag ich nicht zu beurteilen und ich mache alles andere als Werbung dafür. Es geht mir um den Energiewendeblindflug, der uns alle teuer zu stehen kommt.

      • Anonym sagt:

        Umgekehrt: war gerade in Finnland, dort gibt es zumindest im Süden mittlerweile auf vielen Häusern Solarzellen (kleinere Einheiten) – obwohl die doch alle am Stromnetz sind und "gerade erst" ein neues Kernkraftwerk ins Netz gestellt haben ("https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Olkiluoto")? Im Winter es es da auch noch viel fürchterlicher länger dunkler (ja, war dann auch schon mal da!), hält aber trotzdem wohl viele nicht davon ab…

      • Bernd Bachmann sagt:

        Es ist noch nicht lange her, da haben Solarzellen während ihrer Lebenszeit weniger Strom produziert, als zu ihrer Herstellung benötigt wurde. Inzwischen ist man da weiter (höhere Effizienz der Solarzellen; effizientere Herstellung); eine moderne Solarzelle produziert etwa 60% mehr Strom, als zu ihrer Herstellung benötigt wurde. (Welche Rahmenbedingungen für diesen Wert angenommen wurden, also z.B. wo genau die Solarzelle aufgestellt wird und wie sie ausgerichtet ist, weiss ich nicht — wer's weiss, darf es gern ergänzen).

        Heisst konkret: Erst nach 15-20 Jahren ist die Energiebilanz von Solarzellen positiv. Da die allermeisten Solarzellen in China mit Kohlestrom hergestellt werden, kann es sein, dass die CO2-Bilanz sogar überhaupt nie positiv wird.

        Fazit: Die heute erhältlichen Solarzellen in unseren Breiten unter dem Stichwort "Klimawandel" einzusetzen, ist ziemlicher Quatsch und dient vor allem dazu, CO2-Ausstoss von Deutschland nach China zu verschieben — nicht hingegen zu reduzieren.

        • Froschkönig sagt:

          Die ganze Herstellung der Solarzelle bezahle ich beim Kauf der Solarzelle. Aktuelle Solarzellen sind schon nach maximal 3 Jahren armortisiert. Bedneke, auf 1,5 m² Solarfläche erzeugt so eine Zelle bis zu 500 Watt, Tendenz steigend. Dann laufen die noch 20..30 Jahre, vielleicht auch länger. Und jetzt kommst du.

          • Bernd Bachmann sagt:

            Gerne.

            Wenn Du das, was ich geschrieben habe, noch einmal liest, wirst Du feststellen, dass ich hier nicht von finanzieller Wirtschaftlichkeit rede, sondern von Energie- bzw. CO2-Bilanz.

            Wenn Deine Solarzellen mit billigem chinesischem Kohlestrom hergestellt werden und Du die Kosten des damit erzeugten Stroms dann denen des extrem unwirtschaftlich erzeugten und durch allerlei Abgaben und Subventionen preislich hochgetriebenen deutschen Stroms gegenüberstellst, kann sich das finanziell natürlich sehr wohl rechnen. Ist aber ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen.

            Ich bin ja auch keineswegs gegen Solarpanel. Nur einen großen Schritt Richtung CO2-Neutralität macht man dadurch halt nicht — wenn überhaupt. Und „die ganzen AKWs, Kohle- und Gaskraftwerke" braucht es trotzdem noch.

  8. Luzifer sagt:

    und wenn die einem sticht wird man dann zu Waspman? Superheld oder Superschurke sei mal dahingestellt ;-P

  9. Markus sagt:

    Wir haben in Deutschland noch keine Grenzwerte zur Wohnraumbelastung in Wespennestern?

  10. Martin B sagt:

    der Artikel der WP ist mir zu ungenau "10x höher" – es fehlen konkrete Angaben, damit man prüfen kann. Dieser Artikel ist damit Spekulation und typisch für die heutige Aufmerksamkeitsökonomie.

    Zur Energiewende mit Wind und PV: sie funktioniert nicht. Wir decken noch nicht mal 10% des Endenergiebedarfs damit und jetzt schon herrscht Chaos und wir haben exorbitante Energiepreise. Die Wende frisst ihre Kinder, jeder weitere Ausbau führt zu noch mehr teuren Stabilisierungsbemühungen und noch höheren Preisen, denn das Gap, welches bei Dunkelflauten dann auftritt wird immer größer und muss durch unrentable Gaskraftwerke gefüllt werden. Auf der anderen Seite fallen abzuregelnde Überschüsse an, wofür aber die Erzeuger entschädigt werden müssen.

    Speicherung in jedwede Form in dieser Größenordnung ist weder möglich noch finanzierbar.

    Die weitere Planierung unserer Wälder für 200m hohe Stahlkolosse muss aufhören. Im Binnenland haben die nur 2000 Volllaststunden, die Bäume (die CO2 speichern) werden gerodet, der Boden betoniert. Nach 20Jahren sind die Dinger fertig und der Beton bleibt ob der hohen Rückbaukosten häufig im Boden. Umweltschutz spielt plötzlich keine Rolle mehr?

    Die Wende ist Irrsinn, aber die Deutschen waren schon immer stark darin, Ideologien bis zum Exzess zu treiben.

    • Froschkönig sagt:

      "Zur Energiewende mit Wind und PV: sie funktioniert nicht. Wir decken noch nicht mal 10% des Endenergiebedarfs damit"

      In den letzten 2 Sommern bereits knapp über 50%. Und dabei haben wir auch noch Strom nach Frankreich geliefert, wo sie wegen niedriger Flusspegel ihre Kernkraftwerke nicht mehr kühlen können.

      • Martin B sagt:

        Strom, Strom mein Lieber! Strom macht aber nur 1/5 des gesamten Endenergiebedarfs in der Republik aus und ist daher eine Teilmenge des Bedarfs. Bitte nachdenken und rechnen.

        F legt für Wartung oder bei Trockenheit mal 3-4 AKWs still, von über 60 (!). Ohne Atomstrom aus F oder Strom aus Nachbarländern hätten wir hier schon zig Brownouts, wenn nicht gar Blackouts gehabt. Man muss sich fragen, wie souverän eine Nation in Sachen Energie- und Nahrungsversorgung sein möchte.

        • Froschkönig sagt:

          Ja, stimmt, wir fahren noch viel zu viele Verbrennerfahrzeuge. Elektroautos lassen sich aus Solarpanels aufladen. Und die Solarenergie kostet uns nichts, die Sonne liefert diese gratis! Man muss einfach nur genug von den Panels haben, und es gibt noch viel zu viele perfekt gegen den Süden ausgerichtete leere Hausdächer, überpanelte Parkplätze, Autobahnen, Logistik- und Supermarkthallen, usw.

          • Martin B sagt:

            wenn Du Öl, Gas und Kohle ersetzt durch Stromverbraucher, dann steigt der Strombedarf und somit sinkt der EE Anteil.

            In Mathe aufgepasst?

            • Froschkönig sagt:

              Wie geschrieben, wir haben noch genügend Platz für weitere Zellen. In Europa gibt es viele ungenützte Flächen, denke mal an die ganze Pampa in Spanien, oder lege von Cadiz ein fettes Kabel durchs Mittelmeer rüber nach Marokko, was das das Solarpotential erhöht!

              • Martin B sagt:

                0x0=? Hast Du mitgelesen? Welche Kurse hattest Du im Abi, was hast Du ggf. studiert?

                Spanien ist ein super Beispiel. Der Blackout kam nicht von ungefähr…

        • Public Resolver sagt:

          Dekarbonisierung ist mehr als nur WK und PV. Und Strom ist keine Energiequelle, sondern eine Transformation dessen. F musste die Hälfte der AKW stilllegen und herunterfahren.

          • Martin B sagt:

            Steile These: wann und wie viel musste F gleichzeitig herunterfahren? Was heißt stilllegen, die gingen nie wieder ans Netz?

            Ja Deinudstrialisierung ist auch Dekarbonisierung, das kann man bei uns seit 2018 hautnah mitverfolgen, der Energieverbrauch sinkt. Frei nach U. Herrmann: Klimarettung durch Degrowth. Manche schwören darauf.

          • Public Resolver sagt:

            @Martin B sagt:
            'Was heißt stilllegen, die gingen nie wieder ans Netz?'
            Martin B sagt:
            'F legt für Wartung oder bei Trockenheit mal 3-4 AKWs still'.

            Der Energieverbrauch sinkt durch Einsparungen. Noch nie wurde soviel gearbeitet und produziert wie heute.

    • Ottilius sagt:

      Ideologisch sind eher Ihre Kommentare. Fernab gesicherter Erkenntnisse und Fakten propagieren Sie hier eine ewig gestrige Agenda. Warum? Was ist Ihr Ziel?

      @Günther Born: muss diese permanente lügenbehaftete Hetze gegenüber den erneuerbaren Energien hier immer wieder sein?

      • Windowsnutzer1969 sagt:

        Er hat halt einfach eine andere Meinung als wie Sie. Und das, was Sie "lügenbehaftete Hetze" nennen, nennt man einfach Diskussion, die in einer freien Gesellschaft statthaft, ja sogar essentiell ist – nicht mehr und nicht weniger. Anstatt hier mal wieder unterschwellig Zensur zu verlangen, könnten Sie sich z. B. aktiv an dieser Diskussion beteiligen und seine Argumente mit einer gegenteiligen Meinung und gegenteiligen Argumenten widerlegen …

  11. Twinkeri sagt:

    Wir sind raus aus dem Atomstrom. Das ist gut und richtig so! Atomstrom war nie billig. Die wahren Kosten wurden den Menschen lange verschwiegen beziehungsweise schöngeredet; die Kosten einer Nuklearkatastrophe sind immens, dauerhaft, unbeherrschbar und mit extremen Gefahren verbunden.

    Wie man an diesem Wespenbeispiel sehr gut sieht, schleichen diese Gefahren über Umwege aus Ecken heran, die man überhaupt nicht auf dem Schirm hat.

    • Martin B sagt:

      Die Legenden halten sich hartnäckig. Bezogen auf den Preis von Strom aus Gas:

      Nuklearenergie: Faktor 4
      Wind: Faktor 15
      Sonne: Faktor 40-45

      So viel zum billigen Strom aus Wind und PV. Es sind die Systemkosten, die wir alle schultern müssen. Mehr als eine Kugel Eis.

      • Froschkönig sagt:

        Quellen?

        450 Watt Solarpanels sind derzeit für Endverbraucher im Laden für unter 60 Euro das Stück zu bekommen und die Powern 30 Jahre lang Strom raus.

        10-20 Stück davon auf dem Dach, plus ne Batterie im Keller, und du brauchst nur in extrem schlechten Situationen Strom aus dem Netz. Und das obwohl du auch dein E-Auto darüber auflädst.

        • Twinkeri sagt:

          Das Problem dabei ist, dass mehrheitlich deutsche Bürger kein Eigenheim besitzen, um Panels und Batterien in ausreichender Zahl zur Selbstversorgung zu installieren; vielen fehlt auch einfach das Geld. Bei den Kosten, die unserer Gesellschaft aufgeladen wurden und die getragen werden müssen (Corona, Aufrüstung, div. (Maut-)Debakel, Inflation, Miete, Immobilienkosten, "Infrastrukturhypotheken", Asyl, Rente usw.), wird sich das auch mittelfristig nicht ändern – erst wenn die Boomer die Rente wieder verlassen und die nachfolgende Generation erbt, wird der allg. Wohlstand wieder steigen.

          • Bernd Bachmann sagt:

            Panels und Batterien lassen sich *nie* "in ausreichender Zahl zur Selbstversorgung installieren". Das ist einfach total unrealistisch.

            Um den Energiebedarf Deutschlands rein mengenmässig pseudo-erneuerbar zu decken, müsste die heute installierte "erneuerbare" Kapazität vervierfacht werden. Dabei ist schon berücksichtigt, dass E-Autos und Wärmepumpen weniger Primärenergie benötigen.

            Dann das Speicherproblem. Da liest man z.B. von einem "gigantischen" Batterie-Speicher, der 100'000 Haushalte einen Tag lang mit Strom versorgen könnte. Wahnsinn. Bei ca. 50 Mio. Haushalten bräuchte es also nur 3500 davon, um alle Haushalte eine Woche mit Strom zu versorgen. Industrie, Geschäfte, Büros dazu, und wir sind bei mindestens 7000. Umstellung auf E-Mobilität und Wärmepumpen — mindestens 15000. Für lediglich eine Woche — benötigt würde ein mehrfaches davon, wenn man die Stromerzeugungs-Kapazität nicht, statt sie zu vervierfachen, verzehnfachen wollte.

            Macht also bis 2040 jeden Tag mindestens 6 von diesen "gigantischen" Speichern, die in Betrieb gehen müssten. Gerade mal eine Handvoll ist geplant. Über die Kosten — mehrere Billionen Euro zu heutigen Preisen, die natürlich bei einem dermassen grossen Bedarf wie blöd nach oben schiessen würden — reden wir da noch gar nicht.

            Schliesslich die Energie- und CO2-Bilanz — das meinte ich oben mit "pseudo-erneuerbar". Deutschland wäre dann schön CO2-frei. Dafür hätte China bei der Produktion von Panels und Batterien den in Deutschland vermiedenen CO2-Ausstoss auf Jahrzehnte hinaus im Voraus erzeugt. Würde dem Klima ungeheuer helfen.

        • Martin B sagt:

          https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0360544222018035

          Korrektur: Atomstrom liegt bei Faktor 3, nicht 4.

          Solarstrom in DE ist nutzlos, jeder weitere Ausbau gefährdet die Versorgungssicherheit und führt zu exponentiellem Kostenzuwachs.

          So viel Speicher kann man gar nicht bauen und H2 Produktion ist unwirtschaftlich (schlechter Wirkungsgrad). Eine H2 Wirtschaft abgesehen davon ist nicht sinnvoll zu betreiben: Korrosiv, hohe Anforderungen an Dichtigkeit -> explodierende Kosten.

          Frage mal die Verkehrsbetriebe, was die für Erfahrungen mit der H2 Infrastruktr gemacht haben;-)

          • R.S. sagt:

            Stimmt, H2 ist ein Irrweg.
            Der Gesamtwirkungsgrad von H2 ist einfach zu schlecht.

            Solar ist aber kein Irrweg.
            Es gibt genug Beispiele in Deutschland, wo das funktioniert.
            Beispielsweise Wilpoldsried.
            Ein Dorf, in dem Strom nur per Ökostrom versorgt wird.
            Die haben einen Mix aus Solar, Wind, Wasser, Erdwärme und Biogas.
            Im Jahresmittel erzeugt es 7 mal so viel Energie, wie selbst verbraucht wird.
            Selbst im Winter ist die Energiebilanz noch positiv, d.h. es wird mehr Strom erzeugt als verbraucht.
            Und es gibt in Deutschland inzwischen eine ganze Reihe von Dörfern, bei denen das genauso ist.
            Das Problem ist nicht die Technik, sondern der aktuell viel zu geringe Ausbau von Ökostrom.
            Und deshalb soll ja auch per Gesetz auf alle neu zu bauenden Häuser verpflichtend Solar aufs Dach.
            Auch z.B. Abwärme aus Industrieprozessen ließe sich zur Stromerzeugung oder zum heizen nutzen.
            Und speichern kann man die Wärme rel. gut in Solespeichern.
            Wird z.B. in Solarturmkraftwerken gemacht.
            Die liefern auch nachts, wenn die Sonne nicht scheint, Strom.

            Hier in der Gegend gibt es übrigens einige Supermärkte, die das Dach mit Solar voll stehen haben und ihren eigenen Strombedarf daraus decken. Alles, was über den Eigenbedarf hinaus geht, geht in einen Speicher und auf dem Parkplatz steht eine Ladesäule für E-Autos, an der man kostenlos! sein E-Auto aus dem überschüssigen Solarstrom laden kann.

            • Bernd Bachmann sagt:

              Ich bezweifle, dass diese Supermärkte ihren Strombedarf durch die Photovoltaik decken können. Ich habe mal gerade die Daten einer mir persönlich gut bekannten 12'000-m2-Anlage um den Faktor 20 runtergerechnet — also eine Solar-Fläche von 600 m2 angenommen, was vielleicht einer Dach- und damit Marktfläche von 1000 m2, also einem schon eher grösseren Supermarkt, entspricht.

              Der hätte dann durchschnittlich 8 kW zur Verfügung — Speicherverluste noch nicht mitgerechnet. Ich habe zugegeben keine Ahnung von Supermärkten, aber kann mir nicht vorstellen, dass 8 kW für Klimatisierung, Beleuchtung, Kühl- und Gefrieranlagen usw. auch nur annähernd ausreichen.

              Selbst wenn, bräuchte der Markt dann noch einen Stromspeicher, dessen Kapazität wohl in der Grössenordnung von mindestens 5'000 kWh liegen müsste, wahrscheinlich eher dem doppelten, um weitestgehende Stromautarkie sicherstellen zu können. Hat er das?

              • Günter Born sagt:

                Ich habe mal gerade für Aldi nachgeschaut: ALDI SÜD betreibt nach eigenen Angaben über 1.350 Photovoltaikanlagen auf Filialdächern. Etwa 80% des erzeugten Solarstroms wird direkt in den Filialen verbraucht, der Rest wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist. heise hatte 2022 diesen Artikel zum Thema, wo diese Zahlen auch drin stehen. Und hier gibt es noch einige Informationen zu diversen Aldi-Pilotprojekten.

                Bei meiner "Mini-Solaranlage" mit 6,04 kWP (ich komme max. auf 4.500 Watt Peak) hatte ich 2024 in Summe 5600 kWh Erzeugung – ein Vielfaches meines Verbrauchs. Es hängt aktuell am Speichervermögen – Nov. – Jan. benötige ich ein wenig Netzbezug (2024 waren es 514 kWh). Nur mit Wärmepumpe und eAuto (habe ich beides noch nicht), käme ich in den vier Wintermonaten nicht wirklich weiter. Mit ca. 1.000 kWh Speicher (Redox-Flow-Akku) sähe das schon anders aus – ist aber derzeit unbezahlbar und rechnet sich auch nicht.

                • Bernd Bachmann sagt:

                  >> Etwa 80% des erzeugten Solarstroms wird direkt in den Filialen verbraucht, der Rest wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist.

                  Das glaube ich gerne. Die spannende Frage ist aber genau die umgekehrte: Welcher Prozentsatz des Strombedarfs wird durch die Photovoltaik-Anlage gedeckt? Bzw. wieviel muss aus anderen Quellen bezogen werden? Und wo kommt der dann her? Kohle? Gas? Kernkraft?

                • Günter Born sagt:

                  Bei Aldi wird grüner Strom genutzt. Hab aktuell aber keine Quelle zum Verlinken – war in einem Nachhaltigkeitsbericht, wenn ich nicht irre.

              • ChristophH sagt:

                Ergänzend zum Kommentar von Günter Born:
                Das ist schon die richtige Stossrichtung was ALDI da macht. Machen wir mit unseren Dächern auf den Produktionshallen wie viele andere auch. Wenn die Produktionsanlagen laufen, können wir an den schönsten und längsten Tagen mittlerweile 50% mit eigenem Solarstrom decken (ca. 1500 kWh Gesamtverbrauch/Tag), der Rest kommt aus dem Netz. An den Wochenenden geht dann der Überschuss ins Netz.

                Zur Zeit evaluieren wir einen Batteriespeicher damit wir in der Nacht die IT und was sonst noch so 24×7 laufen muss, mit überschüssigen Solarstrom betreiben können. Ob sich das effektiv rechnet oder teilweise eine "Spende" an das Konto "Umweltschutz und Nachhaltigkeit" wird, steht noch nicht abschliessend fest. Wenn es eine Spende wird, nutzt es den nachfolgenden Generationen, weil ein klein wenig weniger radioaktiver Abfall entsorgt werden muss.

                Das Problem mit den verbleibenden AKW in Europa, auf die Deutschland zur Zeit auch angewiesen ist, hängt eben an den Überschüssen zur "falschen" Zeit die dann anderorts "sofort" verbraucht werden müssen. Auch wer über 100% seines Strombedarfs pro Tag selber erzeugt ist nicht automatisch autark. D.h. heisst nur, er betreibt im Verhältnis zu seinem Eigenbedarf eine „zu grosse" Anlage. Erst wenn zu jedem Zeitpunkt 100% des Verbrauchs selber erzeugt und direkt oder indirekt aus dem Speicher gedeckt wird, ist die Anlage nicht mehr auf andere angewiesen, also 100% autark, bzw. „grün".

                Daher finde ich die Entwicklungen in Sachen Stromspeicher sehr interessant. Diese sollten auch von staatlicher Seite punktuell gefördert werden, z.B. Pilotprojekte welche neue (günstigere?) Technologien im Grossversuch testen.

      • Twinkeri sagt:

        Es sind keine Legenden. Und wenn schon? Dann müssen wir eben lernen, dass wir nicht mehr aus dem Vollen schöpfen können und Strom sparen – alleine, was LED-Beleuchtung an Einpsarung gebracht hat, ist enorm!

        Das geht leider bei vielen Menschen nur über den Preis, sonst sind die einfach zu bequem.

        • Martin B sagt:

          jo, das machen wir seit 7 Jahren: Deindustrialsierung, Wohlstandsversluste, steigende Arbeitslosigkeit und fast 6 Mio im Bürgergeld. Seit 7 Jahren fallen die gut bezahlten Arbeitsplätze aus dem Raster, was das für die Staatseinnahmen bedeutet, kann sich jeder denken. Weniger Steuern und Abgaben, auf der anderen Seite steigende Kosten für Soziales.

          Stromeinsparung durch LEDs, wie süß. Der Energiebedarf in DE war konstant hoch, bis die Deindustralisierung einsetzte. Die größten Sektoren sind Heizen (1/4 !), Verkehr und Gewerbe, da spielt die Musik, nicht beim Ersatz von Glühbirnen durch LEDs.

          Vielen ist der Zusammenhang zwischen Freiheit, Demokratie und Wohlstand scheinbar nicht klar. Ohne Wohlstand gibt es keine freiheitliches Grundordnung mehr, dann herrscht Chaos.

          Eine bezahlbare und stabile Energieversorgung ist neben Mobilität die Grundvoraussetzung für Wohlstand.

          Im Übrigen: Chaos haben wir bereits jetzt schon in vielen Bereichen, da möchte man sich gar nicht ausmalen was passiert, wenn das Geld noch mehr zur Neige geht.

          • Twinkeri sagt:

            Das scheint mir alles ziemlich einfach erklärt zu sein, und Du unterschätzts die LED.
            1.) Bürgergeldbezieher gab es schon mal mehr: 2006 > 7 Mio.
            2.) 80 Prozent Stromeinsparung durch LED und gesteigerte Produkteffizienz; das betrifft nicht nur die Haushalte. 10 Prozent Energieverbrauchssenkung seit 2008.
            3.) Unsere wichtige Autoindustrie hat sich durch verschlafene Technologien und Betrug selbst entmannt.

            Mir ist der Zusammenhang zwischen Wohlstand und stabilen gesellschaftlichen Verhältnissen durchaus seit langem bewusst, nur sehe ich die Lösung einer Sozialen Frage eher in der Erhebung gerechterer Steuern bei denen, die sich über alle Maßen die Taschen voll stopfen und dem abnormen Luxus fröhnen. Meine Grenze beginnt bei "gehobener Mittelstand" (F. Merz).

            https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/energiesparen/energieverbrauch-energieeffizienz-in-deutschland-in

            • Martin B sagt:

              aha, dass Du Dich da mal nicht täuscht.

              Die größten Steuervemeider sitzen in den USA und da will man nicht ran.

              Was soll man beim "gehobenen"Mittelstand holen? Es wird immer noch so getan, als ob die keine Steuern zahlen.

              Rechne doch mal vor, wie viel man wo holen könnte, ich bin gespannt!

          • Public Resolver sagt:

            Bis 35 müssten 75 AKW her. Kosten 1000 Milliarden. Nach 30-40 Jahren nochmal 1000 Milliarden für den Abbau und noch mal 1000 Milliarden für den Wiederaufbau. Die immensen Kosten für die Lagerung der giftigen, radioaktiven Abfälle sind nicht darstellbar.

            • Martin B sagt:

              wir haben in 20 J 1 Billion verballert und produzieren damit 10% Zappelenergie vom notwendigen Bedarf. Die hohen Strompreise sind darin übrigens nicht berücksichtigt,

              Deine Rechnung erscheint mir durchweg attraktiver! AKWs laufen übrigens 50-60J.

              Bei den Abfällen gibt es ein Thema.

              Wie ich schon sagte: ob das weltweit die Lösung ist, kann ich nicht beurteilen. Die Welt benötigt bezahlbare Energie und wenn man wirtschaftlich überleben will, muss man eine Lösung finden oder weiter fossile Träger nutzen.

              Ohne Wohlstand sind Nationen nichts wert, denn dann herrscht Armut, Chaos und Unrecht. Das Gegenteil einer freiheitlichen Grundordnung.

            • Public Resolver sagt:

              @Martin B,
              verballert wurde da nichts. Investitionen liegen eher bei 60-80 Milliarden. Sowas wie die 50 Jahre alten AKW in Belgien will keiner haben. Einige Reaktoren mussten abgeschaltet werden. Bilder von alten Reaktoren in F sind echt unheimlich.

              • Anonym sagt:

                Bilder von geplünderten Innenstädten nach 1-2 Tagen Stromausfall werden auch unheimlich sein, der massiv steigende Strombedarf (Wärmepumpen, e-Autos und insbesondere KI) passt derzeit bei weitem (noch) nicht zur verfügbaren Netzlast.

                • Günter Born sagt:

                  Aus diese Diskussion sollte jetzt auslaufen – ich habe hier etwas großzügigere Moderationsregeln angelegt, weil es ein sehr spezielles Thema ist. Aber inzwischen gehen mir bestimmte Kommentare dann doch etwas zu weit von den aktuellen Realitäten. Man wird nie einen längeren Blackout ausschließen können – aber das Szenario wird momentan von Fachleuten mit geringem Risiko bewertet – wobei eine solches Ereignis, sofern es wirklich auftritt, vielfältige Ursachen haben kann.

                • Public Resolver sagt:

                  Um ein paar Euro zu sparen, riskieren die das ganze Landstriche für immer entvölkert werden. Und dann so eine Antwort. WP, Strom, Blah…

  12. Anonym sagt:

    Also ist niemand zu "Wasp-Man" geworden … früher war es halt besser, da konnte man bei Bissen oder Stichen von radioaktiven Tieren noch Superkräfte bekommen …. heute gibts nur noch Ausschlag oder einen Schock und Atmennot.

    Ein interessantes IT bezogenes Projekt wäre es doch gewesen die Wespen mit einem Sender auszustatten und so die Wege zu verfolgen und die radioaktive Quelle zu finden.

  13. prx sagt:

    Eine Anlage ähnlich der hier betrachteten Savannah River Site ist Majak in Russland. Dort hat man sich nicht mit Haarrissen und geringfügigen Leckagen begnügt, sondern hatte einen See mit hoch strahlendem Müll befüllt.

    "Die Strahlungsbelastung am Ufer des Sees lag vor oder um 1991 im am stärksten belasteten Bereich bei etwa 6 Gray pro Stunde. Für ungeschützte Menschen wäre diese Strahlung bereits nach einer Stunde tödlich."

    https://de.wikipedia.org/wiki/Karatschai-See

  14. GüntherW sagt:

    Gut, aber was ist den jetzt die konkrete Ursache?

    "Laut Behörden droht keine akute Gefahr, die Funde stellten keinen Grund zur Beunruhigung dar. Laut Experten deute die Entdeckung von Radioaktivität in Wildtieren in der Nähe von Nuklearanlagen nicht unbedingt auf die Wahrscheinlichkeit eines größeren Lecks hin."

    Weiß nicht, sollten i.d.R. gar keine Tiere radioaktiv kontaminiert sein? So sieht aber die Realität nicht aus und bissel Radioaktivität ist ja immer da. Die werden ja nicht radioaktiv, nur weil die da leben sondern radioaktive Stoffe aufnehmen. Das war jetzt eine Wespe, aber was ist mit Würmern die evtl. in der Suppe von den radioaktiven Haarrissen baden? Dann vom Vogel gefressen werden und der Vogel fliegt weiter weg. Dann ist meine Katze radioaktiv, weil diese den Vogel frisst.

    Grüße

    • Twinkeri sagt:

      Nun, wir können doch einfach allgemein feststellen, dass das Fest- und Fernhalten schädlicher Umweltbelastungen noch nie dauerhaft funktioniert hat – irgendwas sickert immer irgendwie durch und kehrt zurück. Das einzige, was wahrlich immer wieder funktioniert, ist das mediale Herunterspielen, das Sponsoring geeigneter Studien, Lobbyarbeit und das Ausblenden der Gefahr in weiten Teilen der Bevölkerung. Das können sich weltweit am ehesten die Leisten, die über die entsprechenden finanziellen "Waffen" verfügen. Die suchen sich dann auch einen gesundheitlich unbedenklichen Lebensraum und verhindern mit allen Mitteln, dass ihnen diese Gefahren zu nahe kommen. Der Rest darf alle vier Jahre ein Kreuzchen machen.

  15. red++ sagt:

    Also, wenn ich mir das jetzt so überlege, was da alles für ein Krempel daran hängt, werde ich überhaupt keine KI mehr nutzen, der Krempel verbraucht viel zu viel Energie und hat keinerlei Nutzen fürs Volk.

    Auch die ganzen Ausreden, die KI könnte in Zukunft die ganzen Probleme der Menschheit lösen, ist absoluter QUATSCH, wenn wir wegen der KI in Zukunft noch mehr Energie verbrauchen, nur damit die KI die Lösung findet, wie wir Nachhaltiger mit unserer Energie Nutzen als auch umgehen können.

    Wir müssen einfach mal, in Zukunft Gemeinschaftlich Sozial denken, dieser Individualismus ist durchaus ganz nett, aber unheimlich schädlich für die Menschheit als auch die Nachhaltigkeit.

    So fahre mal schnell mit meinem Ollen Diesel um die Ecke und ein paar Zigaretten an Automaten zu Holen, bin in 10 Min. Zurück,

  16. Public Resolver sagt:

    'Es geht mir um die faktenbasierte Gegenüberstellung links-grüner "Energiewende" Propaganda'.

    War ja klar, dass der massive Auswurf von B politisch motiviert und ohne Wert ist. Hat auch nichts mit dem Thema gemein. Also abhaken und vergessen.

    • Martin B sagt:

      genau und weiter Steuermilliarden für Zappelstrom investieren, bis das Geld alle ist.

      Prost!

      Es ist sogar noch schlimmer als bisher bekannt:
      https://www.telepolis.de/features/Rezession-Deutschlands-Wirtschaft-auf-dem-Niveau-von-2019-10509127.html

      Die Forderung nach bezahlbarem Wohnraum dürfte ob steigender Energiepreise ein frommer Wunsch bleiben. Mit der Bildung sieht es auch schlecht aus. Beleg: Energiewende ins Nichts für fast eine Billion Euro Volkseinkommen.

      • Günter Born sagt:

        @Martin B: Mit deinen Begriffen wie "Zappelstrom" disqualifizierst Du dich für jeden vernünftigen Diskurs. Man kann anderer Meinung sein – aber die Diskussion liegt inzwischen auf dem Niveau von Mitbürgern, die über alles, was irgend wie "grün" vermutet wird, ranten (typische Kommentare bei Focus Online). Bringt hier keinen weiter – speziell, da es in obigem Artikel um Gefahren durch radioaktive Altlasten ging.

        Und die These zu "bezahlbarem Wohnraum" mit "steigenden Energiepreisen" zu verknüpfen, ist auch arg wackelig. Die Wohnraumpreise haben vielschichtige Ursachen, von Mietrecht über Baurecht bis hin zu steigendem Wohnraumbedarf durch nach Deutschland eingereiste Menschen. Es ist halt a bisserl komplexer. Die Diskussion sollte daher jetzt bitte auslaufen – danke für das Verständnis.

        • Martin B sagt:

          800 kalt, 400 Nebenkosten + Strom, ohne Fernwärme. Noch Fragen?

          Fernwärme: 18-22 Cent, je nach Region. Gas: 9 Cent.

          Es wird also noch mal deutlich teurer. ETS2 wird auch die Fernwärmeproduzenten treffen, denn die verfeuern Kohle und Gas. Also noch mehr Kosten für Mieter und Eigentümer.

          "Zappelstrom" nehme ich zurück, es ist nur so, nach über 20 Jahren "Wende" bleibt nichts als Galgenhumor zurück.

          Natürlich ist das Thema komplex und vielschichtig, aber die relevanten Zusammenhänge: Energiebedarf in zeitlicher Abhängigkeit (Heizperiode!), Deckung just in time (unmöglich mit wetterabhängigem Eintrag) und Systemkosten scheinen vielen Diskussionsteilnehmern schlichtweg zu fehlen. Es liegt daran, weil die Energiewendepropaganda so erfolgreich ist, weil so unglaublich viele an der Umverteilung verdienen. Der vernebelte Blick auf die Weltrettung bleibt, unangenehme Details werden ausgeblendet. Das Dogma netto Null, von der EU vorgegeben ist das große Ziel.

          Meine Prognose: null Wachstum wird das Ergebnis sein, daas einzige Wachstum findet bei den Schulden statt.

          Es ist ein sich selbst erhaltendes System geworden, hundertausende Jobs hängen mittlerweile daran, dummerweise finanziert durch Umverteilung, nicht durch wertschöpfende Arbeit, die irgendwas auf der Welt weiterbringt oder gar Exportschlager wird.

          Eine Billion Euro. Für nichts.

          Na klar kann man Allokation und fluktuierender Stromproduktion näher zusammenbringen, daran hindern uns:

          – Bürokratie
          – fehlendes Know How
          – die Komplexität

          Alle drei Dinge zusammengenommen sind die Gründe dafür, warum die Wende unbezahlbar ist und keinen Nutzen bringt. Wenn etwas komplex wird, wird es schwer zu beherrschen und zu finanzieren.

          Jeder, der in der IT arbeitet weiß dies und für pyhsikalische Probleme der "Wende" kann man nicht einfach eine App schreiben oder fehlerhaften Code eben mal frisieren um etwas gerade zu biegen. Da fehlen Stromtrassen, da fehlen Regelungssysteme, da fehlen ausreichend dimensionierte Leitungen ins Stadtviertel, da fehlen Reserverkraftwerke, da fehlt es an allem.

          Die Ertüchtigung der Netze für die "Wende" in den nächsten Jahren wird nach Hochrechnungen min. eine weitere Billion Euro verschlingen. Um was zu erreichen? Um den fossilen Anteil von 80 auf 77% zu drücken?

          Deswegen ist Deutschland im Blindflug und deswegen wird Deutschland weiter absteigen.

          Mir ist das egal, denn ich habe schon lange ausgesorgt und arbeite daran, die Abgaben im Rahmen des Möglichen zu drücken, um diesen Unsinn nicht weiter mit zu finanzieren. Dennoch betrübt es mit zu verfolgen wie dieses Land, in Überzeugung das Richtige zu tun, abgewirtschaftet wird.

          Manche haben außerdem Kinder und wollen Fortschritt und Zuversicht sehen, langsames vor sich Hinsterben möchte niemand wirklich.

  17. Charlie sagt:

    Wozu gibt es überhaupt Bundesvorschriften, wenn diese dann doch völlig egal sind?

    "Das Wespennest weist eine Strahlenbelastung auf, die zehnmal so hoch wie nach den US-Bundesvorschriften zulässig ist." << Und? Juckt da ja niemanden. Ist ja nichts passiert.

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