Atlassian, ein Anbieter von Kollaborations- und Produktivitätssoftware (Jira), will The Browser Company, einen Entwickler von Browsern, übernehmen. Das Ziel ist es, den KI-Browser Dia, speziell für Wissensarbeiter werden zu entwickeln. Die Vorstellung ist, die Expertise für Browser und Wissensarbeit der Unternehmen zu kombinieren.
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Die heutigen Browser wurden vor der massenhaften Verbreitung von "Software as a Service" (SaaS) Apps und lange vor dem aktuellen KI-Hype entwickelt. Die Programme wurden darauf ausgelegt, eine breite Masse an Verbrauchern anzusprechen und diesen Funktionen zum Surfen anzubieten.
Die KI-Branche schielt aber auf die "KI-Browser", der für heutige "Wissensarbeiter" entwickelt wird. Für diese Arbeitnehmer enthält jeder Browser-Tab eine andere Arbeitsaufgabe oder Workflow – ein Meeting, das geplant werden muss, ein Design, das überprüft werden soll oder ein Memo, das geschrieben werden muss.
Heutige Browser seien hierbei nur passive Zuschauer, die den Kontext nicht verstehen und darum nicht in der Lage sind, hilfreiche Verknüpfungen zwischen diesen Arbeitsprozessen herzustellen. Damit halten sie im schlimmsten Fall die Arbeit auf, argumentiert Atlassian.
Also streben viele Firmen an, einen eigenen AI-Browser zu entwickeln. Kürzlich hatte ich im Beitrag Perplexity will den Google Chrome Browser für 34,5 Milliarden Dollar kaufen von einem solche Marketing-Stunt des AI-Anbieters Perplexity berichtet.
Es gibt nun ein KI-Startup Namens "The Browser Company", welches die Browser Arc und Dia entwickelt. Wenn ich es aber richtig mitbekommen habe, wurde die Entwicklung des Arc-Browsers zugunsten der Dia-App aufgegeben. Hier will Atlassian zugreifen und das Startup übernehmen. Ganz so prall wie bei Perpexity ist das Atlassian-Übernahmeangebot nicht: Die von Atlassian abgeschlossene Vereinbarung zur Übernahme von The Browser Company of New York, sieht vor, dass Atlassian das Startup für rund 610 Millionen US-Dollar in bar übernehmen wird.
Laut den Bedingungen der endgültigen Vereinbarung beabsichtigen die Unternehmen gemeinsam einen Browser für Wissensarbeiter im KI-Zeitalter auf den Markt zu bringen. Konkret will man Dia zu dem KI-Browser weiter entwickeln, der
- für die SaaS-Apps optimiert ist, in denen Wissensarbeiter arbeiten, um E-Mails zu bearbeiten, ein Projektmanagement-Tool oder Design-Apps nutzen. Tabs werden mit Kontext angereichert, der Nutzern hilft, ihre Aufgaben zu erledigen.
- mit KI-Fähigkeiten und personalisiertem Arbeitskontext ausgestattet ist, um die richtigen Verbindungen zwischen Apps, Tabs und Aufgaben herzustellen.
- mit Fokus auf Vertrauen und Sicherheit entwickelt wurde, sodass Unternehmensdaten geschützt werden.
Mit mehr als 300.000 Kunden (darunter über 80 Prozent der Fortune 500), die Atlassian-Apps für ihre Arbeit einsetzen, hofft Atlassian Dia Millionen neuer Nutzer näherbringen zu können. Außerdem reklamiert Atlassian die Erfahrung, KI in großem Maßstab auszurollen. Denn Atlassians KI-Funktionen verzeichnen über 2,3 Millionen monatlich aktiven Nutzer, heißt es. Diese Stärken werden die gemeinsame Vision beider Unternehmen für die Zukunft der Arbeit voranbringen, ist die Ankündigung.
Persönlich weiß ich noch nicht, was ich davon halten soll. Wir bekommen heutige Software nicht funktional und stabil. Und jetzt macht jede Software-Klitsche ihr eigenes Fass auf, wo ganz und gar nicht klar ist, wo die Reise bezüglich Stabilität, Funktionalität sowie Sicherheit hin geht. Ist aber wohl ein Trend, der nicht aufzuhalten ist. Mal schauen, wo wir in einem Jahr stehen. Atlassian taucht hier im Blog gelegentlich auf, wenn Sicherheitslücken in Jira etc. bekannt geworden sind.



MVP: 2013 – 2016




The Browser Company… nein die stellen keine Browser her… das sind hippe KI Bros, die eine Browser Engine nehmen und drum herum Ihr Zeugs anflanschen, um es als Browser herauszugeben…
Mit "Software-Klitsche" hast Du den laden ganz gut beschrieben…
Na ja, dieses Unternehmen hat immerhin genug Finanzmittel um als Hauptsponsor ein F1 Team zu finanzieren. Herr Jakobs könnte das sicher ebenso?
Welches Unternehmen ist denn sicher oder wurde noch nie gehackt oder hat keinerlei Sicherheitsvorfälle gehabt ( im Bereich Software)? Ich würde sagen nahe Null?
Betr. "die eine Browser Engine nehmen und drum herum Ihr Zeugs anflanschen, um es als Browser herauszugeben…":
Na, das sagt der Richtige. Ihre Open Source Kameraden von der Linuxfront linken doch auch bis der Arzt kommt. Wer erinnert sich noch an https://de.wikipedia.org/wiki/Heartbleed?