Windows 11 24H2/25H2: Verursacht Intel Arc-Grafiktreiber Abstürze/Desktop-Freezes?

WindowsSeit der zweiten Hälfte des Novembers 2025 beobachten verschiedene Nutzer Abstürze, verursacht durch Desktop-Freezes, in Windows 11 (Version 24H2 und 25H2). Ich hatte das Thema nach einem ersten Hinweis in zwei Blog-Beiträgen aufgegriffen und erhielt entsprechende Bestätigungen. Nun gibt es einen Hinweis, dass der Intel Arc-Grafiktreiber in einer veralteten Version eine Ursache sein kann. Ergänzung: Zudem hat sich die Ursache beim ursprüngliche Tipp-Geber auch geklärt. Dort war eine Remote Management-Software, deren Agent durch einen SQL-Fehler streikte, die Ursache.

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Rückblick auf das Fehlerbild "Nix geht mehr"

Initial gab es die Information eines Blog-Lesers, dass Rechner mit Windows 11 24H2 oder 25H2 bei Kunden von ihm am 26. und  27. November 2025 mehrfach am Tag "abgestürzt seien".

Das Fehlerbild des "Desktop-Freeze"

Der Desktop friert auf betroffenen Rechnern ein und es lässt sich nichts mehr bedienen, also auch kein Programm mehr öffnen. Es kann sogar vorkommen, dass aktuell laufende Programme teilweise mit Fehlermeldungen abstürzen. Der Hintergrund des Desktop wird zudem schwarz. Es hilft nur noch ein hartes Ausschalten des Rechners durch längeres Drücken des Einschalttasters. Danach läuft Windows 11 wieder, bis zum nächsten Hänger.

Analyse ist schwierig

Auf Grund des obigen Fehlerbilds ist ein Öffnen des Task-Managers zu weiteren Analysen in dieser Situation nicht mehr möglich. Ein Fehlerhinweis in der Ereignisanzeige ist nicht einem Neustart auch nicht zu finden, schrieb mir der Leser auf Nachfrage. Eine Verbindung mit einem bestimmten Windows 11 Update lässt sich auch nicht feststellen.

Kein breites Problem, aber mehr Betroffene

Ich hatte das Problem im Blog-Beitrag Windows 11 24H2/25H2: Gibt es seit ca. 25.11.2025 plötzlich Abstürze? aufgegriffen und in der Leserschaft gefragt, ob noch jemand das beobachtet hat. Es haben sich einige Leser in den Kommentaren gemeldet, die die obige Beobachtung bestätigten. Es ist also nicht der berühmte Einzelfall.

Vermutungen über Ursache

Bisher gibt es nur Beobachtungen von Betroffenen, i.d.R. IT-Dienstleister und Administratoren, die die System vor dem Absturz beobachten konnten.

  • Dier hier im Blog-Kommentar beschriebene Rekursions-Bug bei einer Explorer Ordnersuche in %AppData% hat meiner Meinung nach mit obigem Fehlerbild nichts zu tun.
  • In Citrix VDI-Umgebungen kommt es laut diesem Kommentar ebenfalls zu Freezes, die mit hartem Ausschalten behoben werden müssen. Abhilfe schafft laut einem Leserkommentar, die Verbindung temporär weg von UDP zu TCP umzustellen. Ich würde dieses Fehlerbild aber auch nicht "hart" mit obigem Problem zusammenhängend ansehen.
  • Ein Leser vermutet in diesem Kommentar einen Zusammenhang mit Microsoft Teams. Er beobachtete eine CPU-Auslastung von 40 – 50%, die im Task-Manager im Zusammenhang mit Microsoft Edge oder Microsoft Teams ausgewiesen wird.
  • Blog-Leser U. Kleefeld hat sich in diesem Kommentar gemeldet, und berichtet, dass der Softwareschutzplattform-Dienst (SPPsvc) nach einer gewissen Laufzeit immer mehr im RAM verbraucht, und bei 99% Auslastung jede kleine Aktion zum Crash des das Systems führt.

Ich hatte die Beobachtung zum Softwareschutzplattform-Dienst (SPPsvc) im Beitrag Windows 11 24H2/25H2: Abstürze/Freezes durch Speicherleck in Dienst SPPSvc (Nov. 2025)? zusammen getragen. Dort gibt es eine möglicherweise neue Spur zur Ursache.

Intel Arc Grafikkartentreiber als Ursache?

Blog-Leser Sebastian hat sich in diesem Kommentar gemeldet und berichtet, dass er das obige Fehlerbild "vereinzelt" in einer Umgebung mit etwa 350 Dell-Geräten nach der Installation des Updates KB5068861 beobachten kann. Trat teilweise bei Teams-Meetings auf,  wo der Desktop einfror, oder der Bildschirm schwarz wurde, aber der Ton von Teams im Hintergrund noch weiterlief.

In einem Folgekommentar vom 3. Dezember 2025 hat Sebastian dann eine Lösung skizziert, die möglicherweise eine Ursache benennt und auch anderen Betroffenen helfen könnte. Er schreibt, dass er in diesem Post indirekt eine Information gefunden habe, die ihn in die (für ihn) richtige Richtung lenkte.

Im Beitrag heißt es, dass oft der NVIDIA Grafiktreiber die Ursache für Probleme sei. Speziell die von mir herausgezogenen Aussagen liefern Hinweise:

Use DDU (Display Driver Uninstaller) to fully remove NVIDIA or AMD drivers in Safe Mode, then reinstall the driver downloaded directly from the GPU vendor site — not from Windows Update. Clean installs reduce the chance of corrupted driver packages.

Im Beitrag Windows 11 24H2/25H2: Abstürze/Freezes durch Speicherleck in Dienst SPPSvc (Nov. 2025)? war bereits die Vermutung geäußert worden, dass ein durch ein Update beschädigter Windows-Komponenten-Stack mit rein spielen könnte.

Sebastian schrieb dann in diesem Kommentar, dass er das Freeze-Problem bei einigen seiner wenigen betroffenen Benutzer durch Aktualisierung des Treibers für die Intel Arc Grafikkarte beheben konnte. Die von Dell und Microsoft für die Systeme bzw. für Windows 11 24H2-25H2 mitgelieferten Intel Arc-Grafikkartentreiber seien einige Monate alt.

Seit der Leser den aktuellen Intel Arc-Grafikkartentreiber (Intel® Graphics Driver 32.0.101.8331, WHQL Certified) von dieser Seite installiert hat, seien die Freezes und Systemabstürze laut der betroffenen Benutzer nicht mehr aufgetreten. Sebastian vermutet, dass das Windows Update KB5068861 Inkompatibilitäten mit den alten Treibern verursacht und weder Microsoft noch Dell zeitnah nach dem Update neue Treiber veröffentlicht haben. Spannende Frage wäre, ob weitere Betroffene ebenfalls Intel Arc Grafikkarten verbaut haben und ob die Treiberaktualisierung hilft.

Remote Management Software als Ursache

Ergänzung: Langsam fallen die Puzzle-Teile ins Bild. Der IT-Dienstleister, der mit das Problem der Desktop-Freezes ursprünglich berichtet hatte, konnte auf Grund der Hinweise in meinen Blog-Beiträgen den Verursacher bei seinen Kunden identifizieren und lösen.

Bei den betroffenen Kunden kam eine externe Software für das Remote Management zum Einsatz. Diese hat beim Start des Systems, sowie alle 3 Stunden danach, Lizenzformationen angefragt. Diese Information konnte aber auf Grund eines Microsoft SQL-Fehler in der Datenbank nicht zurück auf den Management Server geschrieben werden.

Dadurch habe der Agent auf den Systemen keine Rückmeldung erhalten und die Anfrage erneut gestellt. Dummerweise erfolgten diese Anfragen in einer Endlosschleife, die sich bei jedem Vorgang weitere 500 MB Arbeitsspeicher reservierte. Durch das Memory-Leak lief der Arbeitsspeicher voll und das System ist eingefroren.

In diesem speziellen Fall hat der Hersteller des (mir unbekannten) Remote Management -Systems nur die Indexierung der dazugehörigen Tabelle neu erstellt. Danach hätten sich alle PC-Systeme "wieder beruhigt" schrieb mir eben der Leser (danke dafür). In Kürze wird der Hersteller einen neuen Agenten ausgerollt, der genau diese Abfrage abfangen soll, sagte mir der Leser noch.

Auf die Spur des Problems ist man durch den Hinweis im Artikel Windows 11 24H2/25H2: Abstürze/Freezes durch Speicherleck in Dienst SPPSvc (Nov. 2025)? gekommen. Wenn der Software Plattform-Schutzdienst von Windows 11 das Problem darstellt, liegt es i.d.R. immer an einer externen Software.

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6 Antworten zu Windows 11 24H2/25H2: Verursacht Intel Arc-Grafiktreiber Abstürze/Desktop-Freezes?

  1. Anonym sagt:

    Auch wir haben seit geraumer Zeit mit genau diesen Problemen zu kämpfen – insbesondere auf Dell-Laptops. Besonders im November ist das Thema bei uns erneut sehr präsent geworden.

    Den Intel-Arc-Grafiktreiber hatten wir ebenfalls früh im Verdacht. Trotz mehrfacher Treiber-Updates und interner Tests konnten wir das Verhalten jedoch bislang nicht zuverlässig beheben.

    Wir setzen ebenfalls einen Remote-Manager ein, der im Hintergrund verschiedene Aufgaben übernimmt – darunter Betriebssystem- und Software-Updates sowie das Monitoring wichtiger Dienste und Abläufe. Seit dem letzten Blogbeitrag prüfen wir die dort genannten Dienste gezielt und achten verstärkt auf Unregelmäßigkeiten, um mögliche Zusammenhänge schneller erkennen zu können.

  2. Dominic Orphall sagt:

    Hallo,

    ich kann ähnliche Probleme bestätigen. Seit Anfang November brauchen mehrere unserer HP ProDesk Mini PCs extrem lange zum starten und bleiben lange auf schwarzem Bildschirm mit Mauszeiger hängen. Das Problem verschwindet sofort, wenn man den neuesten Intel Grafiktreiber "sauber" installiert. Also komplette Neuinstallation mit entfernen des alten Treibers. Problem taucht sofort wieder auf, nachdem Windows Update einen älteren Grafiktreiber wieder drüber installiert. Ich werde nun für eine Weile die automatische Treiberinstallation über Windows Update deaktivieren (per Gruppenrichtlinie). Was besseres fällt mir im Moment nicht ein.

  3. RoyBatty:) sagt:

    Auch wir hatten zahlreiche Abstürze mit neueren Dell Rechnern. Auch wir dachten nach Recherchen im Internet an den Arc Treiber. Seit ca. 14 Tagen ist Ruhe in die Sache gekommen. Wir haben die C States im BIOS deaktiviert.

  4. M.D. sagt:

    | die sich bei jedem Vorgang weitere 500 MB Arbeitsspeicher reservierte.

    Das ist doch wahrscheinlich — eher hoffentlich — ein Schreibfehler? Sollte es nicht 500 kB heißen? 500 MB RAM für eine Lizenzabfrage scheinen mir doch arg übertrieben.

    Ansonsten schön, dass das Problem gelöst wurde.

    • Anonym sagt:

      Wenn die Lizenzabfrage mit Vibecoding oder mit sonst einem "modernen" Zusammenklicktool "programmiert" wurde, dann kann es schonmal sein, dass für jede einzelne Abfrage zig eingebundene Libraries, Frameworks, Scriptcompiler usw. an den Start gebracht werden…

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