Bankraub in modern: Zentralbank-Konto geplündert

Ich kippe es mal ganz kurz zum Freitag hier rein: In einem Coup haben Cyber-Kriminelle versucht, das Zentralbank-Konto von Bangladesch zu plündern. Geplant war 1 Milliarde abzubuchen. Gelungen ist es, 80 Millionen US $ abzufischen – ein Tippfehler hat schlimmeres verhindert.


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Die Einschläge kommen immer näher. Bankster, Gangster und Politik befinden sich imho zwischenzeitlich in einer unheiligen Allianz. Erst will man von der Politik das Bargeld abschaffen, um Terror-Finanzierung und Geldwäsche zu schleifen. Dann verlagern die Bankster – gestützt von der Politik – das Haftungsrisiko auf ihre Kunden (Du musst nachweisen, dass kein Fehler passiert ist und haftest für Fehlüberweisungen – die Banken sind weitgehend von Prüfpflichten befreit). Und die Gangster nutzen das aus – fast wöchentlich lesen wir Sicherheitsmeldungen, dass Bankkonten von Privatkunden, aber auch von Staatsbanken geplündert werden.

Jetzt ist ein größerer Coup bekannt geworden. Knapp eine Milliarde US-Dollar sollte im Februar 2016 von einem Konto der Zentralbank von Bangladesch bei der Federal Reserve Bank of New York nach Asien überwiesen werden. Die Cyber-Kriminellen hatten wohl Überweisungen über das SWIFT-System vom Quellkonto auf diverse Zielkonten in Asien angestoßen. Bei heise.de hat man in diesem Artikel die Details und Volten (weitgehend richtig) dargestellt. Bei Spiegel Online lässt sich hier aber nachlesen, dass ein simpler Tippfehler offenbar schlimmeres verhinderte. 80 Millionen US $ sind verschwunden – die avisierte 1 Milliarde scheiterte an einem Tippfehler im Empfängernamen. Statt "foundation" stand da "fandation", so dass die für die Abwicklung zuständige Deutsche Bank bei der Zentralbank in Bangladesh nachfragte. Schönes Wochenende.


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2 Antworten zu Bankraub in modern: Zentralbank-Konto geplündert

  1. Nobody sagt:

    Das Konto eines der ärmsten Länder plündern!?
    Das ist ja wohl eine ganz miese und niederträchtige Nummer!

  2. So arm kann Bangladesch auch nicht sein,

    ich zitiere: "Die Gauner veranlassten in der Folge weitere Transfers aus New York über rund 870 Millionen US-Dollar. Damit war eine Summe von fast einer Milliarde Dollar erreicht. Das liegt in der Größenordnung von zehn Prozent der Fremdwährungsreserven Bangladeschs."

    Aber krass ist das alle mal!

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