Der ‘Power-Bug’ beim Surface Book 2 ist ein Feature …

Zum Frühstück für Surface Book 2-Besitzer noch einen gute-schlechte Nachricht. Ihr habt zwar ein Problem in der Energieversorgung des Geräts, die das Akku trotz angeschlossenem Ladegerät belastet, aber hey, das ist kein Bug, sondern ein Feature – ist doch cool, oder? Hier ein paar Informationen zum Thema.


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Worum geht es?

Ich muss gestehen, es ist etwas an mir vorbei gegangen, gab zu viele 'nicht so gute Nachrichten' zum Surface Book 2 (siehe Linkliste). Das Surface Book 2 wird als 'Bolide' unter den Tablets geführt. Microsoft preist es als leistungsfähigstes Notebook und quasi als Desktop-PC-Ersatz an. So etwas hat wohl so seinen Preis – nicht nur monetär.

Letzte Woche berichtete die US-Site PCMagazin über ein Power-Problem beim Surface Book 2 (siehe Microsoft's Surface Book 2 has a power problem). Das wird bereits in folgendem Screenshot sichtbar – das Teil braucht mächtig Strom.

Surface Book 2 Thermobild

Wird das 15-Zoll-Surface Book 2 unter Volllast betrieben, zieht das Gerät mehr Strom, als das Ladegerät liefern kann. Das Gerät saugt dann das Akku leer. Und es kommt noch doller: Steigt die Leistungsanforderung über einen bestimmten Punkt, wird einfach die Prozessorleistung gedrosselt, um Energie zu sparen (denn sonst ginge das Gerät wegen des leeren Akkus schnell aus). Ist natürlich doof, wenn man so einen Boliden (O-Ton Panos Panay 'For many, this is likely the most performant desktop they've ever seen.') auf Steroiden hat, der plötzlich schwächelt.

Microsoft gibt den Erklärbär

Tja, wie erklärst Du deinem Kinde, dass es zwar 3.000 US $ für sein Spielzeug auf den Tresen hingeblättert hat, um das versprochene Wunderding zu bekommen? An der Stelle kommt der alte Witz 'it's not a bug, it's a feature' aus der Versenkung. Microsoft hat gegenüber The Verge folgende Erklärung abgegeben.

Surface Book 2 was designed to deliver unmatched power and performance for anyone who needs a powerful machine to work and create, making it a great option for STEM professionals (designers, developers, engineers). The Surface Book 2 Power Mode Slider is provided as a means to give the user control over the range of performance and battery life.

In some intense, prolonged gaming scenarios with Power Mode Slider set to 'best performance' the battery may discharge while connected to the power supply provided in-box with Surface Book 2. However, through power management design, the battery will never drain entirely, ensuring that users are able to keep working, creating or gaming.

In dürren Worten: Wenn Du diese 3.000 US $-Wunderkiste gekauft hast, besitzt Du eine Maschine, die maximale Leistung liefern kann. Über einen Regler kannst Du den Energiemodus wählen, um vorzugeben, ob Du maximale Leistung oder maximale Akkulaufzeit haben willst. Wählst Du als Nutzer die maximale Leistung kann es sein, dass das Gerät trotz Anschluss am Ladegerät auch noch Energie aus den Akkus beziehen muss. In diesem Fall springt die Energieverwaltung ein, um die vollständige Entladung der Akkus zu verhindern. Dies stellt sicher, dass Du weiterhin arbeiten, kreativ oder spielen kannst.

Doof nur, dass da eine gewisse Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit besteht. Das 3.000 Dollar-Spielzeug kann offenbar die Wunderdinge nicht liefern, die Microsoft versprochen hat. (via)

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5 Antworten zu Der ‘Power-Bug’ beim Surface Book 2 ist ein Feature …

  1. Micha sagt:

    Bei einem Preis von 3000US $ sollte auch ein Netzteil mitgeliefert werden das ausreichend dimensioniert ist.

    Aber:
    Prime 95 und Furmark stellt einen unrealistisches Lastbeispiel da.

    Wenn man das auf einem Desktop gleichzeitig ausführt kann der dabei auch schon mal drosseln weil er in das Powerlimit oder Temperaturlimit rennt.

    Viel interessanter wäre es den Akkuverbrauch bei normalen PC Spielen zu testen.

  2. Tim sagt:

    "Dies stellt sicher, dass Du weiterhin arbeiten, kreativ oder spielen kannst. "

    Nicht wenn Energiefeatures eben auch Dinge wie die Prozessorleistung drosseln, um überhaupt funktionsfähig zu bleiben. Arbeiten und spielen, nur eben gedrosselt, möglicherweise ruckelig, wie ein 1000 Euro Gerät am Leistungslimit?

    Dann ist es eine Fehlplanung… mehr nicht.

    Man geht dann einfach davon aus, das die Leute die volle Leistung überhaupt nur selten brauchen werden und das wird bei vielen Käufern dieses Gerätes sogar stimmen! Dafür sind 3000 Euro dann mal so richtig frech.
    Auch wenn den meisten Käufern auch Geräte reichen, die nur halb so teuer sind und weniger Leistung besitzen. Solche Geräte drosseln dann nur nicht, sondern arbeiten halt an ihrem natürlichen Limit und setzen Sparfunktionen wie gedacht eben ein, wenn die Leistung nicht gebraucht wird. Zum Sparen von Strom und zum Schutz der Hardware. Das hört sich im Artikel hier grade aber ganz anders an beim Surface.

    Diejenigen die hoffen, die versprochene Leistung auch zu bekommen, erhalten sie halt aufgrund der Limitierungen der Energieversorgung und falsch genutzter bzw, direkt geplanter Sparmaßnahmen mit diesem Gerät eben nicht unbedingt. Die Leistung wäre da, aber eben nicht genug Strom? Oder wirds dann wieder ein Temperaturproblem?

    Mir stellt sich die Frage: Wie sieht es denn aus, wenn der Akku einen defekt hat, oder irgendwann doch mal schlapp wird? Läuft das Gerät am Netz überhaupt noch und mit welcher Leistung, oder gehts dann gar nicht mehr, ohne die Kiste mit Trick 17 zu drosseln?
    Perlen vor die Säue geworfen?

    Das wäre nun ein sehr unglücklicher Weg, moderne Stromsparfunktionen sinnvoll einzusetzen, weil diese so zweckentfremdet werden, um ganz andere Aufgaben zu erfüllen. Das fängt bei Kühlung an und hört beim billigeren Netzteil auf.
    Oder: Außen hui, innen…? Das Potenzial ist theoretisch da, aber… dank drosselei…

    • Günter Born sagt:

      Och manno, mach dich doch locker. Ich habe es im Auftrag von MS so schön erklärt, warum das sein muss, um weiter createn zu können (mit Spielchen kenne ich mich nicht so aus) ;-).

      Aber im Grunde hast Du Recht. Eine 3.000 US $ Kiste mit so einem Design-Problem geht gar nicht. Der Punkt ist, dass es in #Schland vermutlich nur ein paar Betroffene gibt. Aber mir hat es in den Fingern gejuckt, diesen Beitrag zu schreiben, weil Panos Panay von Microsoft immer so dicke aufträgt. Da kollidiert Marketing mal wieder mit der Wirklichkeit – wie so oft in deren Universum …

      • Tim sagt:

        An sich bin ich locker… ;) Ich versteh, wie so oft, nur nicht, was MS uns so als toll und super durchdacht verkaufen will, was ich irgendwie anders sehe. Vorausgesetzt, das Gerät ist wirklich so entworfen worden, das Akku und Netzteil unter Umständen nicht genug Strom liefern.

        Ich leb halt auf einer anderen kleinen lustigen Welt… gefühlt.

        Für Apps und Co, also die Zukunft aus Sicht von MS für Windows wird das Surface jedenfalls genug Leistung mitbringen… sogar gedrosselt. Das schaffen ja nach MS Plan auch die neuen 200 Euro Windows S Kisten… sollte man mal drüber nachdenken, wie das wohl so funktioniert! Mit Leistung hat das weniger zu tun.

        Was den Spielemarkt angeht vielleicht auch ein Rückschritt, wenn die Entwickler nur endlich auf den Zug aufspringen werden, mit dem MS das richtige Ende der leistungsfähigen Hardware einleitet. Der mobile Kram muss da Hardwareseitig erst noch etwas aufholen, oder man muss Softwareseitig neue Wege finden.

        Aber ich hoffe auf die Entwickler, das sie sich dem Wahnsinn entziehen. Denn sonst…

        So Projekte wie "Star Citizen" würden dann zumindest nicht scheitern, weil Chris Roberts und sein Team Mist bauen, sondern weils in Zukunft einfach keine Plattform mehr geben könnte, auf dem der Kram dann noch läuft.
        Dafür wäre dann ne Menge Geld und Arbeit für nix verbrannt worden, um zu sehen, was mal möglich war. Natürlich nicht für einen Massenmarkt, also scheiß drauf, was so möglich wäre.

        Android und Co scheiden halt direkt aus und Windows 10 entwickelt sich zum gleichen Online-App-Cloud Ballast Alptraum, aus der mobile Hölle für die 200 Euro Klasse, die auch gerne auf 3000 Euro Geräten daher kommt, ohne das die Leistung dabei überhaupt noch eine Rolle spielt. Mondpreise sind ja eh In und die Käufer rennen eh los.

        Ich lache jetzt schon wieder über diese ersten Windows S Kisten, auch wenn ich jedem, der mit solchen Geräten glücklich ist, dieses Glück nicht auch gönne. Nur wenn ich aus heutiger Spielersicht, oder mit Hobby Videoschnitt auf den Kram schaue, ist das ganze mal wieder ein Rückschritt, nur um zu verkaufen. So nutzlos wie die Netbooks zuvor. Wie gesagt, jeder der damit glücklich ist, bitte, kein Thema. Die gleiche "Leistung" findet sich entsprechend genauso in der 500-1000 Euro Notebook Klasse seit Jahren, wenn man ein bisschen Ahnung hat. Sogar bei Gebrauchtgeräten.

        Man findet ja immer wieder sowas:

        https://www.youtube.com/watch?v=ARxCX-FZ1Fo

        und schmunzelt dann ganz leise vor sich hin, oder ärgert sich über den Verräter, der sowas der Masse erzählt. Wobei, hört ja eh kaum einer zu. Ich kann also nur locker sein, weil ich das eh nicht ändern kann, was uns Hersteller als höher, schneller, weiter aufschwatzen. Ich mach den "mobilen" Wahnsinn nur nicht mit, der derzeit alle antreibt, wenn ich es vermeiden kann. Denn für mich ist das ganze ein Rückschritt, der nur dem Handel nutzt.

        • Micha sagt:

          Die Netbooks waren damals zwar nicht schneller als ein Intel Pentium 4 aber wenigstens noch Modular aufgebaut.

          Hatte ein Acer aspire one mit Intel Atom CPU. HDD, und RAM Tauschen ging da noch über eine Serviceklappe. Akku wechseln war auch ganz einfach.

          Hatte da 2 GB RAM und eine 750 GB HDD eingebaut. Das hat zum Surfen im Internet vollkommen gereicht. Der Akku wurde durch einen Big Pack akku ersetzt.

          SD TV konnte man damit auch noch über einen DVB-T Stick gucken.

          Ich fand es schade das der Rechner durch einen Motherboard defekt ausgefallen ist da ich mit dem Netbook zufrieden war.

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