Britische Smart-Meter: Ein Desaster

In Großbritannien sollen Smart-Meter-Gerät flächendeckend eingeführt werden. Jetzt hat eine Analyse ergeben, dass das Ganze ein Desaster ist: Das Budget um 500 Millionen Pfund überzogen, das Rollout verzögert und die Einsparmöglichkeit liegt pro Haushalt bei ca. 16 Pfund.


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Irgendwie kommt es mir bekannt vor – wenn ich an das Thema denke und was auf uns in Deutschland zukommt. Ich hatte 2016 den Betrag Eure Meinung zu Stromsparen und Smart Meter ist gefragt veröffentlicht. Auszüge aus meinem damaligen Artikel:

Die Zwangsbeglückung aller Haushalte mit intelligenten Zählern soll stufenweise bis 2035 erfolgen. Die Koalition setzte bei der Zustimmung im Bundestag angeblich eine EU-Richtlinie zur Energieeffizienz um, nach der 80% der Verbraucher bis 2020 mit intelligenten Stromzählen auszustatten sind, wenn dies als kostenwirksam angesehen wird. Eine Kosten-Nutzen-Analyse von Ernst & Young kam 2013 zum Schluss, dass diese Maßnahme nicht kostenwirksam sei, die EU-Richtlinie musste also nicht umgesetzt werden. Private Verbraucher müssen übrigens mit bis zu 100 Euro/Jahr Kosten für die neuen Zähler rechnen – bei höheren Verbräuchen wird es noch teurer.

The Register berichtet hier über ein ähnliche Projekt in Großbritannien. Je nach Lesart sind die Briten ja (wegen Brexit) schlauer (oder dümmer) als der Rest Europas. Beim Smart-Meter segeln die aber in der gleichen Klasse wie Deutschland. Das Rollout verzögert, man hat sich verschätzt. Und teurer als veranschlagt, wird es auch. Die 500 Millionen Pfund sind kein Pappenstiel. Aber der 'Vorteil' von 16 Pfund pro Haushalt scheinen in keinem Verhältnis zu den Kosten zu stehen. Details entnehmt ihr dem The Register-Artikel. 

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6 Antworten zu Britische Smart-Meter: Ein Desaster

  1. Daniel sagt:

    Smart Meter erinnern mich sofort an den Roman "Blackout" von Marc Elsberg

  2. Steter Tropfen sagt:

    Unvergesslich die Szene aus der ARD-Reportage, wie der Vertreter der Energiewirtschaft vergeblich versucht, den PIN-Code in die Fotozelle des Smart-Meters zu morsen, um dem Gerät Daten zum Stromverbrauch zu entlocken: Die Energieunternehmen bekommen sekundengenaue Auswertungen des Verbraucherverhaltens zugefunkt, der Verbraucher hingegen soll für ein paar lumpige Informationen zum Affen machen.

    Wäre schön, wenn unsere Politiker aus den Erfahrungen der Briten was lernten…

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