Microsoft bestätigt Pläne zum TikTok-Kauf

Microsoft hat seine Pläne, den auch bei amerikanischen Jugendlichen beliebten chinesischen Videodienst TikTok (samt gleichnamiger App) kaufen zu wollen. Das gilt für die USA, wo TikTok ein Verbot durch einen Präsidentenorder droht.


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Der Hintergrund: TikTok-Verbot in den USA

Donald Trump versucht in den USA die Video-Plattform TikTokzu verbieten, weil es die Befürchtung gibt, dass Millionen von Amerikanern durch die zugehörige App ausspioniert werden können. Hintergrund ist die Befürchtung, dass die Plattform China eine Spionage ermöglichen könnte – sobald der Staat die Herausgabe der erfassten Daten veranlasst. Präsident Trump hat letzten Freitag ein entsprechendes Dekret unterzeichnet.

Ich hatte zum Wochenende bereits im Beitrag ByteDance will Tiktok in den USA verkaufen berichtet, dass ByteDance, der chinesische Eigentümer von TikTok, dem durch US-Präsident Trump aufgebauten Druck nachgibt. Das Unternehmen ist wohl mit dem Verkauf seiner US-Geschäftsanteile an ein US-Unternehmen einverstanden. Und es gab den Bericht, dass Microsoft in Verhandlungen mit Bytedance sei, um das US-Geschäft für TikTok zu übernehmen.

Microsoft veröffentlicht Stellungnahme

Durch das von Donald Trump am Freitag unterzeichnete Dekret, was sich abzeichnete, haben Microsoft und Bytedance die Verkaufsverhandlungen ausgesetzt. Nun versucht Microsoft zu klären, wie man die 'Scherben aufkehren kann'. In einem Blog-Beitrag Microsoft to continue discussions on potential TikTok purchase in the United States nimmt das Unternehmen nun Stellung. Hier ein übersetzter Auszug:

Nach einem Gespräch zwischen Microsoft-CEO Satya Nadella und Präsident Donald J. Trump ist Microsoft bereit, die Gespräche fortzusetzen, um einen Kauf von TikTok in den Vereinigten Staaten zu prüfen.

Microsoft ist sich voll und ganz bewusst, wie wichtig es ist, auf die Bedenken des Präsidenten einzugehen. Es hat sich verpflichtet, TikTok vorbehaltlich einer vollständigen Sicherheitsüberprüfung zu erwerben und den Vereinigten Staaten, einschließlich des US-Finanzministeriums, angemessene wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen.

Microsoft wird die Gespräche mit der Muttergesellschaft von TikTok, ByteDance, in wenigen Wochen zügig fortsetzen und auf jeden Fall bis spätestens 15. September 2020 abschließen.

Während der Verhandlungen will Microsoft sich mit der Regierung der Vereinigten Staaten, einschließlich des Präsidenten, im Dialog bleiben.  Die beiden Unternehmen haben an den Ausschuss für ausländische Investitionen in den Vereinigten Staaten (CFIUS) ihre Absicht mitgeteilt, einen vorläufigen Vorschlag zu prüfen, der den Kauf des TikTok-Dienstes in den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und Neuseeland beinhaltet. Der Kauf würde dazu führen, dass Microsoft TikTok in diesen Märkten besitzt und betreibt. Microsoft kann anderen amerikanischen Investoren eine Minderheitsbeteiligung am Kauf anbieten.

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6 Antworten zu Microsoft bestätigt Pläne zum TikTok-Kauf

  1. Martin Feuerstein sagt:

    Mit der Begründung kann die EU auch Office 365 verbieten – insbesondere nachdem der Privacy Shield gekippt wurde. Da reden wir nicht über ein paar kurze Filmchen, sondern Geschäftsdaten, die potentiell von einer fremden Regierung/Geheimdienst abgeschnorchelt werden können.

    • Bernard sagt:

      Heh, die Amerikaner, das sind unsere Freunde. Wenn die das tun, nur deshalb, weil die es gut mit uns meinen und uns vor den Russen schützen.

  2. Blupp sagt:

    … und Facebook sollte verboten werden.
    Da können Millionen von Europäern ausspioniert werden.
    Und wie war das doch geich mit dem NSA-Abhörskandal #Merkelhandy? Ob nun die Chinesen oder die angeblichen Freunde alle ausspionieren, wo ist der Unterschied?

  3. Seita sagt:

    Wenn der Kauf klappt hat MS wieder etwas neues, was sie innerhalb kürzester Zeit vor die Wand fahren werden.
    Kennt man ja schon….
    Aber vorher noch soviele Daten abgreifen, wie es eben noch geht.

  4. ThBock sagt:

    Ist wahrscheinlich so'ne Art "juveniles fishing".

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