Europas digitale Souveränität

Europa tut sich mit der Erlangung seiner digitalen Souveränität schwer – außer Sonntagsreden der Politik passiert nicht viel Felix von Leitner (FeFe) hat bei heise vor einigen Tagen eine ganz lesenswerten Kommentar zu diesem Thema veröffentlicht, den ich als Lesetipp hier einstelle.


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3 Antworten zu Europas digitale Souveränität

  1. Wil Ballerstedt sagt:

    Mir erscheint es daran zu liegen, dass die (meisten?) europäischen Länder ihre eigenen Open Source Suppen kochen. Auf wikipedia (von '18) gibt es immerhin eine ganze Reihe von OS-Projekten. Wie viele von denen heute noch laufen, weiß ich nicht.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Open-Source-Software_in_%C3%B6ffentlichen_Einrichtungen#Europa

    Aber da wohl gerade wir Deutsche lieber alles selbst erneut (und besser) erfinden wollen, machen wir es uns allen entsprechend schwerer (Deutschland ist Europas Volkswirtschaft #1 (zumindest ganz vorne mit dabei). Hochmut und Fall …

    • Dat Bundesferkel sagt:

      "Aber da wohl gerade wir Deutsche lieber alles selbst erneut (und besser) erfinden wollen(…)"

      Schön wäre es! Das Engagement läßt doch deutlich zu wünschen übrig, viel zu früh hat man in diesem Land die Zügel den transatlantischen Freunden überlassen, sowohl in punkto harte Ware, wie auch weicher Ware.

      Wir hier in diesem Land sind nur gut darin hohle Phrasen zu dreschen, Sprüche zu klopfen und auf vergangene Erfolge der letzten 100 Jahre zu verweisen. Tatsächlich haben wir den Anschluß in allen Bereichen verloren… Kultur, Bildung, Technologie, Wirtschaft… (nein, ein Land ist kein Export-Weltmeister, weil man hier gefangene Krabben nach Indien exportiert, sie dort chemisch schälen läßt und dann für den Verzehr reimportiert…).

      Hah, genial war auch unser Dozent während meiner Fisi-Ausbildung: "Inder und Chinesen können nicht vernünftig entwickeln, in Deutschland hat das wenigstens Hand und Fuß…" – ohja, ich kann sofort 1.000… eh… 100… eh… 10(?)… na gut, einen einzigen AE aufzählen (Daniel Gultsch), der wirklich gut und sicher programmiert. Ansonsten wird man geflutet von außer-doitschen/eu-Produkten.

      Und bitte jetzt kein Verweis auf den Softwareschrott von SAGE. Damit hatte ich arbeitgeberbedingt zu tun, vieles vom Kern basiert noch immer auf KHK Kaufmann… und die Access Module erst… ein Schrott vor dem Herren…, ganz zu schweigen von der Interoperabilität der einzelnen Produkte mit unterschiedlichen Sicherheitsstufen.

      Tut mir leid… aber es ist die bodenlose Enttäuschung, die regelmäßig von mir erbrochen wird. Und nein, stetig sinkende Anforderungen an Noten für das Abitur helfen nicht weiter. Und nein, es hilft auch nicht weiter, wenn man anfängt Mädchen entgegenkommender zu benoten. (ich verzichte mal auf 'ne Quellenangabe, kann man selbst in Erfahrung bringen).

      Man wächst durch Herausforderungen und nicht durch stete Erleichterungen…

  2. Art sagt:

    Auf der FrOSCon gab es einen interessanten Track zum Open Source Dilemma: https://programm.froscon.de/2020/events/2545.html. Aufzeichnung ist mMn noch nicht verfügbar (wird wohl ein paar Tage dauern).

    – Auch wenn in der EU FOSS eingesetzt wird und für die Projekte bezahlt wird, kommt kein Geld/Förderung bei den darunterliegenden FOSS Projekten an (aber immerhin bei den Agenturen/Entwicklern der EU Lösungen).
    – FOSS Projekte laufen aufgrund der Situation oft personell und finanziell im Dauer-Notbetrieb (siehe cURL, OpenSSL, et al) und rechtlicher Unsicherheit; u.a. Haftungsrecht und Steuerrecht.

    my2cents: damit FOSS als Grundlage der Digitalen Souveränität funktionieren kann, muss die Gesellschaft (Staat, EU aber auch jeder Einzelne) Voraussetzungen schaffen, damit die FOSS Entwicklung nicht 'driven by' Engangement und Selbstaufgabe ist, sondern einen ähnlichen gesellschaftlichen Stellenwert erreicht, wie Grundlagenforschung (Universitäten) oder das hochgehaltene Ehrenamt (freiwillige Feuerwehr, THW, etc.).

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