Killen Aws und Azure Linux?

Interessanter Gedanke, den Mariano Rentería in diesem Artikel aufwirft. Bisher war Linux im Server-Bereich ja oft im Einsatz, was sich nun aber durch die vielen Cloud-Angebote ändern könnte. Rentería ist aufgefallen, dass es immer mehr Jobangebote rund um DevOps gebe, die eine neue Entwicklung spiegeln. Viele Infrastrukturanbieter greifen auf die gängigen Cloud-Anbieter AWS, Azure, Google Cloud etc. zurück und gehen von IaaS zu Abstraktionsdiensten oder Software as a Service über. Dort werden nur noch Tools bereitgestellt, um den jeweiligen Cloud-Dienst zu nutzen. Mitarbeiter müssen sich nicht mehr um die Sicherung, das Patchen usw. kümmern, was alles Aufgaben der Linux-Administration waren. Die Cloud-Dienste laufen zwar meist auf Linux – aber die Administration erfolgt durch die Cloud-Anbieter. Der Gedanke: Wird so Linux am Ende des Tages durch die Cloud-Anbieter gekillt, weil schlicht die Administratoren in diesem Bereich nicht mehr gebraucht werden und Linux-Kennnisse sowie Admins in diesem Bereich damit aussterben? Was sagt ihr dazu? (via)


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24 Antworten zu Killen Aws und Azure Linux?

  1. Stephan sagt:

    Die Firmen werden noch merken, wie überteuert das ist, sich von Amazon sein Linux updaten zu lassen. Das ist gerade ein Hype, aber der Trend hat auch seine Grenzen. Zumal die Ausfälle gerade bei Azure und Office365 jetzt nicht so selten sind, daß man das noch als großen Vorteil verkaufen könnte.

    Abgesehen davon, daß der Hype auch schon 15 Jahre alt ist und sich Wissenschaft und Hackercommunity längst wieder davon verabschiedet haben. Die Unternehmen hinken eben fünfzehn Jahre der Entwicklung hinterher.

    • Raphael Groner sagt:

      Volle Zustimmung. AWS ist zu teuer, weil stundenweise abrechenbar und oft wird einfach Abmelden vergessen, worauf offensichtlich spekuliert wird und Maschinen ungenutzt weiterlaufen dürften. Ausfälle sind – jedenfalls laut Marketing – seltener, weil mehr Manpower dahinter steht und sich somit die Kosten relativieren würden, das sollte und muss aber jedes Unternehmen selbst entscheiden.
      On-Premise bedeutet ja nicht unbedingt, dass Hardware noch im eigenen Hause stehen muss, Wartung und Pflege kann auch per Outsourcing erfolgen, vertraglich geregelt.

      • Stephan sagt:

        Für Startups, die unbegrenzt Risikokapital rauswerfen können und Wachstumsschübe auffangen wollen, ist das schon geeignet. Die benutzen das auch seit zehn Jahren zufrieden und das wird sich auch nicht ändern.
        Für Konzerne, die sich einbilden, sie könnten damit Geld sparen, indem sie ihre IT outsourcen, werden noch ein böses Erwachen über Kosten und Kontrollverlust haben. Was sie auch an Admins und Entwicklern jetzt entlassen werden sie später nicht wieder bekommen beim aktuellen Arbeitsmarkt.

  2. 1ST1 sagt:

    Das selbe Spiel wie in der Microsoft-Welt, ab in die Cloud. Man gibt dadurch Verantwortung für das Basis-System (Betriebssystem, Hardware) ab und kann da auch nix mehr falsch machen, und es spart auch noch Personal – Betriebssystemspezialisten werden nicht mehr gebraucht, die Kernkompetenz wird sein, Docker-Container zu orchestrieren.

    • Stephan sagt:

      Das Basissystem von Microsoft ist halt megakaputt. Man schafft es nicht nur nicht, das ganze auf ARM zu portieren, selbst 64-Bit ist ein Problem. Office für Mac war auch nie wirklich kompatibel mit Office für Windows.
      Jetzt scheint man wohl den ganzen Müll in die Tonne zu schmeißen und stattdessen Electron-Apps wie Teams und VS Code zu machen. Ich war nie Fan von Microsoft, aber das macht mich trotzdem traurig.

      • Michael sagt:

        Ok und was soll der Nutzen von ARM sein? Nur weil ARM gehyped ist, braucht nicht ein jedes OS/Derivat ein ARM Port od. [Please insert CPU Architecture XY], das war auch der Grund warum Windows RT zum Scheitern verurteilt war, die Leute wollen ihre Win32 Anwendungen das OS ist fast egal und noch viel mehr egal ist der Masse die darunter liegende CPU Architektur (BTW defacto gibt's aber seit einiger Zeit ein Windows 10 ARM). Electron war ein logischer Schritt nachdem Microsoft die Wartung einer eignene Engine aufgegeben hat und wie die große Masse auf Chromium umschwänkt, was schon fast der quasi (!) Web Standard ist. ABER früher hat man sich beschwert, dass MS immer eigene Süppchen kocht, jetzt nutzen sie viel mehr OpenSource und halten sich an Standards, jetzt passt's wieder nicht, ich begrüße zumindest die neue Offenheit bei solchen Technologien. PS: Bei der Kompatiblität zu MS Office Windows und MS Office for Mac kann ich deine Kritik nicht nachvollziehen. Detailunterschiede gibt's auch bei den Windows Versionen untereinander, aber wirklich Kompatibilitätsprobleme kenne ich keine.

        • Stephan sagt:

          Der Kram von Intel und AMD (CISC mit Microcode) ist 60er-Technologie. Der einzige Grund, warum sich das hält, ist Binärkompatibilität, was vor allem im Windows-Ökosystem gefragt ist.

          Seit den 80ern setzt man auf CISC, egal ob Power, Sparc, ARM oder jetzt auch RISC-V. ARM und RISC-V werden in den nächsten Jahren ordentlich zulegen, sie sind sicherer und effizienter.

          Intel weiß das selber, Intel wollte schon vor 20 Jahren x86 durch Itanium ersetzen. Der Versuch ist aber gescheitert. AMD64 setzte sich eben aufgrund der Binärkompatiblität durch. Bis heute sind Kernkomponenten von Windows sowieo wichtige Tools wie Visual Studio nicht rein 64-bit-fähig, deshalb muß man die ganzen Altlasten mitschleppen.

          Im Vergleich dazu hat man bei einer gängigen Linuxdistribution kein 32-Bit-Zeug mehr, oder gleich alles auf ARM. Bei Apple ähnlich, 32-Bit wurde irgendwann einfach rausgeschmissen. Sogar auf dem iPhone auch.

        • Raphael Groner sagt:

          ARM hat definitiv bessere Performance und ist stromsparend. Dafür fehlen aber einige Features, die im Server-Bereich unabdingbar sind, bspw. IOMMU für Passthrough von Geräten wie USB oder GPU. Zusammenhang zu Microsoft, Windows oder Cloud erschließt sich mir dennoch nicht.

  3. Thomas sagt:

    Hmmm… ist die Artikelüberschrift so gewollt? Azure und Azure?

  4. Bolko sagt:

    In der Überschrift ist ein Wort doppelt:
    "Azure und Azure"

    Korrekturvorschlag:
    "Azure und AWS"

    2.
    "Software a Service"

    Korrekturvorschlag:
    "Software as a Service"

    3.
    Man sollte nie einem US-Konzern die Hoheit über seine Daten geben, denn die könnten diese Daten einfach "einfrieren", also nicht mehr freigeben, genauso wie sie auch die Konten einfrieren von ihren Feinden.
    Die könnten das zum Beispiel als Druckmittel gegen North-Stream-2 benutzen oder gegen jede anti-transatlantische Bestrebung.
    Microsoft und Google haben das schonmal beim Iran und in Venezuela vorexerziert, wie schnell und einfach die in einem ganzen Land die IT ausknipsen können.
    Wer seine Daten(verwaltung) in die Hände eines fremden noch dazu US-Konzerns gibt, der ist wahnsinnig fahrlässig.
    Deswegen ist in den Behörden Chinas auch Windows verboten worden und auch privat wird in China meistens Deepin eingesetzt, also Linux.

    Man spart zwar kurzfristig eventuell Geld für die Administration, riskiert aber langfristig den Totalverlust, denn man erzeugt einen neuen Single-Point-of-failure und übergibt diesen auch noch der Konkurrenz USA, die sich erwiesenermaßen nicht an Verträge hält, wenn es politisch so gewünscht ist.

    4.
    Linux ist inzwischen auch im Privatbereich weit genug verbreitet, so dass Azure und AWS diese Grundkenntnisse nicht aus der Welt schaffen können.

    Linux ist schon so weit fortgeschritten, dass inzwischen sogar manche nicht-native Spiele unter Linux dank Lutris und Proton besser laufen als unter Windows 10.

    Sogar Active Directory ist inzwischen in openSUSE und ubuntu eingebaut.

    • Stephan sagt:

      Dieser Nationalismus ist doch völlig absurd. Ich will dem BND genauso wenig Zugriff auf meine Daten geben wie der NSA. Der BND ist was Gesetzlosigkeit noch schlimmer als die NSA, er hat nur weniger Geld und findet keine kompetenten Leute.

      • Andreas sagt:

        > Dieser Nationalismus ist doch völlig absurd.

        Das ist kein Nationalismus sonder langfristiges strategisches Denken. Es gibt heute schon genug Beispiele dafür, dass Deutschland bei seiner Außen- und Wirtschaftspolitik Rücksicht auf den "Verbündeten" USA nehmen muss, weil unsere Politiker genau wissen, dass sie es nicht übertreiben dürfen wenn sie es sich mit den Amis nicht verderben wollen.

        Man sollte nie vergessen: Die Regeln/Gesetze werden vom Stärkeren diktiert, was unerwünscht/verboten ist, ist reine Definitionssache und kann sich jederzeit ändern (siehe Nord Stream 2, das Verhalten der USA in diesem Punkt ist lupenreiner Imperialismus). Je weniger erpressbar man ist/je weniger Angriffsfläche man bietet umso besser.

  5. Anonymous sagt:

    Ich glaube auch nicht das Azure und AWS tatsächlich Linux killen aber ich denke das dadurch wertvolle Jobs und Knowhow verloren gehen werden.

    Ich sehe schon seit Jahren für die IT eher einen Trend zu einem neuen Niedriglohnsektor. Gerade durch die Clouddienste werden die Jobs auch immer stupider. Irgendwann macht man dann als Admin auch nichts anderes mehr als Tickets nach extern weiterleiten und Benutzer verwalten.

    Wenn ich lese das Mobilfunkanbieter ihr Kernnetzwerk auf AWS bereiben wollen wird mir auch ganz anders. Ich verstehe einfach nicht warum Unternehmen ihre Kernkompetenz auslagern.

    • Niels sagt:

      Schon mal ein Ticket an den Microsoft Support für Office 365 weitergeleitet?

      Meine Erfahrung ist durchgehend das ich es besser Ausdrucke und an den nächsten Baum tacker, ein Eichhörnchen findet immerhin ab und zu mal ne Nuss und könnte mir damit zumindest die Nervennahrung zustellen die ich beim {insert your prevert searchengine}n des Problemes benötige.

      Ich habe meine Zweifel das der Support für Azure Kunden die nicht gerade Big Player sind und entsprechende Verträge/Aufmerksamkeit genießen anders aussieht.

      • Stephan sagt:

        Bei Google auch. Der Support schickt mir buchstäblich das erste indische Videotutorial, das er bei Youtube findet, nachdem er vorher dreimal nur wiederholt hat, was in der offiziellen Anleitung stand. Natürlich total veraltet und am Problem vorbei. So passiert letzte Woche.

        Und das, obwohl ich ihm einen Screenshot schickte, daß laut Release Notes ein paar Tage vorher eine große Änderung am Produkt stattgefunden hat, was mit dem Problem zu tun haben könnte. Es ging darum, daß Produkt A nicht mehr richtig auf Produkt B zugriff. Hat er völlig ignoriert.

      • Anonymous sagt:

        Oh ja habe ich das war ein riesen Spaß :) Die haben damals auch nur zwei Wochen gebraucht bis der Postfach Export aus Exchange Online tatsächlich wieder funktionierte!

        Auch wenn es eher sinnlos ist so muss man das Ticket ja doch eröffnen denn nur so kann man den betreffenden Kollegen/Kunden mit ins CC nehmen und ihm erklären das man alles was man machen kann auch gemacht hat. Aber ja so möchte ich gar nicht arbeiten müssen!

      • Thomas sagt:

        Was ist denn eine "prevert searchengine"…?

        • Anonymous sagt:

          Er meinte wahrscheinlich preferred :)

          Ähnliches passiert mir auch immer Mal wieder wenn ich mit den Gedanken woanders bin und englisch schreiben soll :D

  6. Niels sagt:

    *preferred

    Wollte nicht "googeln" schreiben

  7. Raphael Groner sagt:

    "Mitarbeiter müssen sich nicht mehr um die Sicherung, das Patchen usw. kümmern, was alles Aufgaben der Linux-Administration waren."

    Bei Amazon &Co. gibt es also keine (Linux-)Administratoren? Es geht IMHO bei AWS usw. eher um Anmietung von Dienstleistung, die selbst nicht mehr stemmbar ist mangels eigens vorhandener Manpower. Zum Beispiel mietet sich AWS manchmal in lokale Rechenzentren, wie ich mal gelesen habe – irgendwo muss diese Hardware ja schließlich und wirklich betrieben werden.

  8. Max sagt:

    Man kann in der IT-Branche generell beobachten, dass viele Unternehmen es nicht (mehr) schaffen eine eigene und insbesondere kompetente IT-Administration zu unterhalten. Der Markt an geeigneten IT-Fachkräften, die weit mehr als nur Computer-Basics können, ist leer gefegt. Wir machen also nichts anderes als die Arbeit von A nach B, von B nach C und von C nach X zu verschieben. Gesucht werden die billigsten Arbeitskräfte und Dienstleister, die den Preis nochmals drücken können, bis dann die Preisfalle zuschlägt.

    Die Anwender im Wirtschaftsbereich versuchen den Support an Dienstleister auszulagern, die wiederum versuchen den Arbeitsaufwand auszulagern, indem sie große Konzerne wie Amazon, Google und Konsorten einbinden. Das Ziel ist klar: Weniger Arbeit, mehr Gewinn. Für Amazon, Google und Konsorten ist das von Vorteil: Durch den Lock-in-Effekt bindet man die Unternehmen, schöpft das Know-How ab und man kann dann beliebig die Preise nach oben treiben.

    Auch Amazon, Google und Konsorten können nicht zaubern. Auch sie können den Personalbedarf nicht decken, egal wie viel sie zahlen. Der Arbeitsmarkt hat sich verändert.

    So ist die Frage nicht mehr, wer die mitunter lästige Arbeit machen möchte, sondern die, wie viel sie uns wert ist. Arbeit ist mehr als genug da. So ist es auch nicht die Frage, was wir uns leisten können, sondern, was wir uns leisten wollen.

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