Microsoft kündigt Windows 11 SE für Low-Cost-Systeme an

Windows[English]Zum 9. November 2021 hat Microsoft eine neue Variante von Windows 11 mit der Bezeichnung Windows 11 SE angekündigt. Diese Windows 11-Variante soll speziell für kostengünstige Bildungs-PCs konzipiert sein und bietet Optimierungen für Low-End-Hardware. Ich hatte bereits vor einigen Tagen über diesen Schritt Microsofts spekuliert – der jetzt so bestätigt wurde.


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Ich hatte ja im Blog-Beitrag Microsoft arbeitet an Low Cost Surface Laptop mit Windows 11 SE bereits Ende Oktober 2021 über die interne Entwicklung Microsofts berichtet, die als "fertig gestellt" bezeichnet wurde. Microsoft will mit Windows 11 SE den Markt der Chromebooks angreifen. Denn speziell in den USA sammelt Google im Bildungsmarkt die Käufer mit seinen günstigen Chromebooks ein.

Unter dem Codenamen Tenjin wurde zudem ein preisgünstiges Surface Laptop für den Bildungsmarkt entwickelt. Das Gerät verfüge über ein Vollkunststoffgehäuse, ein 1.366 x 768 11,6-Zoll-Display, einen Intel Celeron N4120 Prozessor und bis zu 8 GB RAM. Der Preisbereich für diese Geräte samt Windows 11 SE soll bei 250 US Dollar liegen, um den Bildungsbereich in den US zu adressieren.

Die Ankündigung Microsofts

Ich bin vor einigen Stunden über den nachfolgenden Tweet auf die betreffende Ankündigung Microsofts gestoßen. Der Beitrag Teachers use tech to open 'a whole new world' for kids with different needs dreht sich eigentlich um die Bedürfnisse von Kindern mit Beeinträchtigungen.

Windows 11 SE

Dort findet sich aber der Hinweis, dass die am Dienstag vorgestellte neue Ausgabe des Betriebssystems Windows 11, Windows 11 SE, und die von ihr unterstützten preisgünstigeren Geräte, wie das Surface Laptop SE und andere von Microsoft-Partnern, sich in eine Reihe von Lerntechnologien einfügen , die Pädagogen dabei helfen sollen, Schülern die individuelle Unterstützung zu geben, die sie benötigen.

Mehr Details finden sich auf der Seite Windows 11 SE for Education, wenn man sich auch viele Informationen zusammen suchen muss.

  • Windows 11 SE ist ein neues, cloudbasiertes Betriebssystem, welches die Leistung und Zuverlässigkeit von Windows 11 mit einem vereinfachten Design und modernen Verwaltungstools, die für kostengünstige Geräte in Bildungseinrichtungen optimiert sind, insbesondere für die Klassenstufen K-8, bieten soll.
  • Windows 11 SE wurde optimiert, um auf kostengünstigen Geräten, die in Bildungseinrichtungen in den USA verwendet werden, zu laufen.
  • Außerdem können auf Windows 11 SE-Computern nur IT-Administratoren Apps installieren. Das soll den IT-Managern eine bessere Kontrolle ermöglichen, damit die Geräte das ganze Jahr über gut funktionieren.

In einer FAQ (PDF) hat Microsoft schon mal zusammen gefasst, was man so erwarten kann. Windows Central hat in diesem Beitrag die wesentlichen Daten bestätigt. Bei der Entwicklung von Windows 11 SE wurde das Feedback von Lehrern und IT-Administratoren in Schulen berücksichtigt. Windows 11 SE kommt auf Geräten, auf denen bereits Microsoft Office (Word, PowerPoint, Excel, OneNote und OneDrive) vorinstalliert ist. Die Programme können im Rahmen einer Microsoft 365-Lizenz auch offline genutzt werden.

Windows 11 SE führt Anwendungen automatisch im Vollbildmodus aus, da die meisten Windows 11 SE-PCs über kleine 11-Zoll-Displays verfügen sollen. Microsoft hat, laut Windows Central, einige der Multitasking-Funktionen eingeschränkt. Das betrifft auch eine Reduzierung der Anzahl von Apps, die gleichzeitig auf dem Bildschirm angezeigt werden können: Es sollen sich nur zwei Apps nebeneinander anzeigen lassen. Die Microsoft Store App ist ebenfalls deaktiviert.


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Außerdem wird der Zugriff auf den Bereich "Dieser PC" im Datei-Explorer standardmäßig entfernt. Das Argument ist, dass die meisten Schüler nicht auf diesen Bereich zugreifen müssen, wenn sie an Schularbeiten machen. Bezüglich des Terminus "Cloud-backed" von Windows 11 SE gilt, dass alle lokal gespeicherten Dokumente in die Cloud gespiegelt werden.

Windows 11 SE wurde mit Blick auf die Verwaltung mit Windows Autopilot entwickelt. Intune for Education bietet eine Cloud-Verwaltungslösung, mit der IT-Administratoren Windows 11 SE-PCs bereitstellen und verwalten können. Windows 11 SE-Geräte sollen außerdem automatisch aktualisiert werden. Dabei lässt sich über Richtlinien festlegen, dass diese Updates nur außerhalb der Unterrichtszeiten stattfinden sollen.

Microsoft gab bekannt, dass es ein Ökosystem von Windows 11 SE-PCs gebe, das auch den eigenen Surface Laptop SE sowie PCs von Acer, ASUS, Dell, Dynabook, Fujitsu, HP, JK-IP, Lenovo und Positivo umfassen wird. Windows Central hat in diesem Artikel über die Ankündigung eines 249 US-Dollar Surface Laptop SE berichtet. Im Blog-Beitrag Microsoft arbeitet an Low Cost Surface Laptop mit Windows 11 SE hatte ich eine kurze Einschätzung gegeben, was von dem gesamten Ansatz zu halten ist. Mal schauen, wie erfolgreich das Ganze in den USA wird.

Ergänzung: Gerade bei Dr. Windows gelesen, dass Dynabook sein Satellite Pro E10-S ab dem 1. Quartal 2022 zum Preis von rund 300 Euro in Deutschland vertreiben will. Der Schrott gelangt also auch in die EU.


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6 Antworten zu Microsoft kündigt Windows 11 SE für Low-Cost-Systeme an

  1. Zocker sagt:

    Cloudbasiert, d.h. in dt. Schulen hat es eigentlich (wie Chromebooks) nichts zu suchen. Stellt sich jedoch die Frage, wer am anderen Ende ist, die Schule/Behörde oder MS oder ein Dienstleister. Mit Ersterem ließe sich darüber reden. Wohlgemerkt ohne MS Office und Teams.
    Ist die automatische Spiegelung gespeicherter Dokumente überhaupt DSGVO-Konform?

    • Tobias sagt:

      Die EU ist ja eh nicht der Adressat, also keinen Gedanken verlieren. Siehe: "Windows 11 SE wurde optimiert, um auf kostengünstigen Geräten, die in Bildungseinrichtungen in den USA verwendet werden, zu laufen".

      • Günter Born sagt:

        Das ist imho nur die halbe Wahrheit. Ja, Windows 11 SE zielt momentan auf US-Bildungseinrichtungen. Aber es ist noch nicht raus, ob man im Marketing nicht doch irgendwann auf den internationalen Markt zielt. Und der Vorgang zeigt auf erschreckende Weise, dass es nicht mehr zählt, ein Produkt zu haben, welches Nutzerbedürfnisse erfüllt. Sondern es sind Marketing-getriebene Aktionen, die einem das Wasser in die Augen treiben – imho. Und jetzt wechseln wir zu MINT und ziehen Schlüsse daraus …

      • Zocker sagt:

        Die USA sind hier – wie so oft – nur ein Testballon. Wird der halbwegs erfolgreich sein, wird man damit auch auf den europäischen Markt zielen. Gerade um eine Alternative zu bieten. Nur stellt sich dann eben die Frage, wer die Cloud betreibt.

    • 1ST1 sagt:

      Cloudbasiert? So wie ich das sehe, die vorinstallierten Apps laufen alle lokal, und ja, man wird seine Dateien wohl im Onedrive speichern, wird aber auch lokal gecacht damit man auch offline was machen kann. Was wirklich cloudbasiert sein wird, ist die Benutzerverwaltung und die Installation von Apps, das wird wohl über Intune geregelt.

      4 bzw. 8 GB RAM und der Atom-Prozessor sind für einfache Office-tätigkeiten und Internetsurfen meistens völlig ausreichend, unsereins hat schon mit schwächerer Hardware gearbeitet. Die Displays sind recht klein, aber wenn man einen Monitor dranstecken kann geht das daheim.

      Ich sehe bei diesen Geräten auch den Einsatzzweck "zentral verwalteter Thinclient mit Citrix Workspace", das kann interessant fürs Homeoffice sein, da gibts nicht viele Lösungen, die sich trotzdem zentral managen lassen. Das wäre dann ähnlich den Dell Wyse Thinclient-Notebooks.

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