Bitcom-Umfrage zu Smart Meter: Mehrheit der Leute will sie nicht

Bis 2020 sollten laut Bundestagsbeschluss 80 % der Verbraucher mit intelligenten Stromzählern (Smart Meter) ausgestattet sein. Die Bitcom hat jetzt eine Umfrage unter Verbrauchern gestartet. Auch wenn man frohlockt, dass "fast die Hälfte der der Deutschen Smart Meter nutzen will" und von der digitalen Energiewende schreibt, sieht die Sachlage in meinen Augen doch etwas anders aus.


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Der Smart Meter-Coup der Politik

Ich hatte es 2016 im Blog_Beitrag Gesetze: Privacy Shield, Smart-Meter, Anonyme SIM kurz angerissen. Während der deutsche Michel sich an der Fußball EM berauscht hat, wurde im Bundesrat dem Gesetz "Digitalisierung der Energiewende" zum flächendeckenden Einsatz von Smart-Metern zugestimmt. Damit haben die Lobbyisten es geschafft, der Industrie und den Versorgern ihre Pfründe zu sichern.

Im Beitrag Realer Irrsinn Deutschland: Intelligente Stromzähler hatte ich 2017 dann ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert. Die Zwangsbeglückung aller Haushalte mit intelligenten Zählern soll stufenweise bis 2035 erfolgen. Die Politik setzte bei der Zustimmung im Bundestag angeblich eine EU-Richtlinie zur Energieeffizienz um, nach der 80% der Verbraucher bis 2020 mit intelligenten Stromzählen auszustatten sind, wenn dies als kostenwirksam angesehen wird.

Stromnetz
(Quelle: Pexels Pixabay  CC0 License)

Eine Kosten-Nutzen-Analyse von Ernst & Young kam 2013 zum Schluss, dass diese Maßnahme nicht kostenwirksam sei, die EU-Richtlinie musste also nicht umgesetzt werden. Seitdem entzweit das Thema Smart Meter Verbraucher und Versorger. Zudem ergaben sich in der Vergangenheit Verzögerungen, weil die Messeinrichtungen nicht zertifiziert wurden.

Zwar sollte der Austausch der Ferrari-Zähler bereits 2017 beginnen. Aber die sogenannte Markterklärung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), die Voraussetzung für den Start des offiziellen Rollouts der intelligenten Messsysteme ist, erfolgte jedoch erst Ende Januar 2020. Ab dem 24.2.2020 dürfen bzw. müssen Messstellenbetreiber nun mit dem Einbau der neuen Geräte beginnen. Die Verbraucherzentrale hat die Fakten für den Einbau dieser Smart Meter in diesem Beitrag zusammen gefasst:

  • Alle Haushalte erhalten in den kommenden Jahren mindestens eine sogenannte moderne Messeinrichtung, also einen digitalen Stromzähler.
  • Einige Haushalte müssen zudem künftig den Einbau intelligenter Messsysteme dulden, die auch als Smart Meter bekannt sind.
  • Die intelligenten Messsysteme speichern den Stromverbrauch und versenden die erhobenen Daten unter anderem an Ihren Stromanbieter und Netzbetreiber.
  • Mit den neuen Stromzählern kommen höhere Kosten auf Sie zu, für die es gesetzliche Obergrenzen gibt.

Kunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6000 Kilowattstunden pro Jahr bekommen seit Februar 2020 jetzt nach und nach einen digitalen Zähler mit Kommunikationseinheit (Smart Meter) eingebaut. Verbraucher mit mehr als 6000 Kilowattstunden Verbrauch pro Jahr müssen mit bis zu 100 Euro/Jahr Kosten für die neuen Zähler rechnen – bei höheren Verbräuchen wird es noch teurer. Für Kleinverbraucher wird es etwas günstiger (siehe), aber unter dem Strich wird es deutlich teurer und der Nutzen ist vermutlich Null, wie die Verbraucherzentrale hier schreibt. Ich hatte im Blog-Beitrag Smart Meter: Versorger uneinig über Installation in allen Haushalten erwähnt, dass die Versorger sich deutlich uneins bezüglich des schnellen Einbaus dieser neuen Zähler seien.

Die Jubelmeldungen des bitcom

Bereits im November 2020 vermeldete bitcom, der der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche, ein steigendes Interesse der Verbraucher an den neuen Messgeräten. So können sich 4 von 10 (41 Prozent) Menschen in Deutschland vorstellen, einen Smart Meter zu nutzen, hieß es in der Mitteilung. Zu Jahresbeginn vor dem Rollout lag der Wert erst bei 36 Prozent. Dabei hatten 42 Prozent an, noch nie etwas von Smart Metern gehört oder gelesen zu haben.


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Die weitere Botschaft des bitcom formuliere ich mal so: Die paar versprengten Hansel, die schon ein Smart Meter zwangsweise eingebaut bekommen haben oder sich dafür interessiert, (1.005 Personen wurden befragt), gaben laut bitcom mit großer Mehrheit an, auf dieser Weise jederzeit eine verbrauchsgenaue Stromabrechnung einsehen zu wollen (73 Prozent). Rund zwei Drittel (63 Prozent) möchten mit den intelligenten Messsystemen Geräte mit hohem Stromverbrauch in ihrem Haushalt identifizieren. Und jeder Fünfte (20 Prozent) gibt an, grundsätzlich gerne die neueste Technologie im Haus haben zu wollen. War ja kurz vor Weihnachten 2020 und Märchenstunde war wegen der zweiten Coronawelle angesagt.

Jetzt sind wir bei der vierten Coronawelle und der bitcom hält mal wieder Märchenstunde, indem eine Umfrage aus dem November 2021 unter 1.003 Menschen aus dem Hut gezaubert wird. Waren es 2020 noch 41 % der Leute, die sich vorstellen konnten, ein Smart Meter zu nutzen, ist das ein Jahr später auf 45 Prozent an Befragten hochgeschossen, die "Interesse an den intelligenten Verbrauchszählern" äußern (aber sicher nicht gefragt wurden "willst Du ein Smart Meter für 100 Euro Aufschlag pro Jahr haben"). Bitcom definiert das als "großes Interesse".

Ein großes Interesse wird beim bitcom auch so definiert: 16 % der Befragten nutzen ein Smart Meter oder können sich vorstellen, dieses zu nutzen. Gut, ist jetzt defätistisch – immerhin gibt bitcom an, dass das "Tal der Ahnungslosen" in Sachen Smart Meter von 42 % im Jahr 2020 auf 35 % abgeschmolzen sei. Spontan hätte ich gesagt "Sachsen stirbt aus" – aber das wäre diskriminierend (Zum Hintergrund: Tief im Hinterkopf ist "Tal der Ahnungslosen" mit Dresden und Umgebung verhaftet, wo zu DDR-Zeit kein Empfang von Westfernsehen möglich war).

Von daher: Die bitcom stellt also fest, dass 35 % der Befragten mit dem Begriff Smart Meter nichts anfangen kann. Aber kommen wir zu den harten Fakten – bei 45 % der Leute, die sich vorstellen könnten, ein Smart Meter zu nutzen, haben wir 55 %, die sich das ganz und gar nicht vorstellen können. Und da bringt die bitcom-Umfrage Details:

  • 33 Prozent der Befragten sind die Geräte zu teuer,
  • 32 Prozent der Befragten sehen keinen Nutzen in einem Smart Meter
  • 29 Prozent der Befragten meinen, Einbau und Installation seien zu aufwendig

Fast 3 von 10 (28 Prozent) der Umfrageteilnehmer sorgen sich um den Missbrauch persönlicher Daten. 16 Prozent haben Angst vor Hacker-Angriffen auf die Smart Meter und 8 Prozent nehmen an, die Technik sei noch nicht ausgereift. Die Zahlen klingen doch gut – war wirklich eine Jubelmeldung als bitcom-Umfrage, denn ich nehme mit, dass doch noch irgendwo Leute mit Verstand unterwegs sind und den Smart Meter-Ansatz in der gegenwärtigen Form als Humbug ansehen.

Wir schweben in der Wolke?

Die Argumentation der Nutzer, die Smart Meter bereits haben oder sich für interessieren, nämlich Strom sparen zu wollen (77 Prozent) oder Geräte mit hohem Stromverbrauch in ihrem Haushalt identifizieren zu wollen (72 Prozent), halte ich für eine Mär. Klar, der Wunsch ist sicher vorhanden und die Nennung zweifele ich auch nicht an. Aber ich nehme der bitcom nicht ab, dass bei den ca. 160 Betroffenen mehr als einer bis zwei Menschen dabei sind, die täglich zum Zähler gehen, um sich dort an Hand der Verbrauchswerte Stromsparstrategien auszudenken oder Stromfresser als Verbrauchsdaten zu identifizieren. Das ist einfach nicht in den Genen des gemeinen Deutschen – Schwaben vielleicht vereinzelt ausgenommen.

Und dass zwei Drittel sich eine verbrauchsgenaue Stromabrechnung wünschen, mag ja schön und gut sein – würde ich auch äußern, wenn ich so allgemein befragt würde. Mir stellt sich aber ad hoc die Frage: Wer verfolgt das über 365 Tage im Jahr, und wie viele dieser zwei Drittel Verbraucher sind in der Lage, die Stromabrechung ihres Versorgers am Ende des Tages zu analysieren und zu verstehen? Wenn dann noch mehrere Stromtarife über die Zeit dazu kommen, blickt kaum noch einer durch.

Erinnert mich doch arg stark an ein Wolkenkuckucksheim. Und auch Verbrauchersendungen vom WDR gehen mir durch den Kopf. Da kommt der Herr Energieberater mit einem Strommessgerät zu Familie X, misst etwas herum – und gibt im Film dann ein paar Binsen zum Besten. Am Ende des Beitrags steht plötzlich "mit dem und dem könnte Familie X bis zu 400 Euro Strom im Jahr sparen, wobei die Kühltruhe und …. ersetzt werden müssten" im Raum. Eine kurze Überschlagsrechnung zeigt mir in vielen Beiträgen aber schnell, dass die Neuanschaffung des energiesparsameren Geräts sich in 20 bis 25 Jahren rechnen könnte, wobei dies aber mit der durchschnittlichen Lebensdauer der Geräte von 15 bis 20 Jahren kollidiert.

Und wenn über die große Freude über das vermeintlich gesparte Geld ein neuer Plasma-Fernseher oder ein moderner PC gekauft wird, geht der Verbrauch wieder sprunghaft in die Höhe.  (via)

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Prinzipiell habe ich nichts gegen Energiesparen und auch nichts gegen neue Messmethoden. Wenn ich aber auf den ganzen Vorgang Smart Meter und die bitcom-Umfragen blicke, die gegenständlich für diesen Beitrag sind, kommt kein gutes Gefühl auf, dass das alles Hand und Fuß hat. Ich mag mich aber täuschen.

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30 Antworten zu Bitcom-Umfrage zu Smart Meter: Mehrheit der Leute will sie nicht

  1. Ralf S. sagt:

    Uns hat keiner gefragt, ob wir solch einen digitalen Stromzähler WOLLEN – er wurde einfach VERPFLICHTEND schon im Sommer 2019 vom Netzbetreiber EnBW (bei dem wir KEIN Stromkunde sind…) eingebaut! Kostet seither 20 € zusätzlich pro Jahr, die direkt an die EnBW überwiesen werden müssen. Bringen tut das Ding bisher nix, außer den Strom in kWh zu zählen und anzuzeigen… Nach wie vor muss einmal pro Jahr selbst der Zählerstand an den Stromlieferanten übermittelt werden. "Irgendwann" (Aussage lt. EnBW) soll das dann auch mal automatisch geschehen und "in Zukunft ist geplant", dass man dann seinen Stromverbrauch über den PC oder – na klar doch – eine Smartphone-App immer und überall "überwachen" und "managen" kann… Hätten wir vor der Wahl (!) gestanden, einen solchen Stromzähler zu bekommen, würde noch heute der alte Zähler im Schrank seine "Runden drehen"…

    • kOOk sagt:

      Da stellt sich natürlich die Frage, womit die 20 Euro im Jahr gerechtfertigt sind, wenn man dafür die Leistung (Ablesen) selber erbringen muss. Bist Du damit schon mal beim Verbraucherschutz gewesen?

      • Ralf S. sagt:

        Wird wohl eher weniger bis nix bringen, da, wie oben im Artikel bereits angesprochen, "staatliche Zwangsbeglückung" und für die zukünftige "Energiewende" wohl unverzichtbar… ;-)

  2. dfwueson@hotmail.com sagt:

    Vor längerer Zeit wurde im Haus meiner Eltern der Ferrari-Zähler auf Veranlassung des Stromversorgers durch so einen digitalen Stromzähler ersetzt. Da konnte man dann irgendwas "Wichtiges" ablesen, wenn man mit der Taschenlampe davorstand und irgendwie damit blinkte.
    Inzwischen wurde dieser Smart Meter, der nicht lange in Betrieb war, vielleicht 1,5 Jahre, wieder gegen einen Neuen ausgetauscht. Als ich nach dem Erhalt des Mitteilungsschreibens zum erneuten Austausch, dort beim Stromversorger anrief und darauf hinwies, das vor nicht allzu langer Zeit schon ein neuer Digitalzähler eingebaut wurde, erhielt ich die Antwort es müsste sein.
    Was in dem Staat doch inzwischen so alles sein muss.

  3. Micha sagt:

    Wer abschätzen möchte welches Gerät wie viel Energie verbraucht kann dafür ein Energiekostenmessgerät nehmen. Die kosten einmalig zwischen 10€ bis 25€.
    Smarte Zähler braucht man dazu nicht.

    Des weiteren ist unbekannt was mit dem ganzen erhobenen Daten passiert.

    • Singlethreaded sagt:

      Und genau das kann ein Smartmeter gerade nicht, weil nur der Verbrauch des Hausanschlusses gemessen wird. Gibt es irgendwelche Lastspitzen im Verbrauch so darf ich noch selber analysieren woher die kommen.

      Da kann ich besser das Geld für eine smarte Steckdose wie Fritz!DECT ausgeben und diese zur Messung eben dazwischen klemmen. Dann bekomme ich eine Grafik mit der Leistungsaufnahme über den Monat, verbrauchte Kilowattstunden, Kosten sowie CO2 Erzeugung. Auf Wunsch auch per Mail. Das ist gerade bei Geräten praktisch, welche keine konstanten Verbraucher sind, wie z.B eine Waschmaschine.

      Smartmeter sind für den Kunden einfach nur teuer und nutzlos. Die "sparen" keinen Strom. Das geht nur per Disziplin und den sinnvollen Ersatz von Altgeräten durch energieeffizientere Systeme.

  4. woodpeaker sagt:

    Die leider unendliche Geschichte der verfluchten "smarten" Stromzähler.

    Hatte schon überlegt direkt daneben einen USB 3.0 Anschluss zu betreiben, damit die eventuelle Spitzelei unterbunden wird.
    Jeder mit einem aktivierten USB 3 Anschluss an einer Fritzbox weiß was ich meine. :-))

    Was auf jeden Fall hilt ist das Gerät mit Powerlan eizukreisen, aber bitte mit Sperrkreis und seperat. So vermatscht man auch die Überwachungsgurus der Energieversorger.
    Was so alles in unserem Land, entgegen der Vorschriften, zugelassen wird macht einen machmal fassungslos!

  5. Luxuspur sagt:

    Naja das ist halt auch das typischen Blasen Syndrom … die Masse juckt es einfach nicht was da Vor- oder Nachteile sind. Mach Strom mit SMARTMeter 25% Billiger als ohne und die Leute schlagen sich die Köpfe ein um einen zu kriegen!

    Nein ein Smartmeter ist nicht dafür da das du als User was davon hast! Das ist für die Erzeuger wichtig. Für den Umstieg auf unsere Energiewende ist er aber nötig! Sonst haben wir bald ein Netzstabilität wie in den USA.

    Wobei wäre vielleicht gar nicht mal so schlecht, würde manche mal wieder so richtig auf dem realen Boden aufschlagen lassen.

    • OwenBurnett sagt:

      Ne sory aber ein smartmeter hilft nicht gehen netsstabilität. wie auch der kan nur messen aber nicht eingreifen.

      Oder willst du wäsche waschen um mitternacht wen gerade der wind stom besonders günstig ist?

      Gegen netsstabilität hilftz nur Atom Kraft oder c02 pick your poison

      • Jackie sagt:

        @OwenBurnett
        Doch ein richtiges Smartmeter könnte da sicher etwas leisten, das ganze kombiniert mit lokalen Energieversorgern könnte schon viel bringen. Ich sage könnte, wird es aber nicht denn es geht nicht um die Umwelt sondern die Gewinnmaximierung der Energieversorger und Smartmeter Hersteller! Ist doch wie bei den Wasseruhren oder Heizungszählern auch die praktisch jährlich gewechselt werden. Ohne Witz in der letzten Wohnung wurde von Minol in drei Jahren dreimal die Wasseruhr ausgetauscht, natürlich brauchte es dazu auch jedesmal einen extra Termin das konnte natürlich nicht mit der Ablesung kombiniert weren. Soviel Wasser kann ich doch gar nicht sparen das man das wieder reinholt :(

        Zurück zum Thema, auch in Deutschland wird teilweise mit Strom geheizt oder Wasser erhitzt. Hier in der Stadt hat man gerade in Altbauwohnungen oft diese Warmwasserspeicher verbaut. Die könnte man doch perfekt mit dem überschüssigen Strom versorgen. Die könnte man doch sogar im Sekundentakt ein- und aussschalten. Auch so Sachen wie eine Kühltruhe wäre für so etwas geeignet. Ich würde auch E-Autos hier mit einbeziehen wollen. Schließlich braucht man nicht jeden Tag die volle Akkuladung, da könnte man doch ansetzen und sagen solange ein gewisser Minimalstand nicht erreicht ist lade ich nur dann wenn zuviel Strom da ist. In den meissten Haushalten sehe ich gar nicht mehr soviel Sparpotential wie es immer gepredigt wird. Weil der Staubsauger anstatt 1600 Watt jetzt nur noch 800 Watt braucht, ändert das glaube ich nicht viel. Auf der anderen Seite reichen die 800 Watt halt plötzlich auch ;) Viele haben schon LED-Lampen an der Decke. Einen Computer hat auch nicht mehr jeder. Was bleibt denn dann noch, die Küche und der Fernseher. Ich bin gegen das ständige Neukaufen von vermeitlich effizienten Geräten. Denn auch die Herstellung braucht Energie! Um bei deinem Beispiel zu bleiben. Wenn man einen Waschtrockner hätte könnte man den doch Nachts laufen lassen. Ich verstehe bis heute nicht warum man nicht mehr versucht den überschüssigen Strom sinnvoll einzusetzen anstatt woanders mit Einschränkungen Strom zu sparen. Ich denke da oft work smart not hard :) Ob das wirklich der heilige Gral wäre weiß ich nicht aber man könnte es doch zumindest mal probieren.

        • Ralf S. sagt:

          "Weil der Staubsauger anstatt 1600 Watt jetzt nur noch 800 Watt braucht, ändert das glaube ich nicht viel. Auf der anderen Seite reichen die 800 Watt halt plötzlich auch ;)"

          Es reichen sogar weit weniger als 800 Watt aus, da Staub so gut wie kein Gewicht hat. Auf die passende Bürste zum Untergrund kommt es an. Mein Sauger ist über 15 Jahre alt und war schon damals von 300 – 1.600 Watt stufenlos regulierbar. Der läuft seit der ersten Stunde zu 99,5 % auf 300 Watt. Allerdings muss man dafür eben auch sofort die mitgelieferte Allround-Standardbürste der Grundausstattung (die eben auf jedem Untergrund ein gutes Ergebnis aufweisen soll, was halt in der Regel nicht sonderlich gut funktioniert…) gegen eine Bürste vom freien Markt austauschen, die zu seinen persönlichen Bedürfnissen passt.

        • OwenBurnett sagt:

          Nein,
          Solche warmwasserspeicher haben wir hier in wien und rate mal das läuft mit einem rferraris zähler und einem 40 jahre altem steuergerät.

          Es ist absolut unnötig den verbrauch von nicht herunterhandeln gebraucht mit zu schreiben.

      • Luzifer sagt:

        aktuelle Smartmeter nicht, ja aber die liefern die Daten die gebraucht werde damit die Betreiber Ganze Segment vom Netz nehmen können … außerdem ist es problemlos möglich da auch nen Netztrenner mit zu integrieren um das nicht nur segmentweise sondern auch haushaltsweise zu triggern.

        Wir sprechen uns in ein paar Jahren nochmals ;-P

        • Jackie sagt:

          Ich hatte die Möglichkeit einen dieser digitalen Stromzähler zu zerlegen wie er auch bei mir im Schaltkasten hängt. Ich muss sagen es hat mich schon etwas beruhigt zu sehen das die Phasen massive Drahstücke sind und es keine Trennungsmöglichkeit gibt :) Wenn Smartmeter mit Trenneinrichtung eingeführt werden muss ich mir wohl eine kleine Balkonsolaranlage einrichten, denn ich habe keinen Bock auf die Möglichkeit eines Blackouts wegen eines Softwarefehlers. Dann kümmere ich mich halt auch noch selber um meinen Strom. Ist schon komisch trotz wachsendem technischem Fortschritt in der Gesellschaft kümmere ich mich um immer mehr Dinge im alltäglichen Leben selber! Vielleicht sollte ich doch Selbstversorger werden :)

  6. EDV-Opa sagt:

    Ich empfehle in diese Fall immer einen Beitrag vom NDR extra 3. Eine Kopie findet man hier:
    Realer Irrsinn: Neue digitale Stromzähler | extra 3 | NDR
    https://www.youtube.com/watch?v=aqHauk3bNFA

    Nein Danke, so einen antiken Elektro-Schrott möchte ich nicht. Wenn die das doch hier einbauen wollen sollen sie mir das jeden Monat bezahlen, nicht andersherum.

  7. Bernd Bachmann sagt:

    "Intelligente" (was ist daran intelligent?) Stromzähler sind zwingend erforderlich, wenn der Strompreis im Laufe des Tages stark schwankt. Was ziemlich sicher kommen wird, wenn in ein paar Jahren die letzten Kern- und Kohlekraftwerke abgeschaltet sein werden und aus dem Ausland Strom hinzukaufen nicht mehr funktionieren wird, weil viele andere Länder ähnliche Energieversorgungs-Strategien fahren wie Deutschland.

  8. Sven Fischer sagt:

    Eben, die Leute interessiert es nur, was jeden Monat an Stromkosten bezahlt werden muss. Ob da nun ein HighTech Smartmeter, oder ein konventioneller Zähler an der Wand hängt, ist schnurz. Da bleibt auch die Frage, in welchem Zeitraum die wieder ausgetauscht werden müssen, zwecks Toleranz Messfehler.
    Wir haben hier auch noch einen klassischen Zähler und ich mache meine eigene Verbrauchsstatistik. Schön per Tabellenkalkulation. Damit ermittle ich zwar auf einfachste Weise nur einen Mittelwert, aber das reicht mir aus.

  9. Matschmeer sagt:

    Wir haben hier seit 2 Jahren einen Discovergy-Zähler, der in Echtzeit Verbrauchsdaten erfasst und via LAN/Fritte-Gast übermittelt. Diese Daten sind von uns einseh- und auswertbar und können auch für Steuerungsaufgaben verwendet werden. Dieser Zähler ist auch als 2-Richtungszähler geeignet.
    Nach etwas Beobachtungszeit haben wir uns für einen Hourly-Tarif bei Awattar Deutschland entschieden und so die tatsächlichen Stromkosten monatlich um ca. 30 € reduzieren können. Ja – wir lassen z.B. die Großgeräte überwiegend zu günstigen Zeiten – meist ab Mittag (Sommer) oder Nachts (Winter) laufen, was tatsächlich unproblematisch für uns ist.
    Sollte mal ein E-Fahrzeug zum Einsatz kommen, wird das auch hilfreich sein.
    Ergänzt wird das Ganze durch ein Balkonsolarpanel mit 320 Wp.
    Durch die aktuell sehr hohen Strompreise amortisiert sich das Panel nun in ungefähr 3 Jahren anstatt knapp 6.

    Ich finde, so macht ein elektronisches Verbrauchsmessgerät durchaus Sinn und man kann es "smart" nutzen.

    Sicherlich liegen hier günstige Voraussetzungen vor aber wenn die eben so sind, warum nicht die angebotene Technik nutzen.
    Und unsere "Daten" verschleudern wir doch eh mit Windows, Facebook und Konsorten.

    • Mira Bellenbaum sagt:

      OT !

      Zitat: "Und unsere "Daten" verschleudern wir doch eh mit Windows, Facebook und Konsorten."

      Genau, weil man eh an jeder Ecke die Hosen herunterlassen "muss",
      ist es viel einfacher erst gar keine mehr anzuziehen
      anstatt sich gegen diesen Wahnsinn zur Wehr zusetzen.

      Bravo und Applaus.

      • Zocker sagt:

        Als ob du dich dem Wahnsinn zur Wehr setzt. Wenn man im Glashaus sitzt…

      • Ralf S. sagt:

        Sieht und hört man ja auch gerade wieder ständig und an allen Ecken und Enden während der Pandemie: "Lass mich doch in Ruhe mit deinem ewigen Datenschutz-Gesabbel! Ich will gesund bleiben und meine Freiheiten endlich wieder zurück! Dafür gebe ich gerne meine Daten immer und überall und ständig preis. Ich bin ein unbescholtener Bürger und habe eh nichts zu verbergen…" – Nun gut, dann hoffen wir mal, dass der Schuss (vor allem für die angesprochenen Personen natürlich, aber auch sonst) nicht irgendwann nach hinten los geht.

      • Matschmeer sagt:

        Bei Microsoft und Konsorten kann ich gegen den Datenabfluss nichts ausrichten. Bei Awattar/Discovergy dagegen schon. Dort gibt es Datenschutzhinweise und Ansprechpartner.
        Insofern fühle ich mich dort besser aufgehoben.

        Oder hat schon mal jemand versucht, Microsoft die Übermittlung der Telemetriedaten zu verbieten? Da bleibt nur ganz fernbleiben.

      • OwenBurnett sagt:

        Je genau nur weil andere daten prostituierte sind uhr ihre HDD jedem entgegen strecken zur einsicht,
        heist nicht das der staat das recht habens ollte andere zu selben verhalten zu zwingen.

  10. Wil Ballerstedt sagt:

    Hätte eine Online Petition wirklich keinen Sinn? Diese Smartmeter liefern nur kosten und haben keinen Mehrwert.

    • Dat Bundesferkel sagt:

      "Hätte eine Online Petition wirklich keinen Sinn?"
      Nein. Die sind nur dafür da, damit die Leute denken, sie hätten etwas bewirkt, oder es zumindest versucht.
      Schaut man in die Vergangenheit, so waren bestenfalls völlig belanglose Petitionen von Erfolg gekrönt.

      Der Smart-Meter ist politisch gewollt und eine absolute Notwendigkeit, das marode und völlig unterdimensionierte Energie-Netz für die E-Mobilität zu erweitern (Germanistan hat nicht im Ansatz die Kapazitäten, eine größere E-Mobil-Flotte mit Energie zu versorgen).
      Dazu kommt, daß die Energieversorger doch schon argumentierten, auch den Blindstrom verrechnen zu wollen, da dieser "zusätzliche Arbeit" bedeute.

      Online-Petition kannst Du gerne starten (dann aber bitte auf offiziellen Kanälen und nicht die Daten-Abgreif-Privaten), ich drücke Dir die Daumen – würde sogar mit unterzeichnen, wohlwissend, daß sich nichts ändern wird.

      • Norbert Send sagt:

        Apropos E-Mobil-Flotte. Ich habe da von einem Mitarbeiter einer Firma, die u.a. Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung herstellt, gehört, dass aktuell in Deutschland fleissig Dieselgeneratoren aufgestellt werden. Die werden bei entlegenen Autobahnraststätten in nahe gelegenen Wäldchen verbaut zum Zweck, dass Teslafans während einer Rast dann ihren "Tank" auch wieder auffüllen können. Wär ja schlecht, wenn diese unnützen Dinger stehen blieben. Weil ein Anschluss an das Stromnetz viel teurer wäre, greift man auf bewährte Technik zurück…

        Schon verkehrt, die Welt heute. Wäre übrigens toll, wenn jemand Bildmaterial und Infos zu derartigen Anlagen liefern könnte. Dieses Thema müsste in die Öffentlichkeit. Wenn's nämlich wirklich stimmt, dann sähe man auch hier, dass das ganze Öko-grün-umweltfreundlich effektiv Augenwischerei ist.

  11. chw9999 sagt:

    "Echte" Smartmeter werden uns in Zukunft erziehen, Stromspitzen zu meiden. Bisher ist es egal, ob ich 30 Minuten alle Platten meines Herdes auf Vollast habe, oder 1 Stunde auf Halblast; der Zähler zählt gleichviel. Aber es kostet dem Netzbetreiber im ersteren Falle viel mehr, weil die Stromspitzen ja das Netz viel stärker belasten – und sei es, dass Strom zugekauft werden muss, dann natürlich zum Spitzenpreis. Das wird irgendwann in Zukunft weitergegeben, und zwar individuell, nicht gemittelt über den Stromtarif aller.
    Bis das kommt, werden die aktuellen "Smart"-Meter aber schon in Rente sein…
    Übrigens gerade gestern gelesen, weil ich meine Tarif umstellen wollte: Wenn ich viel mehr verbrauche, wird die kWh wieder billiger, hurrah! Wie kann das heutzutage noch erlaubt sein? Ah, ja, gleiche Lobby wie Smartmeter…

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