[English]Kleine "Story aus der Gruft": In Windows 7 (und Windows Server 2008 R2) mussten Nutzer die Erfahrung machen, dass die Anmeldung am Benutzerkonto arg zäh erfolgte, wenn ein unifarbener Hintergrund für den Desktop verwendet wurde. Microsoft Entwickler Raymond Chen hat nach langer Zeit aus dem Nähkästchen geplaudert und den Grund offen gelegt.
Welcome-Screen wird für 30 Sekunden angezeigt
Es gibt von Microsoft den Support-Beitrag The Welcome screen may be displayed for 30 seconds during the logon process after you set a solid color as the desktop background in Windows 7 or in Windows Server 2008 R2, der schon einige Jahre auf dem Buckel haben dürfte.
Die Botschaft dieses Artikels: Wenn der Anwender in Windows 7 und Windows Server 2008 R2 eine Vollton-Farbe als Desktop-Hintergrund einstellt, hängt der Anmelde-Bildschirm nach Eingabe des Benutzerpassworts für 30 Sekunden. Erst dann erscheint der Desktop in der Anzeige.
Später gab es dann ein Hotfix-Update, welches dieses Problem beseitigt hat. Das ganze Thema ist persönlich an mir vorbei gegangen, obwohl ich gewohnheitsmäßig mit einem weißen Desktop-Hintergrund arbeite.
Microsoft Entwickler packt aus
Raymond Chen, ein ehemaliger Entwickler bei Microsoft, veröffentlicht im Blog The Old New Thing immer wieder interne Informationen aus der Windows-Entwicklung. Zum 28. April 2025 ist von Chen der Beitrag Why did Windows 7, for a few months, log on slower if you have a solid color background? erschienen (den Leuten hier ist das aufgefallen).
Als Kurzfassung: Es war ein simpler Programmierfehler, der zu diesem kruden Ergebnis geführt hat. Nach der Benutzeranmeldung per Willkommen-Seite lädt Windows die sogenannte Shell. Diese besteht aus dem Desktop, der Taskleiste und dem Startmenü, die vom Explorer-Prozess bereitgestellt werden.
Bei diesem Vorgang werden die Komponenten, die für die verschiedenen Systemdienste zuständig sind, geladen und initialisiert. Das Desktop-Fenster wird erstellt und mit Symbolen gefüllt. Und das Desktop-Hintergrundfenster lädt das Desktop-Hintergrundbild und gibt es auf den Bildschirm aus.
Die Windows-Anmeldung wartet dabei darauf, dass alle diese zu ladenden Teile ihre Bereitschaft zurück melden. Ist dies erfolgt oder ist die Wartezeit von 30 Sekunden vergangen, verschwindet die Anmeldeseite und der Desktop wird angezeigt.
Nun war das Ganz so implementiert, dass die Rückmeldung, dass der Desktop fertig geladen wurde, in der Routine zum Rendern eines Hintergrundbilds erfolgte. Wenn ein unifarbener Desktop-Hintergrund konfiguriert war, führte die Shell aber diese Routine niemals aus. Die Windows-Anmeldung wartete also vergeblich auf die Fertigmeldung und brach erst nach der maximalen Wartezeit von 30 Sekunden die Anzeige ab und schaltete zum Desktop.
Chen erwähnt noch einen zweiten Fehler, der ebenfalls zum 30-Sekunden-Hänger bei der Windows-Anmeldung führte. Und zwar bewirkte die Gruppenrichtlinie "Hide desktop icons" zum Ausblenden der Desktop-Symbole den gleichen Effekt. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Bugs in Windows enthalten waren bzw. sind. Das ist auch ein Indiz, warum Microsoft mit seinem Windows-as-a-Service-Ansatz ab Windows 10 und jetzt bei Windows 11 ins Desaster gerauscht ist und bei jedem Update der Funktionalität mit Bugs kämpft.



MVP: 2013 – 2016




Ein Indiz und Grund ist auch das sie das OS immer mehr zur Eierlegenden Wollmilchsau aufgebläht haben! Ein OS ist ein OS ist ein OS! Das hat die grundlegende Funktionen eine Computers bereit zu stellen und sonst nix, alles andere hat durch Softwareinstallationen zugesteuert zu werden.
Microsoft hat das schon lange nicht mehr unter Kontrolle (so ungefähr alles nach XP)
Die haben nur den Effekt das Gates damals erkannte wie wichtig es war Windows überall zu pushen (wozu ihm auch illegale Mittel recht waren siehe MSDOS — DRDOS usw.) und du jetzt eben nicht wirklich drum rum kommst.
Apple ist es da als Einziges System gelungen einen goldenen AIO Käfig zu bauen, der aber auch nur funktioniert weil sie die Hardware eben auf wenige Modelle beschränken! So offen bei der Hardware wie Windows würde Apple nicht funktionieren.
Und Linux? na am besten ein großes Tuch drüber ;-P die kriegen es nie gebacken.
Android vergessen, oder lieber Bloaddroid nennen :-D
Linux hat gar keinen Desktop, also keine Probleme.
Ist trotzdem zu fett geworden, Stichwort monolithischer Kernel, Torvalds Fehler.
Naja, welchen Betriebssystem kommt denn nackt daher?
Ich kenne keins.
Selbst bei Windows 1.0 gabs einen Texteditor, das Spiel Reversi, einen Taschenrechner, einen Terminkalender, Paint, etc.
Selbst Unix kommt nicht nackt.
Auch da gibt es einen Texteditor (vi), etc.
"Selbst bei Windows 1.0 gabs…"
Windows 1.0 war kein Betriebssystem sondern eine GUI für MS DOS. Erst Windows NT war ein echtes Betriebssystem.
"Selbst Unix kommt nicht nackt"
Es gibt nicht DAS Unix.
Welches der vielen UNIX-Derivate ist denn gemeint?
Ich kenne einige ohne GUI. Und bei denen mit GUI, ist diese nicht wirklicher Bestandteil des Betriebssystems.
VI als GUI zu bezeichnen halte ich für absurd. Wo gibt es dort denn grafische Elemente?
Ich habe nirgendwo von GUI geschrieben!
Auch MS-DOS kommt nicht nackt.
Auch da gabs z.B. den Editor Edlin.
Nackt = OS ohne Extras wie Texteditor, Malprogramm, Taschenrechner, etc. etc., unabhängig davon, ob es eine GUI gibt oder nicht.
Und so ein OS gibt es nicht!
Die letzten nackten OS ohne Extras wurden noch per Lochkarte gesteuert.
"Und so ein OS gibt es nicht!"
Selbstverständlich. Ein Linux ohne diese "Extras" kann sich sogar jeder selbst bauen. Man sollte nicht das Betriebssystem Linux, was per ursprünglicher Definition nur aus dem Kernel besteht, mit einer Linux Distribution verwechseln. Das gilt übrigens auch für DOS, dessen Quellen ja zugänglich sind.
> VI als GUI zu bezeichnen halte ich für absurd. Wo gibt es dort denn grafische Elemente?
Du kennst offenbar die höheren ASCII Werte nicht? :-P
Was meinst Du womit die ganzen TUIs Ihre Fenster, Buttons und Navigationselemente her haben? Inklusive Mausbedienung wer's mag…
Wo gibt es denn im VI die genannten "Fenster, Buttons und Navigationselemente"?
"Ein OS ist ein OS ist ein OS!"
Und genau das trifft zu 100% auf Linux zu. Die GUI ist bei Linux nämlich nicht Bestandteil des OS sondern ein Addon.
Nö.
Auch in der CLI gibt es bei Linux Zusatzprogramme, die nichts mit den Funktionen des OS selbst zu tun haben.
Linux beschreibt nur den Kernel. Die Zusatzprogramme sind in Linux Distributionen enthalten.
Ich muss widersprechen zum "es funktioniert bei Apple" – tut es bei mir nicht: der Einloggvorgang dauert gefühlt Minuten, Verzeichnisse mit mehr als 10k Dateien brauchen ewig, bis sie angezeigt werden (der Finder rödelt wie ein Verrückter), überall wird gescannt, SPAM geprüft und die animierten Dialoge nerven zu Tode – von dem Mail -Programm reden wir gar nicht mehr – mehr als 100K Mails und das Programm ist am Ende – es hängt sich gerne auf, sortiert Mails um, findet gesuchte Mails nicht – es ist zum Heulen und starte ich ein von mir erstellten Videos, kann es passieren, das nach 1 min eine Warnung sinngemäß erscheint "wie können diese Datei nicht prüfen und haben sie daher blockiert – bitte OK drücken". Aber wahrscheinlich habe ich ein grottenschlechten 3a alten Mac, der ein Montagsmodell ist, weil bei allen anderen läufts super – Treffer bei google zu irgendwelchen Fehlern beim Mac sind meist nur 4-5 Stück – weltweit (!), also die Sauberkeitsfilter funktionieren wirklich astrein – das können sie bei Apple… achso, und wenn ich mich einlogge, fehlt wieder der von mir gesetzte Hintergrund und WLAN ist auch gerne wieder an statt aus – aber das hatten wir schon … ich freue mich schon auf den Herbst: wieder ein neues MacOS und diesmal soll es noch komplett anders aussehen – es läuft würde ich sagen.
Da die Linux-Maxis ja bereits ihren Kommentar hinterlassen haben, mach ich mal den hier:
Mit CP/M wäre das nicht passiert. 😅
Allen IT-Kollegen und dem Blogwart einen schönen 1.Mai!
Güüünauuu!
… oder GEOS – war ja fast ein eigenes OS …
Schönen Feiertag!