Microsoft veröffentlicht Script, um inetpub neu anzulegen

Windows[English]Zum April 2025-Patchday kam es unter Windows 10/11 zur Verwirrung über einen angelegten Ordner "inetpub". Manche Nutzer löschten diesen Ordner, obwohl Microsoft diesen benötigt. Nun hat Microsoft ein "Reparatur"-Script freigegeben, welches diesen Ordner auf der Windows-Systempartition wieder restauriert.

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Worum  geht es bei inetpub?

Nach dem April 2025-Patchday (8. April 2025) häuften sich die Beschwerden von  Windows-Nutzern, bei denen plötzlich ein Ordner "inetpub" auf dem Windows-Laufwerk durch das installierte Update angelegt wurde. Verantwortlich waren die April 2025-Updates für Windows 10 (2019 und 22H2) sowie Windows 11 (23H2 und 24H2).

Der leere Ordner "inetpub" wurde aus Sicherheitsgründen auf dem Laufwerk erzeugt, um auf die von der Lumma-Malware ausgenutzte Schwachstelle CVE-2025-21204 abzuschwächen. Microsoft schrieb in der FAQ zur Schwachstelle, dass der von den Updates auf dem Gerät angelegte neue Ordner %systemdrive%\inetpub nicht gelöscht werden sollte. Das gilt unabhängig davon, ob die Internetinformationsdienste (IIS) auf dem Zielgerät aktiv sind. Dieses Verhalten sei ist Teil der Änderungen, die den Schutz erhöhen, und erforderte keine Maßnahmen von IT-Administratoren und Endbenutzern. Ich hatte im Beitrag Windows 10/11: April 2025-Updates legen Ordner "inetpub" an über den Sachverhalt berichtet.

Script zum Anlegen des Ordners

Leider hatten viele Benutzer, nachdem Berichte im Internet erschienen, diesen Order manuell gelöscht. Aus diesem Grund hat Microsoft ein PowerShell-Script veröffentlicht, mit dem sich der Ordner wieder erzeugen lässt.

PowerShell Gallerie

Das Script Set-InetpubFilderAcl.ps wird in der PowerShell Gallery unter dieser URL zum Download angeboten. Dieses Script muss mit administrativen Berechtigungen (Als Administrator ausführen, z.B. in der PowerShell-Konsole)  über nachfolgenden Befehl in der PowerShell-Konsole aus dem Download-Ordner ausgeführt zu werden:

Install-Script -Name Set-InetpubFolderAcl

Das Script prüft, ob das Verzeichnis inetpub existiert. Wenn das Verzeichnis inetpub nicht existiert, wird es erstellt und die Standard-IIS-Berechtigungen werden auf das Verzeichnis angewendet.

Bei einem vorhandenen leeren Ordner, setzt das Skript die Standard-IIS-Berechtigungen für das Verzeichnis inetpub. Ist das Verzeichnis inetpub vorhanden und enthält es nur das Unterverzeichnis DeviceHealthAttestation, werden die Standard-IIS-Berechtigungen auf beide Verzeichnisse angewendet.

Ist das Verzeichnis inetpub vorhanden und enthält es andere Unterverzeichnisse, wird das Skript beendet, ohne Änderungen vorzunehmen.

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22 Antworten zu Microsoft veröffentlicht Script, um inetpub neu anzulegen

  1. Thorky sagt:

    In welchem Ordner mus die Set-InetpubFolderAcl.ps1 liegen, damit der Powershell-Befehl greift? Windows\System32?

    • Günter Born sagt:

      Im Benutzerordner, aber Powershell Console mit als Administrator ausführen aufrufen

    • Christian sagt:

      Das ist völlig egal, wo das Script liegt, solange das System nicht speziell gehärtet ist. Aber dann stellte sich die Frsge erst gar nicht.
      Man kann es auch vom USB-Stick ausführen.
      Man legt nichts in c:\windows\system32 ab, denn wie der Name schon sagt, gehören dort nur Systemdateien hin.

    • TAFKAegal sagt:

      Wo es liegt ist erstmal egal, wobei der Befehl "Install-Script -Name Set-InetpubFolderAcl" bei den Meisten eher nicht funktionieren wird! (Wg. 'Execution Policy' und scheinbar standardmäßig auch nicht vorhandenem Sicherheitszertifikat)

      Wer das ohne weitere Änderung installieren will kann folgenden Befehl, so oder so ähnlich – ich habe es nicht getestet – verwenden:

      Für PowerShell 6+
      pwsh.exe -noprofile -executionpolicy bypass -file "PFAD\Set-InetpubFolderAcl"

      Für PowerShell 5-
      Powershell.exe -noprofile -executionpolicy bypass -file "PFAD\Set-InetpubFolderAcl"

  2. Anonym sagt:

    Ich bilde mir ein das inetpub eh bei jedem Patchday wieder angelegt wird, wenn dieser gelöscht wurde.

  3. JohnRipper sagt:

    Ein System braucht bestimmte (leere) Ordner um Effekte von Malware "abzuschwächen" … ?

    Naja seht ihr selbst …

    • Christian sagt:

      Vermutlich kann man die Schwachstelle auch ausschalten, indem man den Stammordner entsprechend einschränkt. Vielleicht war das Microsoft zu heikel, weil sich zu viele Schrottsofware darauf verlässt. Aus hysterischen Gründen darf auf C:\ jeder unpriviliegerte Benutzer Ordner erstellen. Wenn dort Ordner fehlen, vorhandenen Programme oder Dienste aber von deren Vorhandensein und Integrität ausgehen, dann hat man ein Sicherheitslücke, da jeder diesen Ordner erstellen und dann beliebige Inhalte dort ablegen kann.

      Das ist auch mit einer der Gründe, warum man Sofware immer nach %ProgramFiles% installiert, von der generellen Notwendigkeit pedantisch strukturellens Vorgehen in der IT, wenn man aufhnnur 0,1% Sicherheit haben will, abgesehen.

      Microsoft hat einen Fehler gemacht, dass sie im Stammverzeichnis einen optionalen Ordner eingeführt haben ohne die historische Lücke durch die Berechtigungen im Stammverzeichnis zu schließen.

      Aber spätestens seit MS angefangen hat Programme im Benutzerprofil abzulegen, ist klar, dass sie ihre eigene Umgebung nicht mehr verstehen. Das Skript ist natürlich nur Makulatur.

    • Martin Fessler sagt:

      Ich wiederhole mich:
      Es ist also schon soweit, dass "wir" Dummy Ordner erstellen um grundlegende Designschwächen auszumerzen.
      Wenn das schon soooo kritisch ist, warum ziehen sie es nicht mit den Rollups mit – um die paar Zeilen Code kommt es auch nicht mehr an.

      Aber nö bisschen Strafe muss schon sein für den löschfreudigen User dem man zumindest ein PS Script zum Fraß hinwirft.
      Was für eine Fricklerei… unglaublich!

      Hat jemand mal getestet, ob das Script auch wirklich exakt zum selben Ergebnis
      (wie durch KB5055528) führt?
      Denn zumindest der oft genannte Workaround (IIS install, uninstall) erstellt den Ordner mit anderen Berechtigungen.
      Sind wir jetzt also bei drei Varianten oder bleibt es bei zweien? ;-)

      Grüße, Martin

      P.S. Danke Hr. Born für das Update, sprich für diesen Artikel!

  4. Tomas Jakobs sagt:

    Oh my dear… brauchen die typischen Klicki-Bunti-Admins und Microsoft-Jünger extra ein Skript von der großen Heiligkeit damit ein Ordner mit den passenden Berechtigungen erstellt wird?

    Security Cargo-Cult at its best…

    • squat0001 sagt:

      Magst du eine Anleitung posten/schreiben wie man das Script auf den Rechner bekommt und ausführen kann?

    • js sagt:

      Na immerhin ist es keine Klicki-Bunti Screenshotserie sondern gleich ein Skript.
      Auf Systemen mit der schrecklich offenen Startkonfiguration auf C:\ (mit Erstellungsrechten für Authenticated Users) hätten selbst hingebuntiklickte Ordner ein hohes Potential, zu offen konfigurieriert zu verbleiben.
      Ich frage mich, ob das bei Betroffenen jetzt nur einmalig sein muss um den Karren aus dem Dreck zu ziehen und ob die "Reparaturmechanismen" es in Zukunft selbst korrekt nachkonfigurieren…

    • TAFKAegal sagt:

      Wo im Beitrag werden eigentlich "Admins" erwähnt?

      Ach und nicht vergessen: Admin kann böse, böse Dinge auf Computer machen! ;)

  5. Sam sagt:

    Ich glaube mehr Transparenz bei der Berechtigung des Ordners kann man nicht bekommen. Ist er falsch berechtigt oder nicht vorhanden, dann wird das Thema recht schnell gelöst.

    https://www.der-windows-papst.de/2025/06/07/iis-inetpub-folder-acl-manager/

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