Synology lockert Festplatten-Herstellersperre für NAS Plus-Modelle

Amazon[English]Kehrtwende nach massiven Kundenprotesten und wohl auch Kundenschwund. Der Anbieter Synology hat seinen "Festplatten-Zwang", den man erst kürzlich für NAS Plus-Modelle festgelegt hatte, wieder weitgehend zurück genommen.

Rückblick: Der Festplatten-Zwang

Ich hatte es im Mai 2025 im Blog-Beitrag Ärger durch Festplatten-Zwang bei neuen Synology NAS Plus-Modellen angesprochen. Der Anbieter Synology hatte einen "Festplatten-Zwang" angekündigt. Nur NAS-Geräte mit kompatiblen (zertifizierten) Festplattenmodellen sollten den vollen Funktionsumfang kommender NAS-Geräte nutzen können. Das sollte künftige Modelle aus der Plus-Serie betreffen. Allerdings gab es einen  Aufschrei der Nutzer, da nur sehr wenige Festplattenmodelle zugelassen waren.

Rolle rückwärts bei Fremd-Laufwerken

Am 8. Oktober 2025 hat Synology die neue Version des DiskStation Managers DSM 7.3-81180 freigegeben. Dies ist das Betriebssystem für alle Synology NAS-Systeme. Die Seite Marius Hosting hat in diesem Artikel die Pressemitteilung von Synology DSM 7.3-81180 als PDF-Version bereitgestellt. Dort findet sich die Passage:

Synology is currently collaborating closely with third-party drive manufacturers to accelerate the testing and verification of additional storage drives, and will announce more updates as soon as possible. In the meantime, 25 model year DiskStation Plus, Value, and J series running DSM 7.3 will support the installation and storage pool creation of non-validated thirdparty drives. This provides users greater flexibility while Synology continues to expand the lineup of officially verified drives that meet long-term reliability standards.

In Kurzfassung: Synology arbeitet derzeit eng mit Drittanbietern von Laufwerken zusammen, um die Prüfung und Verifizierung weiterer Speicherlaufwerke zu beschleunigen, und wird so bald wie möglich weitere Updates bekannt geben. Einzige Einschränkung (gemäß Fußnote 1): Die Erstellung eines M.2-basierten Speicherpools und Caches erfordert weiterhin Laufwerke auf der Hardware-Kompatibilitätsliste (HCL).

Synology NAS Festplatte-Kompatibilität

Die Seite nascompares.com hat im Beitrag SYNOLOGY SUPPORT SEAGATE & WD AGAIN – TOO LITTLE, TOO LATE? noch einige Informationen zusammen gestellt

 

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18 Antworten zu Synology lockert Festplatten-Herstellersperre für NAS Plus-Modelle

  1. Alfred Neumann sagt:

    ZU spät!
    Habe mein Synology NAS verkauft und mir selber eines gebaut.
    Diese Firma kommt mir nicht mehr ins Haus. Wer weiß, was für
    Schnapsideen die noch haben.

  2. janil sagt:

    Mit den Füßen abstimmen wirkt eben doch.
    Dauert eben nur mal kürzer und mal länger.
    Ist wohl doch so, dass die User es in der Hand haben.

  3. Peter K. sagt:

    Tja.
    Das Vendor Locking bei SSDs haben sie gelassen.
    Ist exakt genau so frech.

    Ich setze privat auf Synology seit ca. 10 Jahren.
    In der Firma haben wir mehrere Rackstations an mehreren Standorten.

    Bei der Beschaffung werde ich Synology definitv nicht mehr ins Visier nehmen.
    Genau wegen so einem Anti-Kunden-Verhalten.
    Alternativen gibt es genug.
    Synology hat das Vertrauen mit einem Handstreich verspielt.

    • rpr sagt:

      Ähnlich hier, nächstes NAS wird von Ubiquiti (unifi) kommen da ich deren Lan-Komponenten schon nutzt.

    • ChristianR sagt:

      Mh, weiß ich nicht.
      Im Firmenumfeld sind jetzt Vendor Locks bei Datenträgern ja nicht ungewöhnlich. Und wenn man die Seagate Thematik mit gefälschten Datenträgern mitbekommen hat, aus Synology Sicht vielleicht sogar zu verstehen.

      Deswegen jetzt direkt Synology zu Canceln, gerade im Firmenumfeld, finde ich etwas übertrieben. Welche Alternativen willste da denn heranziehen? QNAP? Ne Danke. Da haben wir uns genug die Finger verbrannt.

      Ich sehe sie Meldung ebenfalls als Erfolg der Käufer. Sehr begrüßenswert.

      Im Privatumfeld muss jeder selbst überlegen. Da kann er gerne ugreen oder ähnliches testen. Aber dann bitte auch mal Supportfälle erstellen und schauen ob die Probleme gelöst werden.

  4. Anonym sagt:

    Zu spät, der Schaden ist angerichtet, Kundenvertrauen ist weg.
    Nachdem ich überlegt habe zu Ugreen zu wechseln, habe ich meine Synology vor kurzem durch ein Eigenbau-NAS mit Unraid ersetzt.

    Fucked Around, Found Out indeed

  5. M.R. sagt:

    Das ist ja nicht das einzige "Problem" bei Synology. Das unter dem DSM liegende Linux nutzt einen "uralten" Kernel, was dann auch in einer veralteten Docker Umgebung.

    Die Hardware der 25er Modelle ist halt trotz refresh recht gut abgehangen, immerhin haben sich jetzt 2,5G an Bord, aber die AMD CPU ist aus 2018, etwas aus der Klasse des Intel N100 hätte ich 2025 schon erwartet, vor allen Dingen bei dem Preis. RAM Upgrades die mehr als das doppelte kosten als "normaler" RAM, nutzt man 3rd Party RAM kommt es _teilweise_ zu sehr seltsamen Verhaltensweisen der Geräte und der Support sagt nur Pech gehabt.

    DSM ist aber leider Gottes echt gut was die UI angeht und da müssen sich die anderen Hersteller noch anstrengen um da ranzukommen. Für KMU und den enthusiastischen Homeuser ist ABB halt echt schick und easy zu nutzen und gibts gratis dazu.

    Ugreen ist von der Hardware echt schick und die Möglichkeit z.B. FreeNAS darauf zu installieren eine gute Alternative zu UGOS. Nur der Stromverbrauch bei 24/7 ist halt auch schon ein anderer als bei den Synos und FreeNAS hat dann doch eine steile Lernkurve, da muss man schon tief einsteigen damit das alles so reibungslos läuft wie bei Synology.

    Aber wie hier schon erwähnt, das Vertrauen hat sich Synology verspielt, noch reicht meine 918er, bei der Suche nach einem Nachfolger wird Syno garantiert nicht mehr auf Platz 1 stehen.

    • René sagt:

      Zauberformel: Ugreen + ARC-Loader :)

      • M.R. sagt:

        DSM mit ARC Loader auszuprobieren steht schon eine Weile auf meiner to-do-Liste.
        Ist das wirklich so easy und zuverlässig?

        • Sachsenrübe sagt:

          RR-Loader von wjz304 ist besser. Aktueller und vor allem ohne diesen blöden Discord-Zwang (Key), nur um mehr Follower anzulocken. Solche Masche und Entwickler sollte man meiden.

          Der Loader läuft nativ und in der VM und sogar VM in der nativen Installation. Die Add-ons entfernen die von Synology getätigten Gängelungen. Auch die Installation auf M.2 only ist kein Problem. Das Ganze ist selbsterklärend, mit vielen Extras, incl. Onlineupdate.

          Auch PeterSuh-Q3 bietet neben seinem tinycore-redpillLoader noch interessante Synology-Pakete an. Favorit, ist und bliebt der RR-Loader von wjz304.

  6. Anonym sagt:

    Aktuell scheint es auch sehr schwer zu sein, an eine "original" Synology Festplatte zu kommen. Ich habe bisher keinen Händler gesichtet, der Festplatten der Marke Synology anbietet.
    In Zukunft wird es wohl trotzdem OpenMediaVault oder andere Open Source, auch wenn es erstmal schmerzt: Ich finde unter Linux keine gute Alternative oder einen anderen Ansatz zum Synology Drive Client, der so reibungslos läuft. Versuche, die Synology VM mit Qemu/KVM, OpenVSwitch und noVNC nachzubauen, scheiterten leider bisher.

  7. Christian sagt:

    Habe mir kurz nach Release die 1821+ gekauft. Bei Release war die CPU schon etwas älter.
    1821+ Release war Dezember 2020
    AMD V1500B Release war Anfang/Mitte 2018

    Allerdings war das Gesamtpaket insgesamt gut. Zwei ordentliche M2 SSDs rein, per Umweg nen SSD-Pool draus erstellt und den RAM auf 32GB hochgeschraubt (non Synology RAM).
    Leider muss man sagen, dass die Leistung inzwischen durch VMs hart an seine Grenzen kommt und für 2,5GBE extra der PCIe Slot genutzt werden muss.

    Die Software läuft echt 1a, aber die Politik bei Synology ist zum kotzen.
    Die Beschränkung auf M2-SSDs von Synology bei den neuen Versionen wäre nicht so schlimm, wenn die nicht so frech teuer wären.
    1TB WD RED SN700 – 90 Euro
    800gb Synology NVME – 300 Euro

    Und jetzt die neuen Geräte sind die größte Frechheit.
    Der Nachfolger meiner DS1821+ mit der 2018 CPU ist die 1825+ deren einziger Unterschied ist, dass jetzt 2,5GBE dabei ist.
    Die CPU ist immer noch von 2018.. WTF?

    Wenn Synology nicht so ein Alleinstellungsmerkmal mit SHR hätte wäre ich schon weg.

    • xx sagt:

      die Synology NVME kommt halt mit Stromausfallschutz, der macht schon einen Unterschied

      • Christian sagt:

        Das mag sein. Ist aber kein für mich akzeptables Argument.

        Ich würde das bei den ganzen Enterprise-Modellen verstehen: Willst du Support, dann kauf auch unsere HDDs und SSDs. So ist das bei jedem Enterprise-Hersteller.

        Aber die Plus Modelle sind nun mal für den Konsumenten-Bereich. Wenn ich SSDs ohne Stromausfallschutz nutzen will dann ist mir das selber überlassen. Ein einfacher Hinweis wie bei Non-Synology-Ram, dass dieser nicht auf der Supportliste steht reicht ja. Damit sind die fein raus.

        Mal davon abgesehen: In die normalen Bays darf man auch SSDs einbauen, ein Volume draus machen oder diese als Cache nutzen.
        Nur die M2 SSDs sind beschränkt.

  8. Dominik sagt:

    Vielleicht bin ich naiv…aber in welcher Welt war es denn jemals eine gute Idee, Backups einer Unternehmensfirewall unverschlüsselt in der Cloud, Entschuldigung, ich meine natürlich auf anderer Leuts Computern, abzulegen?!?
    Hat die Menschheit mittlerweile kollektiv den Verstand verloren?

  9. Otto sagt:

    Wenn man es selbst kann und möchte, ist das natürlich am coolsten. Das finde ich super, Alfred!

    Aber für Firmen und Otto-Verbraucher ist Synology mit Abstand am freundlichsten und einfachsten nutzbar, weshalb ich mir nächsten Monat ein Synology NAS mit "original" HDDs und RAM kaufen werde, da ich der Firma die zusätzlichen Euros von Herzen gönne.

  10. Markus sagt:

    Habe die letzten 20 Jahre Synology verkauft, habe schön geschaut als in der DS225+ plötzlich die Seagate IronWolf Plus nicht mehr angenommen werden, war in der DS224+ kein Problem. Damit wird es wohl ihn Zukunft QNAP werden. Die Web Oberfläche verheisst schon mal Gutes, mal schauen obs auch stabil läuft.

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