Gestern hat Microsoft die Geschäftsergebnisse für das 2. Quartal 2017 (deren Geschäftsjahr 2017 startet am 1. Juli 2016) vorgelegt. Teilweise ist es ganz interessant, zu verfolgen, wo Microsoft sein Geld mit macht. Zudem noch ein Splitter zu den Einnahmen der Google-Mutter Alphabet und bei Intel.
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Microsoft – auf Höhenflug
Vorab: Noch ist Microsoft bei einem Gesamtumsatz von 24,1 Milliarden US-Dollar und einem Gewinn von 5,2 Milliarden Dollar weit von einer Pleite entfernt. Der Gewinn übertraf also die Erwartungen – offenbar macht Satya Nadella alles richtig (aus Sicht der Aktionäre). Interessant ist für mich aber ein Blick, wo die Steigerungsraten sind und wo das Geld her kommt.
- Cloud hebt ab: Mit seinen Intelligent Cloud-Produkten setzte Microsoft 6,9 Milliarden Dollar um. Im Bereich Azure stieg der Umsatz sogar um 93 %.
- Office 365 generiert Einnahmen: Auch mit seinem Mietsoftwareansatz in Form von Office 365 hat Microsoft wohl einen Umsatzbringer. Der Quartalsumsatz betrug 7,4 Milliarden Dollar (+5% zusammen mit Cloud-Diensten). Bei Business-Kunden stieg der Umsatz um 47 Prozent, im Privatbereich stieg der Umsatz um 22 %.
- Sorgenkinder: Der Umsatz mit OEM-Lizenzen für Windows stieg zwar um 5% (Windows 10 Pro +6%, Windows 10 Home +5%). Allerdings gingen die Umsätze in diesem Bereich um 5% zurück (auch wegen der einbrechenden Smartphone-Absätze von 81%). Bei den Surfaces ist ein Umsatzrückgang um 2% zu verzeichnen. Gut, am Hungertuch muss keiner nagen, denn die Umsätze lagen bei 11,8 Milliarden Dollar. Und letzten Meldungen zufolge, überflügelte Windows 10 im Dezember 2016 Windows 7 in den USA beim Marktanteil. Es läuft also, wenn auch die Unternehmen laut diesem Bericht in EMEA von Desktop-PCs auf Notebooks (keine Hybridgeräte) umstellen – wobei ich das aber für Deutschland anzweifele, Stichwort Arbeitsstättenverordnung).
Im Umfeld gibt es noch einige interessante Zahlen bzw. Informationen. Der Milliarden-Zukauf LinkedIn spülte gerade einmal 228 Millionen Dollar Umsatz und 100 Millionen Dollar Gewinn in die Kassen Microsofts. Da muss noch viel Wasser den Rhein runter fließen, bis sich das amortisiert hat. Von der gehypten HoloLens hat Microsoft so ca. 1.000 Exemplare abgesetzt (siehe) und hier sieht man die neuen Apple MacBook Pros als Flop, weil die Windows PCs den High Ende-Markt übernähmen. Generell lässt sich feststellen: Die Fokussierung auf Office 365 und die Cloud ist aus geschäftlicher Sicht richtig – bei Windows wird man sehen müssen, wie das die kommenden Jahre weiter geht. Ein paar Interpretationen finden sich auch hier und hier.
Und wie geht es Intel und Google?
Bei Intel wuchst der Konzernumsatz auf 16,37 Milliarden US-Dollar (der Gewinn ging auf 3,56 Milliarden Dollar zurück) wie man bei heise.de nachlesen kann. Aber man kann wohl wieder im PC-Markt ein Umsatzplus verzeichnen.
Und die Google-Mutter Alphabet steigerte den Umsatz um 22 Prozent auf gut 26 Milliarden US-Dollar, wobei der Gewinn auf 5,33 Milliarden Dollar stieg. Haupteinnahmequelle ist wohl die Werbung, wie man bei heise.de nachlesen kann.
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