Von Deutschland sicher im Netz (DsiN) gibt es jetzt den Praxisreport 2020 Mittelstand, der sich mit der IT-Sicherheitslage bei kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland befasst.
Anzeige
Deutschland sicher im Netz informiert mit dem DsiN-Praxisreport über die digitale Sicherheitslage des Mittelstands in Deutschland (ehem. DsiN-SicherheitsMonitor). Das Ganze erfolgt in Kooperation mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und dem Partner SAP Deutschland.
Beim Praxisreport handelt es sich um die Auswertung einer Befragung von Mitarbeiter:innen sowie leitenden Angestellten kleiner und mittlerer Unternehmen. Insgesamt 24 Themenfelder wurden anhand eines Fragenkatalogs beleuchtet und anschließend ausgewertet. Die Befragung fand im Zeitraum von April 2019 bis April 20201 statt und berücksichtigt 1.038 abgeschlossene Erhebungen.
- Mit 41 Prozent sind Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten die am stärksten repräsentierte Gruppe. Kleinunternehmen mit bis zu 50 Mitarbeiter:innen kommen mit 24 Prozent an zweiter Stelle. 24 Prozent der Befragten sind in Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten tätig.
- Betrachtet man die Gesamtheit, wird deutlich, dass gut 90 Prozent aller befragten Unternehmen anhand des zentralen Größenkriteriums von bis zu 500 Beschäftigten zum Mittelstand zählen.
- Der Blick auf die vertretenen Branchen macht deutlich, dass ein Drittel dem Bereich Dienstleistung angehört. 21 Prozent der Befragten sind in IT-Unternehmen tätig. Industrie (mit 13 Prozent) und Handel (mit 8 Prozent) bilden zusammen ein weiteres Fünftel der Befragten. Handwerk (6 Prozent) und Bau (4 Prozent) bilden zusammen fast 11 Prozent der repräsentierten Branchen ab. 6 Prozent der Mitarbeiter kommen aus dem Gesundheitsbereich. Die öffentliche Hand ist mit 7 Prozent, das Gastgewerbe mit 1,5 Prozent vertreten.
Über die Hälfte der Befragten gab an, für IT-Sicherheit zertifiziert oder Ansprechperson für dieses Thema zu sein. 18 Prozent äußerten, dass sie sich im Bereich IT-Sicherheit nicht auskennen.
Anzeige
Durch die digitale Vernetzung von Betrieben, Dienstleistung und Produktion sind auch kleine und mittlere Unternehmen in wachsendem Maße von IT-Sicherheit abhängig. Das Bewusstsein für die Relevanz von IT-Sicherheit ist in den vergangenen Jahren gestiegen, gerade auch mit den Folgen von Corona. Auch werden mehr präventive Maßnahmen, wie zum Beispiel Schulungen und Sicherheitsvorkehrungen, umgesetzt. Zugleich ist ein großer Teil der befragten Unternehmen nach wie vor nicht ausreichend informiert und gesichert.
Der DsiN-Praxisreport zeigt die unzureichende Aufstellung des Mittelstands gegenüber Cybergefahren. 12 % der Befragten sehen ihr Unternehmen bei Cyberangriffen als gefährdet an und 46 Prozent der Unternehmen wurden schon einmal angegriffen. 37 Prozent der Betriebe arbeiten ohne Risikoermittlung. Details sind dem Praxisreport 2020 zu entnehmen, der sich als 40-seitiges PDF-Dokument über nachfolgenden Link abrufen lässt.
Anzeige
Interessante Erkenntnis aus dem Artikel:
Rund 25 % der befragten Unternehmen machen keine, oder so gut wie keine regelmäßigen Datensicherungen! Eine echte Horrorzahl, wie ich finde, denn es geht hier schließlich um Unternehmen und nicht um Privatanwender…! Allerdings: Keine aktuelle Datensicherung —> fast kein Mitgefühl – und schon gar kein Mitleid! Allerdings: Ärgerlich wird es natürlich immer dann für einen selbst, wenn man in der Folge der Schlamperei eines Unternehmens, dann dadurch evtl. selbst in unverschuldeten Ärger gerät…