Als IT-Saurier auf dem virtuellen Sofa

Kleiner Hinweis für Leute, die noch eine sonntägliche Lektüre suchen und möglicherweise etwas Hintergrundinformationen zum Kopf und Hausmeister hinter diesem Blog erfahren möchten. Es gab ein kleines Interview zu meiner Person, welches nun online ist.


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Ganz kurz zum Hintergrund des Ganzen

Im Sommer 2020, ja da hatten wir auch schon Corona, gab es einen Podcast Folge #27 – Bücher, Blogs und Computer Know-How bei Muurejubbel. Das ist ein Kanal, der sich um die Themen IT, Technik und Kultur dreht. Da ich keine Kultur habe (sagt meine Frau), von Technik nix verstehe (sage ich), war ich wegen eines IT-Themas im Podcast, der damals von einem Team, bestehend aus Torben Blankerts (IT-Consultant, MVP, Podcaster, YouTuber), Maik Wlodarczyk (Social Media und Community Junkie, u.a. bei Dr. Windows) und Jörg Hähnle (Autorenkollege, Hausmeister von Paules PC-Forum und Windows Insider MVP) produziert wurde. Ein Begleitartikel zum Podcast lässt sich unter Lebenslinien: Muurejubbel-Podcast mit Günter Born als Gast nachlesen.

Und wenn zwei Hausmeister sich schon mal virtuell treffen, kann es dazu führen, dass man auf einem "virtuellen Sofa" landet. Autorenkollege Jörg Hähnle, Hausmeister von Paules PC-Forum, hat den Hausmeister von Borns IT- und Windows-Blog, that's me, zum Interview auf die virtuelle Couch gebeten.

Auf dem virtuellen Sofa zum Interview

Jörg hat mir so ganz viele kniffelige Fragen gestellt, wie zum Beispiel, wie man bloß auf die bekloppte Idee kommen kann, IT-Bücher zu schreiben. Ich sage es mal so: Gekifft hatte ich nicht, aber ich war jung und brauchte das Geld. Heute sehe ich es ein, war eine beknackte Idee, wäre ich doch bloß Hufschmied geworden. Dann wüsste ich wenigstens, wenn mich ein Pferd getreten hätte. Und an die Wand aus nachfolgendem Bild, wo ein Bücherregal mit meinen Werken steht, hätten wir wohl ein paar Bilder aufhängen können.

buecherregal.jpg
Wer schreibt, der bleibt – oder hat ein volles Bücherregal

Jörg wollte mich auch aus der Reserve locken und meine Meinung zu Themen wie Windows 10, Windows 11 oder zu Influencern wissen. Tja, wurde schwierig, da ich zu den Themen wenig Meinung habe, aber jeder sollte selbst lesen, wie ich mich aus der Affäre gezogen habe.

Und dann ging es noch um die Themen Corona, Homeoffice und meine Blogs – und ob ich vielleicht Hobbies habe und was ich Weihnachten mache (die Fragen gingen vor Weihnachten 2021 ein, und ich kann bezeugen, die Antworten gingen auch vor Weihnachten, 2022, raus). Was ein Einkaufswagen, September und Lebkuchen mit Weihnachten zu tun haben, das wissen wirklich nur Eingeweihte.

Paul hat das auf dem "virtuellen Sofa" geführte Interview in drei Teile gesplittet und veröffentlicht. Diese lassen sich über folgende Links abrufen:

Kann man lesen, muss man aber nicht. Aber ich formuliere es mal so: Bevor sich jemand aus Verzweiflung und Langeweile, weil so wenig Sonntagslektüre hier im Blog ist, beim Nasebohren den Finger bricht, wäre ja bei Paules PC-Forum noch Lesefutter ;-).


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Ach ja, Insider wissen es, und es spiegelt sich auch etwas im Interview auf dem virtuellen Sofa: Ich befinde mich aktuell so irgendwie als Wanderer zwischen zwei Welten – langsam aus 52 Jahren Berufsleben aussteigend, aber irgendwie noch nicht drin im Ruhestand. Kluge Menschen habe da mal die Zustandsbeschreibung "Unruhestand" für geprägt. Und in diesem Unruhestand blicke ich nun mit Dankbarkeit zurück, besonders auf die letzten 28 Jahre als freier Autor und Blogger.

War wirklich Rock'n Roll on Stage – und da ich als IT-Dino in den 70er Jahren musikalisch aufgewachsen bin, hatte ich im Podcast Folge #27 – Bücher, Blogs und Computer Know-How bei Muurejubbel als Musikwunsch das Slabo Day (Langfassung: Such a Labor Day) von Peter Green – in der legendären Fassung mit Snowy White – mitgebracht.

Peter Green & Snowy White - Slabo Day
Peter Green & Snowy White – Slabo Day, Quelle: YouTube, zur Wiedergabe anklicken

Ich finde es immer noch Hammer – auch wenn ich Lichtjahre davon entfernt war, das auf der Gitarre spielen zu können. Der Gründer von Fleetwood Mac ist leider im Juli 2020 verstorben (siehe mein Beitrag Peter Green, Fleetwood Mac-Gründer ist tot). Aber die alten IT-Urgesteine, die diese Zeit noch erlebt haben, kennen seinen Titel, den ich hier mal verlinke.

Das Stück spiegelt etwas die Stimmung meines Autorenlebens der letzten 28 Jahre wieder: Manchmal herrschten langsame Tempi, aber irgendwie war es immer Rock'n Roll, und immer vorne mit dabei "on stage". In diesem Sinne: Schönen Sonntag. Und für die Älteren: Viel Spaß beim Erinnern und Schwelgen.

Für die Youngster: Yoh, so krass kann das Berufsleben sein – jedenfalls waren wir damals so drauf – und sind es teilweise immer noch – aber das Gras lasse ich jetzt andere rauchen – ich schwör. Und zum Abschluss fällt mir diesbezüglich noch ein blöder Spruch ein. Gab mal eine Werbung auf Betonmischlastern "Beton, es kommt darauf an, was man daraus macht" – trifft auch auf das Berufsleben zu. Zumindest ich kann im Rückblick sagen, ich konnte aus meinem Berufsleben was machen.

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9 Antworten zu Als IT-Saurier auf dem virtuellen Sofa

  1. Psychodoc sagt:

    Mir hat Ihr Interview sehr gut gefallen. Ihr pragmatischer Umgang mit den den Lerninhalten und Abschlüssen an der Fernuniversität stellt für mich eine wertvolle Anregung dar.
    Interessant fand ich auch Ihre Ausführungen über die Entwicklungen auf dem Buchmarkt. Diese Hintergründe waren mir bislang nicht bewusst. Ich wunderte mich nur, warum die Titel immer weniger werden.
    Auch Ihrer Einschätzung der Entwicklung bei Windows 10 und 11 stimme ich zu. Leider bin ich beruflich an Windows gebunden.
    Beim Lesen dachte ich immer wieder "welch ein Leben".
    Ich wünsche Ihnen noch viele gute Jahre.

  2. Max sagt:

    Ein lesenswertes Interview, lieber Günter. Danke für das Teilen und die Einblicke. :)

    Nun zu meinem "Lieblingsthema" Windows. :D

    Ich teile deine Meinung voll und ganz, was Windows 11 betrifft. Es ist ein Windows 10 mit der Restverwertung von Windows 10X, das schon konzeptionell scheitern musste. Die abgerundeten Ecken sind ein Graus, etliche Menüführungen einfach mal unnötig verkompliziert, aber wiederum auch Funktionen gestrichen worden, die man nicht nachvollziehen kann. Warum zum Teufel muss ich mit Registry-Edits oder Tools von bastelfreudigen Entwicklern arbeiten, um mir ein Programm auf die Taskleiste ziehen zu können? Warum muss ich jetzt ein Mal mehr klicken, um meine Soundquelle wählen zu können?

    Man merkt immer deutlicher, dass "Windows" für Microsoft nur noch lästig ist, zumindest alles unterhalb von Enterprise / Education und was On-Premises läuft. Auch gewinnt man den Eindruck, dass Windows 11 wohl ein bisschen vom "Gaming-Hype" partizipieren soll. Die Kundenorientierung sehe ich bei Microsoft nicht.

    Ich persönlich suche aber ein grundsolides Betriebssystem, bei dem ich als anwendungsbezogener Nutzer möglichst viele Informationen überblicken kann. Für mich ist es immer ein Graus vom Notebook mit 16:10 auf Monitore mit 16:9 wechseln zu müssen, wenngleich die 27-Zöller mit ihrer WQHD-Auflösung im Büro schon ziemlich gut für meine Sehverhältnisse sind. Inzwischen läuft mein privates System mit Linux Mint, daneben habe ich noch eine alte Baselkiste mit Windows 10, wo auf einer VM das Windows 11 zu Testzwecken läuft.

    Mal schauen, was Microsoft noch so bringen wird. :D

  3. Joachim Hoffmann sagt:

    Diese „Interview-Serie" zum Lesen ist höchst interessant!

    Und was´n Zufall, mit´m Schneider PC 1512 by Amstrad mit Farbmonitor bin ich 1987 privat auch in die Welt der „IBM-Kompatiblen" gestartet … Er hatte anfangs nur zwei 5,25"-Floppy-Laufwerke. Nach und nach kamen eine 10 MB – Festplatte und ein 3,5"-Disk-Laufwerk dazu. Alles per QUELLE-Ratenzahlung.

  4. Herr IngoW sagt:

    Danke für den Einblick in deinen Werdegang. Ist ein sehr interessantes Interview.
    Ich hoffe auf noch viele interessante Artikel.

  5. Vigor sagt:

    Danke für den persönlichen Einblick, das ist auch einmal interessant :) Wie kam es denn zu dem erwähnten folgenreichen Sportunfall?

  6. Robert sagt:

    Sehr interessantes Interview! Vielen Dank, Herr Born.

    Bester Satz bzgl. HomeOffice, dem ich sofort zustimmen muss :) …
    "Ich vermisse nichts, endlich waren die nervtötenden Besprechungen ohne greifbare Ergebnisse in der Firma, die nervigen An- und Abfahrten zum Arbeitsplatz, die endlosen Abende in Hotels auf Dienstreisen passè."

  7. Schwertfisch sagt:

    Können Sie davon leben und wenn ja, wie gut?
    Wie verhält es sich ansonsten mit den Menschen, die Ihre Bücher lesen, haben Sie Rückmeldungen und Danksagungen hinsichtlich eines gemeisterten Studiums oder Ausbildungen von Ihren Lesern erhalten?

    Ich finde es faszinierend, wie jemand komplizierte Sachverhalte für ggf. sogar Gebietesfremde aufbereitet, so daß Sie verstehen, was Sie da tun.

    Ich selbst bin viel zu hibbelig geworden, um ein Buch konkludent durchzuarbeiten,
    Meine Aufmerksamkeitsspanne ist mit dem Alter schlechter geworden, nichtsdestotrotz habe ich einige Zertifikate errungen, die belegen, daß ich zumindest einiges auswendig lernen kann.

    LPIC-1, ITIL, Azure Fundamentals..

    • Günter Born sagt:

      "Kann man davon leben" war der Running Gag, als ich mich selbständig gemacht habe und Frau gefragt wurde "Was macht ihr Mann?" -> "Der ist Schriftsteller" -> Nachfrage "Kann man davon leben?". Frau war immer ganz betröppelt, und fragte "was soll ich bloß auf die Frage sagen?" – ging so, bis ich ihr souflierte, sie solle sagen "Nein, wir leben von der Luft und der Liebe, die Kinder schicken wir zum Nachbarn, damit die satt werden". Ab da war Ruhe.

      1. Oktober 2023: Ich schlage mich 30 Jahre als Freiberufler durch – konnte wohl "davon leben". Heute von den Tantiemen meiner Bücher leben? Nein – ein 20 Euro-Titel bringt mir 1 Euro Tantiemen vor Steuern. Wenn ich im Jahr 5.000 Euro einnehme, schreie ich hurra – reicht selbst in Bangladesh nicht mehr zum Leben.

      Aber die Blogs finanzieren mich seit 2016 – Bücher schreiben lasse ich auslaufen – wann der Exit für die Blogs kommt? We will wait and see …

      Zu den Rückmeldungen der Leserschaft einige Anektdoten:

      Leser 1, Typ Studienrat, muss das Werk auf dem Krabbeltisch für 2 DM gekauft haben (hab ich am Datum der Rückmeldung gesehen, weil der Titel längst remittiert wurde). "Hallo, ich habe fünf Kommafehler gefunden, was kriege ich denn an Entschädigung, so kann ich das Buch nicht nutzen …"

      Leser 2, Typ Stinkstiefel, der aber gepatzt hat: "Hallo, Sauerei, dass Du im Titel xyz von Data Becker abgekupfert hast, solltest dich schämen …" – hab dann mal die Jahreszahlen recherchiert und dachte mir Donnerwetter, mit den Zeitreisen klappt immer besser. Nur musst Du vorsichtiger werden, wenn Du wieder einmal ein paar Monate in die Zukunft reist, um bei Data Becker abzukupfern, da ist dir jemand auf die Schliche gekommen – geht auch gar nicht, dass Du von zukünftig erscheinenden Werken anderer Autoren abschreibst …"

      Ich sage es mal so: Diese Rückmeldungen passierten, als noch geschriebene Brief als "Noten" ausgetauscht wurden. Hab dann immer eine Nacht über der Antwort geschlafen. Aber ich bin mir nicht so sicher, ob die Empfänger nicht jeweils einen Satz roter Ohren bekamen – denn ich habe gnadenlos jeden Fehler, den der Schreiber gemacht hat, ausgeschlachtet. Der Oberstudienrat bekam von mir das "Buch vom Krabbeltisch gekauft, Du Nassauer, versuche das nicht noch mal" zu hören – der Data Becker-Fan kriegte den Tipp, mal die Erscheinungsdaten der Bücher zu vergleichen und vielleicht bei Data Becker nachzufragen, ob man es nötig habe, beim Born abzuschreiben – und ansonsten seien seine Verdächtigungen Rufschädigungen … habe nie wieder was von den "Lesern" gehört.

      Aber es gab auch sehr nette Rückmeldungen. Ein amerikanischer Leser hatte mein Windows Script Host-Buch auf englisch gekauft und schrieb mir per Mail "Hallo, hab dein Buch gestern gekauft, ist ja spannend wie ein Krimi, hab die ganze Nacht durchgelesen, gehe jetzt duschen, dann zur Arbeit und lese die letzten Seiten nach der Arbeit – danke für dieses Buch …" – baut einen Autor auf.

      Auch meine "Senioren-Bücher-Leser und -Leserinnen" sind in der Regel dankbar für die Titel. Kritik gibt es dann von den "Enkeln" in der Art "hab das Buch mal durchgeblättert, hat mir nicht viel gebracht, ist für meinen Opa nix". So what – habe ein dickes Fell wachsen lassen – und ein Dank für ein bestandenes Studium hat mir noch keiner übermittelt …

      Dafür wurden einige Soziologie- und Magister-Studenten und -Studentinnen damit gequält, meine Seniorenbücher im Rahmen einer Studienarbeit oder Diplomarbeit zu analysieren und an den Bedürfnissen der Zielgruppe zu reflektieren. Denke, die sind alle durch's Studium gekommen – und von einer Kandidatin habe ich sogar die Diplomarbeit als PDF erhalten – weiß aber keine Details mehr.

      Lang ist's her – war aber eine spannende und geile Zeit, so "vonne Luft und Liebe leben zu müssen" – beste Ehefrau von Welt kriegt immer glänzende und feuchte Augen "da warste noch jung und knackig, heute biste noch nicht mal knackig …" – ja, so ist Leben …

      Dass mir Boris Jelzin in die Suppe gespuckt und mich um 6.000 US-Dollar für mein erstes Buch in russischer Sprache gebracht hat, oder dass mir englische Manuskripte von Lektoren geklaut und von fremden Autoren in anderen Werken verwendet wurden – oder ein deutscher IT-Verlag mal einen unter Titelschutz stehenden Titel einfach so belegt hat, oder meine Frau mit "dein Kinder-Computer-Buch liegt beim Aldi inne Aktionskiste" kam (war halt nicht von mir, sondern von einem Redaktionsbüro 1:1 abgekupfert worden, nur die Bilder des Grafikers hatte man ausgetauscht – das Buch wurde 3 Wochen wegen abkupfern zurückgezogen, aber ich hab keinen Pfennig Entschädigung gesehen) sind halt Unfälle der Geschichte – aufstehen, Kinnriemen festzurren und weiter machen … Ideen hatte ich ja genug.

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