DM-Märkte: Probleme mit Kassensystem (14. Juni 2022)

In den dm-Drogeriemärkten gab es am heutigen Vormittag (14. Juni 2022) wohl technische Probleme mit den Kassensystemen. Einige Filialen musste sogar komplett geschlossen werden. Das weckt natürlich sofort Assoziationen mit dem Ausfall der Kartenterminals im Mai 2022 – es scheint aber eine Software-Störung bei dm gewesen zu sein, die nun behoben ist.


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Auf Twitter gibt es zahlreiche Posts im Umfeld dieser Störung – nachfolgender Tweet zeigt ein Foto, welches ein Benutzer auf einer dm-Filiale in Freiburg aufgenommen hat. Dort wird die Schließung der Filiale mit dem Ausfall des Kassensystems begründet.

Aufgefallen ist dies wohl in dm-Filialen, die bereits um 7:00 Uhr öffnen wollten. Gegenüber diesem Medium bestätigte Christoph Werner, Vorsitzender der dm-Geschäftsführung, das Problem mit dem Kassensystem und sagte:

Zurzeit gibt es aufgrund eines Softwarefehlers in einer Reihe von dm-Märkten Probleme mit den Kassen. Wir haben die Ursache gefunden und gehen davon aus, dass wir in den nächsten Minuten bundesweit wieder überall unsere Kundinnen und Kunden wie gewohnt bedienen können.

Inzwischen sollten die dm-Filialen aber wieder geöffnet worden sein. Aktuell gibt es keine Informationen, wie viele Filialen dies betroffen hat und wie viele Länden geschlossen wurden. Der Vorfall zeigt aber erneut, wie anfällig unsere digitalen Zahlungsstrukturen inzwischen geworden sind. Und ich bin überzeugt: Wenn da jemand aus der IT auf die Führungsgarde mit "wenn das und das ausfällt, stehen alle Kassen" zugegangen wäre, dass dies mit "das kann und wird niemals passieren" beantwortet worden wäre. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand ein System so plant, dass eine Störung sich auf alle dm-Filialen in Deutschland auswirkt. Aber meine Vorstellungskraft ist irgendwie begrenzt.


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Das Ganze weckte bei mir sofort ungute Erinnerungen an den Ausfall aller Verifone H5000 Kartenlesegeräte zum 24. Mai 2022, was ja auch auf einen Softwarefehler geschoben wurde. Ich hatte im Blog ja ausgiebig berichtet. Aber im aktuellen Fall waren es wohl nicht die Terminals, sondern eine Software zur Steuerung der Kassensysteme bei dm. Es war wohl auch keine Barzahlung möglich, wird berichtet.

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3 Antworten zu DM-Märkte: Probleme mit Kassensystem (14. Juni 2022)

  1. Steter Tropfen sagt:

    Kann ich bestätigen. Die Filiale bei uns (München) war heute Vormittag ebenfalls betroffen: Eingangstür offen, aber mit dem, was grade greifbar war, blockiert. „Wegen einer technischen Störung muss diese Filiale geschlossen bleiben." Licht brannte, also dachte ich schon an ein Kassen-Softwareproblem. Und malte mir noch als irrwitziges Szenario aus, wenn das nun in allen dm-Filialen so wäre…
    Lieber Himmel, wenn die es sich leisten können, ihren Geschäftsbetrieb auf eine einzige Karte zu setzen, ohne Netz und doppelten Boden – wo überall noch steht unser alltägliches Umfeld auf derart wackligen Beinen? Ein Notvorrat an Kerzen, Wasser, Konserven und Silbermünzen ist im Digitalzeitalter wohl tatsächlich angebracht.

    • Max sagt:

      Ich kann dir aus der Berufspraxis sagen, dass dies in der Risikoanalyse in der Regel bedacht wird. Jedoch führt dies nicht automatisch zur Integration einer Sicherung des Betriebes, weil man die Risikokosten für einen temporären Ausfall kleiner hält als die Betriebskosten für eben jene Sicherung. Das trifft in der Regel auch zu.

      Es ist also mehr eine Kostenfrage hinsichtlich Risikobereitschaft. Nimmst du mehr Risiken in Kauf, dann arbeite ohne Sicherung. Möchtest du etwaige Risiken in Grenzen halten, arbeitest du mit einer Sicherung.

      Nach demselben Prinzip funktionieren fast alle Bereiche unseres Lebens.

  2. Paul sagt:

    Es hängt ja noch mehr daran:
    Die LKWs die Morgen die Filialen bestücken sollen, sind ja auch schon terminiert, evtl. werden sie schon beladen. Und können das Zeug morgen nicht loswerden, weil die Regale und Vorlager heute nicht leer gemacht wurden…

    Immerhin waren die Kassen bei Aldi so autark, das sie auch ohne Cloud noch aufsaldieren und drucken konnten.

    Dazu kommen die irren gesetzlichen Auflagen bei Kassensystemen.
    "Früher" gab es einen Knopf "keinen Beleg Drucken", weil dieser vielen Kunden egal ist.
    Bei einem "Update" "zur Steuerreform" mußte dieser Knopf raus!
    So als ob da noch per durhschlag gearbeitet würde…

    Auch "witzig" das auf jedem Bon jede Menge Crypto steht.
    Braucht das die Steuerfahndung, die die Zettel aus dem Müll holen wie die gebrauchten Schalen und Pommespikser um den Umsatz hochrechnen zu können?
    Was hatte uns eigentlich cum-ex gekostet?
    OK, ist wohl zu kompliziert gewesen als Pommesschalen zu zählen…

    Ich denke mal unser einzelhandle muss sich mal eine Fallback Stratiegie einfallen lassen. Sonst bekommen wir nocht mehr Versorgungs Probleme.
    BTW:
    In den USA ist gerade "zufällig" eine LNG-Abfüllanlage hoch gegen, die 20% des gesamten USA Exports abgefüllt hat. (fefe)
    Zufälle gibt's

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