Neue Grundsteuererklärung und das Elster-Chaos …

ParagraphIm Zeitraum vom 1. Juli bis zum 31. Oktober 2022 ist jeder Wohnungs- und Grundbesitzer in Deutschland verpflichtet, eine "Erklärung zur Feststellung der Grundsteuer" elektronisch bei seinem Finanzamt abzugeben. Jedes Bundesland hat dabei seine eigene Erhebungsmethode, die auch festlegt, was der "Erklärende" an Daten abzuliefern hat. Hinzu kommt das nette Chaos bei der Erklärung über das Steuerportal Elster, was neben vielen Fehlermeldungen dazu führte, dass gestern das Portal meldete, dass nicht "alle Formulare" verfügbar seien. Auch ich habe meine eigenen Erfahrungen mit diesem Elster gemacht – daher heute ein kurzer Abriss zur Thematik.


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Erklärung des Finanzministeriums

Das Bundesfinanzministerium hat in Neudeutsch doch tatsächlich eine sogenannte FAQ (Frequently Asked Questions, Fragen und Antworten) zur neuen Grundsteuer in diesem Internet veröffentlicht. Da erfährst Du, was die Grundsteuer ist (dürfte eigentlich jeder Grundsteuerpflichtige wissen: Kurzform "Du müsse zahlen"), und warum die so wichtig ist (Kurzform: Gemeinde brauche Kohle für neue Bürgersteig-Pflaster und -Lampe).

Weil jemand vor dem Bundesverfassungsgericht geklagt hatte, weil Grundbesitz steuerlich besser als Geldvermögen bewertet wurde und Recht bekam, wurde vom Bundesgesetzgeber die Grundsteuerreform verabschiedet. Zum 1. Januar 2022 müssen alle Eigentümerinnen (das korrekte Gendern erspare ich mir an dieser Stelle, da es nicht steuererheblich ist) eine Erklärung zur Feststellung des Grundsteuerwerts elektronisch an das Finanzamt übermitteln.

The Message from your Finanzamt

Eigentlich sollte jeder Steuerpflichtige Grundstückseigentümer längst Post von seinen Steuerbehörden bekommen hat. Auf mehreren Seiten wird auf die Pflicht zur elektronischen "Erklärung zur Feststellung der Grundsteuer" bei seinem Finanzamt hingewiesen – und es gibt auch schöne Links ins Internet, wo man Informationen finden sollen täte. Ich hatte den Schrieb des Finanzamts gelesen, wenig verstanden – daher der Titel der Überschrift – kam mir vor, wie eine Nachricht von einem anderen Stern. Ich hätte erwartet, dass eine kurze Erläuterung zu den Erhebungsgrundlagen mit Verweis auf eine Seite im Internet, wo die Rechtsgrundlage nachzulesen ist, sowie eine konkrete Handlungsanweisung der Art "Du gehe zu Indernetseite xyz und gebbe Daten" zu finden sei.

Da die drei Seiten meines Finanzamts wenig praktischen Nährwert boten, lag meine Hoffnung – im Sinne "nun Butter bei die Fische, wie geht es konkret" – auf den Internet-Links. Nur musste ich feststellen, dass diese Seiten genau den gleichen Text wie die gedruckten Seiten enthielten – doppelt gemoppelt hält laut Volksmund besser, führt aber hier nicht weiter.

Ein Mensch der Praxis

Nun ja, als freiberuflich tätiger Mensch befasst ich mich mindestens einmal monatlich mit meiner Umsatzsteuererklärung und habe auch ein Konto beim Elster-Portal. Im Juni musste ich dort wegen einer Kommunikation mit meinem "Heimat-Finanzamt" (das geht runter wie Öl, klingt ganz heimelig, auch wenn es nur um schnöden Mammon geht) ins Elster-Portal. Aber da war noch nichts von der Grundsteuererklärung zu finden. Dachte schon, dass ich ein neues Konto benötige.

So am 2. oder 3. Juli 2022 habe ich dann die Abgabe der Erklärung doch noch geschafft. Aber es gab Hürden, und ich musste dem Affen mächtig Zucker geben, um das Ganze zu wuppen. Da lässt sich schon eine eigene Geschichte drum rum spinnen.

Ich bin also am 2. Juli 2022 neugieriger Weise ins Elster-Portal (elster.de) gegangen, und habe mich mit meinem Zertifikat angemeldet. Plötzlich sah ich einen Punkt, für die Grundsteuererklärung, und es wurde nach Auswahl sogar angeboten, das zuständige Bundesland auszuwählen. Jedes Bundesland kocht sein eigenes Süppchen, und es waren erinnerungsmäßig drei oder vier Bundesländer da auswählbar.

Elster-Fehler


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Ich hätte euch heute ja gerne ein paar Screenshots gezeigt, aber irgendwie hat die Elster mitbekommen, dass ich einen Blog-Beitrag über "Abenteuer im Finanzamts-Dschungel" fabriziere, und schleuderte mir heute beim Aufruf die obige Meldung entgegen. Da war ich schlicht feddisch, wie der eingeborene Hesse zu sagen pflegt. Und in den Frühstücksnachrichten hörte ich heute, dass Elster bereits am Wochenende zu den Interessenten meinte, dass die benötigten Formulare in diesem Internet nicht vorhanden seien. Ob die Formulare im Internet ausgegangen sind, weiß ich nicht – in Hessen gibt es keine Formulare – in Bayern kannst Du die dir ausdrucken, habe ich mir von der Nachbarin erzählen lassen (die muss, auch wenn sie nach Hessen "ausgebürgert" wurde,  sich für Bayern was erklären). Ergänzung: Die Kollegen von heise haben hier eine Meldung zum Ausfall vom Wochenende und den aktuellen Wartungsarbeiten veröffentlicht.

Zurück zur Erklärung: Als ich loszuschlagen gedachte – die benötigten Daten hatte ich mir aus den Hausunterlagen und Boris besorgt und in einen Vordruck meines Finanzamts notiert – war Sonntag. Aber wir werden das schon zu wuppen wissen – wir sind mit den 10 Zahlen in 10 Minuten fertig. Also schnell durch die Elster-Seiten geklickt und auf Verdacht ein Formular zur Grundsteuererklärung angewählt. Lief, wenn ich auch etwas mit Eingabefehlern kämpfte, weil Steuernummern doch arg lang waren und nicht gruppiert werden konnten.

Aber halt, da war doch noch irgend was? Irgendwie vermisste ich in meinen Formularseiten die Felder, wo ich am Ende des Tages die Daten zum Grundbesitz angeben musste. Ich habe vor und zurück geblättert, keine Chance, da irgendwo Daten im Elster-Formular anzugeben – aber auch kein Link "Noch ein Formular für deine Grundstücksdaten" weit und breit zu sehen.

Gut liebe Leute, ich habe ja bereits 2014 festgestellt und eingesehen, dass ich zu Elster nicht kompatibel bin. Mein damaliger Beitrag "zum bayrischen Intrigantenstadel" Elster-Zertifikat verloren, was tun? hat einige Leute verärgert und die am Artikelende verlinkten Beiträge muss mir das Portal übel genommen haben – jedenfalls interpretiere ich das so, wenn ich sehe, wie dieses Portal mit mir umgeht.

Wie war das noch Mal mit den Formularseiten? Ich habe zig Browserfenster geöffnet und bin irgendwann auf einen Link der Finanzverwaltung mit einer Ausfüllhilfe als PDF gestoßen. Da gab es einen Screenshot, der den Groschen (einen habe ich mir nach der Euro-Umstellung aufgehoben) bei mir fallen ließ. Im Screenshot sah man, dass man im ersten Schritt nicht ein Formular, sondern gleich zwei per Kontrollkästchen anhaken musste …

Aber in meinen Internetseiten des von mir bereits ausgefüllten Formulars kam ich nicht mehr bis zur Seite der Formularauswahl zurück. Also noch einen Browser-Tab geöffnet und die verkürzte URL per Copy&Paste eingegeben. Und siehe da, plötzlich hatte ich die Auswahlseite für die Formulare – daher schnell das alte Formular speichern lassen (dann kannst Du die Daten importieren) und den Tab verlassen. Danach beide Formulare ausgewählt und versucht, ob ich irgend etwas aus dem alten Formular importieren kann. War aber Fehlanzeige, oder ich habe mich doof angestellt.

Nach mehreren Ehrenschleifen habe ich das alte – unbrauchbare – halb ausgefüllte Formular in Elster löschen lassen, erneut alle notwendigen Angaben zu Steuerpflichtigen, Steuernummern,  Wohnorten, Schuhgrößen, Farbe der Unterwäsche und letztes Datum, wann die Socken gewaschen wurden, im Formular eingetragen. Beim letzten Wert hatte ich böse Schwierigkeiten mit der Eingabe, denn Elster verweigerte die Annahme eines Datums, welches im vorherigen Jahrtausend lag. Habe dann den 1.1.2000 genommen, wird schon nicht steuerrelevant sein.

Dann konnte ich das zweite Formular mit den Daten der Liegenschaft beackern. Meine naive Idee "Du geben ein paar Zahle in Indernet ein" wurde schnöde vereitelt – "dem Steuernixnutz gönne mer nix! "Da musste mein im Grundbuch noch aufgeteiltes Grundstück fein säuberlich mit Flurnummer, Grundstücksnummern und Größen angegeben werden. Ich hoffe jetzt mal, dass ich nicht über Nacht zum Besitzer einer Millionen-Villa geworden bin – gegen den Besitz hätte ich ja nix, aber die Steuern …

Ganz lange Geschichte in Kurz: Nach ca. 2 Stunden und gefühlt 40 Flüchen hatte ich meine "10 Minuten Aufgabe" erledigt. Hätte ich jetzt persönlich unter "na ja, biste halt bisgen doof" verbucht und verschämt verschwiegen – meine Frau meint eh "Mann, bist Du peinlich, alles von dir steht im Internet". Da bin ich inzwischen schmerzfrei, ist der Ruf erst ruiniert, bloggt sich's gänzlich ungeniert. Aber vor einigen Tagen unterhielt ich mich mit einem Nachbarn, eine Straße weiter. Zufällig kam das Gespräch auf das Thema:

Ich weiß nicht, wie ältere Leute das mit der Grundsteuererklärung wuppen sollen. Ich habe angefangen und kam nicht wirklich weiter. Also die angegebene Nummer angerufen, nicht bei einem Finanzamt sondern bei einem Steuerberater rausgekommen, der das für die beantworten sollte. Aber die Frau hat einfach mit Zu Elster-Fragen rufen Sie nochmals an aufgelegt. Ich habe dann direkt das Finanzamt angerufen und die haben mich durch das Formular geleitet – es hieß Unten kommt der Link zur Auswahl des Folgeformulars – aber da war nix. Dann bin ich mit dem Finanzbeamten durch die Schritte gegangen und wir haben festgestellt, das wir ganz von vorne starten mussten. Habe ich geflucht, wer programmiert so etwas.

Da ist bei mir der berühmte Groschen ein zweites Mal gefallen (hab den vorsorglich immer in der Tasche  dabei). Jedenfalls meinte der Nachbar: Als ich das Formular endlich hatte, konnte ich selbst ausfüllen und brauchte das Finanzamt nicht – das schafft aber kein älterer Mensch mehr …

Sturmwarnung und Klippenspringer, oder wie?

Es braut sich was zusammen, so viel deutet sich schon an. Ich hatte vage die Idee "schreib was über diesen Steuerschwank" im Kopf. Heute beim Frühstück im Radio die Nachricht, dass Elster verärgert ist und Formulare verweigert, gehört – und von Elster den Vogel gezeigt bekommen "Diese Anfrage kennen wir nicht". Auf WA.de findet sich dieser Artikel, der meine hessischen Erfahrungen wohl für Nordrhein-Westfalen spiegelt. Hallöle an meiner Leserschaft in den neuen Bundesländern "im Westen ist nicht alles besser".

Elster-Leid

Dann auf Twitter die obige Information vom Tobi gelesen – und auf dem Elster-Support-Portal was von weiteren Schwierigkeiten mitbekommen. Die Jungs vom Münchener Merkur haben auch einen Artikel gebastelt, was alles zu beachten ist – und lustiges Formulare-Raten gibt es auf dieser Seite. Dann bin ich auf Twitter noch auf die nachfolgenden Tweets gestoßen, die Leute kommen nicht auf die Elster – die zickt (muss eh ein Witzbold gewesen sein, der diesen Namen für das Portal vergeben hat – mir sind nur diebische Elstern bekannt, aber die waren später, so 2019, auf Netflix).

Hach, und jetzt läuft es mir wie Öl runter – ich "der frühe Vogel fängt den Sturm" hab das längst inne Kiste und in trockenen Tüchern – und das zu Zeiten, als mein Elster-Zertifikat und das Portal noch funktionierten. Mal schauen, wie das mit dem Thema weiter geht – kann es ja jetzt locker wie Waldorf & Statler aus meiner Blogger-Loge kommentieren. Nun ja, heute ist Montag, da geht einfach alles schief – hatte ich bereits drüben im 50Plus-Blog thematisiert. Euch trotzdem einen guten Start in die Woche, und ich mache jetzt mal meinen Computer an und schreibe weiter an meinem Android-Büchlein für 50Plus.

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24 Antworten zu Neue Grundsteuererklärung und das Elster-Chaos …

  1. DasOlli sagt:

    mmm, also zumindest in Brandenburg wurde in dem Infoschreiben auf die Möglichkeit Formulare, per Download oder direkt bei den Finanzämtern, zu erhalten verständlich hingewiesen…..
    https://finanzamt.brandenburg.de/fa/de/themen/grundsteuer/formulare-und-publikationen/

    • Günter Born sagt:

      Wird von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt. Ein Blick auf deine Linkliste zeigt mir, dass in Hessen (über Elster) wohl nur GW1 (Beteiligte) und GW2 (Grundstück) für mich erforderlich waren.

      Es gibt hier in Hessen auch Info-Hotlines der Finanzämter zu diesem Zweck. Wie das konkret läuft, hatte ich oben skizziert – in einer anderen Sache habe ich Ende Juni 2022 geschlagene 20 Minuten in der Warteschleife gehangen "Sie sind der vierte Anrufer in der Reihenfolge" – habe dann aber die Durchwahl des Sachbearbeiters bekommen. Vom Bauchgefühl her wird da noch einiges an Fr(ust)eude aufkommen ;-).

      Ideal wäre es, wenn Du die Aufforderung erhältst und ad hoc keine Fragen aufkommen, sondern Du in den Elster-Formularen so vor und zurück navigieren kannst, dass Du problemlos zu einem späteren Zeitpunkt die benötigten Formulare auswählen kannst. Das war für mich definitiv nicht der Fall – ein Fehler beim Start – und Du darfst zurück auf los – Monopoly trifft es in der doppelsinnigen Bedeutung am Besten.

  2. mw sagt:

    In Baden-Württemberg sollen Daten eingegeben werden, die den Behörden sowieso schon bekannt sind. Diesen Unsinn verstehe wer will, ich nicht. Ich gebe Elster genau einen Versuch und max. 10 Minuten für die paar Datenpunkte. Wenn das dann nicht funzt, gibt es einen netten Brief ans Finanzamt mit den Daten und der Bitte diese bitte selbst ins unbrauchbare System einzutragen. Wenn jemand verlangt, Daten in ein System einzugeben, dann muss das auch funktionieren. Aber wie das in D mit der Digitalisierung eben so ist: Fehlanzeige. Man könnte meinen dort wären nur Schwachmaten am Werk. Ich wundere mich immer wieder, dass unser Staat noch funktioniert, "obgleich an den meisten Schaltstellen ausgemachte Idioten" sitzen (Zitat Henning Venske, Demokratie)

    • Sam Nome sagt:

      Dito bei uns in Hessen. Es wurden nur Daten abgefragt, die sowieso schon bekannt waren. Unglaublich!

      Typisch deutsch das Ganze und nur Steuergeldverschwendung!

      • M. Schein sagt:

        Ihr habt nicht verstanden, das nennt sich Digitalisierung, der Bürger selbst gibt alle Papierdaten in die neue Datenbank ein. Übertragungsfehler hat dann der Bürger gemacht, das Finanzamt ist fein raus und braucht nicht lange irgendwelche Schnittstellen bauen (zu lassen).

  3. Doc WP sagt:

    Ich warte noch ab, bis die ersten Kinderkrankheiten behoben sind, deren scheint es viele zu geben.
    Für einfache Fällt (keine Mehrfamilienhäuser) in einigen Bundesländern gibt es auch eine vereinfachte Möglichkeit ohne Elster hier:
    https://www.grundsteuererklaerung-fuer-privateigentum.de/

    • Ralf M. sagt:

      Ganz toll wenn das eigene Bundesland nicht mit dabei ist:

      Teilnehmende Bundesländer
      „Grundsteuererklärung für Privateigentum" ist für Bundesländer entwickelt, die am Bundesmodell teilnehmen. Das sind folgende 11 Bundesländer:

      Berlin
      Brandenburg
      Bremen
      Mecklenburg-Vorpommern
      Nordrhein-Westfalen
      Rheinland-Pfalz
      Saarland
      Sachsen
      Sachsen-Anhalt
      Schleswig-Holstein
      Thüringen

  4. Anonymous sagt:

    #neuland – mehr gibt es nicht dazu zu sagen.

  5. Shadena sagt:

    Ich habe kein eigenes Elster-Konto, sondern verwende in Steuerfragen Buhl, denen ich die Erlaubnis erteilt habe…
    Es gibt eine Seite https://www.grundsteuererklaerung-fuer-privateigentum.de/, wo man ohne Elster-Konto die Erklärung abgeben können soll. Zumindest für einige Bundesländer und unter bestimmten Bedingungen.
    Mal die Woche schauen. Bisher habe ich keine Zeit dazu gefunden…

  6. Bernd Bachmann sagt:

    Bis zur ELSTER bin ich noch nicht vorgedrungen, da Zugang bisher nicht benötigt und deswegen gerade erst beantragt, aber fairerweise muss ich sagen, dass ich das Info-Schreiben des Finanzamts als eindeutig und gut verständlich empfunden habe, und auch der ELSTER-Antragsprozess bisher ohne irgendwelche Hürden verlief. Ich hoffe, der positive Eindruck bleibt bestehen, wenn ich mich dann mal einloggen kann.

  7. nook sagt:

    Ich habe wie einige Nachbarn KEIN Schreiben des FA bekommen.

    Ausnahmsweise mal was "mehreres" Positives in Bayern:

    Die Erklärung kann ohne Begründung schriftlich abgegeben werden.

    Das sonst kostenpflichtige GeoPortal By wurde zur Ermittlung von Grundstücksdaten freigegeben (hochaktuelle Karten!): geodaten.bayern.de/bayernatlas-info/grundsteuer-nutzungsbedingungen/

    Ausfüllbare pdf`s inkl. Anleitung sofort gefunden.

    Letzte Woche beim hiesigen FA abgegeben, erledigt -> ohne Elsta ;-)

  8. Albrecht Körner sagt:

    Habe die Erklärung für NRW erstellt, vorsichtshalber aber noch nicht abgegeben. Easy und selbsterklärend war das nicht. Zum Glück hatte ich noch einen Windows Rechner in Reserve. Mit Linux + Zertifikat konnte ich mich bislang nichtmal einloggen. Aktuell geht übrigens gar nichts. Wartungsarbeiten.
    Gruß, Albrecht

    • ThBock sagt:

      Generell gehts aber.
      Ich nutze Elster schon sehr lange mit Linux & Zertifikat.
      Gestern konnte ich mich allerdings auch nicht mal einloggen, so down war das Ding.

  9. M. Schein sagt:

    Ich habe zwei Erklärungen abzugeben in Rheinland-Pfalz.
    Vorletztes WE habe ich dann mal mein Einfamilienhaus erfasst. Dies ging nach 30 Minuten einigermaßen reibungslos. Danach war die Grundfläche für einen Tiefgaragenplatz in einem Mehrfamilienhaus an der Reihe, ohne irgendeine Wohnung darin zu besitzen. Nach 2h habe ich entnervt aufgegeben. Ich warte jetzt mal auf das Bußgeld.

  10. Ralf S. sagt:

    Herzlichen Dank für diesen wunderschön geschriebenen Artikel! Habe mich mehrmals köstlich amüsiert und gut unterhalten … Kommt einem alles sooo bekannt vor! Vor allem das mit "machste mal schnell in 10 Minuten …" – und dann wurden 2 Std. + mit "Selbstgespräch-Schimpftiraden" draus …! Staat und Internet – da prallen doch immer wieder grundverschiedene Universen aufeinander …!! 😂

  11. Andy sagt:

    Wir haben auf Arbeit einen Fall, in dem das Technische nur ein Randproblem ist. Da hapert es schon inhaltlich.
    Es sind diverse Angaben zum Haus zu machen, aber auch zum Grundstück, u.a. der Bodenrichtwert.
    Auf dem Handtuchgrundstück gibt es aber 4 Bodenrichtwerte und das geht von Bauland bis Naturschutzgebiet. Bei moderater Größe.
    Ist so nicht vorgesehen in den Formularen.
    Die moderne Verwaltung scheint Querschnittsfälle abgöttisch zu lieben und sieht diese als Standard an. Komplizierte Fälle mögen sich bitte mit dem Katzentisch begnügen. Und Ausnahmefälle muss man einfach ignorieren, dann verschwinden die bestimmt von selbst…
    Da ändert dann auch ein Papierformular nichts dran, weil das nach der selben Digital-Logik gebastelt ist.
    Aber, ehrlich gesagt ist das Elster-Chaos ja nicht neu. Es spielte sich bisher nur in dunkleren Ecken ab. Wenn man als Verein keine Papiererklärung mehr abgeben darf, aber Elster kein digitales Formular hat, zum Beispiel. Und man dann anrufen muss, dass es das in Elster nicht gibt und bekommt ein Papierformular. Nicht aber, wenn man anruft und sagt, man will das auf Papier machen.
    Ich bin schon seit Jahren fasziniert darüber, dass der Absturz in den totalen Nonsens mit so viel Haltung vollzogen wird.
    Und das nicht nur beim Finanzamt.
    Man muss sich einfach ein wenig abseits der breiten Masse bewegen – oder mit solchen Leuten zu tun haben – und man kommt aus dem Kopfschütteln über komplett entgleiste Bürokratie nicht mehr raus.

    Das mit der Digitalisierung scheint in den Köpfen mit Nullen und Einsen abgetan. Die Nullen zeigen den Weg durch den Treibsand, die Einsen sollen da alle ohne Verluste durchkommen und die Nullkommafünfen.. tja..die hat es nie gegeben, heißt es hinterher..

    • Ralf S. sagt:

      Bedenklich für unsere Zukunft in diesem Land (und nicht nur hier) nicht wahr? Und wie von dir geschrieben: Nicht nur bei diesem Thema! Es läuft inzwischen irgendwie zu viel aus dem Ruder. Zu viele offene Baustellen. Zu viel unlogisches und undurchschaubares Gebaren, an zu vielen verschiedenen Fronten und Orten gleichzeitig … Man könnte auch sagen: Zu viele "Zeitenwenden" wurden und werden gleichzeitig ausgerufen und eine "Wende" überholt die nächste, noch bevor die davor liegende überhaupt ordentlich abgeschlossen wurde. Bis zu einem gewissen Punkt nennt man diesen Zustand gerne "geregeltes Chaos". Weiter in der Zukunft dann irgendwann "undurchschaubares Chaos". Oder auch: Jeder macht was er will. Keiner macht was er soll. Aber alle machen fröhlich mit! Und noch weiter in der Zukunft dann, nimmt man meist Schaufel und Besen, kehrt alles unter einen Teppich, haut mit dem Vorschlaghammer ordentlich drauf und fragt dann laut in die Runde: "War was? – Warum guckt ihr alle so?? – Versteh ich nich … – Is doch alles gut! – Weitermachen, es gibt schließlich viel zu tun!"

    • icke sagt:

      Das Problem scheint mir die Digitalisierung um jeden Preis. Statt relativ einfache und stupide Sachen vom Rechner/Algorithmus erledigen zu lassen, muss alles da durch.
      Oft ist es so: Ca. 90% der Prozesse sind simpel, weitere ca. 9% etwas schwieriger, ca. 1% der Fälle kompliziert. Statt nun Kunden und Servicepersonal die 90-99% der (verhältnismäßig) einfachen Dinge abzunehmen und sie sich mit dem verbleibenden 1% komplexen Dingen in Ruhe und stressfrei befassen zu lassen, quält man auch das 1% unnötigerweise durch ein Nadelöhr, und alle sind frustriert.

  12. rhoenpaulus sagt:

    Als "Normaluser" habe ich es für mein Einfamilienhaus mit kleiner Hilfe geschaft. Es die waren die letzten 2 Zeilen (Nr.11) wo man keine Informationen findet, was man da bei selbstgenutzen Wohneigentum eintragen muss. Diese Information habe ich bei einen mir bekannten Steuerberater erfragt. Danach war alles Palletti. Wie allerdings schon hier gesagt, die FAQ kann man in die Tonne klopfen.

  13. Art sagt:

    …mein bisheriger Ansatz scheint nicht der schlechteste zu sein: erstmal aussitzen.

    In der Finanztest ist ein Artikel zum Thema: https://www.test.de/Neuberechnung-der-Grundsteuer-Das-muessen-Sie-wissen-5867442-0/ , der mir sinnvoll erschien: aufgedröselt nach Bundesland die benötigten Daten und wo diese zu finden sind.

  14. Sven Fischer sagt:

    Da warte ich auch noch ab, bis sich die erste und zweite Welle gelegt hat. Bis zum 31.10. ist es ja noch etwas hin. Den Spaß mach ich dann zusammen mit meiner Einkommensteuer und dem anderen Geraffel. Da lasse ich mir bis dahin Zeit.

  15. Rene sagt:

    "Zum 1. Januar 2022"
    Das wäre schon vorbei und 2023 wäre zu spät. Spätester Abgabetermin soll der 31.10.2022 sein – da gibt es wohl schon bei den StB erheblichen Widerstand.

    Brbg. hat den Versuch gemacht etwas besser als die BundesFAQ zu sein:
    https://finanzamt.brandenburg.de/fa/de/themen/grundsteuer/

    Auch gibt es durch die FA'er Beratungs- und Erklärtermine als Gruppenevent.
    https://web.archive.org/web/20220615010427/https://finanzamt.brandenburg.de/fa/de/themen/grundsteuer/informationsver-zwj-ans-zwj-tal-zwj-tungen/
    (Der Link ist tatsächlich so abstrus geschrieben – was das zwj dazwischen soll, wird ein ewiges Geheimnis bleiben)

  16. MiKo sagt:

    Moin,
    ich wollte ja am Sonntag, dem 10., turnusmäßig meine UStVz-Anmeldung machen … kam aber leider nicht ins System …
    Hatte mir schon den vorauseilenden Widerspruch gegen das fällige Verzögerungsbußgeld inklusive Screenshots formuliert, als es dann irgendwann doch funktionierte …

  17. rahue sagt:

    Ich habe mich in Niedersachsen auch an der Grundsteuererklärung versucht.
    Ich finde das schon sehr kompliziert und für ältere Leute fast nicht zu bewältigen.
    Bei mir liess sich das Formular nicht dauerhaft speichern und die automatische Speicherung funktionierte auch nicht. Habe dann manuell gespeichert und verlassen, weil ich noch Klärungsbedarf hatte. Beim nächsten Login war das Formular dann weg, konnte aber wiederhergestellt werden, war dann aber ohne Angaben und ich musste nochmal komplett neu anfangen. Das ist insgesamt viermal passiert.
    Wer programmiert so einen Müll und wird dafür auch noch bezahlt?

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