Gemeinde Petersberg Opfer eines Cyberangriffs (7. Feb. 2024)

Sicherheit (Pexels, allgemeine Nutzung)Seit Mittwoch, den 7. Februar 2024, geht in der Verwaltung der osthessischen Gemeinde Petersberg in Sachen IT nichts mehr. Die Systeme sind durch einen Cyberangriff lahm gelegt und die Verwaltung ist nur eingeschränkt erreichbar bzw. arbeitsfähig. Das Rathaus ist derzeit nur eingeschränkt erreichbar, die Rathausbücherei bleibt sogar vorerst geschlossen.


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Ich bin über einen Tweet von Kommunaler Notbetrieb auf den Vorfall gestoßen, der nach wie vor als "technisches Problem" auf den Kommunalseiten gehandelt wird.

Erst hieß es, dass es technische Probleme gebe  – die Webseite der Gemeinde schreibt dazu auch noch am 11. Februar 2024:

Rathaus nur eingeschränkt erreichbar

Aufgrund von technischen Problemen ist das Rathaus derzeit nur eingeschränkt erreichbar.

Es ist zur Zeit nicht möglich, im Rathaus anzurufen oder E-Mails zu schreiben. Wir arbeiten an einer Lösung und halten Sie hier auf dem Laufenden.

Die persönliche Vorsprache zu den Sprechzeiten ist im Rathaus weiterhin möglich.

Update 08.02.: Wir sind weiterhin von den technischen Schwierigkeiten betroffen. Auch die Rathausbücherei muss deswegen am heutigen Donnerstag geschlossen bleiben.

Aber in einer Pressemitteilung hat die Kommune eine Cyberangriff eingestanden. Die Fuldaer-Zeitung schreibt hier über den Fall, der die übliche Schwurbelei enthält. "Ein größerer Schaden konnte verhindert werden, nachdem bereits IT-Experten sowie Sicherheitsbehörden eingeschaltet worden waren.", heißt es in der Erklärung. Der Erste Beigeordnete der Gemeinde, Hartwig Blum, wird von der Zeitung mit "Wir möchten Ihnen versichern, dass wir den Vorfall kontrollieren und die Herausforderungen beheben werden." Die kontrollieren da nix mehr und können froh sein, wenn erstens keine Daten abgeflossen sind und zweitens die IT in einigen Wochen wieder läuft.

Nur eine Kostprobe: Betroffen sind die Telefonanlage sowie die E-Mail-Kommunikation der Gemeinde. Das Rathaus ist telefonisch und per E-Mail nicht erreichbar.


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10 Antworten zu Gemeinde Petersberg Opfer eines Cyberangriffs (7. Feb. 2024)

  1. Anonymous sagt:

    War VoIP ein Irrweg?

    • Hobbyperte sagt:

      Alles auf eine Karte setzen ist nie besonders intelligent!

      Es hat schon etwas Komisches, das Investoren nie alles auf eine Aktie setzen würden … an den Börsen scheint die Intelligenz noch aktiv zu sein, während sie in Unternehmen und bei öffentlichen Stellen allzu oft outgesourced wurde, oder in der Besenkammer Einstaubt.

    • 1ST1 sagt:

      Unsere VOIP-Telefone sind komplett vom Rest der Infrastrukur getrennt. Leider verhindert das auch eine Teams-Integration. Aber das coole ist, ich kann mein Voip-Telefon mit nach Hause nehmen, oder ins Ferienhaus, oder wo auch immer, stecke es ans Ethernet, und schwupps, es funzt. Nur dass ich es seit Teams eigentlich kaum noch brauche…

      • Teilzeitmutti sagt:

        Teams ist ein Datenschutzrechtlicher Alptraum – deswegen ist oft noch das hochmoderne Skype im Einsatz oder Teams wird so beschnitten dass es funktionsgleich ausgestattet ist… die Integration ist also nicht das Problem.

      • Anonymous sagt:

        Aber das eigentlich coole ist, wenn Dein Internet nicht geht, geht Dein VoIP Telefon nicht. Schön ruhig zu Hause oder im Ferienhaus.

    • Fritz sagt:

      Für die Hersteller nicht.

      Ich habe plötzlich wesentlich komplexere Telefone als mit der klassischen Zweidrahttechnik (selbst wenn sie schon digital ist), muß mich mit Power-over-Ethernet herumschlagen, 8 statt 2 Adern (mit Qualifizierung mindestens Cat.6 bei Neubauten) in die letzte Ecke ziehen, bin auf 100 statt im Extremfall über 1000 m beschränkt, habe viel kürzere Innovationszyklen (10+ Jahre hält kein Telefon mehr) und habe ganz neue Sicherheitsherausforderungen.

      Dafür kann ich dann mit meinem Gegenüber sprechen – wie es schon Bell und Reis konnten.

    • R.S. sagt:

      Nicht VoIP, sondern UM ist ein Irrweg.

      Wir haben auch VoIP, aber eine separate Telefonanlage.
      Wenn die EDV ausfällt, dann tut die Telefonanlage immer noch, da unabhängig.

      • Daniel A. sagt:

        UM (Unified Messaging) ist auch noch "harmlos", das dient ja nur als Zusatz, fehlen halt im Zweifel ein paar Komfortfunktionen. Das Problem ist eher UC, also Unified Communication, besonders wenn auf physische Endgeräte verzichtet wird und alles über Softphone auf dem PC läuft. Grauselige Konstruktion, aber halt leider recht beliebt bei Leuten, die meinen das wäre modern.

        VoIP an sich ist halt auch problematisch, weil es halt Internetzugang voraussetzt. ISDN war halt ein getrennter Weg, der auch funktionierte, wenn die Router bzw. Firewall abgeschaltet wird oder ausfällt. Die wenigsten werden einen komplett eigenen Internetanschluss nur für Telefonie fahren. Und SBCs sind heute ja leider häufig auch virtuell, da ists Essig mit externer Telefonie wenn die IT abgestellt wird. SIP-ISDN Wandler helfen übrigens auch nur bedingt, da gilt ja die gleiche Voraussetzung für Internetzugang wie bei direkter SIP-Anschaltung, nur halt an anderer Stelle.

        • R.S. sagt:

          Hier in der Firma haben wir 2 getrennte Anschlüsse, ist historisch bedingt.
          Es gab auch Überlegungen, den älteren Anschluß stillzulegen, aber es wurde sich dagegen entschieden, da er immer noch als Backup dienen kann, wenn der primäre Anschluß einmal ausfällt.

  2. Michael sagt:

    Bitte unbedingt die NIS2 Regel für Government ausnehmen, sieht man ja, dass das nicht benötigt wird.

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