Glasfaser-Land Deutschland – Top oder Flopp?

Ich möchte ein Thema aufgreifen, was ja die letzte Zeit immer wieder hochköchelt. Es geht um den Glasfaserausbau in Deutschland, und die Abschaltung des Kupfernetzes – mal für 2030 angedacht. Einfach einen Rundblick auf die aktuelle Situation und die "gehandelten Argumente" werfen und auch eigene Erfahrungen spiegeln.

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Glasfaserausbau flächendeckend geplant

Seit Jahren taucht das Thema flächendeckende Bereitstellung von Glasfaseranschlüssen in Deutschland in den Medien auf. Es gibt die Gigabitstrategie der Bundesregierung, die immer noch vorsieht, bis zum Jahr 2030 Glasfaser flächendeckend bis ins Haus zu legen. Zudem soll es den neuesten Mobilfunkstandard überall dort geben, wo Menschen leben, arbeiten oder unterwegs sind, heißt es immer noch.

In den letzten Monaten gab es auch immer wieder das "auftauchende U-Boot" mit der  Meldung der Kupfernetzabschaltung zugunsten des Glasfaserausbaus (siehe z.B. auch hier). Wurde von Vertretern der Glasfaseranbieter gerne in Interviews und in Diskussionsrunden in den Raum geworfen.

Und gerade hat in Berlin die Digitalkonferenz re:publica stattgefunden, wo das Thema "Glasfaserausbau" auch diskutiert wurde. Einige Sprechblasen der Politik sowie der Anbieter, die auf dieser Veranstaltung an einer Diskussion teilnahmen, wurden von heise im Beitrag re:publica: Deutschlands Glasfaserquote "wirklich peinlich" . So in kurz: "Rein ins Glas" und raus aus dem Kupfernetz hieß es auf der re:publica. Die Migration bleibe auch unter dem neuen Digitalminister ein Langzeitprojekt.

Also eine gute Gelegenheit, mal wieder einen Blick auf das Thema zu werfen. Bevor wir in die Details gehen, sollte die Frage geklärt werden, was Glasfaserausbau eigentlich bedeutet, denn es gibt ein Sammelsurium an Begriffen rund um Glasfaser.

Glasfaserausbau, einige Begriffe

Hier mal ein kurzer Überblick, was sich hinter den Kürzeln beim Glasfaserausbau steckt, die dort gebräuchlich sind.

  • FTTC (Fiber to the Curb) ist eine Technologie, bei der Glasfaserkabel bis zu einem Verteilerkasten am Straßenrand verlegt werden, von wo aus die Daten über Kupferkabel (DSL) bis zum Kunden weitergeleitet werden.
  • FTTB (Fiber to the Building): Steht für Glasfaser bis zum Gebäude (meist Keller). Die letzten Meter zum Nutzer erfolgen dann über Kupferkabel – bei Mehrfamilienhäusern könnte das zu Geschwindigkeitsbeschränkungen führen.
  • FTTH (Fiber to the Home): Das ist der "Goldstandard", bei dem die Glasfaser in das Haus oder in die Wohnungen, bis zum Router, verlegt wird. Das ermöglicht dann die 1 Gigabit-Geschwindigkeit am Router.

Im oben verlinkten Dokument der Bundesregierung zur Gigabit-Strategie habe ich keine Aussage gefunden, was von den Fiber to the xxx eigentlich gewollt ist.

Einige Fragen zum Glasfaserausbau haben die Verbraucherzentralen in diesem Artikel zusammen gestellt.

Mal genauer aufgedröselt

Schaue ich auf meinen Wohnort, ist dort seit mehreren Jahren FTTC (Fiber to the Curb) durch die Telekom realisiert worden. Die restlichen Meter zu den Haushalten laufen über Kupferkabel per DSL – ermöglicht mir 100 MBit/s im Downstream, da die Glasfaser (laut Router) in 123 Meter Entfernung vorhanden ist. Könnte ich dann als "bei uns ist Glasfaser ausgebaut" definieren. Wäre übrigens schon mal ein großer Fortschritt, wenn die Endkunden FTTC in 100 – 300 Meter Entfernung in den Verteilerstationen hätten.

Aber Politik und Anbieter verstehen wohl irgendwie etwas anderes darunter, das Glasfaserkabel soll zum Kunden. Kann ich an meinem Wohnort (und vielen anderen Wohnorten in Deutschland) verfolgten. Bei uns ist der "Glasfaserausbau" durch die Deutsche Giganetz vor zwei Jahren gestartet und die haben die Bürgersteige und Straßen aufgerissen – dazu später mehr. In anderen Kommunen ist es mal die Telekom, mal die Deutsche Glasfaser oder ein anderer Anbieter, die ebenfalls die "Bürgersteige aufbuddeln", um Glasfaser zu verlegen.

Glasfaserausbau läuft also, es wird "gebuddelt", möchte man meinen. Dabei ist schon mal gut, auf die Details zu achten. Wenn die Anbieter vollmundig über Glasfaserausbau sprechen und erklären, dass X % abgedeckt sind, stellt sich die Frage, was das konkret bedeutet.

Es gibt Haushalte, bei denen die Glasfaser ins Haus, bis in die Wohnung oder den Raum mit dem Glasfaser-Router gelegt wird. Die andere Variante wäre, dass die Glasfaser im Keller endet (FTTB), wo der Router oder der optische Übergabepunkt des Anbieters (ONT) sitzt. Und von dort wird der Internetzugang per Kupfer verteilt wird (idealerweise eine Gigabit-Ethernet-Verkabelung im Gebäude). Der Klassiker ist dabei eine WLAN-Strecke vom Keller bis zu einer Kette von Repeatern in den Wohnräumen – oder eine Powerline-Verbindung über das Stromnetz zum Router in den Wohnräumen.

Wenn wir über Glasfaserausbau und erreichte Ausbauraten sprechen, müssen wir auch über den Begriff Homes passed reden. Sprich, das Leerrohr, in das eine Glasfaser vom Übergabepunkt des Verteilers eingeblasen wird, verläuft auf dem Bürgersteig vor dem Gebäude – und wenn es hoch kommt, ist noch ein Leerrohr bis zur Gebäudewand für die Glasfaser verlegt. Dann gilt die Straße oder das Gebiet "mit Glasfaser versorgt".

Ausbauquote und Glasfaseranschlussquote

Laut Wikipedia liegt die "Ausbauquote" in Deutschland Mitte 2024 bei 43,2 % , die 100 % in 2030 werden wir nicht erreichen. Viel spannender ist die Frage, wie viele Glasfaseranschlüsse wirklich genutzt werden.

In meinem Wohnort startete der Glasfaserausbau 2023 durch die Deutsche GigaNetz GmbH. Es hieß "eine Anschlussrate von 30 % muss erreicht werden, damit der Ausbau kommt". Ich hatte das im Beitrag Glasfaseranschluss – irgendwie keine (Weihnachts-)überraschung – Teil I angerissen. Tage später hatte ich den Geschäftsführer der Deutsche GigaNetz am Telefon, der auf meinen Artikel einging und meinte, dass man auch "unter 30 %" mit dem Ausbau beginne. Zudem ließ er "Glasfaser im Haus verlegen, kostet, je nach Aufwand, zwischen 250 und 400 Euro" fallen. Klang gut.

Ich habe zwischenzeitlich andere Zahlen gehört – irgend ein ARD-Beitrag zitierte Insider, die von 10 % Glasfaserkunden in Deutschland reden. Gerade nochmals Google befragt, deren KI mit sagt: Glasfaseranschluss haben in Deutschland ca. 11 % der Haushalte, in der Schweiz sind es wohl 30%.

Da könnte man schon mal die Frage stellen, ob da gerade viel Geld in den Sand gesetzt und am Bedarf vorbei gebaut wird? Warum "fliegen" die Leute nicht auf den Fortschritt und holen sich Glasfaser, koste es, was es wolle? Der oben verlinkte Wikipedia-Artikel liefert interessante Zahlen, was ein flächendeckender Glasfaserausbau in Deutschland an Kosten verursacht – und dass in der Schweiz wohl nur 80% wirtschaftlich ausbaubar seien.

Bei heise hatte man sich dieses Themas im September 2024 in diesem Artikel angenommen und eine wachsende Kluft zwischen Glasfaserausbau und Glasfasernutzung konstatiert. Inzwischen sind einige Glasfaseranbieter pleite und Projekte wurden gestoppt. Mir sind im Umfeld aus der Presse mehrere Gemeinden bekannt, wo die Verträge mit Deutsche Glasfaser gekündigt und die Projekte Glasfaserausbau wegen gravierender Problem vorerst gestoppt wurden (siehe auch) und die Kommunen nun vor einer Neuvergabe stehen.

FUD durch Vertrieb versus Bedarf

Üblicherweise läuft es so, dass eine Stadt- oder Gemeindeverwaltung sich für "Glasfaserausbau" entscheidet und mit einem Anbieter einen Vertrag eingeht. Dann läuft die Vertriebsmaschinerie an, die die Kunden zur Buchung eines Glasfasertarifs überreden will.

Da kommen dann so Sprüche wie "wenn sie nicht Glasfaser nehmen, verliert ihr Haus drastisch an Wert". Hallo, bei Homes passed hat man mit 1990 Euro Glasfaser-Anschlusskosten nach dem Ausbau geworben – Häuser kosten typischerweise 600.000 Euro aufwärts – da sind die Anschlusskosten Peanuts. Auch das Argument, Häuser mit Glasfaseranschluss seien mehr wert, ließ sich laut diesen Artikel nicht belegen.

Bleiben noch die Sprüche "Sie sind der Einzige in der Straße", "Sie werden es bereuen, wenn sie später mehr Bandbreite brauchen" und so weiter. Ich hatte beim Ausbau in der Kommune mehrere ältere Herrschaften am Telefon, die stark verunsichert waren.

Neuestes Argument war wohl, dass ohne Glasfaser das Internet abgeschaltet würde. Hintergrund war die von "Interessierten" in die Diskussion eingebrachte Abschaltung des DSL-Kupfernetzes. Hintergrund ist, dass es Schwierigkeiten geben könnte, dass die Linecards für VDSL nicht mehr gefertigt werden und es ja "bald" einen flächendeckenden Glasfaserbetrieb in Deutschland gebe. Diese Pläne sind aber vom Tisch – DSL wird abgeschaltet, wenn alle Kunden auf Glasfaser sind, ist jedenfalls mein letzter Stand.

So ein Einblick ins reale Leben der "Drückerkolonnen" findet sich in diesem Kommentar. Golem  berichtete hier von vielen Beschwerden, die die Verbraucherzentralen erreichten.  Und in dieser Meldung warnt die Verbraucherzentrale vor teuren Kostenfallen und Übergangstarifen, die den Leuten aufgedrückt werden. Letztens berichtete heise, dass die Deutsche Wohnen gegenüber den Glasfaserverkäufern der Telekom ein Betretungsverbot ihrer Objekte ausgesprochen habe. Ziemlich viel verbrannte Erde.

Was die Leute brauchen

Es wird ja immer mit dem Gigabit-Anschluss geworben, den eigentlich jeder braucht. Auch im obigen re:publica-Artikel von heise ist wieder von den "enormen Steigerungsraten des Bandbreitenbedarfs" die Rede. Ich mag ja nicht ausschließen, dass Leute, die große Dateien bewegen, eine Gigabit-Anbindung benötigen. Aber so richtig erkennen vermag ich noch nicht, warum Onkel Otto mit seinen flotten 80 Jährchen plötzlich Giganet Internet braucht und Tante Frieda da auch nicht hinterher hinken will, weil die Bits in der Leitung plötzlich klemmen.

Ich erinnere mich an meinen 1 MBit DSL-Anschluss, der irgendwann wegen Ausfall einer über einen km entfernten LineCard auf 6 MBit umgestellt wurde, weil es keinen Ersatz mehr gab. Heute habe ich – wegen FTTC einen 100/50 MBit-Anschluss, der diese Werte auch liefert. Feststellung: Mails kommen dadurch nicht schneller, ich surfe nicht fixer – meist hakt es in der Infrastruktur des Internet, wo halt lange Ping-Zeiten oder lahme Server den Datenfluss ausbremsen. Nur größere Downloads laufen schneller ab – und fette Uploads wären, sofern benötigt, deutlich fixer.

Wenn 5 Mitarbeiter ebenfalls schnelles Internet benötigen würden, hätte ein 1 GBit-Anschluss schon seine Berechtigung. So reichen mir die 100/50 MBit am DSL-Anschluss bei weitem aus – und ähnlich geht es wohl sehr vielen Leuten.

Von den Verbraucherzentralen hatte ich vor einiger Zeit eine Meldung auf dem Schreibtisch, die beklagten, dass vor allem ältere Privatleute durch den Vertrieb der Firmen zu Glasfaserverträgen gedrängt würden. Dabei würden 100/50 MBit für die normalen Privatanschlüsse auch die kommenden Jahre bei weitem ausreichen.

Mondpreise bei den Tarifen

Ein gewisses Problem ist auch, dass die Glasfasertarife im Bereich der Mondpreise angesiedelt sind. Da schlägt ein Glasfaseranschluss schon mal mit 60 Euro/Monat zu Buche, während der 16 MBit DSL-Tarif für 25 Euro dicke ausreichte. Ich habe es für mich konkret durchkalkuliert – es waren so um die 20 Euro Mehrkosten pro Monat, die Glasfaser gekostet hätte.

Die neueste Meldung, die RND unter Berufung auf einen Preisvergleichsdienst verbreitet, lautet dass Glasfaser billiger als DSL sein soll – wovon ich eher nichts bemerken konnte.

Meine ernüchternden Erfahrungen

Wer im Glasfaser-Ausbau-Gebiet lebt, wird sicherlich seinen persönlichen Schwank zum Besten geben können. Von langen Verfahrensdauern und Problemen ist vieles zu berichten. Was es heißt, wenn man bei Homes passed einen Glasfaseranschluss will, hat Golem hier an einem Fall aufbereitet.

Bei mir war es also 2023 der Fall, dass das Thema Glasfaserausbau am Wohnort anstand. Eine schnelle Kalkulation ergab, dass ich die Bandbreite nicht brauchte, dafür aber 20 Euro pro Monat mindestens mehr zahlen müsse. Vom Problem, die 1 Gigabit im ONT im Keller in mein Büro im 1. Stock des Hauses zu bringen, mal ganz zu schweigen.

Ich habe mich also gegen den Glasfaseranschluss entschieden, zumal ich in 123 Meter Kupferkabel-Entfernung Glasfaser habe. Ein ONT im Keller hätte das auf vielleicht 20 Meter verkürzt, aber Klimmzüge oder eine Neuverkabelung erfordert.

Ich habe kurz mit der Idee gespielt, den günstigsten Vertrag für 24 Monate zu buchen, da der Anschluss dann kostenlos war, aber das Ganze nicht zu nutzen, und auf DSL zu bleiben. Hatte mich aber für das Alternativangebot eines unbeschalteten Anschlusses für Pauschal 990 Euro entschieden – könnte ich steuerlich geltend machen.

Alleine, ich bekam, trotz mehrfacher telefonischer und schriftlicher Anfrage, nie vom Vertrieb die betreffenden Unterlagen für die Beantragung. Als Blogger hat man da so seine Vorteile – auf eine Mail an den Geschäftsführer von Deutsche Giganetz, ob man die zum Jagen tragen solle, hatte ich Stunden später Kontakt mit dem Leiter des Beschwerdemanagements und sofort ein Antragsformular für den Pauschalanschluss ohne Vertrag. Ausgefüllt, eine bestimmte Klausel hinzugefügt und abgeschickt. Persönliche Bestätigung vom Cheffe, dass der Auftrag eingeplant sei.

Mein direkter Doppelhausnachbar hatte sich (wegen doppeltem Home-Office und drei Kindern) in der "Frühbucher-Phase" für einen Glasfaseranschluss entschieden und wollte sich die Glasfaser für 250-400 Euro in sein Büro legen lassen. Der andere Nachbar – eigentlich ein Freak mit Internet-affinem Sohn erklärte, dass ihnen der 100/50 MBit DSL-Anschluss ausreicht. Und er könnte auf 250 MBit/s bei der Telekom aufrüsten.

Irgendwann wurden 2024 die Straßen aufgerissen und Leerkabel verlegt. Bürgersteige und Straßen sahen aus, wie nach einem Kriegseinsatz – überall Löcher und schlecht geteerte Bürgersteige. Die Verlegekolonnen bestanden aus Arbeiter aus Osteuropa, die oft auf ihr Geld warteten – sehr schwierige Verhältnisse. Zwischenzeitlich wurden neue Subunternehmer für die Asphaltarbeiten beauftragt, wodurch die geteerten Stellen in abnehmbaren Zustand sind.

Als es dann mit dem Verlegen der Anschlüssen an den Häusern los ging, meinte der Nachbar "Ich habe meinen Glasfaservertrag gekündigt, war nur unter Vorbehalt gebucht worden". Hintergrund: Die Kinder sind am Studieren und ausgezogen, für zwei Personen Home-Office und ein Kind reicht der DSL-Anschluss mit Powerline-Verlängerung vom Keller (Router-Standort) zum Büro im Dachgeschoss dicke aus. Zudem sollte die Inhouse-Glasfaserverkabelung 2.000 Euro kosten. "Das ist mir die Sache nicht wert", lautete die Begründung. Der Nachbar hat nun ein "Leerrohr am Haus hängen".

Ich habe erwartungsvoll auf das Leerrohr für die Glasfaser gewartet – immerhin hatte ich vertraglich mit knapp 1.000 Euro gewunken. Was bis heute fehlt, ist ein Leerrohr – Fehlanzeige – und ein weiterer Nachbar, der das auch beantragt hatte, wurde ebenfalls nicht bedient. Also doch den Hund zum Jagen tragen? Nicht mehr, ich habe ja Homes passed, soll mein Nachfolger sich ggf. drum kümmern.

Was noch zu berichten wäre? Dramen – vis a vis ließ sich eine alte Dame Glasfaser legen – Sohnemann braucht das als Professor, da er Videos für seine Studenten erstellt – der ist zwar nur alle Jubeljahre vor Ort und weilt ansonsten in einer fernen Stadt an seiner Uni. Der Elektriker hat einen dickeren Scheck bekommen, um die Glasfaser im Haus bis zum Router zu verlegen. Dann gab es Wochen kein Telefon bzw. Notrufnummern des Anbieters, bis die vorherigen Nummern portiert wurden. Erinnerungsmäßig war das nach 3 Monaten ausgestanden. Jetzt kommen nur noch Klagen über schlechte WLAN-Verbindung, weil der Router an der "falschen Stelle" sitzt.

Beim Sport meinte ein anderer, älterer Herr, er habe neu Glasfaser und müsse bei Deutsche Giganetz anrufen. Internet ginge, aber beim Telefon gab es arge Probleme, die Nummer war nicht anrufbar, konnte aber nach außen telefonieren. Es hakt mit dieser Glasfaser seit 2023 und wird auch weiter haken. Von Zeit zu Zeit werden die Bürgersteige an bestimmten Stellen aufgebuddelt, Glasfaser-Leerohre aufgeschnitten und Glasfasern einbeglasen. So richtig geplant erscheint mir das ganze Vorhaben nicht.

Aber immerhin haben wir es gut, DSL funktioniert astrein und Glasfaser wohl inzwischen bei vielen Nutzern auch endlich in Betrieb – wobei Deutsche Giganetz für 20 Jahre ein Monopol hat. Im Rhein-Lahn-Kreis wurde den Leuten das Glasfaser-Internet ausgeknipst, weil die Deutsche Glasfaser die Stromrechnung nicht bezahlte und der Versorger den Anschluss kappte. Also echte Real-World-Probleme an allen Ecken und Enden.

Obiger Abriss zeigt, bis zur Kupfernetzabschaltung haben wir noch einen langen Weg vor uns, und Internet an jeder Milchkanne bleibt ein feuchter Traum. Am Ende des Tages bleibe ich persönlich ziemlich ratlos zurück. Ich hätte ja noch Glasfaser genommen und im Haus Aufwand betrieben, um das 1 GBit-Signal vom Keller zum Büro zu bringen, wenn die Glasfasertarife im DSL-Bereich gelegen hätten. Aber so halt nicht.

Deutsche Giganetz-Werbung

Die Deutsche Giganetz wirbt mit "Popcorn bereit? – hole ich auch immer raus und warte, was bezüglich Glasfaserausbau passiert. Momentan deutet die Entwicklung eher auf Flopp denn auf Top beim Glasfaserausbau hin. Läuft es bei Euch da besser?

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78 Antworten zu Glasfaser-Land Deutschland – Top oder Flopp?

  1. keine Option sagt:

    Ich sehe die Probleme ähnlich, die wo wirklich Glasfaser wollen, bekommen keins da nicht ausgebaut wird. Die Glasfaser Tarife teurer sind als die alten Tarife. So mancher nutz mittlerweile 5G .

    Bei mir im Dorf wird es erst nach 2030 oder vielleicht gar nie Glasfaser geben. Die letzte Anfrage beim Bürgermeister war sehr ernüchternd. Die Telekom hat sich seit zwei Jahren nicht auf die Anfragen gemeldet. Der Landkreis setzt auf die Telekom.

    • noway sagt:

      Telekom ist immer noch besser als diese windigen Startups, die das bei uns machen. Katastrophe! Ich bin nicht betroffen, denn mir war schon im voraus klar, wie das enden wird. Und wer es nötig hat, mit Angstpropaganda zu werben, bekommt mein Geld ohnehin nicht. Außerdem wüsste ich auch nicht, wofür ich mehr als 100 MBit jemals brauchen sollte – und die habe ich schon.

  2. Wilhelm sagt:

    Hier in der Wohnanlage (Mehrfamilienhäuser, gebaut in den 80er Jahren) gibt es seit jeher Kabel-Internet & DSL-Internet. Beim Kabel-Internet hat Vodafone (ehemals Kabel Deutschland) das Monopol, die DSL-Leitung kann über viele Anbieter mit Internet versorgt werden (ich vermute, die Leitung gehört der Telekom).

    In den Nachbarorten hat ein regionaler Anbieter vor einiger Zeit begonnen, Glasfaser auszubauen – und auch in Betrieb zu nehmen. Dieser Anbieter ist nun an die Gemeinde herangetreten, sowie an die Hausverwaltung, er wolle auch hier mit dem Ausbau beginnen. Die Hausverwaltung wollte zwecks Vergleichbarkeit parallel noch die Telekom ins Boot holen, die hatte aber kein Interesse.

    Der regionale Anbieter hat sich auf einer Eigentümerversammlung den Fragen der Gemeinschaft gestellt, es wurde beschlossen, dass dieser Anbieter die Wohnanlage mit Glasfaser versorgen soll. Die nächsten Tage und Wochen waren Vertreter des Anbieters vor Ort.

    Zu dem Zeitpunkt lieferte mir Vodafone sowohl Internet als auch TV über Kabel in die Wohnung. Gebucht war ein Tarif mit 250/25 Mbit. Es stand allerdings der Wegfall des Nebenkostenprivilegs im Raum, und somit müsste sich zumindest am TV-Teil meines Vertrages etwas ändern, was mir definitiv Mehrkosten verursachen würde.

    Ich informierte mich über die Tarife des neuen Glasfaseranbieters, rechnete alles durch: Glasfaser in Kombination mit einem IP-TV-Anbieter würde mir sogar etwas Geld sparen, als wenn ich bei Vodafone bliebe. Außerdem war bei Vodafone (via Kabel-Internet) nicht mehr viel am Upstream zu machen, und hier benötigte ich doch etwas mehr.

    Glasfaser wurde also über den neuen Anbieter gebucht, ich passte meine Verträge bei Vodafone an (alles gekündigt, außer den Internet-Vertrag – dieser sollte bis zur Schaltung des Glasfaser-Anschlusses weiterlaufen).

    Wochen, nachdem die Verkäufer des regionalen Anbieters hier waren, tauchten plötzlich Vertreter der Telekom auf und wollten unbedingt Glasfaser-Anschlüsse verkaufen. Die wildesten Argumente wurden vorgebracht:
    – der regionale Anbieter sei gar nicht in der Lage, hier auszubauen
    – der regionale Anbieter will gar nicht ausbauen
    – die Verträge sind alle nichtig
    – nur mit der Telekom werde es Glasfaser geben, besonders da ja durch den Wegfall des Nebenkostenprivilegs auch kein Internet über Kabel mehr ins Haus komme
    Ziemlich unseriös und wenig vertrauenserweckend.

    Interessanterweise begann die Telekom Wochen später damit, den Gehweg zu öffnen und Leerrohre zu verbauen – der Sinn dürfte klar sein: Hier sollte der lokale Anbieter verdrängt werden. Glücklicherweise hatten genug beim lokalen Anbieter unterschrieben, und so fand der Ausbau durch diesen ebenfalls statt. Und im Gegensatz zur Telekom (ich bin mir nicht sicher, ob die windigen Vertreter überhaupt Verträge abschließen konnten) hat der lokale Anbieter auch den Stich zu den Häusern durchgeführt – und wiederum einige Wochen später die Anschlüsse in die einzelnen Wohnungen gelegt.

    Inzwischen sind die Anschlüsse geschaltet und funktionieren hervorragend.

    Dadurch, dass die Telekom ihr bereits komplett abgeschriebenes DSL-Netz sehr kostengünstig zur Gewinnmaximierung nutzen kann, sollte hier wirklich etwas getan werden, um den Überbau durch die Telekom bei Interesse von anderen Anbietern zu verhindern.

    • Lukas sagt:

      Das habe ich so ähnlich auch erlebt. Bei uns wollte vor über 3 Jahren die Deutsche Glasfaser ausbauen und dann hatte plötzlich auch die Telekom großes Interesse am Ausbau, was zuvor nicht der Fall war.
      Für die Deutsche Glasfaser lohnt sich der Ausbau nun nicht mehr, da sie wieder einige Kunden an die Telekom verloren haben. Letztendlich verzögert sich so der Ausbau um mehrere Jahren.
      Meiner Meinung nach muss da dringend ein gesetzlicher Riegel vorgeschoben werden, denn was die Telekom sich erlaubt ist unter aller Kanone!

      • TAFKAegal sagt:

        Welchen Riegel hättest du gerne? Sowas wie, Privatisierung/Liberalisierung von monopolartigen Strukturen, weil dadurch alles 'billiger und besser werden würde und 'Konkurrenz das Geschäft belebe' beispielsweise!? Wobei das alles indirekt auch zu (ganz wichtigem Wirtschafts-)Wachstum führt!? ;)

        • Lukas sagt:

          z.B. dass mehrere Anbieter in einem Gebiet nicht gleichzeitig ausbauen dürfen. Natürlich mit einer Frist, bis zu dieser der Ausbau abgeschlossen sein muss und gekoppelt an entsprechende Vertragsstrafen.
          Das ist dann eine Win-Win Situation für alle. Der Anbieter hat für eine gewisse Zeit einen Wettbewerbsvorteil in den ausgebauten Gebieten und der Ausbau geht wesentlich schneller. Und vor allem der Wettbewerb unter den Anbietern bleibt weiterhin bestehen.

  3. Martin B sagt:

    FTTC genügt doch. Dann VDSL 100/50 zum Haus, das reicht für Power User als auch 4K Streaming.

    Selbst Büros mit 30-50 Mitarbeitern, lokalem Mailserver und VPN Zugang klagen nicht, nicht wenige haben 2 VDSL Zugänge.

    • Georg sagt:

      Wie haben im Büro 100/40 – aber sobald jemand einen Upload macht, können die anderen nicht mehr telefonieren (sofern man den Upload halt nicht drosseln kann…). QoS geht in der Kaskade von Fritzbox als Modem und Securepoint-Router offenbar verloren.

      Es geht ja nicht nur darum, ob das theoretisch reicht, rein praktisch müssen Anwendungen und Workflow bedient werden – und nicht alle (eher die wenigsten) lassen sich halbwegs intelligent zur Kooperation bei (zu) niedrigen Datenraten bewegen.

      100/40 ist schon für 5 Leute zu wenig… aber Glas gibt's noch keins. Seit Jahren sind die Bewegungen eher nur seitwärts….

  4. ChristianR sagt:

    Bei uns baut die Eon Westconnect aus. Zieht sich jetzt schon fast 2 Jahre. Man erhält auch nirgendwo Auskunft über einen Zeitplan oder ähnliches. Der Bautrupp baut nicht so, wie der Vormonteur dokumentiert hat, sondern einfachsten Weg mitten in den Hausflur rein.
    Ich hab das Gefühl, die Firmen greifen hier irgendwelche Fordertöpfe ab und lassen so günstig wie möglich über Sub vom Sub und Sub ausbauen und maximal Profit zu ziehen.

    • Blubmann sagt:

      So siehts aus. Wir sind jetzt nach knapp 4 Jahren bei der Deutschen Glasfaser und nach zwei Subunternehmerpleiten auf dem Stand, dass die Leerrohre in unserem Dorf fast alle verlegt sind.

      Erstes Subunternehmen hat die Leerrohre nicht eingesandet. Dann sind paar Busse bei der Straßenquerung drübergefahren und sie da das Leerrohr war defekt. Sind dann pleite gegangen. Zweites Subunternehmen musste 50% der Leerrohre wieder rausreisen, weil defekt. Sind dann daraufhin pleite gegangen, kurz bevor sie fertig waren. Das Dritte scheint es nun durchzuziehen. Teilweise mit etwas fragwürdigen Wegen und dem ein oder anderen kaputt gebaggerten Telekomkabel, aber es geht was….Endlich. Mit den Arbeitern kommt man eigentlich ganz gut zurecht, muss aber fairerweise auch sagen, dass ich alles so vorbereitet habe, dass die nur noch das Leerrohr ins Erdreich legen mussten. Noch bisschen Kaffee und Wasser als "Bestechung" und dann war das auch echt ne saubere Arbeit.

  5. Schnicke sagt:

    Bei uns wird momentan Glasfaser duch die TNG verlegt. Letztes Jahr waren die typischen Drückerkolonnen unterwegs. Der bei uns vorstellige Vertriebler war typgerecht aufdringlich und wollte mir mit dem üblichen Blabla einen Vertrag aufschwatzen. Ich hatte ihn nicht ins Haus gebeten und im Laufe des Gesprächs wollte er sich tatsächlich Zutritt verschaffen ("Kann ich nicht doch rein kommen?" und drückte die Tür weiter auf.) Durch meinen großen, schwarzen, misstrauischen Hund hat sich das dann erledigt.

    Inzwischen wurde eine Straßenseite in Windeseile aufgerissen, die Glasfaser verlegt, und wieder zu gemacht (okay, ist auch einfach, weil Pflastersteine). Da wurde auch an Samstagen gearbeitet. Auf der anderen Straßenseite ist momentan Stillstand und es sind keine Arbeiten zu sehen. Keine Ahnung, warum.

    Wir hätten hier gerne Glasfaser gehabt, allerdings nicht zu den Konditionen und nicht mit der TNG. Die TNG hätte uns zwei verschiedene Router zur Auswahl gestellt(!), immerhin von AVM. Die TNG wollte Fernzugriff(!) auf den Router haben und wir hätten daran nichts(!) konfigurieren dürfen. Gewährleistung, Support und so…
    Haha, als ob ich jemand Fremdem Zugriff auf meinen Router erlauben würde und nicht mal selbst konfigurieren darf. Wir haben hier 3 Teenager im Haus, die und deren Gäste im Internet gottweißwo unterwegs sind. Wenn ich da nichts konfigurieren dürfte… Zudem ist die TNG wie viele andere Anbieter extrem unzuverlässig. Es gibt viele Ausfälle, per Telefon erreicht man niemanden usw. Das Übliche.

    Da die Glasfaser-Unternehmen wie Pilze aus dem Boden geschossen kamen und viele dann wieder pleite gingen, hoffen wir mal, dass die Telekom irgendwann die restlichen Anschlüsse macht. Unbedingt brauchen tun wir Glasfaser auch mit 5 Leuten nicht.

    • MaxM sagt:

      @Schnicke: Bei uns baut auch TNG Glasfaser aus. Der Fernzugriff auf den Router war hier auch gefordert wegen Support. Habe ich aber abgeschaltet.

      • Schnicke sagt:

        Wenn ein Unternehmen schon sowas will, klingeln bei mir sämtliche Alarmglocken, vor allem bei dem Ruf, den die TNG so hat. Wer weiß, welche Register die dann bei Problemen ziehen. Da wir hier größtenteils im Home Office arbeiten, war es uns das nicht wert.

      • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

        Das ist bei Telekom auch nicht anders.
        Was der Dienstleister fordert, ist erst mal irrelevant!
        Wo steht das im Gesetzbuch, daß der Provider Fernzugriff auf den Router benötigt? Der provider kann einem viel erzählen.

        • Schnicke sagt:

          Selbst wenn, trotzdem macht der Provider erstmal Probleme und man hat Ärger an der Backe.
          Ich bin bei der Telekom und die wollen bei mir keinen Zugriff auf den Router oder machen irgendwelche Vorgaben. Die Telekom ist auch nicht das Gelbe vom Ei, aber da bin ich mir halbwegs sicher, dass die nicht so schnell pleite sind.
          Dann weiter die Frage, ob ich den (potenziell unzuverlässigen) Anbieter wechseln kann. Dem gehören die Leitungen, die er verlegt hat. Und dann?

    • TAFKAegal sagt:

      Woher hast du die Info, dass TNG immer Zugriff auf die Router haben will? Ich habe mir das aus Interesse mal angesehen: Es werden einer von zwei Providerroutern empfohlen, man kann aber grundsätzlich auch jedes andere Gerät anschließen und muss einzig auf die Kompatibilität achten. Falls du weiterhin Interesse an Glasfaser hast würde ich mal direkt auf die zugehen und das klären! Und falls die pleite gehen, kannst du mit der bereits verbauten Hardware recht einfach wechseln.

      Kann es sein, dass du (oder der Vertriebler) Router und Glasfasermodem (ONT = 'Optical Network Termination') verwechselst? Remotezugriff darauf wäre auch bei der Telekom nicht anders!

      Woher weißt du, dass die extrem unzuverlässigt sind und es viele Ausfälle gibt und man per Telefon niemanden erreicht, wenn du dort keine Kunde bist? Ich bin seit Jahren (wieder) Telekomkunde und dort ist zwar manches besser bei weitem aber nicht alles perfekt!

      PS Wegen dem Vertriebler hast du hoffentlich mal bei der Polizei Bescheid gegeben!?

      • Schnicke sagt:

        Woher ich davon weiß? Was für eine Frage! Im Internet gibt es sowas wie Foren, Bewertungsplattformen und dergleichen, wo sich Leute austauschen. Da findet man x Erfahrungsberichte von x Leuten. Dass diese ganzen Glasfaser-Anbieter kein Quell der Freude sind, ist hinreichend bekannt.

        Wie gesagt, auch, wenn das alles möglich ist, habe ich keine Lust auf irgendwelche Komplikationen. Ich will und brauche(!) Internet 24/7 und fertig. Keine Diskussionen, kein Ausprobieren.

        Und wie auch schon gesagt, die Telekom ist auch nicht super, aber deutlich zuverlässiger.

  6. TD sagt:

    Ich habe seit letztem Jahr Glasfaser von der Telekom. War ein monatelanger Hickhack, bis ich den erklären konnte das ich a) keinen Keller habe und b) im EG mir der Anschluss nix nutzt. Nach langen Gesprächen mit mehreren Beteiligten (Telekom und Subunternehmer) haben sie das Kabel außen am Haus direkt in mein Arbeitszimmer gelegt.
    Ich finde die 1000 MB Down / 500 MB Up schon ziemlich genial. Schubble auch gerne mal größere Datenmengen hin und her. Nix illegales, falls jemand schief guckt.

    Da die Telekom dann auch gleich das VDSL abstellt bei Umstellung, habe ich jetzt noch VDSL bei 1&1 als Backup (170 Down / 44 Up).

  7. Hugo sagt:

    Hallo Günter, danke für den sehr interessanten Artikel.
    hier meine Erfahrungen:
    An dem Outdoor-DSLAM (=FTTC), an dem ich angeschlossen bin, geht max. 100MBit, weil die Nachrüstung von Supervectoringkarten (leider) nicht mehr durchgeführt wurde (Glasfaser war da grade im Gespräch).
    Alle anderen ca. 8 Outdoor-DSLAMs in der Umgebung (ausgebaut ca. 2009 bis 2011, Inbetriebnahme ca. 2012 mit 50MBit, später 100MBit) können Supervectoring bis 250MBit.
    Bei uns im Ort wurde letztes Jahr Leerrohre für den Glasfaserausbau verlegt.
    Das wars dann aber auch. Seither "Still ruht der See".
    Kenne ich auch von Arbeitskollegen/Bekannten in anderen Orten.
    Von Leerrohre verlegen, bauen des POPs (Glasfaserverteiler, POP = Point of Presence) bis zum einblasen der Glasfasern und Inbetriebnahme des Internetzugangs vergehen meist bis zu 2 Jahre …
    Solange DSL auf Kupferbasis stabil läuft, ist mir mir das auch schnurz …

    Und mit 100/40MBit kommen die mir bekannten Haushalte aus. Einige haben 16Mbit-Anschlüsse und lasten nicht mal diese aus.
    Einige Anbieter haben VDSL50/10-Anschlüsse auf 62/24MBit o.ä. krumme Werte aufgebohrt, vermutlich um im Vectoring (bis 100MBit) und Supervectoring bis 250Mbit) bessere Sync-Werte zu erreichen.
    Ein Bekannter von mir hat sein komplettes Haus auf IP umgestellt. TV über Streaming, hat keine SAT-Schüssel mehr.
    "Sein" Outdoor-DSLAM steht aber auch nur 15m von seinem Haus entfernt und es kommen netto ca. 270MBit Nutzdatenrate an.
    Insgesamt wird ca. 20 LAN/WLAN-Geräte genutzt, davon 4x TV über Streaming (UHD).
    Und selbst mit dieser "Last" an Geräten wird die max. DSL-Datenrate nicht dauerhaft ausgenutzt. Mal hin und wieder Peaks wegen Steam-Downloads, aber ansonsten … ?!?!? "Grundrauschen" mit 5 bis 20MBit/s.
    Über 250MBit/s würde ich mich freuen, komme aber auch mit den 100MBit/s klar.

    Glasfaser hat m.E. nur 2 echte Vorteile:
    1. Störunanfälligkeit gegenüber Elektromagnetischen Störungen (bei DSL werden ja ungeschirmte Kupferadern für DSL verwendet)
    und
    2. geringere Latenzen (Antwortzeiten) im niedrigen einstelligen Millisekundenbereich, statt bei DSL 2-stellige Millisekundenbereiche (eigentlich nur für Gamer interessant).

    Ansonsten – was spricht gegen Glasfaser?
    – deutlich höhere Kosten (meist ab 40 €)! 25 €-Tarife, wie bei DSL gibt es m.W. keine
    – meist hoher bis sehr hoher baulicher Erst-Aufwand in Gebäuden für Verlegung

    Die meisten Leute, die ich kenne, kommen mit 16 bis 50Mbit über DSL) dicke aus. Denen ist wichtig, das sie möglichst niedrige monatliche Kosten (unter 30€) haben.
    Über 40 € ? Ist ein NoGo, wollen und/oder können sich viele (finanziell) nicht leisten.
    Die haben andere Prioritäten … jeder wie er halt will.

    • Anonym sagt:

      Wo gibt es denn für unter 30 € DSL? Nachdem Vodavone (25 Mbit max) erhöht hatte, war ich bei Kabel von Pyur (100 Mbit max.) wo man Dateien ab 1,2 GB schlicht nicht runterladen konnte (10 Monate gratis, dann ~ 34 €). Da die nach 11 Monaten ne Preiserhöhung ankündigten bin ich nun bei der Telekom für 42 € (31,6/7,2 Mbit und 4 Telefonnummern, wozu auch immer?). Bei den letzten 2 Vertragsabschlüssen wurden zum Bsp. ab 25 Euro für Glasfaser angeboten, blöd bloß daß niemand in einer Großstadt wie Dresden in der Lage ist, überhaupt einen Anschluss über 31,6 Mbit (ergo 50 Mbitvertrag, da 16 und 25 noch teurer) anzubieten. Auch doof, das man bei 5G im freien wohnen muss, um ohne Störung zu telefonieren und beim Surfen über zum Teil in der Wohnung 0,9 Mbit zu kommen (O2). Der Sendemast ist quasi um die Ecke, bei 3 und 4 G hatte ich solche Probleme nicht und dass ne billige Doppelverglasung zur Balkonfront alles abschirmt oder 24 Stunden lang viel zu viel Leute Telefonieren und gleichzeitig im Internet surfen, können die Spezis von O2 jemanden anderen erzählen. Komisch auch, dass die Leistung im Sekundentagt schwangt und die selben Dateien selbst bei 100 Mbit auf dem Balkon langssamer als übers DSL runtergeladen werden. Bei O2 im Laden wollte mir sogar eine Frau einreden, dass mein 3 Monate altes S23 Ultra defekt sei und ich dieses zu Samsung zur Reparatur schicken solle.

  8. KT sagt:

    Wir haben als Firma mit 8 PC-Arbeitsplätzen einen gemeinsam geteilten 250 Mbit-DSL-Anschluss (als "bis zu"-Variante). Darüber läuft alles. Vom Update über Teams-Meetings bis zum Streaming in der Pause. Dazu kommt noch durch die selbe Leitung der Exchange-Austausch und die Remote-Verbindungen, da wir das hier lokal im Server haben. Es gab und gibt bei uns keine Probleme. Alles läuft flüssig. Es besteht daher kein Bedarf an mehr Leistung.

    • KT sagt:

      Ergänzend noch meine private Situation: Ich habe aufgrund unserers Vermieters seit ca. einem halben Jahr eine Glasfaserdose in der Wohnung. Jedoch lohnt sich das für mich nicht, einen Vertrag dazu ab zu schließen. Ich habe in meinem privaten DSL eine Festnetz-Telefonflat mit Mobil, EU und USA für knapp 40 € pro Monat (Wg. Verwandschaft auch tatsächlich benötigt). Mein uralter DSL-Vertrag ist ca. 50 Mbit und reicht dicke, obwohl Frau und ich parrallel Videos streamen. Eigentlich nervt mein Anbieter aber ich kann den nicht ohne Kostensteigerung wechseln, da es diese Flatrates zu diesem Preis überhaupt nicht mehr gibt.

  9. Herr IngoW sagt:

    Also wir haben einen 100er Anschluss mit Allnet-Flat für schappe 40€.
    Das Netz gehört der Deutschen Telekom.
    Bei Glasfaser liegen wir im Fördergebiet (rund 60% des Dorfes, der Rest bekommt nach jetzigem Stand kein Glasfaser), der Anschluss ist also komplett kostenlos auch ohne Vertrag. Verlegt hat das "Landwerke M-V Breitband GmbH".
    Der Anschluss ist verlegt bis ins Haus (FTTH). Bei uns ohne Vertrag, könnte sofort genutzt werden.
    Den Anschluss/Vertrag bekommt man nur über diese Firma (www.rene-mv.de).
    Wie lange die das Monopol haben weiß ich nicht.
    Ansonsten gibt es von keiner anderen Firma einen Glasfaservertrag.

  10. Luzifer sagt:

    Hier auf dem Land wurde ausgebaut Telekom… FTTC also Glasfaser in der Straße bis zum Verteiler… Angebot der Telekom wer sich für FTTH entscheidet bekommt den Anschluß für 500€ ins Haus. Angenommen haben dies keine 2% der Eigentümer.
    Jetzt Jahre später zahlst du mindestens 3000€ wenn du dir das reinlegen läßt… bei manchen alleine das Graben schon mehr. GeizistGeil Primaten eben!
    Habe VDSL175/40 und Glasfaser 1000/500 der Telekom. Reichen täte mir eigentlich der VDSL Anschluß locker für alles.
    Aber lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben ;-P
    Backup schadet auch beim Zugang nicht! Mittlerweilen bekommst ja auch im
    "Heimbereich" gute Multi-WAN Router mit ordentlichem Load Balancing/Failover.

    Nachbardorf war die Telekom zu teuer, haben UGG genommen… HTTP umsonst bei 2 Jahre Vertragsbindung; vor 5 Jahren, die haben bis heute noch nicht alle Glasfaser die es wollten (und die dies Haben haben immer wieder Probleme); Straßen und Gehwege ruiniert da die SubSubSub Unternehmen schon das 3. mal pleite sind. Gemeinde musste die Schäden an Straßen und Gehwege selbst bereinigen.
    Telekom saubere fachgerechte Inhouse Verlegeung; UGG Pfusch am Bau, falsch gebohrte Löcher in der Wand, Leitungen angebohrt usw. einem Kollegen haben sie ne Wasserleitung getroffen Sachschaden über 10k€. Da das Sub Unternehmen pleite ist, bleibt er wohl auf dem Schaden sitzen. UGG nicht ihre Schuld sie sind nicht fürs "Verlegen" zuständig, nur Betreiber und Vermittler.
    GeizistGeil Primaten eben. ;-P

    • Luzifer sagt:

      /Edit/
      Klar sind die 500€ der Telekom erstmal zu stemmen, aber der HTTP Anschluß wertet jede Immobilie auf und fördert einen höheren Wiederverkaufswert.

      Mich kosten mein "Internetzugang" (Also der VDSL175/40 + HTTP 1000/500)
      knapp 200€/Monat… ist es mir wert.
      Ich ging das erste mal Online per Akkustikkoppler zu 2 bis 3 DM Minutenpreise
      dann mit "Flat" zu 100MB/monat für 200DM über 300Baud Modem… dann kam PacketRadio und es kostete plötzlich nix mehr monatlich. (aber halt auch nicht schnell)

      Die Geschwindigkeit heute da sind die Kosten geradezu ein "Schnäppchen"!

  11. michael sagt:

    Im Grund sollte unser gebenedeite Staat die Kabel for free für alle wie für Firmen legen lassen. Die zig 1.000.000.000.000 € die der Staat überall versenkt wären da besser investiert. Fortschrittliche andere Länder mache es vor. Aber wie üblich in Deutschland muß man maximal bis zur Schmerzgrenze abgemolken werden dazu mit abenteuerlichen Rechenmodelle, damit sich das für die Legefirmen / den Betreiber in xyu Jahren lohnt.

    Eine Lachnummer unter vielen.

  12. Rausposaunen sagt:

    Wir haben letztes Jahr Glasfaser ins Haus gelegt bekommen (5 Parteien) aber angeschlossen ist keiner. Ich kann auch gut verzichten, uns reichen 50Mbit bei 2 Personen zum gleichzeitigen Streamen locker aus.

  13. A. Nonym sagt:

    Danke für den Artikel.

    Hier hat vor ein paar Jahren die Telekon ein Glasfaser in der Straße verlegt, ohne einen Anschluß in den Kellern. Vor wenigen Monate kam Vodaphone mit einer zweiten Glasfaser hinzu.

    Da der nächste FTTC nur 300 Meter entfernt ist und die uralten Kupferleitung problemlos 100 MB leisten, bleibe ich gerne bei DSL. Hat da die "Glasfaser-Mafia" ganze "Propaganda-Arbeit" geleistet?

  14. Magiq sagt:

    Bei uns in Auerbach/Vogtland wurde von 2020-22 Glasfaser verlegt, natürlich nicht im ganzen Dorf… jedenfalls hatte ich damals meine Umschulung (FI-Systemintegration) gemacht und dann kam noch Corona. Teilweise hatten wir dann Online-Unterreicht. Meine Tochter hatte mehrere Monate Online-Unterricht. Jedenfalls hatten wir zu dieser Zeit noch einen Kupfer Anschluss mit bis zu 16 Mbit, was hinten und vorne nicht gelangt hat. Mitte 2022 bekamen wir endlich Glasfaser (FTTH) und was soll ich sagen. Einfach nur geil! Dafür zahle ich gerne mehr, weil praktisch störungsfrei, Bandbreite ohne Ende und für die Zukunft gerüstet. Mittlerweile habe ich einen 600 Mbit Anschluss für 40 € im Monat bei der dt. Telekom.
    Warum, weil 40 € absolut in Ordnung sind, ich brauche mir keine Gedanken mehr zu machen, was, wer und wann machen möchte, es gibt kein Limit.
    Ich kann das kaum nachvollziehen, wie in den Foren mittlerweile gejammert wird. Zuerst will es jeder, dann ist es aber doch zu teuer. 20-30 € für 16 Mbit zu zahlen, das ist teuer, wo nicht mal diese Bandbreite erreicht wird, ständig Störungen auftreten und man als Kunde vom Kundendienst nur verarscht wird.

  15. Exchadmin sagt:

    Haben seit mehr als sechs Jahren FTTH von der Deutschen Telekom. Dadurch wurde Kupfer gar nicht mehr verlegt. Derzeitiger Tarif 300 MBit, bei Mehrbedarf sind Tarife bis zu 2 GBit verfügbar.
    Im Büro ebenfalls FTTH der Deutschen Telekom.

  16. Singletreaded sagt:

    Wir wurden vor ca. 1,5 Jahren auf Glasfaser umgeschaltet. ONT sitzt auf dem Dachboden, eine Netzwerkunterverteilung war bereits vorhanden. Der Anschluss liefert 500/200 MBit und ist technisch stabil. Deutlich stabiler als das DSL 100 MBit von der Telekom.
    Beantragung, Dauer des Ausbaus von 3,5 Jahren, unebene Bürgersteige. Hatten wir alles wie im Artikel beschrieben. Auch die Feuerwehr war mal vor Ort, da es 50 Meter vom Haus entfernt plötzlich ein Loch in der Gasleitung gab. Jetzt sieht man von allem nix mehr. Es wurde alles nachgearbeitet. Der Anschluss war bei uns komplett kostenfrei, wenn man einen Anschluss beauftragt.
    Zur Frage es Nutzens:
    Es geht nichts, was vorher nicht auch schon funktioniert hätte. Gerade beim surfen im Netz, E-Mail oder Streaming ist alles wie vorher.
    Das liegt auch nicht an der Verkabelung oder WLAN. Ein Speedtest auf fast.com liefert die oben genannten Werte.
    Wir hatten immer mal Probleme mit dem DSL, Abbruch und dann 2-3 Minuten "Training" bis die Leitung wieder stand. An schlechten Tagen 8-12 mal in guten Phasen auch mal einen Monat ohne Ausfall. Ganz weg war das Thema nie und meine Frau macht 80% Home Office.
    Insofern bereuen wir die Umstellung nicht. Wirklich brauchen tut man die Bandbreite nicht.
    Bei intensiver Cloud Nutzung mag es anders sein. In der Firma liegen 300/300 MBit an und das reicht für 240 Mitarbeiter bei 90% On-Premise Servern inkl. eigenem Mail-Server.

  17. SB sagt:

    Ganz kurz zum Thema "FTTC und VDSL reicht mir":
    Kenne hier mehrere Senioren die nur telefonieren wollen. Das war ihnen bis vor einiger Zeit mit dem Analogtelefon an der TAE-Dose angesteckt möglich – jetzt nicht mehr! Diese T-Kunden haben jetzt (selbstverständlich auf eigene Kosten) eine Fritz!Box, um daran ihr Telefon zu betreiben. Haben sie das so gewollt? Sie wurden nicht nach ihrer Meinung gefragt!

    • Günter Born sagt:

      Das "nur telefonieren wollen" wird in Zukunft dann hat ein Smartphone mit 4G/5G Tarif – etwas, was ich für dieses Szenario auf dem Radar habe.

    • Lukas sagt:

      Finde ich völlig legitim. Das betrifft so einen kleinen Kreis, dass man da keine Rücksicht nehmen muss.

      • Günter Born sagt:

        Finde ich persönlich eine recht egoistische Haltung – es betraf meines Wissens eine größere Anzahl Kunden. Wie oben geschrieben, ich empfehle den Leuten auf Mobilfunk zu gehen. Bei DSL ist es so, dass dort bereits bzgl. Kupferabschaltung eine Vorgabe der Politik gemacht wurde – und die greift nicht die Vorstellungen der Glasfaseranbieter auf. Nur wenn ein Gebiet wirklich mit Glasfasernutzern abgedeckt wird, darf abgeschaltet werden.

        • Hustinette sagt:

          "Finde ich völlig legitim. Das betrifft so einen kleinen Kreis, dass man da keine Rücksicht nehmen muss." …
          Böse Zungen würden auch noch nachlegen und sagen:
          "Das Problem löst sich (über kurz oder lang) auf auf biologische Art" … oder auch "… man kann es nicht jeden Recht machen …".

          "Leben ist Veränderung, jeden Tag, jede Stunde, ob du willst oder nicht, ob es dir passt oder nicht. Du bist nur Gast und nicht der Lenker …"
          … Nero hat, glaube ich, mal gesagt (sinngemäß):
          "Die Erde steht still, wenn ich gestorben bin" … Hat er sich leider geirrt, wie wir alle wissen …
          Egal …

      • User007 sagt:

        Hmm…
        Ziemlich eindimensionale Sicht – wenn man die unleugbar vorhandene demografische Entwicklung einbezieht, kann das mit dem "betrifft so einen kleinen Kreis" doch NICHT zutreffen und ist insofern eine Verkennung der Fakten. 🤷‍♂️
        Es ist durchaus legitim anderer Meinung zu sein, aber "Rücksichtnahme" sollte doch sowieso schon allein oberstes Gebot in einer sich als zivilisiert bezeichnenden Gesellschaft sein, gell?! 🤨

        • dasOlli sagt:

          Nun schon richtig, aber es ist auch "Rücksichtslos" wenn eine kleiner werdende Gruppe auf eine immer weniger genutzte Technologie besteht, (und möglicherweise dann nicht die Kosten dafür tragen will). Ob dieser Punkt bei der Umstellung von "klassischer Telefonie" auf VOIP erreicht war, darüber lässt sicher sicher diskutieren. Aber so einseitig Rücksichtlos wie es immer dargestellt wird ist meiner Meinung nach nicht.

          • User007 sagt:

            "Kleiner werdende Gruppe" im Verhältnis zu WAS denn?
            Für gewerbliche Nutzer kann ich das noch nachvollziehen, aber im Privatbereich für die "Wohlfühlbequemlichkeit" von bspw. sog. "Power-Usern" a la Nerds und Zockern erkenn' ich da – zumind. noch – keine existenzielle Notwendigkeit. 🤷‍♂️
            Und dann find' ich die verengte Forderung zugunsten der individuellen Bevorzugung doch "rücksichtslos".

    • Christian sagt:

      Refurbished kostet die dafür notwendige Fritzbox keine 20 Euro. Die hängt man im Zweifel einfach an den neuen Router, geht sogar kabellos per Wifi. Gut für die Einrichtung brauchts vielleicht Hilfe einer jüngeren Person. Mein Oma hat ihr Analogtelefon noch von der Telekom für monatlich 1 DM gemietet. Das war schon 20 Jahre vor ihrem Tod faktisch abbezahlt. Das nenne ich Abzocke.

      Für Menschen unter 50 sollte ein Festnetzanschluss doch kaum noch eine Rolle spielen und selbst seniorentaugliche Dumbphones gibt es mittlerweile mit LTE.

    • Herr IngoW sagt:

      Hatte mein Vater auch "nur Telefonieren".
      Der Anschluss wurde von der Telekom zwangsweise auf Digital umgestellt.
      Den benötigten Router dafür hat er per Post umsonst von der Telekom bekommen.
      Nach dem Umzug gabs in der neuen Wohnung nur Glasfaser.
      Dort haben wir ein Glasfasermodem von der Telekom gekauft.
      Der Preis ist der Gleiche geblieben trotz jetzt Internet mit drin mit 50MB.
      Direkt anrufen beim Support der Telekom wegen Umzug und Anschlussänderung hilft manchmal doch wenn man einen kompetenten Mitarbeiter beim Support erwischt, hat nach mehreren versuchen dann geklappt.

  18. Anonym sagt:

    Ich könnte mit VDSL grundsätzlich leben. Das Problem, oftmals ist in den Häusern völlig unbrauchbares Telefonkabel, z.B. JY(ST)Y, verlegt worden das Probleme macht. Ich bin jetzt Mitte 40 und in jeder Wohnung in der ich gelebt (immer auch zur Miete) habe musste ich selber Kabel erneuert. In einem Fall habe ich die Leitung vom APL bis in die Wohnung komplett neu verlegt. So langsam habe ich auch keine Lust mehr auf Unterbrechungen des Internets wegen Powerline Adaptern oder anderen Elektrogeräten die die Leitung stören. Glasfaser hat ja auch weitere Vorteile als Geschwindigkeit. So ist die Latenz besser, gerade beim Gaming, Videokonferenzen oder Voice over Wifi am Smartphone ist das dann schon gut. Meiner Erfahrung nach ist Glasfaser gerade bei Auslastung auch besser als VDSL was die Latenzen betriff. Ich mach schon Traffic Shaping auf dem OpenWRT Router aber der Ubisoft Downloader schafft es trotzdem beim 250er Anschluss die Leitung auszulasten und erzeugt dann eine Latenz von 200ms. Da kann ich dann nicht mehr nebenher Spielen oder telefonieren. Mit Störungen durch Elektrogeräte muss ich bei Glasfaser auch nicht mehr rechnen. Außerdem bin ich auch noch flexibler was die Hardware angeht, ich brauche nur ein Gerät mit SFP bzw SFP+. VDSL ist technisch beindruckend aber m.E. nur ein Workaround.

    Ich sehe den Betrieb der Kupfernetze nur noch als Geld und Energieverschwendung. Glasfaser muss doch so oder so in die Wohnungen oder den Keller. Vom Keller aus konnte man wegen mir auch mit Ethernet weitergehen.

    Ich verstehe diese Diskussion in Deutschland einfach nicht, bei Autobahnen sagen wir doch auch nicht reicht doch wenn man 100 km/h auf ihr fahren kann. Wir brauchen eine ordentliche digitale Infrastruktur damit wir fit für die Zukunft werden. Warum haben wir denn keine Big-Player im Cloud Bereich? Weil wir keine Abnehmer dafür haben. Ich brauche keinen Cloud Speicher wenn ich den wegen dem gammeligen Internetanschluss nicht sinnvoll nutzen kann!

    • Mett sagt:

      Ich sehe das genau so. Die Geschwindigkeit ist beim Glasfaseranschluss nur eine Nebenwirkung, viel relevanter empfinde ich den Zuwachs an Stabilität. Was ich in den letzten Jahren an VDSL- und Kabelanschlüssen gesehen habe, die von heute auf morgen vollkommen unzuverlässig wurden, reicht mir aus. VDSL-Anschlüsse, die bei zu wamem Wetter langsamer werden, wegen eines defekten Schaltnetzteils oder einer Powerline-Verbindung in der Nachbarschaft spontan resynchronisieren. Kabelanschlüsse, die wegen einer "Einstrahlstörung" bis an die Unbenutzbarkeit gebremst wurden. Der Fehler wird irgendwann gefunden und beseitigt – oder halt nicht.

      Das ist alles anekdotisch, schon klar. Reicht mir aber aus, um jedem zu einem Glasfaseranschluss zu raten, selbst wenn die bisherigen 50 Mbit via VDSL ausreichend sind. Dann kann auch der langsamte Tarif gebucht werden.

      Auf dem Youtube-Kanal der Telekom gibts einen schönen Fall. Was für ein Aufwand…

      https://www.youtube.com/watch?v=7UEnHkYYJgk

    • Markus sagt:

      +1
      In vielen Orten in unserer Gegend wird das Internet über 50 Jahre alte Kabelnetze von Antennengemeinschaften angeboten. Diese Netze wurden zu DDR-Zeiten meist durch ambitionierte Freiwillige verlegt. Die verfügbare Kabelqualität damals war auch sehr mäßig. Aber man hat mit den damaligen Mitteln doch ein ganz beachtliches Netz geschaffen, die meisten Antennenverstärker hängen dabei bis heute in privaten Kellern. Jetzt wird darüber Internet in recht beachtlichen Geschwindigkeiten angeboten.
      Aber was bringt diese Geschwindigkeit, wenn die Leitung nicht stabil ist und man, um zuverlässig im Home Office zu arbeiten, dann doch auf einen 5G/4G-Vertrag wechselt. DSL Alternative wäre übrigens 3Mbit/s (drei!).
      Ich sehe auch den Punkt mit den (älteren) Leuten, welche keine Glasfaser brauchen nur bedingt. Denn sobald die Wohnungen dieser Menschen neu bezogen oder die Häuser verkauft werden, kommen meist (junge) Menschen mit anderen Anforderungen hinterher. Diese können dann im Einzelnen eine Glasfasererschließung natürlich nicht stemmen, das sollte aber auch nicht deren Aufgabe sein. Tatsächlich sehe ich eine gute und vor allem stabile Internetanbindung heutzutage als eine elementare Voraussetzung um ein Wohngebiet attraktiv zu machen.
      Der Ausbau einer zukunftssicheren digitalen Infrastruktur ist speziell für die ländlicheren Wohngebiete super wichtig und häufig vernachlässigt. Da sind Kreise/Kommunen zur Steuerung gefragt, sodass wenn schonmal Straßen für Wasser oder Strom aufgemacht werden müssen gleich paar Speedpipes mit reingeschmissen werden. Aber auch Immobilienbesitzer sind gefragt, welche den Glasfaser-Ausbau "erlauben", auch wenn sie es selbst für sich gerade nicht als unbedingt notwendig ansehen.
      Denn aufregen, dass die digitale Infrastruktur in Deutschland so schlecht ist, können sich dann doch alle wieder gemeinsam.

  19. Hugo sagt:

    Ich habe gerade eben mal die Website unseres regionalen Anbieters EnviaTel aufgerufen:
    https://www.enviatel.de/highspeed/produkte-fuer-privatkunden#/hs-app/

    Da kostet der FTTH-Anschluss 300/100 incl. nationale Festnetzflat und 2 Sprachkanälen m.E. sehr faire 34,90 € – für viele mehr als ausreichend
    Der 600/200-FTTH-Anschluss 49,90 €.
    Da würde es mir nicht schwer fallen (wenn es denn verfügbar wäre), den 300/100-Anschluss zu buchen!
    3mal schnellerer Download als aktuell, 2,5fach schnellerer Upload als aktuell für monatlich 5 € weniger als mein derzeitiger VDSL-100-Anschluss.
    Mal schauen, wer dann wann unsere bereits letztes Jahr verlegten Leerrohre "füllen" darf …

    Bei Inexio kostet der 100MBit-Anschluss ab 49,95 €, der 200er 54,95 € … kein Wunder, mit solchen (kaufmännisch sicherlich gerechtfertigten) Preisen verschreckt man m.M.n. aber die (potenzielle) Kundschaft …
    https://www.inexio.net/glasfaser-tarife
    OK, zur Wahrheit bei Inexio gehört auch, das die ersten 6 Monate für dich als Kunde gratis (also kostenlos und hoffentlich nicht umsonst) sind.

  20. Marius K. sagt:

    Ich will auch mal ein bisschen heuli heuli machen.
    Seit 6 Jahren steht ein "Die Glasfaser kommt" Werbeschild in unserm Dorf von der Stadt.
    Erst kamm Deutsche Glasfaser mit "min 40%" Zusageqoute der Gemeinde für den start des Ausbaus (unser dorf 58%, dank mir und IT nachbar, rest war ~30%), 2 Jahre haben die den Ausbau mit "ohhh jaaa neeeeee nicht genug, aberrr villeicht doch, dann nochmal nachfrage abfrage starten, hmmmm 36%, sorry neeee" blockiert, endresultat = nix.
    Dann Telekom, "jo Fördergebiete nehmen wir", also unter x MBit/s haben die angenommen und der reste kann abhauen. 1 Jahr vergangen. Nix angefangen, Die Fördergebiete warten immernoch (Seit 3 Jahren)
    Jetzt ist Grüne Glasfaser da, diesmal darf das Volk auch im Ausbau dabei sein, yaaay Glasfaser!!!11!!!1
    Passiert da was? nö…
    1,5 Jahre ist es jetzt her, und nix ist angefangen. Kein Ausbau, keine Bauarbeiten, nur ein Vertrag der irgendwann mal erfüllt werden sollte… Ich hasse es
    Aber was seit 2 Jahren gemacht wird ist die Strecke zwischen den 2 Großen Städten in der Kommune aufreisen und neue Kabel legen (alle 1-2 Monate berichtet der Arbeitskollege von der nächsten kollone die anfängt diese strecke auszubauen)

    • Günter Born sagt:

      @Hugo (Antwort ist verrutscht): Bei deinen FTTH-Tarifen für 300/100 wäre ich vor 2 Jahren sofort dabei gewesen. Deutsche Giganetz GmbH ruft folgende Tarife auf:

      MyNet 300/150: 44,99 Euro/Monat
      MyNet 600/200: 59,99 Euro/Monat
      MyNet 1000/500: 69,99 Euro/Monat

      Das sind die Tarife nach 7 Monaten (also, das was Du wirklich zahlst). Als ich buchen wollte, war in MyNet 300/150 noch keine Festnetz-Flatrate drin, das hätte richtig Minuten-Preise gekostet – haben die wohl jetzt mit rein genommen (mussten die wohl, seinerzeit hieß es "MyNet 300/150 bucht keiner, macht keinen Sinn – 1 GBit sollte es schon sein"). Im 1 GBit-Tarif ist noch Mobilfunkflatrate dabei. Mein DSL 100/50 kostet aktuell noch 39,99 Euro/Monat – seinerzeit, als der Tarifvergleich durchgeführt wurde, 34,99 Euro/Monat (mit Festnetzflat, DE-Domain und mehreren E-Mail-Postfächern für meine Domain).

      Ich müsste nun noch den E-Mail-Server der Domain umziehen (ginge inzwischen kostenlos, da mein Hosting-Paket noch Domains frei hat – vorher hätte es mich 2-4 Euro gekostet). Hinzu kommt halt die Hausverkabelung / Infrastruktur. Bei DSL habe ich die zwei Drähte für VDSL über ein ISDN-Kabel ins Büro gelegt und dort den Router (FRITZ!Box 7590) angeschlossen. Läuft problemlos mit 100/50 MBit/s (gemessen) – gestartet bin ich mit dieser Spar-Verkabelung mal vor 20 Jahren mit DSL 1 MBit.

      Gefördert wurde bei uns nichts – und 20 Jahre Bindung an den Anbieter, der durch einen Pensionsfond Geld bekam, ist irgendwie auch doof. Wenn die die Grätsche machen oder keine Energiekosten bezahlen (wie oben bei Deutsche Glasfaser), schaust Du doof.

      Hier halte ich mir die Option auf 5G offen – in den USA wird damit die letzte Meile überbrückt und in Deutschland gibt es auch das Projekt, über Straßenlaternen diese Funkanbindung vorzunehmen. Mir bleibt nichts anderes übrig als abzuwarten – oder die Buchung eines MyNet 300/150 Glasfasertarifs mit allen Krücken der Hausverkabelung zu versuchen, wobei ich die Leistung definitiv nicht benötige. Wenn ich das Bloggen aufgebe, reicht mir eine 4G Anbindung aus.

      • Anonym sagt:

        5G kann ich definitiv empfehlen. Man muss sich aber ziemlich mit der Sache beschäftigen. Mangels schnellen Internets am Wohnort in Deutschland hatte ich eine Weile lang Internet per 5G aus der Schweiz bezogen. Das hat selbst über den Rhein herforragend funktioniert. Spannend fand ich dass das Internet, entgegen meiner Erwartungen, bei Regen, Nebel und Schnee schneller wurde. War mit 700Mbit sehr viel schneller als VDSL, vorallem mit 150Mbit im Upload und hatte auch noch eine niedrigere Latenz! Man braucht halt einen guten 5G Router und zurrt den dann ab besten mittels Debug Menü auf die gewünschten Zellen fest. Ansonsten kann es einem passieren das man in einer langsameren Zelle landet und der Router da halt leider bleibt. Die deutschen 5G Netze haben leider auch so ihre Eigenheiten, o2 wirft die Geräte alle 24h aus dem Netz und die Telekom schält nachs zum Energiesparen Frequenzen ab. Am Schluss bin ich bei einem Vodafone Gigacube 5G als Router unter der Dachkante in der Tupperdose (OK war irgendwas aus dem Norma) mit PoE gelandet. Ich hatte zwar auch richtig teure Outdoor Router im Einsatz denen war es aber wohl leider zu heiß auf dem Dach und so waren die ständig im Eimer :P

      • MaxM sagt:

        @Günter Born: Was bitte ist ein ISDN-Kabel? JY(ST)Y?

        • Günter Born sagt:

          Müsste JY(ST)Y sein – 8 (oder noch mehr, weiß es grad nicht so genau?) Adern, außen mit Alufolie geschirmt und Adern doppelpaarig verdreht – liegt als Hausinstallation seit dem Hausbau bei mir vom Keller ins Büro – und es waren mehrere Adern frei, wovon in dann 2 für die DSL-Verlängerung genutzt habe (jetzt ist die Telefonanlage mit ISDN-Anschluss kaputt, so dass nur noch die 2 Adern in Verwendung sind).

          • MaxM sagt:

            @Günter Born: Das riecht nach JY(ST)Y mit 8 bis 12 Adern.

            Damit schafft man wohl 100 MBit/s, aber nicht mehr.

            • Anonym sagt:

              Kann man so nicht sagen aber je nach dem wie lang die Leitung ist kann das einen ordentlichen Unterschied machen. Bei einer 110m langen Leitung gehen auch mit JY(ST)Y 292Mbit im Downstream. An einer langen Leitung können 20m JY(ST)Y aber zwischen 50 oder 100Mbit entscheiden. Ich habe durch den Tausch der 20m JY(ST)Y im Haus gegen richtiges Telefonkabel 20Mbt im Downstream rausholen können und konnte dann auch das 100er Profil bei der Telekom buchen, davor ging das gar nicht :)

      • MaxM sagt:

        @Günter Born: Erstaunlich wie sich die Netzraten/Kosten der Tarife unterscheiden!

        TNG:
        1000/100 ohne Festnetz-Flat: 39,95
        1000/200 mit Festnetz-Flat: 44,95
        1000/300 mit Festnetz- + Mobil-Flat: 54,95
        1000/1000 mit Festnetz- + Mobil-Flat: 74,95.

        "Kleinere" Tarife als 1000 gibt es gar nicht.

    • Luzifer sagt:

      Vile Spass mit UGG ;-P (siehe mein Beitrag oben)

  21. maTTes sagt:

    Meine Eltern und Schwiegereltern verzichten auf Glasfaser. Warum? Bei beiden liegt ein Kabelanschluss, der Internet fähig ist. Und bei beiden ist die klassischer 100MBit Leitung ausreichend. Da verstehe ich dann schon: "Warum sollten wir umstellen, läuft ja alles. Vor allem weil wir dann 2 Jahre woanders gebunden sind."

    Vielleicht stimmt da die Priorisierung des Ausbaus einfach nicht.
    Ich habe im 02.2023 bestellt und in diesem Jahr gab es endlich die ersten Arbeiten.
    Von einem vorausgesagten Anschluss Ende 2024 sind wir nun bei August 2026…

  22. Bernd Bachmann sagt:

    Mein persönlicher "Schwank" mit dem Glasfaserausbau endete schon sehr früh.

    Findungsphase durch die Deutsche Glasfaser vor ca. 10 Jahren. Angebot war sehr vernünftig — FTTH, keinerlei Kosten für den Anschluss, Folgekosten für die verpflichtenden 24 Monate Mindestvertragsdauer auch im Rahmen.

    Nun habe ich kein Haus, sondern eine Eigentumswohnung. Da kann ich nicht einfach einen Auftrag erteile, Löcher zu buddeln, Kabel zu verlegen und Geräte zu installieren. Also Email an die Deutsche Glasfaser, was genau denn an Arbeiten gemacht werden müsse, was für Geräte allenfalls wo installiert werden müssten, wie der jährliche Stromverbrauch aussehe usw. Damit ich das auf der nächsten Eigentümerversammlung ansprechen könne.

    Antwort nach drei Wochen (wörtlich): "Sehr geehrter Herr Backmann, wir brauchen auf jeden Fall das Einverständnis Ihres Vermieters."

    Rückantwort von mir: "Weder heisse ich Backmann, noch habe ich einen Vermieter. Bitte lesen Sie meine Email vom xx. und beantworten Sie meine Fragen."

    Darauf nichts mehr gehört. Thema damit erledigt.

    Zur Ergänzung: Ich habe aktuell einen Anschluss mit garantiertem Mindestdurchsatz von 20 Mbit/s Up- und Downstream für 30 Euro im Monat. Reicht für mich völlig aus; eine Motivation, mehr Geld für mehr Leistung zu bezahlen, habe ich nicht.

  23. R.S. sagt:

    Hier beim Mieter meines Chefs:
    Glasfaser wurde bis in den Keller gezogen, aber nicht bis in die Wohnung.
    Dann kam ein Brief von der Telekom mit folgendem Inhalt: Das gröbste ist geschafft, wir melden uns in spätestens 2 Wochen wieder….
    Das war im August 2024. Seit dem ist nichts passiert, die Telekom hat sich nicht wieder gemeldet…..
    Die Telekom ist in dem Dorf (ca. 3000 Einwohner) auch erst aktiv geworden, als ein anderer Anbieter (Nexiu) angefangen hat, erst DSL im Dorf zu legen und dann 3 Jahre später auch mit Glasfaser angefangen hat.
    Vorher gabs in dem Dorf nicht einmal DSL (und Kabel-TV/Kabel-Internet gibts da bis heute nicht) und die Telekom hat sich damals schlicht geweigert, das Dorf an DSL anzubinden, trotz massivem Druck der örtlichen Politik (ging bis zum Kreistag).
    Und das keine 20 km Luftlinie nach Stuttgart!

  24. aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

    Deutsche GigaNetz? – Ich hör das GRAUSEN!!!

    Die sind bei uns im Ort auch dabei, die Infrastruktur zu zerstören! Achso, es gab bei uns *MEHRFACH* Gasalarm (soweit ich weiß 5 oder 5-mal) und Sperrungen im Ort, weil beim aufbuddeln Gasleitungen beschädigt wurden. Einmal hat man auch eine Stromleitung erwischt. Da war der Ostteil unseres Ortes halt mal ohne Strom – OHNE WORTE dies diletantischen Stümperer.

    Es wurde Werbung gemacht, man spare 2 000,-€ gegenüber dem normalen Anschluß. Ich habe mal interessehalber gefragt, was der Anschluß den kostet nach Abzug der 2 000,-€ Ersparnis. Da gab es *KEINE* Auskunft. Ich bin einfach gegangen, mit den Hinweis Bürgerverarsche.

    Und von der Qualität der Buddelarbeiteten, lassen wir das. Das sind Sub under SubSubfirmen. Die Qualität sehen wir bei uns im Ort. Die Bürgersteige bzw. Strassen sehen danach aus wie im allertiefsten Mittelalter. Es gab vom Gemeingerat / Bürgermeister die Aufforderung diese Zustand schnellstmöglich auszubessern!

    Man sieht immer noch, wo wegen Glasfaser gebuddelt wurde. Stümperfirmen, nur um Geld zu sparen und möglichst viel Gewinn machen.

    • MaxM sagt:

      @aus dem Rhein-Main-Gebiet:
      Die 2.000-EUR-Ersparnis gibt es bei TNG auch und bezieht sich auf die Kosten, die NACH dem Aktions-Zeitraum anfallen würden, wenn man nachträglich einen Glasfaseranschluss beantragt (inkl. Grabarbeiten).

      Dh. wer am Anfang dabei ist spart diese EUR 2.000 gegenüber demjenigen, der nach der unmittelbaren Ausbauphase denselben Anschluss beantragt.

      Klar: Wer keine Glasfaser benötigt, spart natürlich auch nichts.

      • Günter Born sagt:

        Tja, interessant wäre ja, wie es dann in der Praxis ausschaut – ich habe ja einen Auftrag erteilt und mit Geld gewunken. Kriegt der Anbieter Deutsche Giganetz GmbH wohl nicht auf die Reihe. Und im Keller liegt dann bei Ausführung (habe ich beim Nachbarn gesehen, der vom Vertrag zurückgetreten ist) keine Glasfaser, sondern nur ein Leerrohr für den "Hausstich" hängt irgendwo bei den Leuten (bestenfalls vor der Hauswand). Ob es dann bei Beauftragung "das Einblasen der Glasfaser kostet nochmals X Euro" heißt, weiß ich nicht. Die Anbieter wollten Geld verdienen – aktuell haben die eher Geld verbrannt (da hätte jeder geschaltete Glasfaseranschluss einen Deckungsbeitrag gebracht – aber es hat über ein Jahr gedauert, bis nach X Mal Straße öffnen, erste Anschlüsse funktional geschaltet wurden). Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache – die Dienstleiter, die graben, Glasfaser ziehen und schalten, kommen alle aus dem EU-Ausland. Leute mit Problemen beim Glasfaseranschluss telefonieren sich die Finger wund.

      • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

        @MaxM
        die 2.000 Euro Ersparnis sind das eine. Die tatsächlichen Kosten das andere. Ich wollte wissen, was die tatsächlichen Kosten sind.
        D. h. was kostet mich der Umstieg / Anschluß auf Glasfaser?
        Diesen Peis hat man mir *NICHT* genannt. Warum auch immer.

        Ich glaube nicht, daß der Glasfaser Anschluß / Umstieg nur 2.000 € kostet. Weil die Strasse muß aufgebuddelt und wieder ordnungsgemäß zugebuddelt werden. Da sind wird schon bei der Katastrophe!
        Und dann ist ja die zeitliche Befristung, sprich der Glasfaseranschluß (600bMit) ist für zwei Jahre günstiger. Danach kosten der Anschluß mehr.

        Ich bin bei Telekom mit VDSL100. Der Verteile sit max. 100m von unserem Anchluß entfernt.

        Und außerdem bin ich nur Mieter. Da wäre ich ja blöd mir Glasfaser legen zu lassen.

  25. aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

    Was viele auch nicht berücksichtigen, ist die Tatsache, daß ein Wechsel des Glasfaseranbieters nicht so einfach möglich ist!
    Etliche haben einen Vertrag abgeschlossen, wegen der Vergünstigungen. Nach zwei Jahre wollen diese dann den Anbieter wechseln. – Hehe, die werden sich wundern.Das Glasfaser gehört dem Anbieter. Im Gegensatz zum DSL via Kupfer ist ein Wechsel nicht oder nur sehr schwer möglich. Heise hatte mal darüber berichtet.

  26. Charlie sagt:

    Hier gibt es nur Pÿur, andere dürfen oder wollen nicht ausbauen.

    Bei Pÿur will ich kein Kunde werden, daher habe ich kein Glasfaser, obwohl es technisch möglich wäre und ich auch Interesse an einem Anschluss habe, sofern es von einem für mich passenden Anbieter geschaltet wird.

    Ja, ich kann theoretisch wegen Nichterfüllung oder was auch immer versuchen zu klagen und zu kündigen, falls irgendwas nich geht. Doch die einmaligen Anschlussgebühren für die Erstinstallation, bzw. das Verlegen der Zuleitung sind trotzdem weg.

  27. Compeff-Blog.cf2.de sagt:

    Kann vieles hier bestätigen aus direkten Nachbargemeinden.
    Sub vom Sub vom Sub des Bauunternehmers gehen pleite.
    In manchen Gemeinden wollte erst KabelBW, ging dann über in Fa
    Toni, die wurde dann firmiert in LeoNet und das ist wiederum nun eingegangen in "Unsere grüne Glasfaser" (Gemeinschaftsunternehmen von der Allianz – ja, DIE Alianz) und o2, also den zwei besten Firman aus der IT-Branche).
    Ausbau in unseren Nachbargemeinden liegt mittlerweile brach.

    Verzögerungen, dazu bei einigen LeoNet-Kunden Routing ausgehender Telefonate in völlig falsche Vorwahlbereiche (keine Vertipper!).

    Wenn Ihr Keller oder Hanglage habt, Vorsicht! Die Bausubsubs haben einen Job: Kabel rein ins Baus.
    Um Feuchtigkeitssperren etc scheinen sich viele nicht zu kümmern; man liest von ärgerlichen Folgeschäden Ich werde einen befreundeten Baugutachter die Arbeiten überwachen lassen und per Foto dokumentieren.

    • aus dem Rhein-Main Gebiet sagt:

      > Wenn Ihr Keller oder Hanglage habt, Vorsicht! Die Bausubsubs haben einen Job: Kabel rein ins Baus.
      Nicht nur, sondern auch bei normaler Flachlage so. In der Nachbarschaft wurde vom Eigentümer exakt darauf hingewiesen, wo der Kabelhauseingang ist. NEIN – dieses SubSubSub-Unternehmen weiß *ALLES* besser.

      Im Endeffekt haben die den Kabelzugang versaubeutelt. Da Deutsche GigaNetz der Ansprechpartner / Provider ist, wurden diese verklagt. Da vom Eigentümer alles sauber dokumentiert wurde, haben diese die Klage gewonnen. Deutsche GigaNetz musste die komplette Wiederherstellung des Gartens bezahlen.

      • Herr IngoW sagt:

        Das Leerrohr ins Haus war hier vom Bau vor 25 Jahren ja vorhanden, das habe ich dann freigegraben.
        Mit der Sub-Firma aus Polen konnte man Reden (Käffchen und Wasser helfen).
        Die haben das Leerrohr für die Glasfaser dann bis dahin um das Haus herum nach hinten (HWR) verlegt. Die Verlegung mittel Erdrakete ging recht schnell, drei Löcher mussten gegraben werden (Rasen), wurden wieder mit dem abgestochenem Rasen wieder zugemacht.
        Ich habe das dann ins Haus verlegt und das Loch am Haus (kein Keller) wieder zugemacht.
        Nach zwei Wochen kamen sie dann und haben die Glasfaser eingeblasen und die Anschlussdose an das von mir verlegte Leerrohr mit nun eigeblasener Glasfaser gebaut und die Funktionalität geprüft.

  28. Anonym sagt:

    Seit 3 Jahren soll ich bei mir angeblich schon Glasfaser haben. Obgleich ich nur 100 Meter Luftlinie zum Anbieter entfernt wohne, wurde Glasfaser immer noch nicht verlegt.

    Der Download ist mir ziemlich gleich, aber der Upload. 50 Mbit via Kabel sind einfach nicht mehr zeitgemäßg – Backups, eigene Cloud und ähnliche Dienste lassen sich darüber nicht anständig betreiben.

    Es ist so elendig nervig, dieses Dritte Welt Land Germanistan.

  29. Christian sagt:

    Es wäre ein Treppenwitz, wenn Glasfaser letztlich eine ähnliche Fehlinvestition wäre wie ISDN anno dazumal in Ostdeutschland (Opal). Nun gut, sicherlich macht Glasfaser für die Anbinding von Verteilern und zu Funkmasten absolut Sinn, aber für einzelne Häuser oder gar Wohnungen? Für die Verbindung zum Verteiler wäre mir eine Funkverbindung wesentlich lieber. Die Straßenlaterne steht auch nicht weit vom Haus.

    Notgedrungen habe ich schon einmal einen Homespot als DSL-Ersatz genutzt/getestet, was wunderbar für Homeoffice inkl. Video-Konferenzen und abends Streaming funktioniert hat. Bei (fast) jeder Fritzbox kann man sein Smartphone per USB-Tethering als LTE/5G-Modem nutzen. Der einzige Haken ist dabei für mich der Preis fürs Datenvolumen, der allerdings immer weiter in bezahlbare Regionen rückt.

    Bei den meisten Nutzern dürfte "zu langsames" oder instabiles Internet eher eine Frage der WLAN-Einrichtung sein, daran ändert ein Glasfaseranschluss nichts. Seitdem ich mir baugleiche Fritzboxen (refurbished) angeschafft und diese optimal übereinander positioniert habe, sodass sie mit 1.3 GBit/s als Mesh verbunden sind, konnte ich 2.4 GHz abschalten. Dadurch sind Störungen durch Wireless-USB, Bluetooth, fremde Wifis etc. weitgehend ausgeschlossen. Und die niedrigen Kanäle im 5-GHz-Wifi sind auch nicht von Radar betroffen. Das einzige "Netzwerk"-Kabel im Haus ist der Klingeldraht für den VDSL-Anschluss.

    Abgesehen von der nicht vorhandenen Notwendigkeit für einen Gigabit-Anschluss sehe ich auch die Kosten für die Verkabelung im Haus als Hürde. Telefondraht und Kabelanschluss liegen seit Jahrzehnten, Leerrohre sind nicht vorhanden. Selbst wenn es da Adapter gäbe um die vorhandenen Koaxleitungen zu nutzen, wäre das zusätzliche Kosten. Mit PowerLAN habe ich keine guten Erfahrungen gemacht.

    Man bezahlt eh schon mehrfach fürs Internet, denn pro Familienmitglied gibts ja nochmal einen Mobilfunkvertrag. Nicht zuletzt sind auch die Gratisangebote im Internet immer weniger, sodass zu den reinen Internetkosten noch Gebühren für Abos, Streaming- und Cloud-Dienste anfallen. Da warte ich lieber noch ein paar Jahre und vielleicht ist bis dahin der neueste Funkstandard dem Kabel sein Ende.

    Im Vergleich zu anderen potentiell sinnvollen Investionen (z.B. Wärmepumpe, Wärmedämmung, Photovoltaik, E-Auto) steht Glasfaser bei mir ziemlich weit unten auf der Liste.

  30. mw sagt:

    In Reutlingen baut die Fairenergie (mit Beteiligung der EnBW) aus. Seit 2 Jahren geht nichts. Der nächste Verteiler ist nur 50 m entfernt. Nichts als Vertröstungen. Ich werde erst zahlen, wenn der Anschluß liegt. Einen Providervertrag werde ich nicht abschließen, denn ohne IPv6 Prefix und ohne öffentliche IPv4 Adresse nur mit NAT ost der Anschluß wertlos. Dazu nur unsym Bandbreiten. Sym Bandbreite und Dual Stack macht dann um die 500 Euronen pro Monat. Völlig induskutabel. Der Anschluß, d. h. die Faser kommt nur als Werterhalt ins Haus. Da ist ein Mobilfunkvertrag mit echter Flatrate und der zugehöriger vServer bei Hetzner mit VPN allemal günstiger und leistungsfähiger. So kann man den GF Ausbau auch verkacken.

  31. Matze sagt:

    Ich möchte die geschilderten (Problem-) Fälle nicht beschönigen und in Zweifel ziehen, aber bei mir lief es (bisher) absolut problemlos.
    Seit Februar liegt Glasfaser hier im Arbeitszimmer, neben dem alten (nicht mehr benötigtem) Telefon/DSL-Anschluss. Die Wohnung ist eine Maisonette mit eigenem Keller in einer 30-Parteien Wohnanlage.
    Vor zwei Jahren habe ich einen Glasfaseranschluss bei der Telekom beauftragt, da sie versprochen haben, hier im Viertel in den folgenden 2-3 Jahren Glasfaser zu verlegen.
    Tatsächlich wurde damit begonnen, die Straßen aufzureißen und Glasfaser in die Gebäude, bzw. Keller zu legen.
    Trotz schwieriger baulicher Gegebenheit wurde auch Anfang des Jahres in den Keller vom Bautrupp eine Glasfaserleitung gelegt, die auch auf Bitten – ohne zusätzlichen Kosten – bis zum darüber liegendem Arbeitszimmer verlängert wurde (war nur ein Loch in die Betondecke zu bohren). Dort ist nun die Glasfaserdose neben dem Glasfasermodem (wg. alter Fritzbox) installiert.
    Installationskosten: keine (außer den Preis für das Glasfaser-Modem).
    Nach Umstellung von DSL100 (netto ca. 80Mbit/s) auf Fiber300 nun Mehrkosten 5€/Monat.
    ICH kann mich nicht beklagen

  32. Georg sagt:

    Wir haben im letzten halben Jahr viele Häuser in Niederbayern – zwischen A92, A94 und A3 – angeschaut und da jedesmal Verfügbarkeit bzw. Ausbaustand gecheckt.

    1. Niederbayern ist besser als sein Ruf. Trotzdem gibt's alles zwischen 16-MBit-DSL und FTTH mit einem GB.

    2. Ein großer Spieler ist "Leonet", die aber auch ganz schön selektiv ausbauen. Aber vor allem nehmen die für Hausanschlüsse durchaus auch 1.600 Euro – obwohl ihr Verteiler direkt an der Grundstückgrenze steht. Das würde mich als Besitzer schon ein wenig stören – und als Mieter erst recht…

    3. Die Hütte der Wahl für uns liegt jetzt in einer Zwischenwelt – das nennt sich großspurig Cluster-Ost – Pfarrkirchen und die ungeliebten Reste von Bad Birnbach. Nächstes Jahr sollen die Anschlüsse möglich sein. Praktisch direkt an der B388, der Lebensader Niederbayerns…
    Aber da baut eben nicht Leonet aus, vermutlich Telekom.

    4. Da wo ich jetzt wohne, ein paar Kilometer östlich von Erding, ist die Lage vollkommen uneinheitlich. In meinem Wohnort gibt es (nur) VDSL-100/40.
    Einige Teilgemeinden sind von der DG ausgebaut worden.
    Vor einigen Wochen hat die Muttergemeinde bei Telekom unterschrieben, nachdem es sie jahrelang nicht interessiert hat. Der Ausbau soll 2029 abgeschlossen sein…
    Wird wohl noch 5 Jahre dauern… 20 km vom Müncher Flughafen, 30 km vor München.

    Soviel zum Thema Laptop und Lederhosen…

  33. Benni sagt:

    Wir warten hier in den Dörfern alle seit 12 Jahren auf einen Anschluß, nix erfolgt bis heute!

    https://www.nord24.de/bilder/wenn-die-deutsche-glasfaser-ihre-plaene-umgesetzt-hat-100645.jpg

  34. Christian sagt:

    Mein Elternhaus in Thüringen, am Rand einer einstigen Großstadt, hatte nach der "Wende" OPAL bekommen, also "optische Anschlussleitung" – und damit endlich Telefonanschluss in jedem Haus, in jeder Wohnung.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Optische_Anschlussleitung

    In der Einfamilienhaussiedlung wurde die Glasfaser von der Telekom dazu nicht in die Gebäude, sondern bis an eine Straßenecke geführt, dort erfolgte in einem der typischen Outdoor-Schränke die Umsetzung auf Kupfer-Doppelader. Letztlich war das also so eine Art "Frühzeit-FTTC", nur halt damals für analoge Telefonie, später für Modems. Ob ISDN darüber möglich war, weiß ich nicht. Ich nutzte später ein 56k-Modem am elterlichen Telefonanschluss – das lief auch mit fast 56 kBit/s, die Leitungsqualität war also sehr gut.

    DSL bekamen später nur eine handvoll Haushalte, danach war Schluß, niemand konnte über welchen Telekom-Untermieter auch immer Breitband-Internet buchen. Meine Eltern hatten stets nur analoges Telefon direkt an der TAE. OPAL zeigte hier deutlich seine Grenzen.

    2018 wurde auf all-IP zwangsmigriert. Die Kupferleitungen aus Mitte der 90er Jahre wurden weiter genutzt, die OPAL-Technik wurde schrittweise außer Betrieb genommen und die Doppeladern wurden auf den neuen Outdoor-DSLAM umgehängt. Das ganze erwischte meine Mutter (und auch mich) im genau "passenden" Moment: mein Vater lag, als das Schreiben der Telekom kam, auf der Palliativstation im Sterben.

    Ich habe mich dann erstmals mit DSL befasst. Aufgrund eigener chaotischer Lebens- und Berufssituation hatte ich in meiner Wohnung in Berlin auch kein stationäres Internet und machte alles sparsam über einen UMTS-Stick mit 5 GByte/Monat (!) für damals 15 EUR. Meiner Mutter machte ich klar, dass ein reiner Telefonanschluss auch einen DSL-Router braucht, das Telefon funktioniert nicht mehr an der Wanddose. Panik kam auf bei ihr: "und das strahlt dann?" (Krebspatientin, 80 Jahre alt, da kommen solche Fragen).

    Und: ich bestand darauf, dass nicht nur Telefon gebucht wird (das wurde wirklich angeboten, fragt nicht nach dem Preis…), sondern Internet, weil ich es brauche und zunehmend ihretwegen vor Ort sein werde. Mutter wollte unbedingt "bei der Post" bleiben, also Telekom. Ob man damals schon überhaupt andere Anbieter hätte buchen können übr diese neue Infrastruktur, weiß ich gar nicht mehr.

    Es wurde also ein Magenta Zuhause S, den gab es je nach vor-Ort-Situation mit 16 Down / 1 Up oder mit 16 Down / 2,4 Up. Wir bekamen den letzteren. Mit nem gebraucht gekauften Speedport W724V Typ C (Mutter wollte nicht viel Geld ausgeben, ich wollte für ihren Komfort – bis dahin waren die 2 Telefone im Haus über einen mechanischen Schalter ausgwählt, tags das im Hausflur, nachts das im Schlafzimmer, nun sah ich die Chance, das eleganter zu lösen – 2 TAE-Ports und über die damals gebraucht etwa gleich teure Fritz 7390 las ich nicht viel gutes) und selbstgefrickelten Kabeln (die TAE war blöderweise im Schlafzimmer, weil direkt darunter im Keller der APL ist, Mutter duldete kein Elektrogerät im Schlafzimmer) startete das "Breitband-Zeitalter" in meinem Elternhaus. Leider ohne meinen Vater.

    Der Anschluss lief stabil und wurde irgendwann von ADSL2+ auf VDSL umgestellt (nicht auf unser Betreiben hin). Damit stieg der Downstream soweit ich mich erinnere von ca. 17 MBit/s auf 21,3 MBit/s, der Upstream von 2,4 MBit/s auf 3,2 MBit/s. Seit einem Jahr (?) läuft der Upstream ebenfalls ohne irgendwelche Aktivitäten unsererseits mit 6,3 MBit/s. Alles noch zum gleichen (im Branchenvergleich hohen) Preis von 35 EUR/Monat inkl. Festnetz-Flat. Andere DSL-Anbieter hatten im Zuge der Energiepreiskrise auch Bestandsverträge um einige EUR erhöht – die Telekom nicht.

    Im Zuge einer kompletten Elektrosanierung des ganzen Elternhauses setzte ich 2023 die TAE aus dem Schlafzimmer im EG "illegal" runter in den Keller direkt neben den APL. Der musste dazu nicht geöffnet werden, das dort rauskommende J-YY wurde entsprechend unter der Kellerdecke durchtrennt und nun sind ca. 30 cm J-YY ausreichend bis zur TAE. Ab TAE geht es über einen selbstgelöteten Kabeladapter TAE-F RJ45 (ein halbes Cat.6-Patchkabel mit TAE-Stecker am abgeschnittenen Ende) weiter auf eine Cat.7-Leitung, an deren anderem Ende ca. 15 m weiter der DSL-Router über einen Blitzstrom-/Überspannungsschutz gespeist wird.

    Der Anschluss ist ultrastabil. Uptime des alten Speedport üblicherweise 4 Monate am Stück. Speedtests egal zu welcher Tageszeit liefern immer 21,4 Down / 6,3 Up +/- weniger als 1 Prozent. Die Leitungslänge des um 1995 für OPAL verlegten Erdkabels zum DSLAM müsste knapp 300 m betragen und das Kabel ist halt "neu", das zahlt sich hier wirklich aus.

    Formal werden bis 250 Down / 40 Up angeboten. Das nicht Super-Vectoring-taugliche Modem des alten Speedport nennt um 43000 kBit/s Upstream und 124500 kBit/s Downstream als theoretisches Maximum, der Speedport W724V Typ C könnte also nur den 100 / 40er Vertrag bedienen. Die Leitungswerte sind exzellent, ich gehe davon aus, dass mit einem Supervectoring-tauglichen Router auch die 250 MBit/s Downstream möglich wären.

    Ich bin mit dem 16 / 2,4er Vertrag, der real 21,4 / 6,3 MBit/s liefert, sehr zufrieden. Es gibt aktuell keinen Grund, das aufzurüsten – es wäre ohne jegliche Änderungen technischer Art bis 100 / 40 möglich und mit neuerem DSL-Router bis 250 / 40. Ich brauche das nicht. Und ich ziehe hobbybedingt auch ab und an paar GByte aus der Leitung. Dauert dann halt, kann dafür im Hintergrund laufen.

    Jetzt kommt die Glasfaser-Story.

    Anfang 2024 kam ein loses Infoblatt in den Briefkasten. Sinngemäß: wir sind eine Firma, die im Auftrag der Telekom Glasfaser ausbaut bei Ihnen. Wir geloben, schnell und sauber zu arbeiten.

    Ich staunte: da sind manche Dörfer und Stadtteile noch ohne halbwegs brauchbares Internet und hier will die Telekom eine Straße verglasen, in der ihr eigenes VDSL bis 250/40 über erstklassige, knapp 30 Jahre alte Leitungen spielt? Und das ohne Call for interest und ohne Verpflichtung zum Abschluss eines GF-Vertrages?

    Dann wurde der Kleinpflaster-Gehweg aufgerissen und abschnittsweise die Rohrverbände reingelegt. Genug für jedes Haus in der Straße. Aber die Rohrverbände wurden vor den Grundstücken nicht geschnitten und keine Speedpipe aufs Grundstück rausgeführt. Stattdessen wurde verfüllt und wieder gepflastert (wobei viel Kleinpflaster übrig blieb, dafür sind die Fugen jetzt viel größer…).

    Rückfrage bei der Telekom: Hausanschluss erfolgt nicht, da über 30 MBit/s via VDSL vergügbar sind und damit kein geförderter Ausbau möglich wäre.

    Und was ist, wenn mal doch angeschlossen werden soll? – Na dann wird halt vor jedem Haus ein neues Loch gebuddelt.

    Ein Dreivierteljahr später präsentiert die Stadt stolz den neuen Kooperationspartner beim Glasfaserausbau: die OXG. Das ist ein reiner "Faser-Bereitsteller", ein Joint Venture von Vodafone und Altice. Die wollen über 40.000 Anschlüsse in der Stadt verglasen, darunter auch das Gebiet, in dem die Telekom vor einem Jahr die Rohrverbände an den Grundstücken vorbei gelegt hat.

    Die OXG bietet sich als Open Access-Dienstleister an, konnte aber nicht benennen, welche Anbieter später buchbar wären über ihre Faser. Klar, die Vodafone. Aber wer noch? Und sie arbeiten offenbar ohne Förderung.

    Der Gehweg wird also ein Jahr nach der Telekom-Buddelei voraussichtlich wieder aufgerissen. Die Hauseigentümer schließen Gestattungsverträge für 15 Jahre Duldung der Hausanschlussleitung nebst NE4-Verkabelung bis Glasfaser-ADo ab. Kostet nichts (!) und verpflichtet laut Vertrag auch nicht zur Buchung eines Anschlusses darüber, weder jetzt noch später. Es steht auch nirgendwo was über "wir sind die einzigen", der Vertrag verbietet also offenbar auch nicht, sich ggf. später eine zweite Glasfaser ins Haus zu holen und diese dann zu nutzen. Vielleicht dann die Unvollendete der Telekom?

    Das ist alles völlig Gaga, aber da es nichts kostet und zu nichts verpflichtet, haben wir unterschrieben. 5 Meter Vorgarten grabe ich noch eigenhändig auf, um die Baumwurzeln zu schonen. Der Hausstich wird interessant – Stampfbeton mit faustgroßen Flußbett-Kieselsteinen. Alles andere dürfte harmlos werden, ggf. kann ich Bestandsrohre im Haus nutzen. Vor allem: es bleibt im Kellerbereich und geht nicht in den Wohnbereich. Im Zuge der Elektrosanierung habe ich strukturierte Verkabelung ab einem zentralen Platz hinter der Tür zur Kellertreppe machen lassen. Dort hängt derzeit der DSL-Router. Dort ist das Patchfeld. Und dort käme die GF-ADo hin.

    Bislang regt sich nichts. Weder bei der OXG (die vor 5 Monaten den Vertreter hier hatte) noch bei der Telekom.

    Status also: VDSL geht bis 250 / 40, die Telekom selbst hat "Homes passed" verlegt und jetzt kommt die OXG und will "Homes connected" drüberlegen. Deweil anderswo Leute auf überhaupt brauchbares Internet warten.

    Wechseln würde ich zum jetzigen Zeitpunkt wohl nur sehr ungern, da alles gut läuft, wie es läuft. Upgrade wäre via VDSL auch noch in großem Stile möglich, ohne überhaupt was technisch zu verändern (für den 250er VDSL halt ein Router mit Supervectoring-Modem). Die OXG zwingt einen zu nichts und hat noch nicht mit Bauen angefangen. Die Telekom schreibt in der Verfügbarkeitsabfrage, dass bislang kein Glasfaserausbau vorgesehen sei. Sieht also erstmal nach "Kontinuität" aus. Mir solls momentan sehr recht sein so.

    Thema Preis: mal bei der Telekom die Tarife VDSL gegen Glasfaser vergleichen. Seit Sommer 2024 sind die Glasfasertarife zum geringeren Preis mit mehr Speed ausgestattet als die VDSL-Tarife, dazu gibt es eine Allnet-Telefonflat und nicht nur eine Festnetzflat. Der Einsteigspreis ist halt höher, da man gar nicht mit zweistelligen Downstreamraten anfängt bei Glas.

    Glas 150 Down / 75 Up mit Allnet-Flat kostet regulär 44,95 / Monat.
    VDSL mit 100 Down / 40 Up mit Festnetz-Flat kostet regulär 47,95 / Monat.

    Glas 300 Down / 150 Up mit Allnet-Flat kostet regulär 49,95 / Monat.
    VDSL mit 250 Down / 40 Up mit Allnet-Flat kostet regulär 54,95 / Monat.

    In Berlin bietet die Telekom für Breitband-Neukunden (also ausschließlich zur Abwerbung von anderen Anbietern) aktuell den 150 /75er mit Allnet-Flat und "geschenktem" Glasfaser-Router (Speedport mit direktem GF-Anschluss) für 34,95 / Monat. Da würde ich dann wohl sofort zuschlagen. Aber das gilt nicht bei meinem Elternhaus in der ostdeutschen Provinz und es gilt nicht für Breitband-Bestandskunden der Telekom. Es zeigt aber, was langfristig möglich ist:

    https://i.ibb.co/3ZFgjdN/20250503-Telekom-Glasfaser-harter-Wettbewerb-aggressive-Angebote-in-Berlin.jpg

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