Elektronische Patientenakte (ePA) derzeit ungenutzt und ein Desaster

Gesundheit (Pexels, frei verwendbar)Noch ein kleiner Nachtrag zur elektronischen Patientenakte (ePA). Die Deutsche Presseagentur hat bei Krankenkassen nachgefragt. Es wurden zwar Millionen ePA-Datensätze angelegt, aber nur ein verschwindend geringer Teil der Patienten nutzt dies. Ärzte sehen schon ein Scheitern der ePA und haben sich schriftlich bitter über die Unzulänglichkeiten beklagt. Eine Nachlese.


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Kaum genutzt, die ePA

Was war es für ein Bohei, als es um die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ging. Die Rettung des Gesundheitswesens stand laut Professor Dr. Karl Lauterbach an, und die Datenschätze sollte endlich gehoben werden. Sah auch auf dem Papier gut aus: Ende 2024 konnten gesetzlich Versicherte ihr Opt-out aus der ePA erklären, was aber kaum genutzt wurde. Die Opt-out-Raten waren marginal (3,8 bis 7 %), siehe meinen Beitrag Elektronischen Patientenakte (ePA) kommt erst im April; und weitere News. Alle wollte die ePA haben – wirklich alle?

Seit Anfang 2025 haben alle 79 Millionen gesetzlich Krankenversicherten (abzüglich der paar Leute, die für Opt-out votiert haben) ihre elektronische Patientenakte (ePA) bei der Krankenkasse. Zum 29. April 2025 begann dann der bundesweite Hochlauf der elektronischen Patientenakte (ePA). Damit kann der geneigte Besitzer einer eGK mit ePA nun beim Arzt die Patientenakte befüllen lassen, theoretisch.

Es gibt zwar rund 70 Millionen ePAs, aber das sind bisher "Karteileichen" und nur ein Bruchteil wird genutzt. Die Krankenkassen wissen recht genau, wer sich für die aktive Nutzung der ePA interessiert. Denn dazu benötigt man die App der jeweiligen Krankenkasse und muss sich identifizieren und freischalten lassen. Die Deutsche Presseagentur hat bei Krankenkassen die Zahlen für die aktive Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) abgefragt und folgende Ergebnisse erhalten:

  • Die Techniker Krankenkasse (TK) hat 11 Millionen ePA-Datensätze anlegen lassen. Davon nutzen aktuell 750.000 Versicherte die elektronische Patientenakte (ePA) aktiv.
  • Die Barmer hat 7,8 Millionen ePAs anlegen lassen und gibt an, dass etwa 250.000  Versicherte diese auch aktiv nutzen.
  • Elf allgemeine Ortskrankenkassen (AOK) zählen insgesamt 25,8 Millionen angelegte ePAs. Die für eine Nutzung benötigt persönliche Gesundheits-ID wurde bisher von lediglich 200.000 Versichertenn angelegt.

Die Ergebnisse sind in meinen Augen ernüchternd, wir haben Millionen ePA-Datensätze angelegt, genutzt wird das Ganze kaum. Es ergibt sich ein ähnliches Bild wie beim Opt-out oder wie bei der seit 2021 bereits bestehenden ePA, die von ca. 1 % der Versicherten genutzt wurde. Die ePA tangiert offenbar nicht die Lebenswirklichkeit der gesetzlich Krankenversicherten.


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Interessant fand ich übrigens, dass auch die Bundeswehr eine ePA bekommt, allerdings ohne Datenausleitung der Versichertendaten, wie man hier nachlesen kann.

Es hakt bei der Infrastruktur

Angesichts der obigen Zahlen muss man ein Gott-sei-Dank konstatieren, denn die TI-Infrastruktur, über die die Ärzte an die gematik und die Krankenkassen für ePA, eRezept, eAU etc. angebunden sind, ist extrem wackelig. Kürzlich hatte ich im Beitrag Nachtrag Störung Secunet-Konnektoren in Arztpraxen (7. Juli 2025) über zwei fette Störungen der TI-Infrastruktur berichtet. Das scheint aber Tagesgeschäft für Ärzte und medizinisches Personal zu sein – ständig funktioniert was nicht.

Zum 15. Juli 2025, ein halbes Jahr nach Start der ePA in Modellregionen, hat Dr. Anke Richter-Scheer von der Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe eine Bilanz gezogen. Im Ärztenachrichtendienst-Interview (nur per Registrierung abrufbar) zeigt sie sich begeistert und enthusiastisch über die ePA, hat sie diese doch schon im Modellprojekt begleitet. Aber sie muss zugeben, dass es "ruckelt".

So als kleine Kostprobe schildert sie den Fall einer Patientin, deren Akte sich – trotz des erneuten Einlesens der Karte – nicht befüllen ließ. Die Ärztin scheint immens viel Zeit zu viel zu haben, gibt sie doch an, 15 Minuten ergebnislos auch mit dem Hersteller des Praxisverwaltungssystems probiert zu haben.

Solch einen Arzt möchte ich auch: Erst der Versuch einer Anamese, dann gemeinsam mit dem Doc unter dem Schreibtisch liegen, um herauszufinden, wo es beim PC des PVS hakt, und wenn es endlich funktioniert, beschwingt nach Hause eilen – geht mir ja schon viel besser, IT beim Doc klappt schon wieder – nennt sich Placebo-Effekt, glaube ich.

Dünne Erkenntnis, die ich persönlich ich aus dem enthusiastischen Interview  der ePA Pilot-Ärztin herausgezogen habe: Die Medizinerin bejubelt den Medikationsplan – derzeit die einzige Funktion in der ePA – und dass sie sieht, wenn Medikamente auch bei der Apotheke eingelöst werden. So könne sie "ältere Patienten, die Probleme mit den Rezepten haben", auf kognitive Beeinträchtigungen untersuchen. Gibt es diesen Arzt noch, der Zeit für so etwas hat?

Abseits der rosaroten Brille ist mein (zugegeben unvollständiges) Bild, dass viele Praxisverwaltungssysteme (PVS) die ePA immer noch nicht unterstützen. Und falls doch, hakt es an allen Ecken und Enden. Ich schaue in einer geschlossenen Facebook-Gruppe zu einem PVS immer mal wieder über die Postings. Es geht auf keine Kuhhaut, was da an Problemen abgeht. Eine nette Kostprobe findet sich auch im Blog von Dres. Sense, der sich z.B. über Telematikinfrastruktur und andere Lästigkeiten 2 auslässt. heise hatte kürzlich einen Abriss mit einem Stimmungsbild veröffentlicht – im Schönsprech "liest sich nicht so positiv". Apotheker fordern inzwischen bereits Entschädigung für finanzielle Ausfälle, die durch TI-Störungen verursacht werden.

Ganz düster sieht es bei Kliniken aus – mir liegt ein Beitrag aus dem Ärztenachrichtendienst vor (danke an den Doc, der mich immer versorgt), der das ungeschminkt beschreibt. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sollte sich äußern, wie weit dort die ePA-Einführung sei. Ergebnis: Die ePA wird dort noch nicht  oder minimal genutzt, man arbeitet mit Fax und Papier und es gibt große technische Probleme mit der ePA-Anbindung an die Klinik-IT.

Knallt es am 1. Oktober 2025 bei der Ärzteschaft?

Ab dem 1. Oktober 2025 wird die Unterstützung der ePA bei der Ärzteschaft Pflicht. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat sich kürzlich in einem geharnischten Brief an Gematik und das Gesundheitsministerium artikuliert. Darin fordert Vorstandsmitglied Dr. Sibylle Steiner die Verantwortlichen auf, ihre Hausaufgaben zu machen. So viele Systemausfälle und Störungen wie bisher seien inakzeptabel.

Dr. Sibylle Steiner bringt es auf den Punkt, nämlich, dass es für die Praxen unerheblich sei, ob ein einzelner Dienst der Telematikinfrastruktur (TI) nicht erreichbar – oder ob die komplette Verbindung gekappt sei. Dies ist eine Replik auf eine Antwort einer Verantwortlichen im Umfeld gematik/Gesundheitsministerium, die argumentierte, es seien ja alles immer nur "Teilausfälle" gewesen.

Dr. Sibylle Steiner schreibt, dass die Praxen bei einer Störung weder ein eRezept ausstellen, noch eine elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) versenden oder auf die elektronische Patientenakte (ePA) zugreifen könnten. "Welche gravierenden Auswirkungen dies auf die Praxen und damit auf die Patientenversorgung hat, hat die siebenstündige Störung bei Arvato Anfang Juli zuletzt für ca. 45.000 betroffene Einrichtungen gezeigt", schreibt Steiner (der Ausfall ist im Blog-Beitrag Nachtrag Störung Secunet-Konnektoren in Arztpraxen (7. Juli 2025) beschrieben).

Mir liegen aus dem Schreiben einige Zahlen vor. In den 71 Tagen zwischen dem Start der ePA am 29.04.2025 und dem 09.07.2025 gab es unzählige Probleme. In diesen 1704 Stunden kam es zu 21 ePA-relevanten Störungen, die im Median jeweils 3,22 Stunden dauerten. Die ePA war in dieser Zeit für einige Nutzer somit insgesamt 67,62 Stunden nicht verfügbar, was für diese Praxen einer Verfügbarkeit von rund 96,0% entspricht. Es entspräche auf ein Jahr gerechnet einer Nichtverfügbarkeit von 348 Stunden – also 14,5 Tagen, lautet die Rechnung des KBV-Vorstandsmitglieds.

Ähnliche Erreichbarkeitsprobleme habe es für die entsprechenden Praxen in diesem Zeitraum auch beim eRezept und der eAU gegeben: Beim eRezept liege die Verfügbarkeit bei 96,3% (16 Störungen), bei der eAU bei 97,6% (12 Störungen).

Steiner haut der gematik die obigen Zahlen um die Ohren und gibt an, dass das Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine normale Verfügbarkeit nach Verfügbarkeitsklasse (VK) 1 mit 99% definiert. Hochverfügbarkeit (VK 3) läge bei 99,9% – was für viele Systeme, nicht jedoch für die TI, der Standard sei. Der aktuelle Zustand der Betriebssicherheit der TI als auch deren Management müsse dringend verbessert werden, lautet die Forderung.

Golem berichtet aktuell in diesem Artikel von der Befürchtung des Hausärzteverbands, dass die ePA scheitert. Beklagt werden mangelnde Information der Patienten und technische Probleme in den Arztpraxen. Fürwahr, die ePA scheint "goldenen Zeiten" entgegen zu gehen und ein voller Erfolg zu werden, nicht.

Und dabei wird die ePA noch kaum genutzt und hat auch so gut wie keine Funktionen. Nicht auszudenken, dass Patienten und Ärzte diese ePA für die "Notfallbehandlung" einsetzen wollen, wo es um Sekunden geht, in denen über Leben und Tod entschieden wird, dann aber 15 Minuten Telefonat mit der IT vergehen, bis die eGK eingelesen und das Formular für den Patienten geöffnet werden kann. Oder die TI steht und es heißt "heute keine Notfall-Behandlung wegen technischer Störung" – ach verflixt, ich vergaß, dass die ePA in Kliniken ja noch gar nicht funktional ist. Dabei wollte ich mich jetzt so gerne am Szenario der ePA-Protagonisten abarbeiten, die mir im Herbst 2024, als es um Opt-out ging, mit "die ePA ist im Notfall essentiell, damit der Notarzt sofort sieht, was in meiner Akte steht" wedelten. Dabei ist dieses Szenario m.W. per Design bei der ePA nicht vorgesehen. Scheint alles komplizierter als gedacht, und vieles ist Software, da kann man halt nichts machen. Über den nächsten Klopper, der einigen Praxen zum Jahreswechsel 2025/2025 bezüglich der Hardware droht, schreibe ich mal getrennt.

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40 Antworten zu Elektronische Patientenakte (ePA) derzeit ungenutzt und ein Desaster

  1. dzp sagt:

    Zum einen verwette ich meinen linken Daumen, dass die Infrastruktur, sobald da wirklich in Massen Daten hinein fließen zerbröselt wie gezuckerter Beton.

    Zum anderen – die Daten fließen ein und können verkauft werden, auch wenn die Patienten nie in ihre ePA schauen. Mission accomplished.

  2. Nobody sagt:

    Du bist anscheinend ein leidenschaftlicher Gegner der ePA.

    • Markus sagt:

      Gegner der epa zu sein, ist keine Leidenschaft, sondern Realismus. 😉

      Das Problem in Deutschland: Hier wird ontop auf historisch alten Systemen und Prozessen oben drauf Digitalisierung aufgepfropft, anstatt epochal neu zu denken und bottomUp neu aufzubauen, wie es z.B. Estland beim digitalen Gesundheitswesen getan hat.
      Man kann auf einen 60 Jahre gewachsenen / gewuchterten Verwaltungsapparat, geschweige denn auf 20 Jahre alte Softwarestrukturen keine Digitalisierungsoffensive draufstuelpen.
      Ein Kartenhaus, das auf Treibsand steht, sollte man notdürftig noch über die Zeit retten, während man daneben auf einem stabilen Fundament ein neues Gebäude von Grund auf neu errichtet.

      Zitat Linus Neumann: "Wenn ich einen Scheissprozess digitalisiere, erhalte ich einen digitalen Scheissprozess."

      Ebenso wenig bringt es, Tablets und Smartboards tonnenweise aus Helikoptern in Schulen abzuwerfen.

    • Mark Heitbrink sagt:

      ich glaube jeder ITler will die ePA.

      Zentrale Datenhaltung, sichere Strukturen, hierarchische Konzepte, Redundanzen … das sind 30 Jahre alte Argumente, warum Administratoren Server betreiben.

      und Problem ist nur, das integrierte Design und die Implementierung der aktuellen ePA sind der letzte Dreck. jeder Admin würde sich für so einen Pfusch beim ersten Dienstleister der kommt entschuldigen und ihn bitten aufzuräumen.

      die Antwort des Dienstleisters wird dann lapidar lauten: schmeiß weg, mach neu.

    • Günter Born sagt:

      Ich bin da bezüglich meiner Wenigkeit und der Familie sehr entspannt – es gab ein Opt-out mit der Maßgabe "wenn es in drei vier Jahren läuft und sicher ist, machst Du ein Opt-in".

      Was mich kolossal ärgert: Irgend wer muss diesen Murks bezahlen. Am Ende des Tages bluten die Ärzte, die über die TI-Hard- und Software laufend zahlen (imho abgezockt werden) – und wenn wir es weiter denken, zahlen es die gesetzlich Versicherten. Wenn ich dann sehe, dass die Krankenkassen den Zusatzbeitrag anheben müssen und trotzdem ins Minus rauschen, weiß ich, dass die ePA, das eRezept etc. nur noch das Tüpfelchen auf dem i sind.

      Wenn es funktionieren würde, funktional, transparent und sicher sei (wurde ja alles versprochen), würde ich das Ganze neu bewerten.

      • yumper sagt:

        Das zahlen schon alle Krankenversicherten nicht nur die Gesetzlichen. Meine private Krankenversicherung (Generali) wurde zum 1.7.2025 um 16 !!! Prozent teurer. Dagegen kann auch nix machen ausser zahlen.

        • Günter Born sagt:

          Soweit ich weiß, tragen aber nur die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für ePA. Zitat aus einer Anfrage im Bundestag:

          Die elektronische Patientenakte (ePA) soll durch eine bessere einrichtungsübergreifende Verfügbarkeit von behandlungsrelevanten Daten die Versorgungsqualität der Patientinnen und Patienten steigern. Sie wird allen Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)
          zur Verfügung gestellt. Sowohl die Finanzierung der Entwicklungskosten der elektronischen Patientenakte als auch ihre Bereitstellung erfolgt aus Mitteln der GKV.

          Alleine die Befüllung der ePA soll 440 Millionen Euro kosten (Quelle)

  3. Luzifer sagt:

    Ist doch gut so… lasst es krachen! Leute lernen nur so: es muss weh tun und das so richtig.

    Höre da auch immer: du und deine Paranoia… tja der letzte der mir das sagte, wurde erst kürzlich sein Konto leergeräumt (und er hat sich den Trojaner auch noch selbst installiert unter Anleitung des "Microsoft Support Mitarbeiters" am Telefon. Mal eben über 100k€ weg.) Als er dann im 5min Takt angerufen hat und support wollte: Geh zur Polizei erstatte Anzeige und ruf mich nie wieder an, als Paranoika hab ich dafür keine Zeit ;-P To protect and serve… tja aber nicht für jeden.
    Mitleid? Wofür?

    Also lasst es so richtig weh tun. Nur so lernen die Leute!

    • harfes sagt:

      Bin ganz bei Dir…aber leider kostet es mein/unser Geld!!! Der Mist wird ja von den Beitragszahlern und unseren Steuern bezahlt. Unfähige Politiker und Manager da noch weiter zu pampern halte ich für verrückt.
      Stopt den Mist sofort, wickelt die Gematic ab und macht es komplett neu (am besten mit einer kleineren Programmierbude, die weiss, was sie tut und auch zeitnahe eine Umsetzung hinbekommt) – m.M. nach das einzige, was hier noch hilft!

      • Schnicke sagt:

        Zynismus am Morgen: die Kohle kommt durch den Verkauf der Gesundheitsdaten an Meta, Google, Microsoft etc. schon wieder rein. Wobei, die dürften auch kostenlos an die Daten kommen, sollte ja genügend Sicherheitslücken geben.

        • Mira Bellenbaum sagt:

          Läuft der Kram nicht eh auf einer "US-Cloud"?
          Dann gibt es da sowieso keinen Datenschutz!

          Das musste doch erst kürzlich ein MS-Jurist zugeben!!

      • User007 sagt:

        Sorry, aber "zeitnah" und hoffend, dass ein Neuanfang "weniger Beiträge und Steuern" verschlingen würde ist genauso realitätsfern.
        Und wie sollte das mit "Stoppt den Mist sofort" denn umgesetzt werden – reicht da i-wo 'ne Klage und schon verharrt alles in Starre?

    • Mira Bellenbaum sagt:

      Seit wann wird so etwas Konsequenzen für die Verantwortlichen haben?
      Wo genau wird es denen weh tun?

      Wie Günter schon schrieb, weh tut es mir, obwohl Opt-out, mir als Kassenpatient
      im Portmonee, weil die Beiträge immer weiter steigen.

      Kann ich dagegen was machen? Eher nicht.

      • Luzifer sagt:

        genau den Nutzern soll es weh tun… all den Pro Aktivisten… wenn dann mal euer intimsten Gesundheitsdaten frei im Umlauf sind. Die Versorgung nicht mehr funktioniert weil mal wieder "kaputt".

        Wenn es dann mal ordentlich weh tut regelt sich das von alleine auch mit der Verantwortung von Politikern. Der Mensch lernt nur wenn's weh tut oder an den eigenen Geldbeutel geht.

        GB: Begrifflichkeit in Mensch geändert

        • Anonym sagt:

          Ob die Leute verstehen, dass eine abgelehnte oder nur sehr teuer abschliessbare Lebensversicherung dann von intimsten Gesundheitsdaten irgendwo frei im Umlauf in grauen Bereichen der Versicherungswirtschaft kommt?

          GB: Begrifflichkeiten korrigiert – geht auch neutraler – danke für das Verständnis.

        • Mira Bellenbaum sagt:

          Ich frage noch einmal!
          Warum soll es mir "so richtig" weh tun,
          wenn ich doch diesen Mist gar nicht nutze
          und sogar aktiv widersprochen habe?

          Als Kassenpatient zahle ich die Sch… ja trotzdem!

  4. Daniel A. sagt:

    Wieso überrascht mich das nicht? Ich habe jetzt zwar keine direkten Kontakte mit der Gematik und der TI-Infrastruktur (Gott sei Dank), aber nachdem was man bisher immer wieder an diversesten Stellen hört und liest haben die sich ja noch nie wirklich mit Kompetenz bekleckert. Warum auch, das Gesundheitssystem (bzw. dessen Budget) ist gefühlt ein Selbstbedienungsladen für die verschiedensten Gewerke, die ja zufälligerweise Teil der Gematik sind. Und Strafen o.ä. müssen die Beteiligten ja nicht fürchten, wenn was nicht funktioniert. Daher machen die einfach so weiter.

  5. janilis sagt:

    Die Protagonisten in dem ganzen Verfahren, was sie auch ohne Rücksicht auf Verluste immer weiter voran und in den Abgrund treiben, müssen doch in Parallelwelten leben. Scheint leider nur kein Einzelfall zu sein, spontan fällt mir da noch die Bahn ein, wo es sehr ähnlich abzulaufen scheint. Gibt da sicher noch einige andere Beispiele, wo Parallelwelten ein entscheidende Rolle spielen.

  6. Held der Arbeit sagt:

    Bei meiner Hausärztin gibts noch nichtmal ein E-Rezept. Das darf ich immer noch persönlich abholen. Bin gespannt, wann sie der auf die Bude rücken.

  7. Anonym sagt:

    Hat jemand vorher getestet. ob ein "Normal-User" in der Lage ist, in seine ePa einzusehen? IT'ler denken oft anders und der Normale ist überfordert.

    • User007 sagt:

      Das Problem wird sein, dass nicht ITler das konzipiert haben werden, sondern politische, lobbyistische und ökonomische "Fach"-Akteure, um die Monetarisierbarkeit für das Narrativ der "Wirtschaftsbeförderung" sicher zu stellen – und natürlich i-wie selbst gut davon zu profitieren.

  8. Wonny Jalker sagt:

    das ist doch alles einfach nur noch schlimm, als ob Bürokraten eine Marsreise durchführen müssten. ihre erste Wahl für die Planung wäre ein Team aus Astrologen mit abgeschlossenem Weiterbildungslehrgang internationales Steuerrecht da die die längsten Erfahrungen mit den Sternen und praktisch erwiesener Leidesfähigkeit haben. die recycelbare Einweg Rakete wäre nach 25 Jahren Planung zumindest mit Behindertentoilette, Blinkern und Eurokennzeichen ausgestattet das ganze natürlich CO2 neutral und gemäß Emissionsschutzgesetz ISO zertifiziert lärmreduziert. Der Pilot wäre wohl aus Kostengründen eine europäische Cloud LLM welche lokal auf einen typischen Office PC in einer VM über Excel angeschlossen wird. Ob die Mission ein Erfolg war kann aus Datenschutzgründen nicht erfasst werden.

  9. Martin B sagt:

    750 Mio stehen für den Hochlauf bereit:

    https://www.haev-hessen.de/aktuelles/news/1037-ag-digitales-zusatzpauschale-epa
    —-
    GB: Dann ergänze ich mal – es geht um Gebührenordnungspositionen, die Ärzte für die Erstbefüllung und Ergänzungen der ePA mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen können. Und einige Zahlen:

    – Erstbefüllung der ePA: einmalig 11,03 €
    – weitere Befüllung der ePA: einmal im Quartal 1,86 €

    Gibt noch einige andere Positionen im Artikel. Für die Praxis sind es überschaubare Einnahmen, für die gesetzlich Versicherten in Hessen 750 Millionen an Kosten. Für die Praxis müsste dann der Aufwand zur Befüllung, ggf. das Abo für die ePA-Module des PVS und die Investitionen in die TI-Infrastruktur gegen gerechnet werden. Gretchenfrage: Was spart das Gesundheitswesen in 1-2 Jahren durch die ePA. Hoffen wir, dass es mehr als 750 Millionen in Hessen sind – sonst wäre es ein nicht rechenbares Projekt.

    Die Optimisten meinen: Das wird schon – die LKW-Maut sollte seinerzeit zum 31. August 2003 starten – am Ende wurde die Lkw-Maut mit eingeschränkter Funktionalität von Toll Collect zum 1. Januar 2005 eingeführt. Da hätten wir noch ein wenig Zeit.

    Die Pessimisten werden "das wird nie was" antworten, und manche Ärzte nehmen sogar Honorarabzug in Kauf, um derzeit keine TI & Co. nutzen zu müssen. Therapeuten und Ärzte kurz vor der Altersruhegrenze stecken wohl häufiger auf.

    Mal abwarten, was wird. Ich wünsche der ePA Erfolg und dass Effizienz-Gewinne gehoben werden können – aber ich bleibe skeptisch.

    • MaxM sagt:

      Auf die Plätze – fertig – los!
      >Die Zusatzpauschale gilt allerdings nur für diejenigen aus dem Gesundheitswesen, die als Erste eine Datei aus dem Praxis-/Krankenhausverwaltungssystem hochladen, egal ob es sich dabei um Laborwerte, einen Facharztbefund, einen KH-Brief oder einen EKG-Befund handelt. Es reicht, eine Datei als PDFA einzustellen. <

      Wenn das ein Knopfdruck im Praxis-Verwaltungssystem – durchgeführt durch die Arzthelferin – ist, ist das leicht verdientes Geld. Geht das sogar noch im Batch-Betrieb z.B. alle Laborwerte von meinen 4.000 Patienten hochladen, prost Mahlzeit.

  10. R.S. sagt:

    Ich wette, das eine kleine Bude mit 20-30 kompetenten Programmierern und Fachleuten ein System, von 0 an neu aufgebaut schneller stabil am laufen hätten als die Gematik ihren Kram stabil ans laufen bekommt.

  11. Manuhiri sagt:

    " … Apotheken haben seit dem 29. April 2025 bundesweit Zugriff auf die elektronische Patientenakte (ePA), sofern der Patient dem nicht widersprochen hat. Sie können auf die Medikationsliste und die elektronische Impfdokumentation zugreifen und diese aktualisieren. Für andere Dokumente ist der Zugriff meist nur im Lesemodus möglich. Der Zugriff ist auf drei Tage nach Einlesen der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) beschränkt … "

    Also für die PTA an der nächsten Ecke bin ich 3 Tage naggich, oder was?

  12. Georg sagt:

    Meine Frau arbeitet in einer mittelgroßen rheumatologischen Praxis mit zwei Standorten, der Patienten aus ganz Deutschland kommen (weil's so wenig davon gibt). Eigentlich ist die Rheumatologie fast ein Prototyp für den Nutzen der ePA, weil sie immer eine Zusatzstation zu einer (wohl meistens internistischen) Versorgung ist. Die Praxis hat immer noch keine Infrastruktur dafür – und die vorhandene IT ist mit den bereits laufenden Systemen hart überfordert.

    Jetzt kann man so Einzelfälle immer auch auf die Unwilligkeit von Ärzten schieben, die notwendigen Investitionen auch mal zu tätigen…

    Aber meine Frau sucht gerade einen neuen Job: Und bisher hat sie noch keinen Kontakt zu einer Praxis gehabt, die bereits mit der ePA arbeiten würde.

    Bayern… das beste aller Bundesländer!

  13. xx sagt:

    also in Österreich .. funktioniert es inzwischen so, dass man nachdem man beim Arzt war, einfach direkt zu einer Apotheke gehen kann, kein und Zettel mehr notwendig ist, und der Arzt bei gewissen Beschwerden sogar am Telefon das Rezept ausstellen kann.

    Aber es hat auch etwas gedauert bis die Ärzte mitgemacht haben.

    Wenn man sich den "normalen" Weg eines Papier-Rezeptes ansieht, ist das ja auch irre. Vom Baum zum Papier, ausgedruckt, gesammelt, abgegeben, wieder abgetippt, gesammelt, .. es gibt ja in Deutschland ganze Dienstleister die nichts anderes gemacht haben wie Rezepte bearbeiten und archivieren.

    • User007 sagt:

      Na ja, das geht ja tlw. auch hier in D – insbes. bspw. bei Patienten mit langwieriger Medikationsversorgung, die meistens auch in den "Stamm"-Apotheken persönlich bekannt sind.
      Aber klar ist auch, dass sich da bestimmte Dienstleistungen auf diesem Geschäftsmodell begründen, die jetzt im Zuge der Digitalisierung drohen obsolet zu werden – die ganzen dort arbeitslos werdenden MA wird man sicherlich nicht in 1:1-Zahl im neuen Digitalisierungsbereich einsetzen können.
      Logisch entstehen da mehrerlei Existenzängste, wenn dafür seitens der Regierung kein Plan kommuniziert wird und man versucht sich selbst behelfend dagegen zu "wehren".

  14. Optimist sagt:

    Unterm Strich sieht es im Moment so aus, als ob es mit der ePA den Lauterbach hinuntergeht. Da stimmt es schon, die ePA nehme Fahrt auf. Jede Träne zählt. Ich bleib' beim Slogan: Dabeii, statt mittendrin.
    Daumendrücken, dass das Datenglod leichter zu schürfen ist, als zu verschlüsseln.

  15. Anonym sagt:

    AOK zusammengefaßt:

    – Identifizierungs-App wurde schon drei mal geändert, jedes mal ein Krampf, irgendwie auf die ePA zugreifen zu können
    – ePA angelegt: "Kein Zugriff möglich. Wollen sie löschen und neu anlegen?"

    Die Rezensionen in den Stores zu diesen Grusel-Apps sind verheerend bis vernichtend. Deutschland kann keine IT. Und daran wird sich auch nichts mehr ändern, beim gegenwärtigen Bildungsniveau können wir froh sein, daß wir noch Kartoffeln anbauen können.

    • Anonymous sagt:

      Deutschland ≠ Digitalität
      War es nie, ist es nicht und wird es nie sein!

      • Daniel A. sagt:

        Weil sich keiner der Verantwortlichen die Mühe macht, die Prozesse anzufassen, bevor es an die Digitalisierung geht. Einen analogen Prozess 1:1 zu digitalisieren macht wenig bis gar keinen Sinn, ist aber genau das, was immer gemacht wird. Und dann wundern sich die Leute, warum das mehr Arbeit statt weniger ist. Die Digitalisierung wird in 99% der Fälle halt von der falschen Seite aufgezogen.
        Wie Markus weiter oben schon schrieb: "Wenn ich einen Scheissprozess digitalisiere, erhalte ich einen digitalen Scheissprozess."
        Oder wie die FDP (ich meine es war der Lindner) sagte: Digitalisierung first, Bedenken second.

  16. T. T. sagt:

    Gibt es denn ein deutsches Großprojekt, egal welcher Art, in den letzten hundert Jahren, das einen positiven Ausgang hatte?

  17. Benni sagt:

    Elektronische Patientenakte (ePA) das wird schon noch, die Bürger sind doch alle zur Zeit im Urlaub. Haha!

    Ohne Bonus als echter Anreiz wird die ePA sicher ein Flop!

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