Der Entwickler der Linux-Distribution Ubuntu, die Firma Canonical, hat die Erweiterung des Legacy-Add-ons für Ubuntu Pro angekündigt. Demnach können Ubuntu-Systeme bis zu 15 Jahre Support bekommen. Mein erster Blick ging beim Lesen der Meldung spontan zum Kalender, aber es ist definitiv nicht der 1. April, die meinen es ernst.
Ich bin über nachfolgenden Tweet auf diesen Schritt aufmerksam geworden. In stark regulierten oder hardwareabhängigen Branchen können Upgrades die streng kontrollierte Sicherheit und Compliance gefährden, schreibt Canonical. Für viele Unternehmen sei die Wartung von Produktionssystemen über einen Zeitraum von mehr als einem Jahrzehnt komplex. Aber es bleibt eine sinnvollere Option als ein vollständiges Upgrade, zeigt sich der Ubuntu-Entwickler überzeugt.
Aus diesem Grund haben die Ubuntu-Entwickler bereits 2014, beginnend mit Ubuntu 14.04 LTS (Trusty Tahr) das Legacy-Add-on für Ubuntu Pro eingeführt. Dieses (kostenpflichtige) Legacy-Add-on verlängerte bisher das gesamte Wartungsfenster für Ubuntu LTS-Versionen auf 12 Jahre: fünf Jahre Standard-Sicherheitswartung, fünf Jahre erweiterte Sicherheitswartung (ESM) und zwei Jahre zusätzliche Abdeckung mit dem Legacy-Add-on. Während der gesamten Laufzeit gibt es optional Support.
Die Resonanz der Kunden scheint sehr positiv, und der Anbieter kann ein wachsendes Interesses an einer längeren Lebenszyklusabdeckung feststellen. Daher hat sich Canonical für den nächsten Schritt entschlossen. Beginnend mit Ubuntu 14.04 LTS (Trusty Tahr) bietet Canonical mit dieser Legacy-Add-on-Erweiterung eine 15-jährige Sicherheitswartungs- und Supportphase von Ubuntu Pro für langlebige Produktionssysteme.
15 Jahre Wartungszeitraum für LTS-Versionen
Das ist schon eine Ansage: Während des Zeitraums von 15 Jahren bietet Ubuntu Pro kontinuierliche Sicherheitswartung für die gesamte Ubuntu-Basis, den Kernel und wichtige Open-Source-Komponenten.
Das Sicherheitsteam von Canonical scannt, triagiert und portiert aktiv kritische, hohe und ausgewählte mittlere CVEs auf alle gewarteten LTS-Versionen und gewährleistet so Sicherheit. Und das alles ohne störende größere Upgrades zu erzwingen, die die Kompatibilität beeinträchtigen oder eine erneute Zertifizierung der Systeme erfordern.
Canonical schreibt, dass dieser "Break/Fix-Support" ein optionales Add-on für seine Ubuntu LTS-Versionen bleibt. Treten Produktionsprobleme auf, können Kunden, die das optionale Add-on gebucht haben, über diesen Service Zugang zu dem Canonical Support-Team erhalten und Probleme mit Experten beheben. Kunden können vom Wissen der Experten profitieren, die täglich zu Ubuntu beitragen, ähnliche Probleme bereits gesehen haben und wissen, wie man sie schnell löst, schreibt der Anbieter.
Diese aktualisierte Abdeckung gilt ab dem im Jahr 2014 erschienenen Ubuntu 14.04 LTS. Mit dieser Verlängerung wird Ubuntu 14.04 LTS nun bis April 2029 unterstützt, also ganze 15 Jahre nach seiner Einführung.
Ein Blick auf Microsoft Windows
Nur zur Erinnerung: Windows 10 wurde 2014 als "Beta" per Preview unter das Volk geschleudert, im Jahr 2015 der Allgemeinheit als "das Letzte" in Sachen Windows wie sauer Bier angepriesen. Das Upgrade war kostenlos und Windows 10 wurde auf Windows 7-Systemen mit schmutzigen Tricks zwangsinstalliert. Dieses Windows 10 ist mit dem 14. Oktober 2025 quasi schon Geschichte, und normale Nutzer wurden in der Anfangszeit halbjährlich, später jährlich mit Bloat-Ware und Gimmicks zwangs-upgegraded. Nur die LTSC-Version von Windows 10 1507 hatte die vollen 10 Jahre von 2015 bis 2025 Support. Windows 10 2019 Enterprise LTSC bekommt noch bis 2029 Support.
Wer diese Schlenker nicht mitmacht, und auf "Microsoft vertraut" bzw. sich verlässt, wurde auf Windows 11 gehoben und wird jetzt ständig mit Funktionsupdates, Copilot und vielen Features gegängelt sowie Kompatibilitätsanforderungen an die Hardware traktiert. Und dieses Ubuntu LTS läuft und läuft und läuft, seit 2014 und bis 2029. Wie cool ist das denn?




MVP: 2013 – 2016




Auch wenn ich Canonical liebe und Ubuntu oder KDE neon für viele Firmen und Privatpersonen die bessere Wahl ist, muss ich fairerweise auch eingestehen, dass einige Versionen von Windows 10 auch weit über 2029 hinaus Updates erhalten.
Aber nur, wenn Du die MS-Lizenzbedingungen für W10 21H2 IoT Enterprise LTSC ignorierst …
Aber nur, wenn Du die MS-Lizenzbedingungen für W10 21H2 IoT Enterprise LTSC ignorierst …