Der App-Zwang, die Sicherheit und Datenabflüsse

Immer mehr Firmen, der Handel oder Dienstleister fordern von ihren Kunden die Verwendung einer App oder bieten solche Apps an. Das wirft natürlich Fragen zur Praktikabilität, aber auch zur Datensicherheit auf.

Admin-Passwörter schützen mit Windows LAPS. eBook jetzt herunterladen » (Anzeige)

Beispiel: App-Wahn im Handel

Es dürfte den meisten Lesern und Leserinnen bekannt sein, im Lebensmittelhandel kommt man kaum mehr um Apps zum Wahrnehmen von Einkaufsvorteilen herum. Was früher die Payback-Karte war, ist heute die Einkaufs-App bei Edeka, Lidl & Co. Selbst der Bio-Händler Denns hat die Tage informiert, dass man ab Februar 2026 auf die App umsteigt.

Mitte Oktober 2025 hatte n-tv bereits den Artikel Kunden-Apps auf dem Vormarsch – mehr Komfort oder Kontrolle? veröffentlicht, und auf die Bandbreite der Möglichkeiten und Risiken hingewiesen. Immer mehr Unternehmen setzen die Verwendung einer App voraus, um das Angebot nutzen zu können. Die Möglichkeit zur Verwendung einer Webseite wird zurückgefahren oder gänzlich eingestellt.

Die Unternehmen argumentierten, dass es ihnen um eine verbesserte Kundenerfahrung gehe und darum, exklusive Angebote, Treueprogramme oder andere Vorteile platzieren zu können. n-tv zitiert Maximilian Heitkämper, Fachbereichsleiter Digitales und Verbraucherrecht bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: "Teilweise können hierin starke Vorteile für Nutzer liegen, es drohen aber auch nicht unerhebliche Nachteile".

Heitkämper befürchtet gesteigerte Kontrollmöglichkeiten, etwa durch die Dokumentation von Vorgängen, bis hin zur Überwachung der Nutzer über die jeweilige App. Wichtig sei es zudem, etwa Angebotspreise aus einer App unabhängig mit Angeboten im Netz zu vergleichen, um nicht "Opfer personalisierter Preisgestaltung" zu werden.

Das ist ein Aspekt der Geschichte. Ich sehe es aus praktischen Erwägungen heraus auch kritisch. Wenn ich auf einem Mobilgerät 40-50 Apps benötige, um die digitalen Angebote zu nutzen, läuft etwas kräftig schief. Denn die Apps sind oft reine Kapselungen von Webseiten und man könnte das genau so gut per Browser abwickeln – wenn es denn schon digital sein muss.

Und dass der normale Kunde beim Wechsel oder Verlust seines Geräts die Apps samt Zugangsdaten im Griff hat, kann ich mir auch nicht vorstellen. Hinzu kommt die Gefahr von Datenabflüssen und Tracking. Da wird ein riesiges Problem heran gezüchtet.

Datenabflüsse bei Dating-Apps untersucht

Bereits vor einigen Monaten hatte mich Surfshark über deren aktuelle Studie zu Dating-Apps informiert. Man hatte die Apps unter die Lupe genommen und zeigt, wie viele und welche Arten von Nutzerdaten sie sammeln. Die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick:

  • Die datenhungrigste App ist Grindr, die 24 verschiedene Datentypen erhebt (bei maximal möglichen 35), gefolgt von Bumble (22) und Plenty of Fish (18).
  • Alle analysierten Dating-Apps sammeln sensible Informationen – darunter ethnische Herkunft, sexuelle Orientierung, Informationen zu Schwangerschaft oder Geburt, Behinderungsstatus, religiöse und weltanschauliche Überzeugungen, politische Ansichten sowie genetische und biometrische Daten.
  • Die gesammelten Daten können an Datenhändler weiterverkauft werden – was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie auf unerwartete (und mitunter fragwürdige) Weise von Dritten genutzt werden.
  • Cybersicherheitsexperten raten dringend davon ab, private und besonders persönliche Informationen in Dating-Apps preiszugeben – es sei denn, es ist wirklich notwendig.
  • Auch bei Dating-Apps kann es zu Datenpannen kommen.

Noch während die Forscher an der Analyse arbeiteten, meldeten Medien, dass möglicherweise die Headero-App ein Datenleck hatte. In solchen Fällen können persönliche Informationen leicht missbraucht und gegen die betroffenen Nutzer verwendet werden.

Das Fazit: Dating-Apps: Sie wissen (viel) zu viel über ihre Nutzer – Hautfarbe, Körpergröße, sexuelle Vorlieben – die Datensammelei explodiert – und niemand liest das Kleingedruckte. Die Studie von Surfshark zeigt, dass Dating-Apps zu den digitalen Plattformen gehören, die am tiefsten in die Privatsphäre der Nutzer eingreifen, wenn es um persönliche Daten geht.

In Deutschland, wo jede fünfte Person Dating-Apps nutzt, wirft dieser Trend große Fragen hinsichtlich Datenschutz, aber auch Ethik und möglicher gesellschaftlicher Vorurteile auf.

„Wir beobachten eine zunehmend detaillierte Datenerfassung, die häufig mit dem besseren Nutzererlebnis begründet wird. Tatsächlich können solche sensiblen Informationen jedoch algorithmische Voreingenommenheit verstärken – und im Fall eines Datenlecks offengelegt werden. Vielen Nutzern ist gar nicht bewusst, in welchem Umfang sie persönliche Daten teilen", warnt Miguel Fornés, Cybersicherheitsexperte bei Surfshark.

Von Liebe zu Daten: hyperdetaillierte Nutzerprofile

Laut einer Studie von Surfshark sammeln einige Dating-Apps bis zu 24 verschiedene Arten (35 ist das Maximum) personenbezogener Daten pro Nutzer:

  • Grindr, Bumble und Tinder führen die Liste an – mit massiver Datenerfassung, von sexuellem Verhalten bis hin zur kontinuierlichen Standortverfolgung.
  • Apps wie Pure oder Feeld verfolgen hingegen einen deutlich zurückhaltenderen Ansatz.

Doch der Trend beschleunigt sich: körperliche Vorlieben, Filter nach Kleidungsstil oder Hautfarbe, immer mehr Personalisierung… Wie weit ist zu weit?

Datensammlung im Namen des „besseren Matchings"

Diese Datenpunkte werden meist damit beworben, die algorithmische Kompatibilität zu verbessern. Doch sie werfen ernste Fragen auf:

  • Wer kontrolliert eigentlich diese Vorlieben?
  • Könnten diese Daten Vorurteile oder Diskriminierung verstärken?
  • Und vor allem: Wo endet Personalisierung – und wo beginnt Profiling?

Eine Frage der Privatsphäre… aber auch der Ethik

Während die DSGVO in Europa den Umgang mit Daten regelt, gelingt es vielen Apps dennoch nicht, klar darzulegen, wie die gesammelten Daten verwendet werden. Die neue Einführung von Feldern wie Körpergröße oder Hautfarbe ist bedenklich:
Sollte Dating wirklich wie eine Produktsuche im Onlineshop funktionieren?

Wichtig zu wissen: Die Nutzer lesen nicht und weiteres

Surfshark bestätigt die "Vorurteile", die wohl so mancher hegt und auch bei sich selbst beobachtet.

  • Die Mehrheit der Nutzer liest Datenschutzrichtlinien nie.
  • Gesammelte Daten können an Werbepartner verkauft werden.
  • Im Falle eines Datenlecks könnten äußerst sensible Informationen offengelegt werden.

Bei der App Headero gab es ein mögliches Datenleck (siehe): Rund 352.000 Nutzerdatensätze, mehr als 3 Millionen Chatverläufe und über 1 Million Chatraum-Aufzeichnungen wurden öffentlich. Das ist eine große Zahl, wenn man bedenkt, dass die App nur 100.000 Downloads im Play Store hat.

Wie man die Datenerfassung bei Dating-Apps einschränkt

  • Überprüfe, welche Berechtigungen die App verlangt (Mikrofon, kontinuierlicher Standort, Kontakte …).
  • Verwende eine separate E-Mail-Adresse für Dating-Konten.
  • Nutze ein VPN, um deine Anonymität zu erhöhen und deinen tatsächlichen Standort zu verschleiern.
  • Lies die Datenschutzrichtlinie – zumindest die Abschnitte zur Weitergabe an Dritte.
  • Vermeide es, zu sensible Informationen zu teilen (Einkommen, politische Ansichten, detaillierte sexuelle Vorlieben …).

Surfshark schreibt dazu: Ein gutes Match beginnt mit dem Schutz der Privatsphäre. Besser wäre es, erst gar nicht auf solche Apps zu setzen – was aber eher lebensfremd ist, da diese allgegenwärtig sind.

Dieser Beitrag wurde unter App, Sicherheit abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

47 Antworten zu Der App-Zwang, die Sicherheit und Datenabflüsse

  1. Anonym sagt:

    So eine Untersuchung gab es dieses Jahr von Surfshark auch bzgl. Shopping-Apps in Deutschland.
    Am sammelwütigsten war da die App von Amazon, gefolgt von der Ebay-App.
    Von 35 Datentypen sammelt die Amazon-App 25, Ebay 21, Kleinanzeigen 19, Temu und Kaufland 17, Lidl 12.

    Bei Nutzung der Apps ist der Rabatt beim Einkauf der Preis, für den man seine Daten verschachert.
    Rabattmarken, wie es sie früher gab, waren noch völlig anonym.

    • noway sagt:

      Die bekommst Du bei Edeka immer noch, hängen am Kassenbon.

    • Martin sagt:

      Die Ebay-Android-App wollte ich mir vorübergehend kurz installieren, um die 10 € Rabatt von Ebay für eine Bestellung über 50 € mitzunehmen. Leider lässt sie sich nicht mehr installieren, wenn man bei Google Play keine Zahlungsmöglichkeit einrichten will. Vor etwa einem Jahr ging das noch ohne den Zwang, denn da hatte ich die App auch nur wegen des Rabatts für genau einen Kauf installiert und danach sofort wieder deinstalliert. Da ich mich von der Vetternwirtschaft zwischen Ebay und Google nicht erpressen lasse, damit man an noch mehr Daten gelangt, kam es gar nicht infrage, Google Zahlungsdaten zu geben. Somit konnte die Ebay-App auch nicht installiert werden und ich musste auf den Rabatt von 10 € verzichten, indem ich dann über die Website am Laptop kaufte.

  2. Peter Vorstatt sagt:

    + Guter Artikel, ich steuere zwei verwandte Links bei: (1), (2).

    Die Forderung "Ein Recht auf eine analoge Alternative – gegen Digitalzwang" ist voll zu unterstützen. Allerdings hat die Argumentation "Ausschließlich digitale Angebote können einen Verstoß gegen das Gleichheitsgebot und gegen Diskriminierungsverbote darstellen." etwas arg Bemühtes und rühend Naives an sich. Im übrigen glaube ich nicht, dass eine solche Herleitung im Volk verfängt und Anhänger findet. Da sind die meisten wahrscheinlich noch stinkensauer, weil es wegen Diskriminierungsverbot keine Zigeunerschnitzel an rassiger Zigeunersosse mehr gibt.

    + Betr. "Immer mehr Firmen, der Handel oder Dienstleister fordern von ihren Kunden die Verwendung einer App oder bieten solche Apps an.":

    Frei nach Bärbel Bas: Hiermit ist besonders deutlich geworden, gegen wen wir eigentlich gemeinsam kämpfen müssen.

    (1) https://rsw.beck.de/zeitschriften/nvwz/editorial/2024/12/13/ein-recht-auf-eine-analoge-alternative—gegen-digitalzwang
    (2) https://netzpolitik.org/2024/digitalzwang-es-gibt-ein-recht-auf-eine-analoge-alternative/

  3. Anonym sagt:

    Nicht zu vergessen, dass Data Broker und Werbeanbieter auch Daten aus verschiedenen Apps und anderen Quellen über Geräte-IDs, Werbe-IDs, E-Mail-Adressen und ähnliches zusammenführen, um Gesamt-Profile zu bilden.

  4. MWC sagt:

    Mit den Apps wird eindeutig Profiling betrieben, abseits Werbeblocker & co, um diese mittlerweile "lästige" Hürde zu umgehen.
    Bin auch absolut gegen den App Wahn, eine Art von kurzer Leine.
    Digitalisierung darf kein Zwang sein, da lässt die "Auswertungs"industrie grüßen.

  5. Anonym sagt:

    Die Apps führen die Menschen langsam aber stetig zur alternativlosen persönlichen digitalen ID in allen realen Lebensbereichen inkl. digitalem Euro hin.

    Mittelfristig kein Einlass mehr in Supermärkte, Bahn, ÖPNV, Kultureinrichtungen, Behörden usw. ohne App Scan.

    • Giesama sagt:

      Ich kann die ÖPNV und die Bahn nicht nutzen. Mein Handy ist gerootet. Bei der Bestellung von Tickets hört es da auf, da die Apps den root erkennen. Weiß bis heute nicht, was der scheiß soll… Die banking apps gehen mir damit auch schon völlig aufn Sack. Für die habe ich mittlerweile ein zweithandy. Ohne banking apps ist man mittlerweile Handlungsunfähig.

      • Daniel sagt:

        Es geht auch mit Offline-Banking ohne Apps, TANs usw. Klar ist mühsam aber es geht. Und dann hat man auch den Vorteil dass die Bank für die Sicherheit ihrer Automaten verantwortlich ist und mir keinen reindrehen kann von wegen ich hätte nicht alle Updates, keinen aktuellen Virenscanner usw. Bei der örtlichen Spaßkasse gibt es zum Glück noch Filialen mit Automaten um die Bankgeschäfte erledigen zu können.

      • User007 sagt:

        Hmm… zumind. noch funktioniert doch das (Aller)Meiste via Webseiten – ja, es ist oftmals unbequemer, aber es verhindert letztlich NICHT die Funktionalität sowie Nutzung! 🧐
        Das die Dienstanbieter ein valides Interesse an der Datengewinnung über das Konsumverhalten der Nutzer ihrer Angebote haben ist ja nichts Neues mehr, höchstens die sich immer mehr intensivierende Ausprägung dessen. 🤷‍♂️
        Daten – das "goldgepresste Latinum" der Moderne. Warten wir also darauf, wann Anti-Materie der neue "heiße Scheiß" wird. 😉

      • noway sagt:

        Wieso ist man ohne Bankingapps handlungsunfähig? Falsche Bank?

      • Froschkönig sagt:

        Und warum installierst du die ÖPNV-Bahn-Apps nicht auch auf dem Zweithandy?

  6. lee nux sagt:

    oh jeh, du hast nicht Android 14 sondern nur Android 8?
    Pech gehabt, dann muss du jetzt 30% mehr zahlen?
    Warum? Technische Gründe – ist halt so!
    Wir diskriminieren doch nicht unsere Kunden.
    Immer diese bösen Unterstellungen.
    Hier wird niemand diskriminiert – bitte gehen Sie schnell weiter, es gibt hier nichts zu sehen.

    • Anonym sagt:

      Und die Politik wird hier ausser falls gerade Wahlkampf ist mit "irgendwas mit Verantwortung fordern" rein gar nichts tun. Der App-Zwang spielt ihr anderweitig gut in die Karten.

  7. T T sagt:

    Keine einzige App auf dem Gerät. Ich verzichte wohlwollend auf mögliches eintgegenkommen irgend eines Händlers. Es geht rundweg niemanden an, was ich kaufe. Ebenso zahle ich bar, weil es auch hier niemanden etwas angeht, was ich kaufe. Sicher, damit kommt man nicht 100%ig durchs Leben. Aber es funktioniert so gut wie möglich.

  8. David sagt:

    … besonders ärgert mich die App der Post DHL. Es gibt Paketstationen mit und ohne Display. Bei denen ohne Display kommt man an sein Paket nur mit der App heran. Und die ist anspruchsvoll und neugierig. Auf älteren Phones läuft sie nicht und auf neueren ist sie instabil. Zudem gibt es immer wieder Probleme mit der BT-Verbindung mit der Paketstation. Und Internetverbindung braucht man außerdem.
    Man kann das Verbringen in eine solche Paketbox bei der Post ausschließen – nur halten sich die Fahrer nicht immer daran.

  9. Rüffel sagt:

    Die meisten Kunden sind Sklaven ihrer eigenen Konsumsucht, die verstehen garnicht, welche Folgen die Datensammelei hat oder es ist ihnen egal ("ich habe nichts zu verbergen") und stellen die schnelle Befriedigung voran.

    App-Ablehner sind in der Unterzahl oder schlicht so alt, dass sie es nicht kennen oder nicht wollen.

  10. Jens sagt:

    Rewe ist im Äpp-Wahn, Edeka hat Payback.

    • User007 sagt:

      Und?
      Zwingend unabdingbar bei Androhung von (Todes)Gewalt ist beides nicht nutzverpflichtend!

    • Günter Born sagt:

      Stimmt wohl, ist a bisserl mein Fehler. Wollte eigentlich Rewe schreiben. Weil aber Edeka im Alphabet vor Rewe kommt, hat sich Siggi Freud bei meinen Neuronen durchgesetzt. Und nach Diktat war der Direktor hier verreist, ist gerade erst zurück gekommen. Aber an der Gemengelage ändert es nichts, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.

  11. Luzifer sagt:

    Also ist mir jetzt Neu, das ich gezwungen werde Apps zu installieren, also mir hat noch keiner eine Pistole an den Kopf gesetzt! Lidl ist sogar verklagt worden weil Angebote nur per App gültig waren. Mit App gibts halt noch ein paar Cent mehr… das bringt mich aber auch nicht zur Appnutzung!

    Das ist und bleibt Eigenverantwortung… ist halt für viele ein Fremdwort!
    Noch geiler sind da ja noch die Leute die alles kaufen weils im Angebot ist, egal ob sie es brauchen… was die da alles dadurch gespart haben. #dumb human

    • David sagt:

      … du hast es nicht verstanden. Es geht nicht direkt um Zwang. Sondern um Nachteile, die du angeblich oder auch direkt hast, wenn du keine App benutzt. Natürlich geht es in Wirklichkeit nur ums Geld und um deine Daten, die du, für einen oft nicht vorhandenen Vorteil, "spendest".
      Niemand zwingt dich, die App zu benutzen – du hast nur ab und zu Nachteile davon. Genauer: auch mit der App hast du Nachteile – nur siehst du sie nicht gleich.
      Bitte lies doch weiter oben meinen Beitrag über die DHL-App – dann verstehst du es … vielleicht.

      • Luzifer sagt:

        Dabei geht es aber auch nur um Bequemlichkeiten und mehr nicht!
        Ne Paketstation braucht man nicht, geht auch ohne! Ist halt unbequem wenn man da sein muss wenn das Paket kommt, oder in den nächsten Paketshop das Päckchen abholen weil man nicht da war.
        Wenn du nicht zu Miete wohnst, gibts sogar ne praktische Alternative, du stellt dir zum Briefkasten noch nen Paketkasten hin ;-P Geht auch ohne App!

    • User007 sagt:

      Jop… hat die Werbeindustrie doch clever hinbekommen mit dem "Geiz-ist-geil"-Narrativ 'ne Umleitung um den Neocortex im Kopf vieler Konsumenten zu installieren.

  12. Bernd Bachmann sagt:

    >> Die Mehrheit der Nutzer liest Datenschutzrichtlinien nie.

    In allen Datenschutzrichtlinien, die ich bisher gelesen habe, auch solche von Unternehmen, die ich eigentlich als seriös erachte, stand sinngemäß drin, dass man meine Daten möglicherweise an beliebige Partnerunternehmen weiterleite.

    Also habe ich praktisch immer nur die Wahl, meine Daten zur uneingeschränkten Nutzung freizugeben — oder auf die entsprechende Dienstleistung ganz zu verzichten. Der Nutzen des ganzen Datenschutz-Gedöns ist dadurch nur minimal.

    • Tom sagt:

      Genau so sieht es aus: was mir suspkekt oder als nicht unbedingt nötig erscheint, wird von mir einfach nicht genutzt bzw. gekauft – nicht einmal die "Sparkassenkarte" für den Einkauf wird genutzt – und wenn dann nur im höchsten Notfall.
      Aber jeder wie er mag und mit den Konsequenzen leben will (muss).

    • T T sagt:

      Die Datenschutzrichtlinien. Zwei Beispiele. Ich kann, noch immer, für die Heizung Energiesteuerrückerstattung beantragen. Das lief jahrelang so ab, das ein Prgramm zum Jahreende zur Verfügung gestellt wurde, man seine Daten einträgt, ausdruckt und an den Zoll schickt. Dann gibt es Geld. So zwischen 110 und 130€ im Jahr. Seit zwei oder drei Jahren übermittel ich meine Daten, bzw. würden online ausgelesen, Dann wird das von dritten berechnet, ich bekomme wieder etwas zum ausdrucken und zum Zoll und dann Geld. Da sind keine Geheimnisse dabei. Nach der neuen Methode zahle ich für diese Dienstleistung 10€. Auch kein Beinbruch. Bezahle das aber nicht direkt an den Berechner, sondern soll für die Zahlung an dieses Berechner einen vorbestimmten Zahlungsdienstleister verwenden. Meine telefonische Frage, ob man etwas mit der Zahlungsdiensterichtline etwas anfangen könnte, wurde mit "das ist doch bequem" beantwortet. Seidem lasse ich das.

      Zweites Beispiel: aufladen von Prepaid-Karten. Im speziellen der Rosa Riese. Ging bisher bei der Bank xy durch einfaches Überweisen auf die Telefonnummer. Fertig. Kurz und schmerzlos. Inzwischen ist die Bank xy in die Cloud umgezogen. Irgendwann ging das aufladen dieses Prepaidkonten wieder. Aber ach, man soll für dass Minmum 15€ auch einen Zahlungsdienstleister nutzen. Man hat keine andere Wahl. Ich zahle bar, kaufe halt diese Karten zum aufladen und gut ist.

      Wer wird das Datenschutzgedöns lesen? Kaum einer. Wer wird sein Verhalten ändern? Kaum einer. Ist doch so schön bequem…

      • User007 sagt:

        "Aber ach, man soll für dass Minmum 15€ auch einen Zahlungsdienstleister nutzen. Man hat keine andere Wahl."
        Sorry, aber dann nutzt Du eindeutig das falsche Geldinstitut. 🤷‍♂️

        "Ist doch so schön bequem…"
        Ja, genau, den Tausch "Sicherheit" für "Bequemlichkeit" hat uns ja die Werbe-Industrie perfekt mit so Narrativen a la "Geiz-ist-geil" ins Gehirn gepflanzt – und wir Konsumenten haben's bereitwillig angenommen! 🙄
        Also, wer hat Schuld? 🤔

  13. RedOne sagt:

    Eigene Grenzen festlegen ist wichtig:
    Ich meide Apps wo es geht. Meistens gibt es einen Alternativ-Zugang via webbrowser,
    der auch mit Add-Blocker funktioniert.
    Wenn es Rabatte nur via App gibt, verzichte ich. Preisvergleichsportale nutzen kann auch helfen. Manchmal sind Preise nur vorgegauckelt günstiger.
    Bei eBanking-App-Zwang wäre ein billiges Zweithandy in Erwägung zu ziehen, nur fürs eBanking. Freiheit und Datensicherheit darf auch etwas kosten.

    • User007 sagt:

      Ja, aber die entscheidenden Wörtchen sind "etwas kosten" – das widerspricht halt der im Kopf installierten "Geiz-ist-geil"-Mentalität und dem damit assoziierten Bewußtsein auf alles eine Art von Gratis-Anspruch zu haben. 🤷‍♂️

    • A. Nonym sagt:

      Die Alternative von früher, der "Tan-Generator" war billiger.

      Die Forderung nach 2MF wird bei Handy-Banking nicht erfüllt.

      • R.S. sagt:

        Das 2FA bei Handy-Banking nicht erfüllt wird, liegt aber am Handynutzer.
        Damit 2FA auf dem Handy sicher ist, muss man ein zweites Handy nutzen.
        Auf dem ersten ist die Bankingapp drauf und der 2. Faktor wird an das zweite Handy übermittelt.
        Wenn der 2. Faktor auf das 1. Handy übermittelt wird, kann man den über Mitm-Angriffe abfischen.
        Und damit ist das nicht sicherer als ein normales Passwort.
        Sicherer noch als ein 2. Handy ist ein separater TAN-Generator.
        Da der TAN-Generator keinerlei Schnittstellen nach außen hat außer der Tastatur, dem Display und dem optischen Reader für den Flickercode oder QR-Code ist er auch nicht angreifbar.

  14. Manuel sagt:

    Schade, dass diesen und andere ähnliche Artikel nahezu niemand außerhalb der IT-Bubble lesen – und verstehen – wird.
    Wenn man im direkten Gespräch mit Freunden, Bekannten oder Kollegen auf die Sachverhalte und Risiken hinweist endet das regelmäßig in zwei Aussagen:
    "Ich habe ja nichts zu verbergen" und "Ja, das ist heute halt so"

    Ich für meinen Teil habe zwischenzeitlich aufgegeben Aufklärung zu betreiben. Das kostet mich nur Nerven und regelmäßig frage ich mich, wie eigentlich intelligente Menschen so ignorant sein können.

    Just my 2 cent

    • User007 sagt:

      Zu Deinem letzten Satz:
      Ich hab' auch DAS zu hinterfragen aufgegeben und bin zu der Erkenntnis gelangt, dass hauptsächlich der sog. zivilisierte Teil der Vertreter meiner Spezies eben leider so gar nicht "intelligent" zu sein scheint! 🤷‍♂️

  15. Benny sagt:

    re: Es dürfte den meisten Lesern und Leserinnen bekannt sein, im Lebensmittelhandel kommt man kaum mehr um Apps zum Wahrnehmen von Einkaufsvorteilen herum.

    Das ist doch Unsinn! In unserem (privaten) Edeka-Supermarkt bekommen wir jeden Donnerstag beim Einkauf einen Gutschein als Kassenbon, den wir auch so wieder einlösen können. Kein Online-Gutschein, kein Handy, keine App nötig.

    • Günter Born sagt:

      Es ist aber schon bekannt, was in Deutschen 'kaum mehr' für eine Bedeutung hat?

      • Benny sagt:

        Alles gut Günter, das ist nur von Region zu Region sehr unterschiedlich, wenn hier zum Beispiel alle Supermärkte in Ihrer Gegend regelmäßig Gutscheine an dem Kassenbon ausgeben. Herr Bünting (Bünting Unternehmensgruppe) und die Edekka-Märkte (pivate) haben hier 95 % der LEH-Märkte im Absatzgebiet und bei einem Discounter habe ich noch nie etwas gekauft, die beuten ihre MA doch nur aus 😉 und werfen die dann weg.

  16. noway sagt:

    Keine Apps bei mir, auch keine Bezahlen per Smartphone oder sonstiger Unfug. Onlinebanking auf dem Linuxrechner mit nem vernünftigen Browser und TAN-Generator.

    Die Mitmenschen, die eine dreistellige Zahl an Apps auf ihren Geräten installiert haben, verstehen das nicht. Sie verstehen es auch nicht, wenn man es ihnen erklärt. Es ist einfach zu abstrakt. Sie führen Geräte mit sich, die jeden Schritt, den sie tun, jede Handlung, die sie vollziehen, in Echtzeit protokollieren und an 143 Werbepartner verkaufen. Und sie halten sich dabei für smart und modern. Sie verstehen nicht einmal ansatzweise, was sie tun – und das ist der springende Punkt. Menschen benutzen Technik, die sie nicht mehr verstehen können. Unwissende sind die perfekten Opfer.

    Diese Gehirnwäsche bei der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung erfolgreich innerhalb von 15 Jahren vollendet zu haben, ist beeindruckend bzw. eher sehr bedrückend zu beobachten.

  17. Visitator sagt:

    Zum Glück kann ich es mir leisten, ohne Rabatt-Apps einkaufen zu gehen.
    Muss mir nur noch ein Cappy für die Kassierer (mwd) machen lassen, auf dem steht: "Frag' gar nicht erst, ich habe keine App!" oder "Barzahlung ohne alles", weil mir die Fragerei nach Payback oder App auf den Keks geht.

  18. Anonym sagt:

    Ein Blick nach Österreich zeigt dass es am Ende beim Kunden liegt es nicht zu nutzen.
    https://konsument.at/billa-rabattpickerl25

Schreibe einen Kommentar zu Anonym Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros. Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion. Kommentare, die gegen die Regeln verstoßen, werden rigoros gelöscht.

Du findest den Blog gut, hast aber Werbung geblockt? Du kannst diesen Blog auch durch eine Spende unterstützen.