Mozilla präzisiert Firefox OS-Update-Pläne

Das Mobilgeräte Betriebssystem Firefox OS ist ja gerade in Version 1.0 erschienen und erste Geräte sind auch im Ausland erhältlich. Nur hat die Mozilla Stiftung ihre Pläne für künftige Betriebssystemupdates bekannt gegeben.


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Jedes Quartal soll ein neues Feature-Release an Partner verteilt werden, und Sicherheitsupdates (für die zwei letzten Feature-Releases) sind alle 6 Wochen geplant. Das soll wohl Agilität demonstrieren.

Persönlich habe ich ja da arge Bauchschmerzen: Ein Mobilegeräte-Betriebssystem ist keine Brotdose, wo ich alle 6 Wochen eine Designänderung raushauen könnte. Für Partner bedeutet das, dass ich meine Entwicklermannschaft alle 12 Wochen auf neue Platformen schulen bzw. ertüchtigen muss. Parallel habe ich sicherzustellen, dass die rausgehauenen Geräte zumindest in den beiden zuletzt freigegebenen OS-Versionen ein entsprechendes Patch-Management erfahren.

Als Kunde geht mir sofort durch den Kopf: "Ups, da hast Du aber mit dem Kauf des Geräts xyz die Arschkarte gezogen". Ich weiß zwar momentan noch nicht, ob OS-Updates und Patches direkt vom Mozilla-Server bezogen werden – schätze aber (in Extrapolation dessen, dass momentan Firefox OS-Builds nur an Partner rausgehen), dass die Gerätehersteller für Updates verantwortlich sind. Hier reicht ein Blick über den Zaun zu Android, um schnell zu erkennen, dass da nüscht mit ganz schnell Update ist – oft steht man als Kunde im Regen.

Und mal Klartext gesprochen: Ich kaufe am 1. Januar eines Jahres ein Firefox OS-Gerät, dann bin ich im August featuremäßig bereits zwei Versionsstufen hinter dem ursprünglichen Realease. Und Update-technisch geht ab September bzw. Ende Dezember auch nur noch etwas, wenn neue Firefox OS-Versionen als Update einspielbar waren.

Ich habe mich echt auf das Firefox OS-Projekt gefreut, da ich auf ein Gegengewicht zu Android (und weniger Überwachung) gehofft habe. Aber irgendwo beschleicht mich der Eindruck: "Wäre mal wieder nötig, dass der Herr etwas Hirn vom Himmel wirft". Microsoft will "Geräte- und Dienstleistungsanbieter" werden und nun alle paar Wochen per Update alles umkrempeln. Apple wirft bei iOS 7 alles über einen Haufen – Android hat zwar jetzt längere Release-Zyklen, aber die Hersteller kommen mit Sicherheitspatches und Updates kaum in die Pushen. Und Cannonical scheint auch keine glückliche Hand bezüglich der Entwicklung von Ubuntu samt Ablegern zu haben (ich verweise z.B. hier auf diesen Artikel).

Oder wie seht ihr das? Meinungen und Kommentare wie immer willkommen …


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2 Antworten zu Mozilla präzisiert Firefox OS-Update-Pläne

  1. Hallo,

    "Ich weiß zwar momentan noch nicht, ob OS-Updates und Patches direkt vom Mozilla-Server bezogen werden – schätze aber (in Extrapolation dessen, dass momentan Firefox OS-Builds nur an Partner rausgehen), dass die Gerätehersteller für Updates verantwortlich sind. Hier reicht ein Blick über den Zaun zu Android, um schnell zu erkennen, dass da nüscht mit ganz schnell Update ist – oft steht man als Kunde im Regen."

    Ich empfehle diesbezüglich einen Blick zu connect.de. Die haben ein Interview mit Andreas Gal geführt, in welchem es unter anderem um die Updates geht:

    http://www.connect.de/news/interview-andreas-gal-firefox-os-mozilla-1521076.html

    • Günter Born sagt:

      @Sören: Danke für den Link (kannte ich noch nicht) – der aber letztendlich genau das bestätigt, was mir im Hinterkopf herumging, als ich die obige Textpassage schrieb.

      Der im Interview skizzierte Ansatz ist zu begrüßen, aber im Hinblick auf Updates des Kernels wird man nicht ohne den Hersteller können (auch wenn die hoffen, da da nicht so viel zu ändern ist).

      Und im Text steht implizit, dass die Anbieter die Updates zertifizieren müssen. Bleibt zu hoffen, dass es mit Firefox OS wirklich so smooth beim Update läuft, wie im Artikel suggeriert wird. Würde mich wirklich freuen, wenn Mozilla das Ganze etwas aufrollen könnte.

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