Kleine Tipps zur Router-Auswahl: Die richtige ‘Schaltzentrale’ im Heimnetzwerk

Heute möchte ich noch einen kleinen Artikel zum Thema Router für das Heimnetzwerk bringen. Denn der klassische Router, wie ihn die meisten Anwender von den Anfängen der digitalen Vernetzung kennen, hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Statt einfacher Verbindungsgeräte, sind moderne Router heute das Herzstück des Heimnetzwerks im eigenen Zuhause. Zeit, mal einen kurzen Überblick über neue Features und ein paar Tipps zur Router-Auswahl zu geben. Ich halte den Artikel bewusst einfach, um auch weniger technisch Versierten die Lektüre zu ermöglichen.


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Moderne Router verbinden heutzutage alle wichtigen Netzwerkkomponenten miteinander und stellen zudem einen zentralen Zugang zum Internet bereit. Außerdem bietet ein guter Router heutzutage noch eine Vielzahl Sonderfunktionen wie NAS oder VoIP-Telefonie. Wer sich mit dem Gedanken trägt, den alten Routers gegen ein aktuelles Modell auszutauschen, sollte sich vorher kundig machen. Bereits für kleines Geld bekommt man leistungsstarke Router für das Heim-Netzwerk. Aber welche Funktionen braucht man im Router jetzt wirklich zwingend?

WLAN und mindesten zwei Netzwerkanschlüsse

Ein DSL-Modem für den Internetzugang ist heute faktisch bei jedem Router vorhanden. Man braucht nur die Zugangsdaten des Providers einzutippen, damit der Router die Verbindung zum Internet herstellt. Einer Firewall, die das Heim-Netzwerk gegenüber dem Internet abschottet, ist eigentlich auch in jeder Router-Firmware enthalten. Da zwischenzeitlich immer mehr mobile Endgeräte (Notebooks, Tablet PCs, Smartphone, Smart TVs, …) vorhanden sind, sollte der Router eine schnelle WLAN-Verbindung gemäß IEEE 802.11 n bieten. So können dann alle Geräte kabellos mit dem Router verbunden werden.

Außerdem empfehle ich unbedingt darauf zu achten, dass der Router mindestens zwei bis drei Ethernet-Anschluss-Optionen bietet. Das klingt zwar etwa nach "old school". Aber Gigabit-Ethernet-Anschlüsse haben für stationäre PCs immer noch Geschwindigkeitsvorteile gegenüber WLAN. Wer große Datenpakete im Netzwerk übertragen möchte, wird eine Kabelverbindung zu schätzen wissen. Neben den hier genannten zwei Grundfunktionen, die immer vorhanden sein müssen, gibt es möglicherweise Zusatzfunktionen, die man braucht.

NAS-Festplatten-Nutzung und VoIP-Telefonie

Bei der Auswahl des Routers sollte man möglicherweise ein Modell mit USB-Anschluss auswählen. An diesem USB-Anschluss lässt sich dann eine Festplatte anschließen, die dann als Netzwerkfestplatte (NAS) genutzt werden kann. Dies ermöglicht allen Endgeräten im Netzwerk auf diesen Speicher zuzugreifen. Je nach Router-Software kann diese Netzwerkfestplatte dann auch als Medien-Server für Bilder, Musik und Filme dienen, die per Smart-TV, Tablet oder Smartphone abgerufen werden.

Da die Telekom und die anderen Telefonanbieter bis 2018 auf IP-Telefonie umstellen, sollte ein moderner Router auch diese Option unterstützen. Wer über das Festnetz telefonieren möchte, verwenden dann die VoIP-Telefoniefunktion des Routers, um Gespräche zu führen. Bei modernen Routern lässt sich dann ein DECT-Telefon ganz einfach schnurlos mit dem Router verbinden. Sie telefonieren also weiterhin über das DECT-Telefon, wobei das Gespräch über den Router per IP-Telefonie vermittelt wird.

Bleibt nur noch die Frage, wo und wie man am schnellsten die Übersicht über aktuelle Routermodelle bekommt. Ein kurzer Blick auf www.routertest.net zeigt, dass man heute Router für jeden Anwendungsbereich bekommt. Welches hier der ideale Router für die eigenen Ansprüche ist, kann man dann an Hand eigener Kriterien herausfinden. Die folgende Tabelle stellt drei Top-Modelle vor und zeigt, für wen sich diese eignen:

Recht populär sind die FRITZ!Box-Modelle der deutschen Firma AVM. Diese richten sich in erster Line an private Nutzer, die großen Wert auf einen maximalen Funktionsumfang legen (Telefonie, NAS, etc.). Die Firma Cisco setzt mit ihren Routern eher auf eine gewerbliche Nutzung in kleineren Unternehmen. Wer einfach nur einen Router benötigt, keine Sonderfeatures wünscht und auch sonst keinen Wert auf technische Leistung am Limit legt, bekommt ein einfaches Einstiegsgerät schon für unter 30 Euro (D-Link).


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(Quelle: AVM)

Als Anwender hat man also die Qual der Wahl (sofern der Internetanbieter nicht einen Zwangsrouter vorschreibt). Bei der Auswahl des Router-Modells sollte man aber nicht nur die technischen Features im Auge behalten. Ich persönlich würde mir auch anschauen, wie die Update-Politik des Herstellers im Bezug auf Router-Firmware ausschaut. Hier im Blog gibt es zwischenzeitlich eine ganze Sammlung an Beiträgen, die sich mit Sicherheitslücken in Routern befassen. AVM ist dabei die Firma, die mir in Punkto Firmware-Updates recht positiv aufgefallen ist.

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6 Antworten zu Kleine Tipps zur Router-Auswahl: Die richtige ‘Schaltzentrale’ im Heimnetzwerk

  1. Phadda sagt:

    Schade schade schade … weiterhin wird PLC nicht in einen "Standard" integriert bzw. nur eine Handvoll Router haben sowas gleich integriert. Nachrüstung mit WLAN in einem Altbau ist teurer, unsicherer, komplizierter wie PLC.

    • Günter Born sagt:

      Na ja, die Powerline-Technik hat auch ihre Schattenseiten. Üblicherweise besorgen sich die Leute einen PowerLine-Extender und schließen den dann per Netzwerkkabel an den Router an.

      Und sofern es jemanden interessiert – ich reiche dann mal den Artikel Powerline: Sechs Strom-Adapterkits im Test (PC-Welt 2012) nach. Ist zwar schon etwas älter – aber die Infos (speziell über Funkstörungen und Nettodatenraten) sind immer noch hilfreich.

  2. Sven sagt:

    Hallo kann man bei aktuellen Routern die Reichweite nach unten regulieren? Geht das bei allen Modellen oder nur bei bestimmten? Danke für eure Hilfe.

    • Günter Born sagt:

      Bei den meisten WLAN-Routern gibt es in den Einstellungsseiten eine Option, um die Sendeleistung für das WLAN zu verringern. Ich habe es bei meiner FRITZ!Box z.B. auf 50% begrenzt. Bei aktueller Firmware kannst Du bis auf 6% heruntergehen. Das reduziert die Reichweite schon erheblich.

  3. Sven sagt:

    Danke für die Antwort. Meine Router reagiert auf die Einstellungen leider nicht. Was kann ich da tun?

    • Günter Born sagt:

      @Sven: Wenn die Router-Firmware da was anbietet, sollte die Sendeleistung reduziert werden. Was noch möglich ist: Antenne des Routers so anordnen oder ggf. mit Alufolie abschirmen, dass sich die Feldstärke reduziert. Gibt auch die Möglichkeit, die Feldstärke durch Verwendung eines Antennenverlängerungskabels an der Antenne zu reduzieren. Aber das ist schon sehr aufwändig. Mal Tante Google nach "wlan router reichweite verringern" befragen. Da bekommst Du viele Tipps ;-).

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