Windows 10: Auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit …

Windows 10 ist das letzte Windows – dies ist eine offizielle Aussage von Microsoft. Windows as a Service ist ja angesagt. Aber kann dies den Niedergang aufhalten? Windows könnte in ein paar Tagen der Bedeutungslosigkeit anheimfallen …


Anzeige

Steile These? Haben wir doch gerade das hier Windows 10 kommt auf 300 Millionen Installationen gefeiert. Und noch pendelt Windows auf dem Desktop bei ca. 90 % Marktanteil. Aber die Gewichte verschieben sich.

US-Blogger Paul Thurrot hat sich vor einigen Tagen mal hingesetzt und ein paar Gedanken formuliert – zu finden im Artikel Can Google and Apple Pull the Plug on the PC Market?. Sein Postulat: Die von Steve Jobs vorhergesagte "Post PC-Welt" sei näher als man denkt. Traditionelle PCs verlieren drastisch an Bedeutung – die sinkenden PC-Verkäufe sprechen eine deutliche Sprache. Die Zukunft liegt im Bereich der Mobilgeräte.

Wenn Leute heute im Privatbereich ein neues Gerät zur Unterhaltung, zum Surfen und zur Verwaltung von Mails wollen, greifen sie zu einem Tablet PC oder einem Smartphone. Und die sind so leistungsfähig, dass sie auch PC-Aufgaben übernehmen können. Microsofts Dock-Connector für die Lumias zeigen ja, wie es gehen soll. Dummerweise hat Microsoft in diesem Bereich mit Windows und speziell Windows 10 ziemlich versagt – die Marktanteile sind marginal.

Wer ein Mobilgerät haben will, greift zu Android oder iOS. Und diese Plattformen werden Windows zukünftig weiter das Wasser abgraben. iOS soll wohl in kommenden Versionen so etwas wie Multitasking bekommen – und in Android N erwarte ich eine Erweiterung um einen Fenstermodus. Man kann also bald die Aufgaben von Desktop-PCs mit Windows (zumindest teilweise) mit diesen Geräten erledigen.

Bliebe noch die Domäne der Desktop-PCs, die für tägliche Büroarbeiten etc. gebraucht werden. Da muss man sich nur anschauen, wie Microsoft mit den Kunden umgeht und welche Vorstellungen hinsichtlich der Windows 10-Entwicklung so herrschen. Statt eine optimal auf Desktop-Betrieb abgestimmte Windows 10-Version bereitzustellen, werden die Leute mit allerlei Gimmicks gegängelt. So mancher Anwender sitzt seit dem Windows 10-Zwangs-Upgrade auf gepackten Koffern und wird die nächstbeste Alternative nehmen.

Winfuture.at titelt Experte: Windows ist dem Untergang geweiht – ist vielleicht etwas reißerisch – und wir werden auch 2020 noch Windows-Desktop-Systeme haben. Der Weg in die Bedeutungslosigkeit, wie in meiner Überschrift angerissen, wird es sicherlich (noch) nicht sein. Aber wir werden auch sehen, dass die Mobilgerätenutzung den Desktop-Bereich ablöst. Keine guten Aussichten für Microsoft – oder wie seht ihr das?


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Windows, Windows 10 abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

14 Antworten zu Windows 10: Auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit …

  1. Thomas Bauer sagt:

    Mittlerweile ist ja überall Computertechnik verbaut. Ob im FireTV oder im SmartTV…sogar in der programmierbaren Kaffeemaschine ist Computertechnik. Auf keinem dieser Geräte ist aber Windows zu finden. Ich habe Windows nur auf meinen PC installiert damit meine gekauften Spiele und Programme laufen. Auf allen anderen Geräten verwende ich kein Windows. Die 90% Marktanteil beziehen sich auf Desktop PC Systeme. Bei anderen Devices siehts mit Sicherheit völlig anders aus und genau da liegt aber die Zukunft. Ich glaube das Microsoft ein fallender Riese ist. Arrogant und kundenfeindlich bis zur letzten Minute.

  2. Paule21 sagt:

    Klingt zumindest plausibel. Ich beobachte das in meinem Bekanntenkreis auch schon eine Weile, die meisten greifen hier wirklich auf Tabelts zurück und kaufen sich dafür eher mal ne zusätzliche Tastatur als das sie einen Dektop-PC oder Laptop kaufen. Als elektronische Schreibmaschine reicht vielen das Tablet. Microsoft muss sich da echt was einfalle lassen. Allerdings darf man auch die Gamer nicht unterschätzen, das ist lukratives Feld und die nutzen weiterhin bevorzugt PCs.

  3. Charles sagt:

    Ja,alles gute Überlegungen und Gedanken.
    Der Gadanke dass wir in 50 Jahren vielleicht auch wieder in der Höhle sitzen und mit Steinen feuer entfachen,ist potenziell gesehen etwa gleich realistisch,wie das Verschwinden von Windows.Mac, Google und Linux mit eingeschlossen.

  4. deo sagt:

    Wenn sich Windows immer weniger verkaufen lässt, muss MS den Umsatz in anderen Bereichen generieren und sie müssen auch Wachstum haben, wie jedes Unternehmen, das an der Börse Kapital abschöpft. Wenn sie das schaffen, kann Windows in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Es darf nur nicht zu schnell gehen.
    Der Anwender hat natürlich den größten Einfluss darauf. Es kann auch sein, dass er sich irgendwann die geplante Obsoleszenz nicht mehr bieten lässt und der Smartphone-Boom auch zu Ende ist, was man ja in Ansätzen sieht.

  5. Dieter Schmitz sagt:

    Was geschieht mit den Geldautomaten (ATM)?

    Welches Betriebssystem wird dort installiert werden?

  6. Tim sagt:

    "Traditionelle PCs verlieren drastisch an Bedeutung – die sinkenden PC-Verkäufe sprechen eine deutliche Sprache."

    Aus Sicht der Verkäufer sicherlich…

    Aber ist nicht einfach nur der Markt gesättigt und es stehen schon überall in Firmen ausreichend Leistungsfähige Geräte in Form von PCs? Der moderne Quad Core von vor 10 Jahren, macht heute noch genauso seine Arbeit, wenn man nicht gerade Fotos, oder Videos bearbeitet. Oft sieht man sogar Geräte, die weit älter sind, bis runter zu MS DOS Kisten in der Produktion.
    Auch im Heim Bereich ist die Leistung der vorhandenen Geräte seit Jahren für die meisten ausreichend. Gibt ja nicht nur Hardcore Gamer und Videoprofis in dieser Welt. Die ganz alten Geräte hat man ja schon einfach von aktueller Software ausgeschlossen, natürlich wegen der Sicherheit… Ansonsten: Ersetzt wird halt nur noch was kaputt geht, oder wenn sich mal wieder Anschlüsse ändern und auch nützliches Zubehör angeboten wird.

    Klar ist der mobile Markt verkaufstechnisch interessanter. Man hat ja dafür gesorgt das die Kunden, brav erzogen, jedes Jahr das neue überteuerte Smartphone/ Tablet kaufen. Obwohl sich eigentlich kaum was technisch zum Vorgänger geändert hat. Ist ja praktisch Statussymbol Nummer 1. Schon die Qualität der verbauten Kameras schwankt teilweise von Jahr zu Jahr und Model zu Model so heftig, das man sich eigentlich an den Kopf fassen müsste.
    Auch ist der Verschleiß bei mobilen Geräten größer, sie werden eher geklaut, oder gehen anders verloren. In den Schubladen der deutschen Haushalte findet man dazu mehr alte und ungenutzte Handys, als nun wiederum Computer…

    Bis die Menschen irgendwann mal keinen Bock mehr auf neue Smartphones haben.
    Der Absturz wird dann noch heftiger, vor allem weil die Menschen noch genügend funktionierende Geräte im Schrank liegen haben…

    • Andreas B. sagt:

      Ob das aber so bleibt, dass die Komponenten zusammenpassen? – Glaube ich eher nicht. – Der Megatrend der Industrie ist doch geplante Obsoleszenz!
      Zudem, da wisst Ihr sicher genauer Bescheid als ich, soll der derzeitige mobile Datenübertragungsstandard doch erhebliche Sicherheitslücken haben. – Also kann man wohl annehmen, dass der irgendwann geändert wird. Und schwupps ist der ganze alte Kram dann auch mit einem Schlag unbrauchbar.

      • Tim sagt:

        Na ja… Die Geschichte mit der Obsoleszenz ist für den Endverbraucher im Bereich Internet/ Mobile Gerätschaften relativ egal.

        Die Leute kaufen ja nicht alle ein, zwei Jahre ein neues Handy, Smartphone, Tablet weil es kaputt ist. Wenn dann eher, weil Softwarefunktionen nicht weiter entwickelt werden, "oh, YouTube geht nicht mehr", oder wegen gesprungenen Displays, weil sich wer drauf gesetzt hat. Die Komponenten halten schon länger durch, wenn man entsprechend mit ihnen umgeht.

        Auch bei PCs seh ich nicht wirklich Probleme in Richtung Obsoleszenz. Gerade weil die Leistungssprünge vernachlässigbar klein geworden sind, sieht man doch wie lange die Dinger halten, weil eben kaum einer das bisschen mehr an Leistung braucht.

        Dies Ding mit der angeblichen Obsoleszenz ist meiner Meinung nach eher ein Problem weil rundrum alles immer billiger (nicht nur finanziell) produziert wird. Egal ob man nun Möbel, oder sonstwas her nimmt… Wer billig kauft, kauft zweimal.

        Es heißt zwar immer so schon das der Kunde nicht so viel bezahlen will, aber die Wahrheit ist, das niemand mehr dafür zahlen kann, weil die Kosten für eigentlich alles Mondpreise sind und anderseits von allem einfach zuviel in den Regalen liegt.
        Wir Kunden müssten mal lernen, da durchzublicken.

        2015

        http://www.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/die-milchquote-laeuft-aus-es-drohen-milch-ueberproduktion-und-verlust-von-wiesen-und-weiden/

        2016 – Ein Jahr später

        http://www.spiegel.de/forum/wirtschaft/ueberangebot-discounter-senken-milchpreis-um-mehr-als-20-prozent-thread-453664-1.html

        Mondpreise… Angebot, Nachfrage und ne Riesenportion wirtschaftlicher Wahnsinn.
        In allen Bereichen findet man das. Mehr mehr mehr… weil nur das gut ist!

        • Holger sagt:

          [quote]
          Auch bei PCs seh ich nicht wirklich Probleme in Richtung Obsoleszenz. Gerade weil die Leistungssprünge vernachlässigbar klein geworden sind, sieht man doch wie lange die Dinger halten, weil eben kaum einer das bisschen mehr an Leistung braucht.
          [/quote]
          Genau das ist der Grund, warum die PC (Desktop) Verkäufe stagnieren. Ein standart Office läuft selbst auf einem Core2Duo ruckelfrei. Und mehr wie eine Onboard/Onchip GPU brauch da auch keiner. Ergo werden die Geräte genutzt, bis sie zu Staub zerfallen … ODER eine echte Revulution kommt.

          Nur sind Mobiels/Tables nicht diese Revulution!
          Die sind nett für Spielerein, nicht für ernsthaftes Arbeiten. Oder will irgend wer Briefe peer mini-Touchscreen schreiben? :)

          Zumal es ja auch ein enormer Kostenfaktor ist, wenn komplette Firmen auf ein neues System wechseln. Sowas wird nur gemacht, wenn es wirklich MUSS (und selbst dann nicht immer … siehe Bank Automaten XP).

          Es braucht einfach eine ECHTE Inovation, die das Arbeiten grundlegend Verändert bzw erleichtert/ökonomischer macht.

          Und diese ganze Datensammelwut macht es kein deut besser!

  7. Ralf Jentsch sagt:

    Wer schon mal einen längeren Text auf einem Tablet oder gar Smartphone schreiben musste, der weiß, dass das kein Vergnügen ist. Der PC oder ähnliche Konstrukte bleiben uns noch länger erhalten. Und was Windows angeht, Totgesagte…

  8. Pingback: Diskussion: Bald soll W10 was kosten - glaubt ihr daran?

  9. Bärchen15 sagt:

    Ich glaube zwar auch, dass sich das Verhältnis ein wenig verschieben wird, aber ich kann mir nicht vorstellen das normale PCs wegfallen. Ich hätte zumindest keinen Bock meine Bürosoftware vom Tablet aus zu benutzen. So eine unhandliche Arbeit kommt mir nicht ins Haus ;)

Schreibe einen Kommentar zu Thomas Bauer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.